Was wir nicht kommen sahen

Buch von Katharina Seck

Zusammenfassung

Inhaltsangabe zu Was wir nicht kommen sahen

Was tun, wenn die Tochter sich aus dem Leben verabschiedet? An einem ganz normalen Abend verabschiedet sich die 18-jährige Ada von ihrer Familie und beendet ihr Leben durch den Sprung von einer Brücke. Ihre Eltern Jenny und Dominik bleiben fassungslos zurück. Während Dominik sich vor seiner Trauer in Arbeit flüchtet, beginnt Jenny verzweifelt nach Antworten auf die Frage nach dem Warum zu suchen. Im Internet stößt sie auf eine Spur aus digitaler Gewalt, die sich gegen Ada richtete und der auch Jenny bald nicht mehr entrinnen kann.
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Bewertungen

Was wir nicht kommen sahen wurde insgesamt 3 mal bewertet. Die durchschnittliche Bewertung liegt bei 4,5 Sternen.

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Rezensionen zum Buch

  • Rezension zu Was wir nicht kommen sahen

    Wow, ich bin überwältigt. 5 Sterne!
    Worum geht es?
    Ada, gerade volljährig und Schülerin, springt von einer Brücke und suizidiert sich. Ihre Mutter hat das nicht kommen sehen und beginnt in ihrem Schmerz nach Erklärungen zu suchen.
    Worum geht es wirklich?
    Freundschaft, Mobbing und Hass.
    Lesenswert?
    Ja, ein unfassbar bewegendes und gutes Buch.
    Das Cover kommt ganz nett daher, aber das Buch hat es wirklich in sich - ich würde die Beachtung der CN definitiv empfehlen.
    Die Handlung wird aus drei Sichten erzählt: Ada in den Wochen und Monaten vor dem Suizid. Ihre Mutter Jenny in den Tagen und Wochen danach. Und eine anonyme Sicht, von der man die Person nicht kennt. Finde ich gut gemacht, gerade diese letzte Sicht hat es nämlich in sich.
    Schnell findet Jenny heraus, dass ihre Tochter Ada von Hass im Netz betroffen ist.
    Die Autorin schafft es in meinen Augen richtig gut, die Brutalität und das Ausmaß hiervon zu schildern ohne dass sie das Leid von Ada ausschlachtet. Sie erzählt so viel wie nötig, geht aber nicht ausufernd ins Detail.
    Ich kann gar nicht in Worte fassen, wie bewegend und aufwühlend und wütend machend ich diese Geschichte empfinde. Ich denke, viele Personen, die Social Media konsumieren, können hier mitfühlen und erkennen vereinzelte (oder viele) Aspekte wieder.
    Seck erzählt unglaublich gut, real und fühlbar. Die Figuren sind toll entworfen, es wirkt alles stimmig.
    Ich möchte dieses Buch so vielen Menschen in die Hand drücken und sagen „DA! LIES ES! DANN WEISST DU WIE ES IN MANCHEN BEREICHEN ZU GEHT!“, aber ich fürchte es werden genau diese Menschen nicht lesen.
    Themen die hier aufgegriffen werden: Mobbing, Hass im Netz, Incels, Gaming, Polizei.
    Ich würde mir wünschen, dass sich jede Person, die dieses Buch liest, bewusst macht, dass auch Kleinigkeiten vielleicht der Tropfen sind, der das Fass zum Überlaufen bringt. Und dass Gewalt und Mobbing (online wie offline) doch keine Lösung für eine Gemeinschaft sein können. Lasst uns freundlich und wohlwollend miteinander umgehen. Lasst uns einen Unterschied machen.
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  • Rezension zu Was wir nicht kommen sahen

