Fall Hildegard von Bingen

Buch von Edgar Noske

Zusammenfassung

Inhaltsangabe zu Fall Hildegard von Bingen

Auf dem Gelände des Klosters Rupertsberg werden die sterblichen Überreste eines Unbekannten gefunden. Äbtissin Hildegard von Bingen gelingt es, die Identität des Toten zu klären und damit einem düsteren, lange zurückliegenden Geheimnis auf die Spur zu kommen. Ein herrliches Sittengemälde der intriganten und so gar nicht frommen Klosterlandschaft des Mittelalters von Erfolgsautor Edgar Noske.
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Bewertungen

Fall Hildegard von Bingen wurde insgesamt 9 mal bewertet. Die durchschnittliche Bewertung liegt bei 3,7 Sternen.

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Rezensionen zum Buch

  • Rezension zu Fall Hildegard von Bingen

    Nach dem Tod ihres Sekretärs, nimmt der Benediktinermönch Wibert von Gembloux 1177 die Stelle an der Seite der berühmten Hildegard von Bingen ein. Als auf dem Gelände des Klosters Rupertsberg die Knochen eines Unbekannten entdeckt werden, stellt Wibert gegen den Willen der Äbtissin Nachforschungen an. Bevor er sich allerdings mehr mit der Identität des Toten beschäftigen kann, legt Hildegard vor ihm ein Geständnis ab. Gleichzeitig soll Wibert das Erzählte festhalten um der Nachwelt beweisen zu können, dass selbst eine Nonne, die mit göttlichen Visionen gesegnet wurde, nicht unfehlbar ist. Sie berichtet von ihrer Zeit in der Klause des Klosters Disibodenberg, der Klostergründung auf dem Rupertsberg, den mehrfachen Auseinandersetzungen mit Abt Kuno und was zum Tod des Mannes unterhalb der Klostermauer geführt hat…
    Eigentlich erwartete ich, wie auf dem Cover angepriesen, einen spannenden Krimi vor historischen Kulissen. Leider entpuppte sich „Der Fall Hildegard von Bingen“ als eine hauptsächlich fiktive Abhandlung über Hildegard von Bingens Leben und Wirken in den Jahren 1147 bis 1177.
    Die Geschichte wird auf zwei zeitlichen Ebenen erzählt. In der Gegenwart von 1177 lauscht Wibert gespannt Hildegards Erzählungen, was sich vor dreißig Jahren in ihrem Leben zugetragen hat. Schon zuvor gab es immer wieder Auseinandersetzungen mit Abt Kuno vom Kloster Disibodenberg, zu dem die Frauenklause gehörte, deren Vorsteherin Hildegard war. Nachdem bekannt wurde, dass diese ihr eigenes Kloster auf dem Rupertsberg zu gründen gedenkt, ist Kuno jedes Mittel recht um dieses Vorhaben zu verhindern, da Hildegard seinem Kloster Popularität verschaffte. Doch nicht nur Kunos Intrigen machten Hildegard zu schaffen, sondern auch finanzielle Engpässe und die Sorge um ihre Mitschwester und engste Vertraute Richardis, die sich offenbar in einen Mann verliebt hat.
    Historisch belegte Persönlichkeiten, die in diesem Buch eine größere Rolle spielen, sind neben Hildegard von Bingen, ihr Schreiber Wibert von Gembloux, Probst Volmar, die Nonne Richardis von Stade und Abt Kuno. Mit der Charakterisierung hat es sich der Autor recht einfach gemacht. Hildegard und ihre Schwestern spielen, bis auf eine, die Guten, die Mönche des Disibodenbergs verkörpern die Bösewichte der Geschichte. Kunos Pläne laufen regelmäßig schief, er wird als geizig, hinterhältig und dumm beschrieben, sorgt mit seinem Adlatus ab und an für komische Szenen, die scheinbar witzig sein sollen, doch gerade dadurch verliert die Geschichte viel an Authentizität. Bei Hildegard liegt Noskes Augenmerk vor allem auf ihren Visionen. Sie selbst wird als entschlossene, robuste Frau dargestellt, die für jedes ihrer Schäfchen stets ein offenes Ohr hat, der aber auch die Menschlichkeit mit den damit verbundenen Fehler nicht fremd ist, da Hildegard selbst nicht davor gefeit ist. Trotzdem wirkte die Protagonistin während des ganzen Buches sehr distanziert auf mich und ich hätte gerne mehr über ihre medizinischen Behandlungsmethoden erfahren, die hier nur sporadisch am Rande erwähnt werden.
    Edgar Noskes Schreibstil ist zwar angenehm zu lesen, doch manche verwendeten Begriffe und Aussagen von Personen passen vom Stil her absolut nicht zu einem Roman, der in der Mitte des 12. Jahrhunderts angesiedelt ist. Die Glaubwürdigkeit ging dadurch noch mehr verloren. Mit seiner Darlegung der Charaktere wird der Autor meiner Meinung nach den historischen Persönlichkeiten nicht gerecht und es macht auf mich auch den Eindruck von schwacher Recherchearbeit. Mit fiktiven Personen wären Autor und Leser wohl besser bedient gewesen.
    Die Bezeichnung „Krimi“ ist bei diesem Roman alles andere als zutreffend, entsprechend werden auch die Erwartungen enttäuscht. Abgesehen von den Kritikpunkten, von denen es ja meiner Ansicht nach nicht wenige gibt, war „Der Fall Hildegard von Bingen“ zumindest noch halbwegs unterhaltsam - aber auch schon nicht mehr.
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Ausgaben von Fall Hildegard von Bingen

Taschenbuch

Seitenzahl: 312

Besitzer des Buches 33

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