Von Tag zu Tag
Buch von Rosemarie Schittenhelm
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Buchdetails
Titel: Von Tag zu Tag
Rosemarie Schittenhelm (Autor)
Format: Gebundene Ausgabe
ISBN: 9783440026823
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Rezensionen zum Buch
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Rezension zu Von Tag zu Tag
- KarinJ
Noch einmal habe ich mir das Digitalisat eines Buchs angesehen, das die Universitätsbibliothek Hamburg zur Verfügung stellt. Es handelt sich dabei um eine Art Ratgeber für heranwachsene Mädchen.Weiterlesen
Inhalt:
Das Buch beginnt mit einer Szene zwischen der Autorin Rosemarie Schittenhelm und ihrer Tochter Regine. Diese zeigt sich hilflos angesichts der Schwierigkeiten des Aufwachsens und dass sie von den Eltern nicht immer die richtigen Antworten erhält oder sogar nicht weiß, was die richtige Frage wäre. Die Mutter ist betroffen. Ob es da nicht ein Buch gäbe, fragt die Tochter. So sei dann "Das große Mädchenbuch" entstanden. Rosemarie Schittenhelms Antworten umfassen dann Einsichten und Ansichten (z. B. was ist Anmut oder Schönheit?) und praktische Anleitungen für alle Bereiche des täglichen Lebens, die man für Mädchen und Frauen damals (1954) wichtig hielt. Also Hygiene und Körperpflege aller Art, Mode, die häusliche Versorgung (Kochen, Backen, Pflege, Deko, Garten), Umgangsformen und Reisen.
Meine Bewertung:
Ich glaube nicht, dass Regine sich ihr Buch so vorgestellt hat. Es fängt gar nicht mal übel an mit dem Gedanken, dass Anmut das ist, was Kinder haben, und Schönheit mehr durch innere Haltung und Energie entstehe als aus Äußerlichkeiten. Solche Einsichten findet man immer wieder. Allerdings ist der Schwerpunkt auf die praktischen Tipps und Anleitungen gelegt worden. Das hätte ich nach der Einleitung, in der es um eine Krise in der Entwicklung geht, nicht erwartet. Ich denke, ich hätte als Heranwachsende mehr davon hören wollen, dass sich die Älteren auch früher bereits über die neuen Moden der Jungen ereifert haben. Solche Dinge wären mir nützlicher beim Erwachsenwerden gewesen als die anderen Dinge, die man genauso aus allen anderen Kochbüchern und Büchern über Haushaltsführung usw. lernen kann. Trotzdem war es interessant, einen Einblick in den Alltag und die Erwartungen der 50er Jahre an Frauen zu erhalten. Es sind in diesem Buch auch sicher viele nützliche Dinge wie Kochrezepte zu finden. Man muss aber etwas kritisch sein, denn manches wird so nicht mehr empfohlen wie das Zähneputzen mit Salz oder das Augenbaden. Bei vielen Themen gibt es einen Ausflug in die Historie und das mag interessant sein. Ich dachte beim Lesen an diesen Stellen jedoch nochmals an den Anfang des Buches und fragte mich, wozu das nun gut sein soll. An vielen anderen Stellen wurde allerdings erklärt, wozu etwas gut ist und warum man etwas gerade so machen soll. Beispielsweise dass man bestimmte Lebensmittel essen soll, weil Kauen die Zahngesundheit fördert. Das fand ich positiv. Es hat mich andererseits gestört, dass vieles als alternativlos präsentiert wurde. Manches wird auch nicht weiter erklärt z. B. der Abschnitt über Sexualität ist eigentlich nichtssagend. Gerade in diesem Bereich dürften Heranwachsende Fragen haben. Sie werden aber mit Erhaltungs- und Fortpflanzungsdrang abgespeist. Im Abschnitt über die Periode ("kritische Tage") steht dann auch, dass man darüber nicht spricht. Dabei verhindert dieses Sprechverbot den Vergleich zwischen sich und anderen, der notwendig ist, um Beschwerden einzuordnen und sich Hilfe zu holen. Die Darstellung als Fließtext wirkt heute langatmig und ist nicht mehr zeitgemäß, auch wenn Illustrationen und Fotos das Ganze etwas auflockern. Ich bewerte das Buch mit 2 Sternen - zu seiner Zeit war es allerdings ein Renner und hatte 1958 schon die 18. Auflage.
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