Über Leben und Tod

Buch von Florian Klenk

Zusammenfassung

Inhaltsangabe zu Über Leben und Tod

Ist der Totenschädel Beethovens tatsächlich der seine? Wie identifiziert man die Toten des Lauda-Air-Absturzes in Thailand? Wie hat die „Schwarze Witwe“ Elfriede Blauensteiner ihre Männer ins Jenseits befördert? Und was genau hat es mit den K.-o.-Tropfen auf sich? Der Gerichtsmediziner Christian Reiter kennt die Geheimnisse des Todes. In seinem Studierzimmer sammelt er Schädel, Haare, Larven, Mumien und Totenmasken. Als Falter-Chefredakteur Florian Klenk diese Schätze sieht, entdeckt er die Abgründe des Menschen und die Überzeugungskraft der Wissenschaft. Die abenteuerlichen Fall- und Familiengeschichten des Arztes Reiter verbinden sich zu dem Porträt eines faszinierten Universalgelehrten, der unsere Gesellschaft am Seziertisch erlebt und sie gemeinsam mit Florian Klenk obduziert.
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Bewertungen

Über Leben und Tod wurde insgesamt 3 mal bewertet. Die durchschnittliche Bewertung liegt bei 4,8 Sternen.

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Meinungen

  • Unerwartet, anders, aber gut. Eher journalistisch aufgebaut.

    rumble-bee

Rezensionen zum Buch

  • Rezension zu Über Leben und Tod

    Der "Quincy" Österreichs
    Manches ist an diesem Buch unerwartet, zugegeben. Zuerst einmal die relative Kürze. Zweitens die Tatsache, dass die Texte nicht unbedingt einen logischen, geschweige denn chrono-logischen Zusammenhang haben. Was drittens unterstrichen wird durch die (hochwertige!) journalistische Aufbereitung.
    Es ist eben nicht nur ein Buch über den österreichischen Gerichtsmediziner Christian Reiter - der wohl eine Art "Quincy Österreichs" darstellt. Es ist ebenso ein Buch des Journalisten Florian Klenk, der sein eigenes Interesse und Können darstellt. Und es ist ein Buch über die (Kriminal-) Geschichte Österreichs.
    Der Journalist und der Mediziner haben schon längere Zeit einen gemeinsamen Podcast - und als aufmerksamer Leser merkt man das auch. Die Texte wirken wie ein Begleitbuch zu dieser Sendung. Man erspürt hinter jedem Kapitel, dass da noch mehr zu holen ist. Was insofern geschickt gemacht ist - man wird als Leser angeregt, tiefer zu graben. Oder eben den Podcast zu hören.
    Sehr faszinierend ist die hochwertige journalistische Arbeitsweise, die hinter dem Buch steckt. Florian Klenk versteht sein Handwerk, er bereitet die Informationen ansprechend auf, ist gut verständlich, und geht mit äußerster Empathie für sein Thema vor. Und en passant versteht er es, den Mediziner mit seinen kleinen Marotten zu porträtieren.
    Ein wenig seltsam ist nur das Kapitel aus Reiters Sicht geschrieben - er schildert seine Laufbahn. Und dieses Kapitel steht völlig unkommentiert mitten im Buch. Hm! Da hätte man sich eine logischere Vorgehensweise gewünscht. Auch eine kleine Herausforderung: zahlreiche österreichische Sprachbildungen, die unkommentiert bleiben. Was aber auch wieder seinen Charme hat.
    Insgesamt ist dies ein großes Lesevergnügen, das eben nur anderes bietet, als zunächst erwartet. Es ist eine Mischung aus Biographie, Journalismus und True Crime.
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  • Rezension zu Über Leben und Tod

