Ein amerikanischer Traum

Buch von Barack Obama, Matthias Fienbork

  • Kurzmeinung

    Lavendel
    Sehr interessanter Einblick in Obamas Familie und seinen Werdegang, setzt aber viel Hintergrundwissen voraus.
  • Kurzmeinung

    Castor
    Zu langer, langweiliger Mittelteil

Zusammenfassung

Inhaltsangabe zu Ein amerikanischer Traum

Der Präsident und sein amerikanischer Traum In diesen großartig erzählten, unsentimentalen Erinnerungen sucht der Sohn eines schwarzen afrikanischen Vaters und einer weißen amerikanischen Mutter nach der Bedeutung seines Lebens als farbiger Amerikaner. Es beginnt in New York, als Barack Obama erfährt, dass sein Vater - für ihn mehr ein Mythos als ein Mensch - bei einem Autounfall ums Leben kam. Dieser plötzliche Tod löst eine Odyssee der Gefühle aus. Sie führt zuerst in eine kleine Stadt in Kansas, von wo aus er den Spuren der Familie seiner Mutter auf der Wanderung nach Hawaii folgt. Dann nach Kenia, wo er dem afrikanischen Teil seiner Familie begegnet und mit der bitteren Wahrheit über das Leben seines Vaters konfrontiert wird. Am Ende führt sie zu einer Versöhnung mit seinem geteilten Erbe.
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Bewertungen

Ein amerikanischer Traum wurde insgesamt 16 mal bewertet. Die durchschnittliche Bewertung liegt bei 3,8 Sternen.

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Meinungen

  • Sehr interessanter Einblick in Obamas Familie und seinen Werdegang, setzt aber viel Hintergrundwissen voraus.

    Lavendel

  • Zu langer, langweiliger Mittelteil

    Castor

Rezensionen zum Buch

  • Rezension zu Ein amerikanischer Traum

    Nachdem ich vor einigen Wochen Becoming“ von Michelle Obama gelesen habe, ist es beinah unmöglich, ihren autobiographischen von dem ihres Mannes zu trennen, auch wenn sie erst nach seiner Präsidentschaft schrieb, er jedoch lange bevor seine Karriere ihn in höheren politische Ämter führte.
    Hier die ehrgeizige, strebsame und perfektionistische Tochter aus einem städtischen Mittelstandsfamilie, dort der unkonventionell erzogene, übermütige und eigenwillige Junge, aufgewachsen in Hawaii und Indonesien; er raucht, trinkt und kifft in seinen wilden Jahren.
    Auch wenn man die verschiedenen Ausgangspunkte weglässt und sich nur die jeweilige Quintessenz betrachtet, liegen zwei konträre Lebensentwürfe und unterschiedliche –ziele vor. Vor allem der Blick auf die Gesellschaft und das Miteinander der Rassen und sozialen Schichten scheint völlig anders. Auch Michelle beschreibt die Unterschiede zwischen Schwarz und Weiß, was Wohnsituation, Arbeitsstellen und Versorgung angeht; ein/e Schwarze/r muss doppelt so gut, gründlich und fleißig sein, um in Ausbildung und Beruf weiter zu kommen – hört man aus ihrer Darstellung heraus. Weil sie sich danach richtet, gelingt ihr der Aufstieg.
    Anders Barack: Er leidet an der Ungerechtigkeit, er spürt die Verachtung der Weißen und seine Ohnmacht gegenüber Apathie und Phlegma der Schwarzen tief in sich.
    Im ersten Teil des Buches erzählt Obama aus seiner Kindheit, im zweiten von seiner Arbeit als Sozialarbeiter (hierzulande „Streetworker“ genannt), im dritten von der Suche nach seinen Wurzeln in Kenia, dem Heimatland seines Vaters.
    Auch wenn in einigen Kommentaren die Detailverliebtheit des zweiten Teil bemängelt wird, die vielen vielen Projekte, die in Chicago angestoßen werden, und deren breite Schilderung, hat mich dieser Teil am meisten für Obama eingenommen: Das Fallen und Aufstehen, die guten Ideen und die gleichgütigen Reaktionen, der Mut zu ungewöhnlichen Aktionen und die Flops – kurz: seine Versuche, Menschen zu bewegen, ihr Geschick selbst in die Hand zu nehmen und politisch aktiv zu werden.
    Ärgerlich: Der deutsche Titel. Jede Übersetzung von „Dreams from my Father. A Story of Race an Inheritance” wäre besser als dieser absolut unpassende “amerikanische Traum”, um den es in keiner Zeile geht.
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  • Rezension zu Ein amerikanischer Traum

    Seit er seine Kandidatur für das Amt des amerikanischen Präsidenten angemeldet hat, begeistert Barack Obama die Menschen: Mit ihm würde ein junger, schwarzer, Demokrat ins Weiße Haus einziehen, der eine neue, faire Außenpolitik verspricht und für eine gerechte Gesellschaft kämpfen will. Aus seinem Munde klingen solche Ankündigungen glaubwürdig, denn er hat die Welt von allen Seiten kennengelernt – und darüber ein Buch geschrieben. Sein Vater kehrte nach kenia zurück, als Barack noch ein kleines Kind war. Die Mutter zog mit ihm nach Indonesien, wo er unter ärmlichen Verhältnissen lebte. Als Jugendlicher zurück in den USA, musste Barack erleben, wie er wegen seiner Hautfarbe diskriminiert wurde. Diese Erfahrungen der Erniedrigung weckten seinen Ehrgeiz, der ihm zunächst eine glänzende juristische Laufbahn in Harvard eröffnete und dann seinen furiosen Aufstieg als Politiker begründete. Wie kein anderer konnte er Wähler mobilisieren, die sich schon längst enttäuscht von der Politik abgewandt hatten. Wer nun die Geschichte seiner Familie liest, spürt nach wenigen Seiten, dass in diesem Obama auch ein begnadeter Erzähler steckt. Sein Buch muss den Vergleich mit anderen großen Familienromanen nicht scheuen – und sein Autor hat eine große politische Zukunft, egal, wie die Wahlen ausgehen werden.
    Aufgeteilt ist das Buch in drei Kapitel; die Kindheits- und Jugendgeschichte (tlw.aufgewachsen im Indonesien Suhartos), das College auf Hawaii und das erste Studium in Kalifornien, dem dann eine Fortsetzung in New York folgte und anschließend, im folgenden Kapitel, seine Sozialarbeit in Chicago. Im dritten Kapitel geht’s dann um die Familienwurzeln in Kenia. Das Ganze ist autobiographisch und dementsprechend gut sieht er auch aus. Ansich interessant und gerade in Hinblick auf den „Rassenaspekt“ auch ein nützliches Buch, ebenso um die Bedeutung kirchlichen Lebens in den USA zu begreifen und vor allem auch um den Zerfall nach bedeutenden Deindustrialisierungsprozessen zu verdeutlichen. Das Buch macht Obama zu jemandem, der sich in der Vergangenheit sozial durchaus engagiert hat und jedenfalls einen interessanten Lebensweg hinter sich hat.
    Allzuviel Aktuelles ergibt sich da aber nicht – abgesehen von der überaus authentischen Opposition gegen die Rassendiskriminierung – das Soziale bleibt eher Wunsch, denn Programm oder konkrete Vorstellung. Und vor allem, was das Wichtigste ist, das Buch ist schon etliche Jahre alt. Menschen ändern sich ja bekanntlich – Otto Schily oder Gerhard Schröder waren auch schon mal korrektere Jungens als sie jetzt sind.
    Interessant auch der letzte Part – die Heimat in Afrika, die Wurzeln finden. Die Problematik des Kolonialismus wird erkennbar und vor allem auch diesbezüglich ein interessanter Aspekt: es gibt keine „Heimkehr“ mehr nach Afrika, wie sie ja in weiten Teilen des 20. Jahrhunderts noch überaus relevant war. Obama ignoriert diese Thematik nicht, sondern setzt sich durchaus mit der Idee auseinander.
    “Diese Sehnsucht nach einer heilen Vergangenheit kann man den schwarzen Amerikanern natürlich nicht verdenken. Nach all dem Leid, das ihnen angetan wurde und noch immer angetan wird. Andere haben dieses Bedürfnis ja auch. Nehmen wir nur die Europäer. Die Deutschen, die Engländer, sie alle berufen sich auf die Antike als Fundament der abendländischen Kultur, obwohl ihre Vorfahren so viel zur Zerstörung dieser Kultur beigetragen haben.[...]“
    Dieser letzte Aspekt zeigt eigentlich auf, in welche Richtung sich das ganze Buch (und auch Obamas Leben) entwickelt. Gerade das macht z.B. die sehr seltsame Übersetzung des Titels von "Dreams from my father" in „Ein amerikanischer Traum“ etwas absurd, denn darum geht es nunmal nicht. Das Buch hinterlässt mich jedenfalls zwiegespalten - die Idee ist zwar interessant, jedoch zu wenig herausgearbeitet - auf der anderen Seite wirkt es etwas dahingehend konstruiert. Aufschlüsse über den neuen US-Präsidenten gibt das Ganze nur in sehr bescheidenem Maße.
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Ausgaben von Ein amerikanischer Traum

Taschenbuch

Seitenzahl: 448

Hardcover

Seitenzahl: 448

Hörbuch

Laufzeit: 00:07:14h

E-Book

Seitenzahl: 448

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