D-Zug dritter Klasse

Buch von Irmgard Keun

Zusammenfassung

Inhaltsangabe zu D-Zug dritter Klasse

Irmgard Keuns unterhaltsamer Exilroman: zutiefst menschlich und herrlich schnoddrig erzählt An einem Sommernachmittag im Juni 1937 besteigt Lenchen in Berlin mit ihrem Freund Dr. med. Karl Bornwasser den D-Zug nach Paris. Das Abteil teilen sie sich mit fünf Menschen. Einer davon ist der junge Mann Albert, zu dem Lenchen sich schnell hingezogen fühlt. Doch mit keinem Mann in ihrem Leben hatte sie bisher Glück. Auch der Doktor gängelt sie furchtbar. Nun soll sie ihm helfen, 9000 Reichsmark in einer Kaffeekanne versteckt über die Grenze zu schmuggeln. Als der Plan gehörig schiefgeht und Karl überstürzt den Zug verlässt, ist Lenchen mit Albert allein und hofft, an seiner Seite ihr Glück zu finden. Mit großer Menschenkenntnis und viel Liebe zum Detail beschreibt Irmgard Keun die Menschen ihrer Zeit. »Hurra! Hier arbeitet ein Talent!« Kurt Tucholsky
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Bewertungen

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Rezensionen zum Buch

  • Rezension zu D-Zug dritter Klasse

    "Ich werde ein neues Leben anfangen." Diesen Entschluß faßt Lenchen, eine mittelmäßige Schauspielerin, 23 Jahre alt, während einer Bahnfahrt von Berlin nach Paris. Wie dieses neu zu beginnende Leben aussehen soll, davon allerdings hat sie keine Ahnung. "Neues Leben hieß vor allem, kein altes Leben mehr haben." Zu diesem "alten Leben" gehört auch ihr gegenwärtiger Freund Karl, ein arbeitsloser Arzt und Alkoholiker. Gemeinsam mit ihm versucht sie gerade, eine beträchtliche Summe Geldes über die Grenze zu schmuggeln und eine skurrile, von der Verwandschaft als verrückt und peinlich empfundene Tante nach Frankreich abzuschieben - während der Zeit des Nationalsozialismus in Deutschland kein ungefährliches Unterfangen. Im Abteil sitzen vier weitere Mitreisende, man kommt zwangsläufig miteinander ins Gespräch, und im Laufe der langen Fahrt werden fast familiäre Kontakte geknüpft, die zu mancherlei Spannungen und Verwicklungen führen... In ihrer unnachahmlich humorvollen Art skizziert Irmgard Keun die zum Teil fast tragischen Biographien dieser sieben Menschen unterschiedlichster Gesellschaftsschichten und sorgt für ein alle überraschendes Ende.
    Eigentlich auch ein Buch über dieses Lenchen; gewissermaßen auch ein Buch über ihre Fahrt in die Freiheit. Ihr Leben wird rekapituliert, ihre Abhängigkeit von den Entscheidungen anderer, ihre leichte Beeindruckbarkeit - nur ihre Angst vor dauerhaften Bindungen ist wohl das Ihre, genauso wie die eigene Unsicherheit, die Unbeständigkeit. Dennoch: sie ist so abhängig, dass sie sich misshandeln lässt, dass sie sich zum Anhängsel degradieren lässt, dass sie sich heimlich fortschleichen muss um eine Stunde in der Woche mit ihrer Freundin verbringen zu dürfen. Und so steigt sie in den Zug - eben um das Geld zu schmuggeln (Devisengesetze; maximale Ausfuhr von 10 Mark). Ihre Mitfahrer fliehen mitunter auch - bis auf die "behäbige Frau", die den Zug in Köln verlässt und die Schwester eines Henkers ist. Paris steht für das neue Leben, die individuelle Befreiung aus den alten Zwängen - aber ebenso für die Flucht aus Hitlerdeutschland. Man hat ja gehört, dass... und man beginnt die Fahrt in einer Atmosphäre der Angst und des Mißtrauens. Und beendet sie in der Ungewissheit und Unsicherheit einer neuen Freiheit. Auch wenn keiner der Reisenden "politisch" war.
    Irgendwie fehlte mir aber doch etwas, neben dem Humor, der klaren und kurzen Handlung und der durchaus interessanten Darstellung Lenchens. Das Tiefgründigere? Eine Lösung? Vielleicht lags auch nur daran, dass ich mich dazu in der Lage sah, dass ich mich mit irgendeiner Figur auch nur ansatzweise hätte identifizieren können.
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Ausgaben von D-Zug dritter Klasse

Taschenbuch

Seitenzahl: 144

Hardcover

Seitenzahl: 149

Besitzer des Buches 4

Update: