Cuddy: Echo der Zeit

Buch von Benjamin Myers, Werner Löcher-Lawrence

Zusammenfassung

Inhaltsangabe zu Cuddy: Echo der Zeit

Eine junge Frau, unterwegs in einer bedrohlichen Gegend, hat plötzlich das Bild einer Kathedrale auf einem Hügel vor ihrem inneren Auge. Sie wünscht sich nichts Sehnlicheres als den Schutz des heiligen Cuthberts, für dessen Gebeine sie und ihre Begleiter eine letzte Ruhestätte suchen. Die unterdrückte Ehefrau eines Bogenschützens hofft, die Wahrheit zwischen imposanten Kirchenmauern zu finden. Als sie erneut Quälereien durch ihren Ehemann ausgesetzt ist, sucht sie Hilfe bei einem der feinsinnigen Steinmetze. Ein Professor, der bei der Exhumierung von Cuthbert zugegen ist, erhält in den Nächten unwillkommenen, Angst einflößenden Besuch. Ein junger Hilfsarbeiter trifft bei der Arbeit in der Kathedrale nicht nur auf freundliche Menschen, sondern erlebt Momente der Hoffnung auf eine bessere Zukunft. ›Cuddy – Echo der Zeit‹ verbindet Poesie und Prosa, verschiedene Textarten und reale historische Begebenheiten und spannt dabei einen Bogen über verschiedene Epochen zu einem außergewöhnlichen Roman.
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Rezensionen zum Buch

  • Rezension zu Cuddy: Echo der Zeit

    Klappentext/Verlagstext
    Eine junge Frau, unterwegs in einer bedrohlichen Gegend, hat plötzlich das Bild einer Kathedrale auf einem Hügel vor ihrem inneren Auge. Sie wünscht sich nichts Sehnlicheres als den Schutz des heiligen Cuthberts, für dessen Gebeine sie und ihre Begleiter eine letzte Ruhestätte suchen. Die unterdrückte Ehefrau eines Bogenschützens hofft, die Wahrheit zwischen imposanten Kirchenmauern zu finden. Als sie erneut Quälereien durch ihren Ehemann ausgesetzt ist, sucht sie Hilfe bei einem der feinsinnigen Steinmetze. Ein Professor, der bei der Exhumierung von Cuthbert zugegen ist, erhält in den Nächten unwillkommenen, Angst einflößenden Besuch. Ein junger Hilfsarbeiter trifft bei der Arbeit in der Kathedrale nicht nur auf freundliche Menschen, sondern erlebt Momente der Hoffnung auf eine bessere Zukunft.
    ›Cuddy – Echo der Zeit‹ verbindet Poesie und Prosa, verschiedene Textarten und reale historische Begebenheiten und spannt dabei einen Bogen über verschiedene Epochen zu einem außergewöhnlichen Roman.
    Der Autor
    Benjamin Myers geboren 1976, ist Journalist und Schriftsteller. Myers hat nicht nur Romane, sondern auch Sachbücher und Lyrik geschrieben und für seine literarischen Arbeiten mehrere Preise erhalten. Sein Roman ›Offene See‹ (2020) stand wochenlang auf der SPIEGEL-Bestsellerliste und wurde mit dem Preis des unabhängigen Buchhandels als Lieblingsbuch des Jahres ausgezeichnet. 2021 erschien ›Der perfekte Kreis‹, 2022 ›Der längste, strahlendste Tag‹.
    Inhalt
    Cuthbert von Lindisfarne (635-687) war u. a. Prior in Lindisfarne (664–676) und Eremit auf Inner Farne (676–684), ihm werden zahlreiche Wunder zugeschrieben.
    Mit Cuthbert/Cuddy und der Kathedrale von Durham befasst sich Benjamin Myers in vier Texten aus vier Epochen, die an unterschiedlichen Orten Nordenglands spielen und an verschiedenen realen Orten verfasst wurden. Neben mehreren Icherzählern erhält auch die Kathedrale eine Stimme. Der erste Teil vermittelt in zahlreichen Zitaten Cuthberts Biografie und beispielhaft die Entstehung des Kults um seinen Leichnam, der angeblich unverwest exhumiert werden konnte. Mit Ediva lernen wir eine sehr junge heilkundige Frau aus dem Haliwerfolc kennen (Anhängern, die Cuthbert huldigten und seinem Leichnam folgten). Sie könnte bei einem Wikingerüberfall geraubt worden und Sklavin zu der Gruppe von 7 Mönchen gelangt sein, in der sie kocht, die Zipperlein der Pilger pflegt und als Icherzählerin ihre kleine Welt erfrischend nüchtern beurteilt.
    Eda, eine weitere Icherzählerin berichtet aus dem 14. Jahrhundert über ihre Ehe mit dem gewalttätigen Bogenschützen Fletcher, der mit seinem Besitz Ehefrau nach Lust und Laune verfährt. Die Spuren seiner Übergriffe sind nicht zu übersehen, es wird darüber getratscht, aber nur eine Person ist bereit zu handeln. Eda nennt ihren Sohn Cuthbert. Indem sie die Steinmetze beim Kathedralenbau mit ihrem selbst gebrauten Ale versorgt, steht sie in Verbindung mit weiteren Icherzählern, deren Schicksale ebenfalls mit Cuthbert und der Kathedrale von Durham verknüpft sind. Im 19. Jahrhundert wird der Altertumsforscher Professor Fawcett-Black als neutraler Zeuge zur Exhumierung von Cuthberts Leichnam hinzugezogen, der sich bis dahin kaum für die Geschichte Nordenglands interessiert hatte. Heute weiß man, dass diese Exhumierung maximalen Schaden anrichtete und schnell vertuscht wurde. Wie andere vor ihm hört Fawcett Stimmen raunen, die bei einem rationalen Menschen wie ihm verwundern und seinen bevorstehenden Zusammenbruch ankündigen könnten.
    Michael Cuthbert in der unmittelbaren Gegenwart könnte ein Nachkomme Cuthberts sein. Er arbeitet als Tagelöhner oder für eine Zeitarbeitsfirma als Bauhelfer und verdient, schwarz, bar auf die Hand und weit unter Mindestlohn kaum genug, um damit die Einkäufe für sich und seine pflegebedürftige Mutter zu bezahlen. Als Michael den Steinmetzen Tee und Lunch auf den Turm der Kathedrale tragen soll, erhält er diese Aufgabe, weil er respektvoll genug wirkt gegenüber der Kathedrale, der Religion und den auch in diesem Jahrhundert angesehenen Steinmetzen. Bei der Begegnung mit Evie, die die Verpflegung der Handwerker zusammenstellt, werden Welten deutlich, die die Studentin und den Hilfsarbeiter trennen: Michael war noch nie auf dem Turm der Kathedrale; denn wer würde Eintrittsgeld dafür zahlen, wenn alle paar Tage die Guthabenkarte für Strom gefüllt werden muss.
    Fazit
    In seinem Mosaik aus Textarten richtet Benjamin Myers den Blick auf den Cuthbert-Kult, einen Kathedralenbau an besonderer Stelle, zeigt als „Geschichte von unten erzählt“ ausführlich Gewalt in der Ehe, sexuelle Gewalt an Abhängigen durch Kleriker und die Lebenssituation eines modernen Tagelöhners. Neben der Regionalgeschichte hat mich hier die Frage berührt, wie wir Geschichte weitergeben und ob man Geschichte je ruhen lassen kann.
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Ausgaben von Cuddy: Echo der Zeit

Hardcover

Seitenzahl: 550

Besitzer des Buches 1

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