    Eines Abends verlässt die 18-jährige Ada das Haus und nimmt sich mit einem Sprung von der Brücke das Leben. Zurück bleiben Jenny und Dominik, ihre Eltern, die vom Tod ihrer Tochter völlig überrascht sind. Ada war doch glücklich? Vor kurzem erst hatte sie sich eine solide Followerschaft mit ihren Gaming-Streams erarbeitet und das Hobby schien ihr Spaß zu machen. Doch dann stößt Jenny auf erste Hinweise und geht ihnen nach. Vor ihr tut sich ein Abgrund auf, vom dem sie bisher nichts geahnt hatte.
    „Was wir nicht kommen sahen“ ist der neue Roman der Autorin Katharina Seck, die in den unterschiedlichsten Genres zuhause ist. Die Handlung wird abwechselnd aus der Perspektive von Ada und Jenny in der dritten Person und dem Präsens erzählt, was der Geschichte eine gewisse Unmittelbarkeit verleiht. Zwischendurch sind immer wieder Kapitel eingestreut, in denen „die Anonymität“ zu Wort kommt; das sind Menschen, die direkt oder indirekt zu Adas Selbstmord beigetragen haben. Interessant ist an der Erzählweise außerdem, dass sie mit Adas Tod beginnt und dann sowohl in der Gegenwart (in den Ermittlungen Jennys), als auch der Vergangenheit (in Adas letzten Wochen) weiterläuft.
    Mit Stichworten wie Cybermobbing, Doxxing und Swatting greift die Autorin sehr zeitgemäße, aber auch wichtige Themen auf, die zeigen, welches Ausmaß die Gewalt im Internet bzw. den sozialen Medien annehmen kann, ohne dass die Täter ihrem Opfer auch nur einmal begegnen müssen. Auch die so genannte Incel-Bewegung wird aufgegriffen, die in Ada als Frau, die ihre Meinung sagt, eine starke Bedrohung empfindet. Doch das Buch zeigt auch, wie Unbeteiligte zu Mitläufern werden – um nicht aufzufallen oder zum Außenseiter zu werden.
    „Was wir nicht kommen sahen“ ist ein emotionales und wichtiges Buch, das ich durchaus als zukünftige Schullektüre sehe. Manchmal merkt man ihm jedoch stark an, dass die Autorin auch aktivistisch tätig ist, denn es werden sehr viele Schlagworte verwendet und weitere Themen kurz angerissen, so dass alles etwas überfrachtet wirkt. Das tut der Bedeutsamkeit der Geschichte jedoch keinen Abbruch.
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  • Rezension zu Was wir nicht kommen sahen

    Erscheinungstermin: 25.10.2024
    Kurzbeschreibung:
    Was tun, wenn die Tochter sich aus dem Leben verabschiedet?
    An einem ganz normalen Abend verabschiedet sich die 18-jährige Ada von ihrer Familie und beendet ihr Leben durch den Sprung von einer Brücke. Ihre Eltern Jenny und Dominik bleiben fassungslos zurück. Während Dominik sich vor seiner Trauer in Arbeit flüchtet, beginnt Jenny verzweifelt nach Antworten auf die Frage nach dem Warum zu suchen. Im Internet stößt sie auf eine Spur aus digitaler Gewalt, die sich gegen Ada richtete und der auch Jenny bald nicht mehr entrinnen kann.
    Meine Gedanken zu dem Roman:
    Katharina Seck ist eine Neuentdeckung für mich. Mit Leidenschaft und viel Gefühl erzählt sie eine komplexe Geschichte von Trauer. Eine junge Frau, gerade an der Schwelle zum Erwachsenwerden, begeht Selbstmord. Die Geschichte ihrer Eltern nach dem tragischen Verlust macht ein Drittel der Geschichte aus. Doch das wichtigste Thema verbirgt sich in Rückblenden. "Was wir nicht kommen sahen" - ist die Feststellung von Jenny und Dominik, der Eltern von Ada. Nach und nach entwickelt sich das Gesamtbild dessen, was tatsächlich passiert ist.
    Ada, die sich im Gamestreaming versucht, wird mit Hass und Gewalt im Netz konfrontiert, doch die gibt nicht klein bei, sondern begibt sich auf eine gefährliche Reise des Widerstands. Nach ihrem Tod versuchen die Eltern des Mädchens zu rekonstruieren, was vorgefallen ist, was genau hat ihre Tochter zu diesem unsagbar dramatischen Schritt geführt. Nach und nach klärt sich das Bild, doch bringt es die Erleichterung für die Hinterbliebenen, bleibt herauszufinden.
    Katharina Seck ist ein großartiger Roman zu den Themen, aktueller denn je, gelungen. Gekonnt setzt sie sich mit der emotionalen Seite des Verlustes aus. Die Kapitel aus der Sicht der Mutter sind überflutet vom Gefühl der Hilflosigkeit und des Verlustes. Aber auch die Sicht von Ada wird dargestellt. In diesem Teil des Romans geht es um Gewalt in Social Media, um die Macht, die das geschriebene Wort hat, um Resignation und Wut, um Hass und ungeschorenes Davonkommen, aber auch um Mut, sich dagegenzustellen, sich zu wehren.
    Sehr lebendig und voller Gefühle erzählt die Autorin die Geschichte von Ada. Dabei schneidet sie auch politischen und sozialen Themen unserer Zeit an. Sehr reflektiert und treffend gibt sie die moderne Welt des Internets wieder. Der Roman bietet eine Menge Diskussionsstoff und wäre optimal, um in der Schule gelesen zu werden. Nachdenklich und traurig ist die Grundstimmung dieser Geschichte. Fesselnd erzählt und unbedingt lesenswert.
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Ausgaben von Was wir nicht kommen sahen

Hardcover

Seitenzahl: 368

E-Book

Seitenzahl: 392

Besitzer des Buches 4

  • Mitglied seit 7. April 2006
  • Mitglied seit 15. Oktober 2009
  • Mitglied seit 30. März 2008
  • Mitglied seit 31. August 2007
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