    Klappentext/Verlagstext
    Ist der Totenschädel Beethovens tatsächlich der seine? Wie identifiziert man die Toten des Lauda-Air-Absturzes in Thailand? Wie hat die „Schwarze Witwe“ Elfriede Blauensteiner ihre Männer ins Jenseits befördert? Und was genau hat es mit den K.-o.-Tropfen auf sich?
    Der Gerichtsmediziner Christian Reiter kennt die Geheimnisse des Todes. In seinem Studierzimmer sammelt er Schädel, Haare, Larven, Mumien und Totenmasken. Als Falter-Chefredakteur Florian Klenk diese Schätze sieht, entdeckt er die Abgründe des Menschen und die Überzeugungskraft der Wissenschaft.
    Die abenteuerlichen Fall- und Familiengeschichten des Arztes Reiter verbinden sich zu dem Porträt eines faszinierten Universalgelehrten, der unsere Gesellschaft am Seziertisch erlebt und sie gemeinsam mit Florian Klenk obduziert.
    Der Autor
    Florian Klenk, geboren 1973, ist Jurist und Journalist und seit 2012 Chefredakteur der Wiener Wochenzeitung Falter. Mehrmals wurde er als Journalist des Jahres ausgezeichnet. 2011 ist bei Zsolnay sein Reportagenband „Früher war hier das Ende der Welt“ herausgekommen, 2018 „Alles kann passieren! Ein Polittheater“ (gemeinsam mit Doron Rabinovici), 2021 „Bauer und Bobo. Wie aus Wut Freundschaft wurde“.
    Inhalt
    Den Journalisten Florian Klenk und Prof. Christian Reiter (*1955) verbinden eine langjährige berufliche Beziehung und ein gemeinsamer Podcast. Seit Klenk als Rechtspraktikant hinter die Kulissen der Wiener Rechtsmedizin blicken konnte, scheint sich ein ideales Team gefunden zu haben, wie die Coverabbildung vermittelt.
    In sehr kurzen Episoden erzählt Reiter aus seiner Kindheit in einem Arbeiterviertel, seinen Ferienaufenthalten auf dem Land, seiner ersten Obduktion am verstorbenen Hamster und frühem Interesse an Würmern. Als Urenkel eines wissenschaftlichen Zeichners (*1865-1918),
    -> Falter-Artikel der direkt in der Pathologie Pestkranke abbildete, schlägt die Berufswahl des Nachkommen zunächst einen Haken, da Reiters Mutter die Ausbildung zum Großtierarzt nicht gestattet – Veterinäre saufen zu viel, stellt sie fest. Ein Leben für die Gerichtsmedizin setzt die Familientradition jedoch fort.
    Reiter berichtet drastisch, welch hohe Wellen vor 25 Jahren sein Gutachten zum Tod eines geknebelten Abschiebehäftlings schlug, er obduzierte das letzte Opfer der Serienmörderin Elfriede Blauensteiner und gab als Gutachter dem Fall Khaled al-Masri die entscheidende Wende, indem er bewies, in welcher Region al-Masri sich aufgehalten haben musste. Die gesamte Profession sah sich durch Großereignisse wie Flugzeugabstürze vor ungewöhnliche Herausforderungen gestellt.
    Aus Reiters Schilderung des Umgangs mit Leichen und Präparaten als Museumsstücken können seine Leser:innen nur folgern, dass die Artefakte längst würdig bestattet sein sollten, weil sie kaum noch Ausbildungszwecken dienen. Auch für die mangelhafte Dokumentation von Gewalttaten durch Polizei und Gerichtsmedizin zu Lasten der Opfer findet er deutliche Worte.
    Fazit
    Mit netto unter 170 Seiten eher ein Büchlein, versammelt „Über Leben und Tod“ einen Fundus an Anekdoten in Ich- und Reportage-Form, die für mir durchweg unbekannt waren. Meine Neugier, welches Kind Christian Reiter war und wie er die Weiche zu seiner Berufsentscheidung stellte, hat das Buch befriedigt und mein Interesse an einer ausführlichen Biografie ist geweckt.
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Ausgaben von Über Leben und Tod

Hardcover

Seitenzahl: 192

Besitzer des Buches 4

Update: