Prisonnier du rêve écarlate

Buch von Andreï Makine

Cover zum Buch Prisonnier du rêve écarlate

Titel: Prisonnier du rêve écarlate

5 von 5 Sternen bei 1 Bewertung

Verlag: Grasset

Format: Taschenbuch

Seitenzahl: 416

ISBN: 9782246840152

Termin: Neuerscheinung Januar 2025

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Rezensionen zum Buch

  • Rezension zu Prisonnier du rêve écarlate

    • 25. Mai 2025 um 12:50
    Original: Französisch, 2025
    Klappentext (franz.): Dieser große Schicksalsroman schildert ein halbes Jahrhundert der Geschichte der Sowjetunion und Frankreichs anhand des intensiven menschlichen Abenteuers von Lucien Baert, einem jungen französischen Kommunisten, der „Gefangener des scharlachroten Traums“ war. Als er 1939 nach Moskau kam, um das Versprechen eines Paradieses auf Erden zu entdecken, lernte er die Kehrseite der Medaille kennen: die extreme Grausamkeit des Regimes, die Folterungen in den Lagern des Gulag, die Brutalität des Krieges. Aber auch die Gemeinschaft der geschundenen Seelen und die Liebe einer Frau, Daria, mit der er ihre zerbrochenen Leben wieder aufbauen kann. Fast drei Jahrzehnte später gelingt es Lucien, den Eisernen Vorhang zu überqueren, um zu versuchen, seine Familie wiederzufinden. Doch der Rückkehrer aus dem hohen Norden erkennt seine Heimat nicht mehr. Wie kann er sich in den Komfort einer „Gesellschaft der glücklichen Mägen“ einfügen und die Operettenrevolution von 1968 ernst nehmen? Muss er sich selbst verleugnen, indem er seine Vergangenheit auslöscht? Oder soll sie die undenkbare Rückkehr nach Tourok wagen, um ihren Traum von der Brüderlichkeit und ihre verlorene Liebe zurückzugewinnen? Ein kraftvoller Roman über die stalinistische Barbarei und die Ablehnung der westlichen Heuchelei, in dem der Glaube an eine Menschheit, die diesen Namen verdient, zum Ausdruck kommt. (Übersetzt mit DeepL.com/kostenlose Version)
    BEMERKUNGEN: “Gefangener des (scharlach-)roten Traums” ist schon doppeldeutig: unser Lucien Baert ist zunächst mal überzeugter Kommunist und nützt früh eine Möglichkeit, um das Land Stalins zu besuchen und zu bewundern. Doch da zeigen sich die ersten Unstimmigkeiten im “roten Traum”. Und bei den Besuchen in Fabrigen sieht er fast zufällig die “Potemkinschen Dörfer”, wie ihnen ein Theater gespielt wird. Er versäumt seine Gruppe, wird festgenommen, landet im Gulag… Im Krieg meldet er sich zu einer freiwilligen “Kamikazekämpfergruppe”, wo jeder Monat Dienst ein Jahr Gulag aufwiegt. Es herrschen schreckliche Zustände; viele sterben an seiner Seite, doch er kann durch die Annahme der Identität eines gefallenen Kameraden nicht nur bald seine Zeit ausgesessen haben, sondern hat für eh eine andere Identität angenommen. Sie wird es ihm erlauben, nach der Amnistie unter Chruschtschew ein neues Leben aufzubauen… Aber ich will an dieser Stelle nicht die ganze Geschichte weiter offenlegen, nur: es ist eine wahre, breit angelegte, Epopée, eine weitausholende Geschichte, die von den 30iger Jahren bis hinein in die 00iger Jahre gehen wird. Dabei wird Makine sowohl erhellend und original von der Geschichte der Sowjetunion/Russland als auch der von Frankreich sprechen.
    Was sich in dieser Kürze als eindeutig negativ anhört über das Leben in Russland ist eben bei Makine – wie immer – viel subtiler zu sehen. Ist nicht auch mitten in den Widrigkeiten des Lebens eine Schönheit zu unterscheiden, die uns nichts nehmen kann, keine Diktatur, kein Goulag? Schönheit der Natur, die es wahrzunehmen gilt, aber auch Schönheit der Menschen, die mitten in den Katastrophen oft zur Selbsthingabe und zur Solidarität fähig sind? Die Schönheit besteht in der Aufmerksamkeit des Betrachters, in den “kleinen Dingen”. Und da zeigt sich Makine als so stark ausdrucksfähig, als “zart”, ein Lyriker, der von einem anderen Leben spricht, total nah.
    Doch im Westen hat man kein Gespür für derlei Subtilitäten; da will man aus diesem Mann einen Antikommunisten machen. Dabei ist dieser selbe Westen kein Garant für innere Freiheit und Fülle. Lucien wird mit einer Form der Leere konfrontiert…: einer Oberflächlichkeit, dem stetigen Wechsel der Partner, Drogen…
    Dieses Buch ist nicht einfach klassifizierbar: weder absolut antikommunistisch, noch prosowjetisch oder russisch, nicht rundherum prowestlich, sondern auch sehr kritisch gegenüber unseren Oberflächlichkeiten. Endet nicht manche Geschichte damit, dass sich die Gegensätze zu ähneln anfangen (das mafiöse Russland der 2000er Jahre)? Makine ist viel nuancierter als so manche Rundumschläge und Verallgemeinerungen. Aber es ist/wäre verständlich, dass er damit genauso aneckt wie sein Lucien/Matvej. Und die Widmung an seinen Herausgeber bei Grasset wird verständlch “an X, der es wagt…”.
    Danke an Makine für diesen Roman, der mir wieder ausserordentlich gut gefallen hat.
    AUTOR: Andreï Makine (* 10. September 1957 in Krasnojarsk, Sibirien) ist ein französischer Schriftsteller russischer Abstammung. Makine wächst in der Provinzstadt Penza auf, ca. 700 km südöstlich von Moskau. Seit seiner Kindheit ist er durch seine französische Großmutter mit der Kultur und Sprache Frankreichs vertraut. Schon als Junge schreibt er Gedichte in Französisch und in seiner Muttersprache Russisch. Er studiert in Twer und Moskau Philologie und lehrt kurze Zeit Philosophie in Novgorod. 1987 kommt er im Rahmen eines Lehreraustauschprogramms nach Frankreich. Dort entscheidet er sich zu bleiben, erhält politisches Asyl und entschließt sich, ein Leben als Schriftsteller in Frankreich zu führen; seitdem lebt er in Paris, anfangs in sehr ärmlichen Verhältnissen. Seine ersten in französischer Sprache verfassten Manuskripte - wie den Debütroman Tochter eines Helden (1990) - gibt er als französische Übersetzungen aus dem Russischen aus, um die Skepsis des Verlags zu zerstreuen, dass ein erst seit kurzem in Frankreich lebender russischer Emigrant in einer zweiten Sprache schreiben kann. Nach enttäuschenden Reaktionen auf seine beiden ersten Romane dauert es acht Monate, einen Verlag für seinen Roman Das französische Testament zu finden, mit dem er 1995 auf einen Schlag berühmt wird. Im selben Jahr erhält er als erster Schriftsteller gleichzeitig die beiden renommiertesten Literaturpreise Frankreichs, den Prix Goncourt und den Prix Médicis. 1998 erhält er den finnischen Eeva-Joenpelto-Preis und 2005 für sein Gesamtwerk den mit 15.000 Euro dotierten Literaturpreis der Stiftung Prinz Pierre von Monaco. 2016 wurde er in die Académie française aufgenommen. (Quelle: Wikipedia)
    Publisher ‏ : ‎ Grasset
    Publication date ‏ : ‎ 2 Jan. 2025
    Language ‏ : ‎ French
    Print length ‏ : ‎ 416 pages
    ISBN-10 ‏ : ‎ 2246840155
    ISBN-13 ‏ : ‎ 978-2246840152
    Dimensions ‏ : ‎ 14.1 x 2.7 x 20.6 cm
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Taschenbuch

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Seitenzahl: 416

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Update: 25. Mai 2025 um 12:50