Deep Fake

Buch von Cleo Konrad

  • Kurzmeinung

    Cordi
    Insgesamt eine tolle, heftige Story die gut unterhält und sensibilisiert vorsichtig mit Infos aus dem Netz zu sein. 👌🏻

Zusammenfassung

Inhaltsangabe zu Deep Fake

Innerhalb von Minuten zerstört eine Lüge ihr Leben: Lehrerin Mira steht vor ihrer Klasse, als sich ein anzügliches Video rasend schnell im Internet verbreitet. Sosehr sie beteuert, nicht die Frau in dem Film zu sein, kaum jemand glaubt ihr. Zu täuschend echt sind die Bilder, die Miras Leben zu vernichten drohen. Wer verleumdet sie auf so grausame Weise? Die Suche führt Mira zurück in das abgeschiedene Dorf ihrer Kindheit. Hier, inmitten der dunklen Wälder, muss sie sich den Geistern ihrer Vergangenheit stellen. Denn vor vielen Jahren hat auch Mira durch eine Lüge ein Leben zerstört. Doch sie ist nicht die Einzige, die sich damals schuldig gemacht hat. Im Dorf wird Mira bereits erwartet ...
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Bewertungen

Deep Fake wurde insgesamt 4 mal bewertet. Die durchschnittliche Bewertung liegt bei 4,5 Sternen.

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Meinungen

  • Insgesamt eine tolle, heftige Story die gut unterhält und sensibilisiert vorsichtig mit Infos aus dem Netz zu sein. 👌🏻

    Cordi

Rezensionen zum Buch

  • Rezension zu Deep Fake

    „KI ist wahrscheinlich das Beste oder das Schlimmste, was der Menschheit passieren kann. “ (Stephen Hawking)
    Nach wie vor ist der Einsatz von Künstlicher Intelligenz in unserer modernen Welt umstritten, ihre Chancen und Risiken werden lebhaft diskutiert. In ihrem Psychothriller "Deep Fake" thematisiert Cleo Konrad Macht und Ohnmacht von KI am Beispiel von Mira, einer ambitionierten Lehrerin, die zur Zielscheibe eines viralen Angriffs wird.
    Im HInblick auf die optische Aufmachung erinnert das Cover an den Psychothriller "Tödlicher Podcast" von Cleo Konrad, der vor einigen Monaten erschienen ist. Durch die Wahl von knalligen Farben sticht er aus der Masse an Büchern in einer Buchhandlung her, was durch den farbigen Buchschnitt zusätzlich getoppt wird. Der Titel ist auf das Wesentliche komprimiert worden.
    Schauplatz des Geschehens sind einerseits die pulsierende Metropole Berlin, wo Mira sich ein glückliches Leben mit ihrem Mann Fabio und ihren zwei kleine Kindern aufgebaut hat, andererseits das abgelegene Dorf Tannwinkel in Bayern, wo sie eine von traumatischen Ereignissen geprägte Kindheit und Jugend verbracht hat. Die Handlung spielt auf zwei zeitlichen Ebenen, in der Gegenwart und in der Vergangenheit. Sie wird aus zwei Perspektiven vermittelt, einmal aus der Sicht der in Berlin lebenden erwachsenen Lehrerin Mira, die sich für "Problemschüler*innen" einsetzt, andererseits aus der Sicht der in Tannwinkel wohnenden heranwachsenden Schülerin Katharina, genannt Kat, die ihre Gedanken nicht in Form eines Tagebuchs, sondern eines Briefes an die fiktive Empfängerin Dya festhält. Hierbei lässt Cleo Konrad ihre Leser*innen lange Zeit im Unklaren über mögliche Verbindungen zwischen Mira und Kat, was zum Miträtseln anregt und für zusätzliche Spannung sorgt.
    "Deep Fake" beeindruckt durch seinen interessanten Plot, aber auch die vielschichtig angelegten Charaktere. Nach und nach entfaltet sich eine erschütternde, packende Geschichte, die weit zurück in die Vergangenheit weist. Schuld und Sühne ziehen sich wie ein Leitmotiv durch diesen Psychothriller. Fakten und Fiktion verschwimmen, man weiß nicht, was und wem man glauben darf. Insbesondere Mira ist eine unzuverlässige Erzählerin, die alle unliebsame Erinnerungen aus ihrer gegenwärtigen heilen Welt ausblendet. Ihrer dunklen Vergangenheit kann und will sie sich nicht stellen, sie verleugnet sogar ihre wahre Identität, bis das Deep Fake ihre heile Welt aus den Angeln hebt und ihre sichere bürgerliche Existenz infragestellt.
    Alles in allem hat mich dieser zum Nachdenken über unsere digitale Welt anregende, durch zahlreiche unerwartete Wendungen spannende und realistisch anmutende Psychothriller tief beeindruckt. Meine Lektüre hat mich von der ersten Seite an in ihren Bann geschlagen, eine regelrechte Sog-Wirkung entfaltet und mich nicht mehr losgelassen. Ein Muss für alle Lesenden, die intelligente Unterhaltung zu schätzen wissen!
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  • Rezension zu Deep Fake

