Gepäckkontrolle

Buch von Lea Joan Martin

Zusammenfassung

Inhaltsangabe zu Gepäckkontrolle

„Irgendwann musste er danach fragen. Irgendwann will jedes Kind wissen, woher es kommt. Doch woher kommt er, mein Sohn?“ Mit dieser programmatischen Frage beginnt die erste Erzählung „Zufall“; und wie wir im Lauf der Geschichte erfahren, verdankt das Kind sein Leben natürlich alles anderem als einem Zufall. Die insgesamt vierzehn Erzählungen hinterfragen, was scheinbar zwangsläufig geschieht, und legen den Finger auf die persönliche Verantwortung jedes Menschen. „Die Hungernden in Afrika sind ihm so egal wie die Angst junger Menschen vor Krieg und Gewalt. Offene Fragen kennt er nichts er weiß auf alles eine Antwort, über alles Bescheid. Selbst über Auschwitz redet er wie ein Buch. Er ist in eine Wahrheit verliebt, die ihn wenig kostet, weil er sie aus Büchern bezieht.“ In der Erzählung „Die Wahrheit über Barbara“ rechnet Katja mit ihrem ehemaligen Lehrer ab, der nicht versteht, weshalb sie Kommunistin wurde. Seinem Wahrheitsbegriff stellt sie einen entgegen, der sich aus persönlicher Erfahrung speist. Um die Möglichkeiten und Grenzen persönlicher Freiheit im Kontext sozialer und politischer Verantwortung geht es in allen Erzählungen. Themen sind sexuelle Gewalt, Mauerfall, Klimaschutz, bikulturelle Beziehungen, politische Ohnmachtsgefühle und weibliche Selbstbestimmung. In der Titelgeschichte „Gepäckkontrolle“; die vor dem Mauerfall spielt, wird eine junge Mutter an der Sicherheitskontrolle des Flughafens festgehalten, weil man sie aufgrund der Geburtsurkunde ihres Babys für eine potenzielle Terroristengattin hält. Während der für sie unangenehmen Prozedur erinnert sie sich an der Terroranschlag von Lockerbie. Ihre innere Haltung verändert sich, Die meisten Erzählungen spielen um 1989 und wecken die Erinnerung an die Geburtsstunde des neu vereinten Deutschland. Ihre Aktualität beziehen sie aus der Suche nach einer inneren Haltung, die das jeweils Andere mitdenkt. Das vaterlose Kind, dessen Mutter ihm nicht sagen möchte, woher es kommt, die Frau, die ihren sie betrügenden Mann an die Ausländerpolizei verraten könnte, bis hin zu der Sekretärin, die von ihrem Ex-Mann nicht erkannt wird, sie alle stehen vor persönlichen Entscheidungen, die in die Zukunft weisen: Welche Traditionen nehmen wir mit? Welche lassen wir besser zurück? Der Band „Gepäckkontrolle“ lädt dazu ein, das „Gepäck“ der eigenen Lebensreise einer liebevollen Prüfung zu unterziehen. Cover-Bild: Barbara Burck, „Frau mit rotem Rucksack“; 2019, Öl auf Leinwand
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Über Lea Joan Martin

Nach dem Studium der Literatur- und Politikwissenschaften in Berlin als freie Autorin für Rundfunk und Printmedien tätig. Im Jahr 2000 mit Veröffentlichung des Gedichtbandes »weil ich keine jüdin bin« Gründung des Joanmartin Literaturverlags. Mehr zu Lea Joan Martin

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Ausgaben von Gepäckkontrolle

Hardcover

Seitenzahl: 252

Besitzer des Buches 1

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