Tanzen fallen fliegen
Buch von Jochen Heckmann

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Buchdetails
Titel: Tanzen fallen fliegen
Jochen Heckmann (Autor)
Verlag: Querverlag
Format: Broschiert
Seitenzahl: 336
ISBN: 9783896563477
Termin: Neuerscheinung September 2024
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Zusammenfassung
Inhaltsangabe zu Tanzen fallen fliegen
Julian will Tänzer werden. Weit weg von zu Hause entdeckt er sich in Paris neu. Dort taucht er in die Welt der Ballettschulen, Tanzstudios, Bühnen und vor allem ins dortige Nachtleben ein. Zur gleichen Zeit kämpft sich sein Vater zu Hause am Rande des Südschwarzwaldes aus zahlreichen persönlichen Verlusten und einer allgegenwärtigen Einsamkeit zurück ins Leben. Das gelingt ihm nicht – bis er eine Entdeckung macht: Ein Kästchen, das dem Großvater gehört hat, lässt ihn zuerst nach Paris und schließlich gemeinsam mit seinem Sohn nach Berlin reisen. Mitten hinein in die Geschehnisse rund um den Mauerfall im Jahr 1989. Eine Tour, bei der nichts bleibt, wie es war. Jochen Heckmann spielt in seinem Debütroman auf poetische und sinnliche Weise mit Figuren, Zeiten, Perspektiven und Ereignissen, die das 20. Jahrhundert in Deutschland umfassen und sich im schicksalhaften Jahr 1989 bündeln.
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Rezensionen zum Buch
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Rezension zu Tanzen fallen fliegen
- Buchkomet.Blog
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„Ceux qui ferment les yeux sur le passé deviennent aveugles au présent. Wer die Augen vor der Vergangenheit verschließt, wird blind für die Gegenwart.“ (OZ: Richard von Weizsäcker)
Darum geht’s:
Julian will Tänzer werden. Weit weg von zu Hause entdeckt er sich in Paris neu. Zur gleichen Zeit kämpft sein Vater, daheim am Rande des Südschwarzwaldes, darum, nach zahlreichen persönlichen Verlusten ins Leben zurückzufinden. Ein Kästchen, das einst dem Großvater gehörte, führt ihn zuerst nach Paris und schließlich gemeinsam mit seinem Sohn nach Berlin – mitten hinein in die Ereignisse rund um den Mauerfall 1989.
So hat es mir gefallen:
Jochen Heckmann versteht es, die Figuren von Anfang an liebevoll und mit viel Tiefe zu zeichnen. Julian, der sich in Paris neu entdeckt, und sein Vater, der zunächst festgefahren scheint, sind zwei Menschen, die in völlig unterschiedlichen Welten leben und dennoch miteinander verbunden sind. Die Entfernung zwischen den beiden spiegelt sich nicht nur geographisch wider, sondern auch emotional. Die Geschichte und die Figuren bewegen sich wie ein Tanz zwischen den Zeiten und Perspektiven: vom provinziellen Schwarzwald ins pulsierende Paris und schließlich ins historische Berlin `89. Diese Reise ist nicht nur eine äußerliche, sondern auch eine innere – sowohl für Julian als auch seinen Vater. Während Berlin im Umbruch ist, fallen auch die unsichtbaren Mauern, die zwischen Vater und Sohn standen. Sie finden wieder zueinander, und so wie sich Berlin verändert, verändern sich auch ihre Leben.
Der Schreibstil des Autors ist dabei fast schon tänzerisch: leichtfüßig, fließend und doch voller Kraft und Ausdruck. Er erzählt poetisch, aber nie überladen, und schafft es, eine zarte Balance zwischen Melancholie und Hoffnung, zwischen Verlust und Neuanfang zu halten. Die Erzählkunst ist subtil, aber gleichzeitig intensiv, wie die Bewegungen eines Tänzers, die auf den ersten Blick einfach wirken, in Wirklichkeit jedoch von meisterhafter Technik und Leidenschaft getragen werden.
„Tanzen fallen fliegen“ ist ein Buch, das berührt und nachhallt. Es ist eine Geschichte über Träume, Verluste und das Finden von Gemeinsamkeiten inmitten von Veränderungen. Ein Buch, das sich langsam steigert, bis es am Ende in einem emotionalen Crescendo gipfelt, das den Leser noch lange beschäftigt. Ein wahres Meisterwerk der leisen, poetischen Töne – wie ein Tanz, der sanft beginnt und den Zuschauer schließlich vollends mitreißt.
10/10
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