Das Walnusshaus

Buch von Miljenko Jergovic

Zusammenfassung

Inhaltsangabe zu Das Walnusshaus

Mit der verrückten Manda, die den Briefträger beißt, beginnt alles und damit, dass sie im Krankenhaus von einem Arzt mit einer Überdosis eingeschläfert wird. Siebenundneunzig ist die Alte und hat ein ganzes Jahrhundert in Dubrovnik erlebt. Stück für Stück rollt der Autor ihr Leben auf, geht zurück, und nach und nach erleben wir die Geschichte der Frau sowie ihrer Heimatstadt Dubrovnik. Zwischen Grauen und Komik entsteht die tragische Geschichte des Balkans im 20. Jahrhundert.
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Bewertungen

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Rezensionen zum Buch

  • Rezension zu Das Walnusshaus

    Seitenzahl: 612
    Autor:
    Miljenko Jergovic, geboren 1966 in Sarajevo, lebt in Zagreb. Er arbeitet als Schriftsteller und politischer Kolumnist, erhielt bereits mehrere Auszeichnungen.
    Inhalt: (Umschlagseite)
    Im Jahr 1905 erhält der Holzschnitzer August Liscar einen ungewöhnlichen Auftrag: Er soll ein passendes Spielzeug für das ungeborene Enkelkind eines Mannes aus Dubrovnik anfertigen. Eine schwierige Aufgabe: Aus Walnussholz fertigt der Schnitzer schließlich das verkleinerte Abbild des Hauses der Familie seines Auftraggebers, samt Einrichtung und Bewohnern. Ein großartiges Geschenk für die kleine Regina....
    Doch halt, das alles erzählt Miljenko Jergovic erst viel später! Denn die Geschichte um das Walnusshaus beginnt in der Gegenwart, auf einer Polizeistation, wo sich eine gelangweilte Beamtin mit den ungewöhnlichen Umständen des Todes der "verrückten Manda" konfrontiert sieht - die keine andere ist, als jene 19o5 geborene Regina Sikiric.
    Zwischen diesen beiden Episoden spielen die Lebens- und Liebesgeschichten mehrerer Generationen, die Miljenko Jergovic meisterhaft zu einem fulminanten Familienroman zusammenführt. Er gibt die Fäden seiner Geschichte(n) niemals aus der Hand und entführt den Leser gleichzeitig in die hochpolitische und dramatische Historie des Westbalkan von der Ablösung der osmanischen Herrschaft bis zur Bombardierung Dubrovniks zu Beginn der 90er Jahre.
    Meine Meinung:
    Ich habe ganz bewußt die Inhaltsbeschreibung vom Cover übernommen um zu verdeutlichen, was ich beim Kauf des Buches vorfand. Ich hatte bisher keinen Kommentar zum Buch gelesen, da es druckfrisch war. Auf Abschrift der Rückseite des Covers habe ich verzichtet, weil diese Zeilen völlig aus dem Inhalt herausgerissen sind und deshalb irreführend.
    Voller großer Erwartungen ging ich schon kurz darauf ans Lesen. Die ersten Kapitel sind umwerfend, in der Tat meisterhaft erzählt. Dass Miljenko Jergovic in der Gegenwart beginnt, seine folgenden Kapitel sprunghaft und somit nicht an das Vorhergehende anknüpft, ist etwas anstrengend, aber akzeptabel. Doch schon bald schweift er ab, verliert den roten Faden. Ich hatte keine übliche Familiengeschichte erwartet, war mir im klaren auch politisch hier sein Herzblut zu finden, doch als Aussenstehender kann ich oft nicht folgen, erkenne meine vielleicht unzureichenden politischen Kenntnisse. Frustriert breche ich ab, um einige Zeit später erneut das Buch zur Hand zu nehmen. Ich kämpfe mich durch Kapitel, die absolut nichts mit der eigentlichen Handlung zu tun haben, suche mir zwischendurch immer wieder Hintergrundmaterial zum poltischen Verständnis. Nachdem ich mich durch all diese Kapitel gequält habe, erkenne ich die zu Anfang gelegte Schiene wieder. Der Schluss versöhnt und der Reigen schließt sich. Ich bin froh durchgehalten zu haben.
    Als ich beim Kauf die Beschreibung las, dachte ich mir dieser Roman hat Zündstoff und das habe ich auch vorgefunden, aber Miljenko Jergovic zündet die Lunte oft um sie dann mit Wasser zu übergießen und damit zu erlöschen.
    Bei der Beurteilung sprich Sternchenvergabe stehe ich nun vor einem weiteren Problem. Dass Miljenko Jergovic ein meisterhafter Erzähler ist, daran hege ich absolut keine Zweifel . Seine Betrachtungsweise ist wie ein Regenbogen - nüchtern, manchmal fast trocken, dann wieder mitfühlend, mitreissend und aufbäumend. Dennoch erzeugen sein politisches Verwirrspiel und die Verstrickungen, somit überzogene Länge auch Langeweile und fordern Geduld, Durchhaltevermögen. Kein einfach zu lesendes Buch. Die Spannung bleibt häufig auf der Strecke und hinterläßt bei mir auch ein gewisses Maß an Enttäuschung.
    Ich kann daher nur maximal *** vergeben, denn ich beurteile das Buch insgesamt. (Nicht zu verwechseln mit manch anderem "unterhaltendem "Buch - der Anspruch ist ein anderer).
    Empfehlen kann ich es nur demjenigen, der bereit ist, sich mit der poltischen Lage des Landes (heute u. damals) auseinander zu setzen und von der angekündigten Familiengeschichte keinen zu hohen Stellenwert zu erwarten.
    Gruß Wirbelwind
    Josephine Cox, Wo alles begann
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Ausgaben von Das Walnusshaus

Taschenbuch

Seitenzahl: 624

Hardcover

Seitenzahl: 616

Besitzer des Buches 6

Update: