Dorf im Himmel
Buch von C. F. Ramuz, Steven Wyss

Titel: Dorf im Himmel
C. F. Ramuz (Autor) , Steven Wyss (Übersetzer, Nachwort)
Verlag: Limmat
Format: Gebundene Ausgabe
Seitenzahl: 128
ISBN: 9783039260843
Termin: Neuerscheinung April 2025
Aktion
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Kurzmeinung
drawe Parabelhafter kurzer Roman über die Relativität des Glücks
Zusammenfassung
Inhaltsangabe zu Dorf im Himmel
Die Bewohnerinnen und Bewohner eines Bergdorfes steigen aus ihren Gräbern und gehen zurück in ihre Häuser. Im neuen, paradiesischen Dorf im Himmel ist alles perfekt, absolut makellos. Es gibt keine Trauer mehr, keine Müdigkeit, keine Sorgen. Die Menschen nehmen ihren Alltag wieder auf, aber nicht, weil sie müssen, sondern weil sie es gerne tun. Chemin, der Schreiner, braucht keine Särge mehr zu machen, der blinde Bé kann wieder sehen, die alte Catherine und ihre Enkeltochter Jeanne sind wieder vereint. Allmählich verlieren die Menschen die Erinnerung an ihr altes, irdisches Leben. Als die Ziegenhirtin Thérèse eines Tages mit einem Tier zu wenig von der Weide zurückkommt, gerät das Paradies ins Wanken. Ein meisterhaft erzählter Roman über die Relativität des Glücks.
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Bewertungen
Dorf im Himmel wurde insgesamt 2 mal bewertet. Die durchschnittliche Bewertung liegt bei 4 Sternen.
Meinungen
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Parabelhafter kurzer Roman über die Relativität des Glücks
Rezensionen zum Buch
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Rezension zu Dorf im Himmel
- drawe
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24. April 2025 um 18:28
Klappentext:Weiterlesen
Die Bewohnerinnen und Bewohner eines Bergdorfes steigen aus ihren Gräbern und gehen zurück in ihre Häuser. Im neuen, paradiesischen Dorf im Himmel ist alles perfekt, absolut makellos. Es gibt keine Trauer mehr, keine Müdigkeit, keine Sorgen.
Die Menschen nehmen ihren Alltag wieder auf, aber nicht, weil sie müssen, sondern weil sie es gerne tun. Chemin, der Schreiner, braucht keine Särge mehr zu machen, der blinde Bé kann wieder sehen, die alte Catherine und ihre Enkeltochter Jeanne sind wieder vereint. Allmählich verlieren die Menschen die Erinnerung an ihr altes, irdisches Leben.
Als die Ziegenhirtin Thérèse eines Tages mit einem Tier zu wenig von der Weide zurückkommt, gerät das Paradies ins Wanken. Ein meisterhaft erzählter Roman über die Relativität des Glücks.
Zum Autor (gekürzt, Quelle: Verlag):
Charles Ferdinand Ramuz (1878 - 1947) war ein Schweizer Schriftsteller, Lyriker, Essyist und Nationaldichter und gilt als bedeutendster Vertreter der Schweizer Literatur in französischer Sprache.
Aufenthalte in Karlsruhe, Weimar und Paris, schließlich Dauerwohnsitz in Lausanne. Gründung eines Kinderhilfswerks. Mitbegründer eines Schriftstellervereins. Sein Werk Histoire du soldat wurde von Igor Strawinsky vertont.
In allen seinen Romanen und Erzählungen beschrieb Ramuz immer wieder das ländliche Leben in der französischsprachigen Schweiz. Geschichten von einfachen Menschen, von Dorfgemeinschaften in der Waadt oder im Wallis, die mit existenziellen Herausforderungen konfrontiert sind: Naturkatastrophen, soziale Umbrüche oder persönliche Krisen.
Mein Lese-Eindruck:
„Da standen diejenigen, die gerufen wurden, aus ihren Gräbern auf“.
Mit diesem Satz voller Pathos, voller Rhythmus und alttestamentarischem Anklang wird der Leser eingestimmt auf diesen Roman aus den 20er Jahren des letzten Jahrhunderts. „Dreihundert von den Tausenden, die gewesen waren“ werden zurückgeführt in ein neues Leben, in dem es keine Krankheiten, keine Armut, keine Not, keinen Streit und keine Sorgen mehr gibt. Der Kriegsversehrte hat sein Bein wieder, die Großmutter ihre geliebte Enkelin, die Kindsmörderin wieder ihr Kind. Auch das Bergdorf, in das sie wieder einziehen, ist ihres und doch nicht ihres: die Häuser sind wie neu, sie verfallen nicht im Unterschied zum alten Leben, „in dem nichts Bestand hatte“. Der Tag besteht nicht mehr aus Arbeit und Plackerei, sondern jeder kann seinen Vorlieben nachgehen.
Das alte Leben sei gegen die Natur gewesen, erkennen die Menschen: „Gegen die Tiere, gegen die Menschen, alle einander feind, neidisch aufeinander und ständig im Krieg gegeneinander, sodass man ... sich ständig verteidigen musste, und man war nur damit beschäftigt, nicht selbst zerstört zu werden.» Auch die Zeit gibt es nicht mehr, was der Autor durch eine eigenwillige Verwendung der Erzählzeiten deutlich macht.
Ein paradiesischer Zustand! So sieht das Glück aus. Aber was ist, wenn man sich an das Glück gewöhnt? Die Vollkommenheit zum Normalen wird? Wenn die Freude der Überraschung fehlt? Wenn das Paradies langweilig wird?
In apokalyptischen und sprachgewaltigen Bildern zeigt der Autor die Bedrohung einer vermeintlichen Idylle. Und an diesem Punkt erhält die Handlung Gleichnischarakter und Aktualität. Was ist Glück? Und was ist mit denjenigen, an „die man nicht mehr dachte?“
Ein Buch, das seine Leser beeindruckt und nachdenklich zurücklässt.
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Update: 23. Juni 2025 um 12:46