    Trotz einiger Längen im Mittelteil, ein richtig guter Thriller
    Thriller gehören zu meiner Lieblingslektüre. Als ich diesen hier bei NetGalley entdeckte, reizte mich der Klappentext und ich fragte ein Rezensionsexemplar an. Kurze Zeit später konnte ich dieses auf meinen Kindle laden und es noch vor dem Erscheinungstermin lesen.
    Mira ist Lehrerin aus Leidenschaft. Auch im Privatleben ist sie mit ihrem Ehemann und den dreieinhalbjährigen Zwillingssöhnen sehr glücklich. Doch ein plötzlich auftauchendes Video von ihr, welches in rasender Geschwindigkeit viral geht, droht nun all das zu zerstören. Nur wenige Menschen in ihrem Umfeld glauben ihr, dass die nackte Frau in diesem professionell gemachten Deepfake, nicht sie ist. Auch die Polizei kann ihr nicht wirklich helfen.
    Bei ihrer eigenen Suche nach dem Täter führt eine erfolgversprechende Spur in das abgeschiedene Dorf, in dem sie aufgewachsen ist und in das sie, nach einem schrecklichen Ereignis vor 20 Jahren, eigentlich niemals wieder zurückkehren wollte. Auch ihre Jugendfreunde Anton und Joseph wurden durch Diffamierungen im Internet zurück nach Tannenwinkel gelockt. Sollen sie jetzt für ihre Jugendsünden bezahlen?
    Den Schreibstil, der mir vorher unbekannten Autorin, empfand ich als angenehm flüssig. Die Sprache einfach und trotzdem bildhaft. Nach einem ziemlich mysteriösen Prolog, wird die Geschichte dieses Buches abwechselnd in der dritten Person aus Miras Perspektive in der Gegenwart und in der ersten Person, in Form eines Computertagebuches, aus der Perspektive einer 16-Jährigen namens Kat im Jahr 2003 erzählt. Die Wechsel zwischen Gegenwart und Vergangenheit sorgten dafür, dass sich schnell eine atmosphärische Grundspannung aufbaute.
    Die sich überschlagenden Ereignisse wegen des Deepfakes standen dabei längere Zeit in einem recht krassen Gegensatz zu den Tagebucheinträgen von Kat und schienen erst einmal überhaupt nichts miteinander zu tun zu haben. Dass Mira eine jahrelang tief in ihr verborgene Schuld mit sich herumschleppt, wurde zwar sehr schnell klar. Allerdings dauerte es doch eine ganze Zeit, bis ich sie als eine der Personen aus Kats Tagebuch identifizieren konnte und auch dann brauchte es noch einmal eine ganze Weile, bis endlich offenbart wurde, was vor 20 Jahren in Tannenwinkel so Schreckliches passiert ist.
    Obwohl ich nie an ein Abbrechen des Buches dachte, ging mir im Mittelteil des Buches die Geheimniskrämerei darum schon ein bisschen auf die Nerven und ich verspürte einige Längen. Das änderte sich im letzten Drittel allerdings wieder schlagartig, als klar wurde, dass die bislang von der Autorin gelegten Spuren zur Aufklärung des Falles falsch waren und eine für mich überraschende Wendung, die nächste jagte. Insgesamt hat mir dieser Thriller dann doch so gut gefallen, dass nun auch der erste Thriller der Autorin auf meiner Buchwunschliste steht.
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  • Rezension zu Deep Fake

    Kurzbeschreibung (Quelle: Verlagsseite)
    Mira ist fassungslos, als sie das Nacktvideo sieht, in dem sie ihr eigenes Gesicht, ihren eigenen Körper erkennt. Rasend schnell verbreitet sich das Deepfake im Netz und droht alles zu zerstören: ihre Karriere als Lehrerin, ihre Ehe, ihr Familienglück. Doch wer könnte einen Grund haben, sie auf so grausame Weise zu verleumden?
    Die Suche führt Mira zurück in das abgeschiedene Dorf ihrer Kindheit. Hier, inmitten der dunklen Wälder, muss sie sich endlich ihrer Vergangenheit stellen. Denn vor vielen Jahren hat auch Mira durch eine Lüge ein Leben zerstört. Nur ist sie nicht die Einzige, die sich damals schuldig gemacht hat. Als Mira in ihrem Heimatdorf eintrifft, wird sie bereits erwartet ...
    Autorin (Quelle: Verlagsseite)
    Cleo Konrad wurde Weihnachten 1981 im verschneiten Alpenvorland geboren. Heute lebt und schreibt sie in der schönen Stadt Nürnberg. Sie arbeitet als Wissenschaftsjournalistin in einem Forschungsinstitut und nutzt jede freie Minute, die ihr neben Arbeit und Familie bleibt, zum Schreiben von spannenden Geschichten.
    Allgemeines
    Erschienen bei Bastei Lübbe am 31. Januar 2025 als TB mit 528 Seiten
    Gliederung: Prolog – Roman in zwei Teilen, Kapitel jeweils mit dem Namen der Protagonistin überschrieben, - Epilog
    Erzählung in der dritten Person aus der Perspektive von Mira de Luca, Tagebucheinträge von Kat(harina von Hohenberg) als Ich-Erzählung
    Handlungsorte und -zeit: Berlin und Tannwinkel 2023, Rückblende: Tannwinkel 2003
    Inhalt
    Mira de Luca arbeitet als Lehrerin an einer Berliner Brennpunktschule und kümmert sich besonders engagiert um die verhaltensauffälligen „schwierigen“ Schüler. In ihrer Klasse hat sie sich einen gewissen Respekt erarbeitet, als eine Katastrophe eintritt: Im Internet kursiert ein Video, in dem Mira nackt zu sehen ist und obszönes Verhalten an den Tag legt. Trotz ihrer wiederholten Beteuerung, dass es sich bei dem Video um ein Fake handeln muss, glaubt man ihr nicht und suspendiert sie vom Dienst.
    Mira hat Grund zu der Annahme, dass die Verleumdungsaktion gegen sie ein Racheakt von jemandem aus ihrer Vergangenheit sein könnte, denn auch sie hat als Jugendliche Schuld auf sich geladen und eine Karriere und ein Leben zerstört. Widerwillig fährt sie – zum ersten Mal seit zwanzig Jahren - in ihr winziges bayerisches Heimatdorf Tannwinkel, um sich der unaufgearbeiteten Vergangenheit zu stellen…
    Beurteilung
    Die Handlung des Romans spielt sich auf zwei Zeitebenen ab und wird aus unterschiedlichen Perspektiven präsentiert. In der Gegenwart (2023) verfolgt der Leser die Versuche Miras, den für den Deepfake Verantwortlichen ausfindig zu machen, als unbeteiligter Zuschauer. Die Ereignisse des Sommers 2003 werden dagegen aus der Sicht von Kat(harina von Hohenberg) in Tagebuchform berichtet. Damals gab es in dem öden Dorf Tannwinkel eine Clique von fünf Jugendlichen, die immer zusammen war, bis eine Tragödie dem unbeschwerten Sommer ein Ende setzte.
    Die beiden Zeitebenen wechseln einander ab, durch die Informationen aus Kats Tagebuch ist der Leser Mira bei ihren „Ermittlungen“ knapp voraus, ohne allerdings die noch folgenden Wendungen der Geschichte voraussehen zu können.
    Es stellt sich heraus, dass nicht nur Mira, sondern auch ihre Jugendfreunde Anton und Joseph durch Deepfakes verleumdet wurden. Ebenso wie Mira nehmen die beiden an, dass Kat, die schon als Jugendliche ein Computernerd war, die Urheberin ist und sich rächen will. Als die drei ehemaligen Freunde Kats Haus, einen von einer KI namens DYA gesteuerten Glaspalast, aufsuchen, ist die Bewohnerin allerdings nirgends zu finden.
    Die Romanfiguren sind sehr gründlich und individuell ausgearbeitet, die Autorin verleiht jeder Figur einen unverwechselbaren Charakter. Die Charaktere erklären sich zu einem beachtlichen Teil aus ihrer persönlichen Geschichte und Familienkonstellation, hier wird ein sehr bedrückendes Bild eines 200 Seelen-Dorfs nahe der tschechischen Grenze gezeichnet. Die Dorfgemeinschaft ist von Vorurteilen, Tratschereien, familiärer Gewalt und sexueller Belästigung in der Dorfkneipe als „Kavaliersdelikt“ geprägt. Die Darstellung dieses für die jungen Leute einengenden Umfeldes ist sehr atmosphärisch.
    Geradezu beunruhigend ist die Schilderung der Möglichkeiten, die die KI bietet. Sie bringt nicht nur technischen Fortschritt, sondern kann auch von Cyberkriminellen missbraucht werden. Hier darf sich der Leser durchaus angesprochen fühlen, gut darauf zu achten, welche Fotos, Videos oder Stimmaufnahmen von ihm online gestellt werden – was einmal im Netz ist, kann unter Umständen nicht mehr kontrolliert oder endgültig gelöscht werden.
    Ein Nachwort zu Fakten und Fiktion über die derzeitigen Möglichkeiten der KI wäre für den technischen Laien eine wünschenswerte Ergänzung gewesen.
    Fazit
    Ein unglaublich spannender und wendungsreicher Pageturner, der angesichts der rasanten Fortschritte im Bereich der KI zum vorsichtigen Umgang mit persönlichen Daten im Internet anregt!
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Ausgaben von Deep Fake

E-Book

Seitenzahl: 525

Taschenbuch

Seitenzahl: 528

Besitzer des Buches 10

Update: