Der König und der Uhrmacher
Buch von Arnaldur Indriðason, Freyja Melsted

-
Buchdetails
Titel: Der König und der Uhrmacher
Arnaldur Indriðason (Autor) , Freyja Melsted (Übersetzer)
Verlag: Bastei-Lübbe
Format: Taschenbuch
Seitenzahl: 336
ISBN: 9783404194506
Termin: Neuerscheinung Mai 2025
-
Bewertung
-
Kaufen
-
Aktion
-
Kurzmeinung
AbroxasEindrückliche Erzählung, aber etwas einseitige Charaktere in der Binnengeschichte -
Kurzmeinung
drawePackend erzählter Roman über Recht, Unrecht und Gerechtigkeit
Zusammenfassung
Inhaltsangabe zu Der König und der Uhrmacher
Kopenhagen gegen Ende des 18. Jahrhunderts: Der isländische Uhrmacher Jón entdeckt ein wahres Wunderwerk der Handwerkskunst im dänischen Königspalast. Die einstmals berühmte astronomische Uhr aus dem Jahre 1592 ist in einem erbärmlichen Zustand, und Jón macht es sich zur Aufgabe, sie wieder in Gang zu setzen. Eines Abends taucht zu später Stunde der dänische König in Jóns Werkstätte auf. Zwischen dem Monarchen, Christian VII., und seinem isländischen Untertan entspinnt sich ein Gespräch. Jón wagt es, von seinem Vater zu berichten, der auf Island unschuldig zum Tode verurteilt und hingerichtet wurde, unter der Regentschaft des Vaters von Christian VII. ...
Weiterlesen
Über Arnaldur Indriðason
Arnaldur Indriðason wurde 1961 in Reykjavik geboren. Das Talent zum Schreiben wurde ihm vom Vater vererbt, denn auch der war ein bekannter isländischer Autor. Mehr zu Arnaldur Indriðason
Bewertungen
Der König und der Uhrmacher wurde insgesamt 8 mal bewertet. Die durchschnittliche Bewertung liegt bei 3,9 Sternen.
(2)
(5)
(1)
(0)
(0)
Meinungen
Rezensionen zum Buch
-
Rezension zu Der König und der Uhrmacher
- €nigma
Der Aufbau des Romans auf zwei Zeitebenen mit dem stetigen Wechsel zwischen zwei Örtlichkeiten (Island in der Vergangenheit und Dänemark in der Gegenwart) hat mir gefallen, durch den Wechsel der Perspektiven blieb das Interesse durchgehend erhalten.Weiterlesen
Das Buch enthält viele wissenswerte Informationen, sei es über das alte und unbarmherzige isländische (Un)recht Stóridómur, von dem ich noch nie gehört hatte oder über den Uhrmacher Isaak Habrecht und seine Werke, die mir ebenfalls unbekannt waren. Besonders die Schilderung des harten und ungerechten Umgangs mit dem Vater des Protagonisten und seiner Haushälterin hat mich sehr berührt und empört, der erste Bezirksamtmann Ólafur weckte großen Abscheu. bzw. sogar Hass in mir.
Die Schilderungen des geistesgestörten oder zumindest nicht "sauber tickenden" Königs empfand ich jedoch als zu ausufernd und damit sehr anstrengend, sodass ich mehrere Pausen einlegen musste. Hier hätte sich der Autor etwas kürzer fassen können.
Angenehm ist die Tatsache, dass man sich hier - im Gegensatz zu den Krimis von Arnaldur Indriðason - durch die deutlich abgegrenzten Kapitel sofort orientieren kann, in welchem Handlungsstrang/ auf welcher Zeitebene man sich gerade befindet.
Ich vergebe und eine Leseempfehlung für Leser, die genug Zeit und Konzentration aufbringen können, denn das Buch ließ sich (zumindest für mich) nicht so schnell lesen. -
Rezension zu Der König und der Uhrmacher
- Abroxas
Zum Inhalt ist oben ja bereits Vieles geschrieben worden. Ich schließe mich daher lapidar mit einer eigenen Einschätzung an.Weiterlesen
Am meisten hat mir doch der Beginn des Romans gefallen, die Situation, in der der Uhrmacher in der rumpeligen, staubigen Abstellkammer an dieser ruinierten Uhr herumtüftelt und plötzlich dieser eigenwillige, etwas weggetretene Mann auftaucht, der der König des Landes ist. Und der nach einigen Missverständnissen doch ein Interesse an diesem eigenartigen Uhrmacher und seiner Geschichte entwickelt. Das ist eine herrliche Rahmengeschichte und mir gefällt, wie sowohl Christians eigenes Privatleben als auch der Fortschritt bei der Rekonstruktion der Uhr die eigentliche, von Jón erzählten Geschichte aus dem harschen Island spiegelten.
Die Schilderung der isländischen Geschichte wirkt, obwohl sie eigentlich nur eine Generation zurückliegt, geradezu archaisch. Dazu passen die eindrücklichen Beschreibungen der isländischen Landschaft, die die Kargheit herausstellen. Es sind der Hunger sowie die langen Reisewege, die dies einprägsam illustrieren. Auch der Umgang der Leute wirkt altertümlicher, als es in dem vergleichsweise mondänen Kopenhagen um 1800 üblich gewesen sein dürfte.
Was mich ein wenig stört, ist hingegen die Tendenz, Charaktere einseitig als positiv oder negativ zu porträtieren, zumindest innerhalb isländischen Erzählung. Der vorherige königliche Beamte, der das todbringende Verfahren für Jóns Eltern anstrengte und das Todesurteil sprach, ist natürlich ein klobiger und gieriger Widerling; Gunnar, der als eigentlicher Vater des ersten Kindes Sigurðurs dessen Leben hätte retten können, ist natürlich ein bis aufs Mark Beleidigter, der von Hass und Rachegefühlen getrieben wird (und natürlich sein Fett wegkriegt). Sigurður und etwa der neue Beamte, der Sigurður zu helfen versucht und auch sonst mit der Arbeit seines Vorgängers nicht einverstanden ist, sind natürlich durch und durch nobel und progressiv.
Das ist meines Erachtens nicht hinreichend dadurch gedeckt, dass Uhrmacher Jón als tendenziell unzuverlässige Erzählinstanz auftritt, da bis auf ein paar Haarspaltereien am Anfang der Erzählung keine Konsequenzen aus Jóns zweifelhafter Erzählerrolle folgen. Zum Schluss hin gilt sein Wort.
Eigentlich steht am Ende, dass die Institution des Storidomur völlig überholt und brutal sei, dass Jóns Eltern großes Unrecht widerfahren sei und dass der Gunnar und jener Beamte sich versündigt hätten, aber diese Deutung entspringt einer bemühten Konstruktion, die ein wenig an ein kompliziertes Uhrwerk gemahnt: Nur durch alle doch eher unwahrscheinlichen Begleitumstände, die reibungslos ineinandergreifen, kommt es so, dass Sigurðurs eher lässliches Vergehen zu einem Schwerverbrechen gerät, das mit dem Tode zu strafen ist, und auch mit etwas Mühe lesen die Handlungen des Beamten oder Gunnars als ungerechtfertigte. Diese Eigentümlichkeit, vielleicht dem Thriller-Genre entliehen, schmälert die ansonsten feine Erzählung für mich. -
Rezension zu Der König und der Uhrmacher
- Deidree C.
Inhalt:Weiterlesen
Der isländischer Uhrmacher Jón Sívertsen entdeckt durch Zufall die Uhr eines berühmten Uhrmachers im Kopenhagener Königspalast. Diese Uhr, einst ein wahres Wunderwerk der Uhrmacherkunst, verstaubt in einem Lager. Jón sieht es als seine gottgegebene Aufgabe, die Uhr zu reparieren. Eines Tages erscheint der König in seiner Werkstätte. Sie kommen ins Gespräch, und Jón erzählt vom harten Leben auf Island. Insbesondere die Geschichte von Jóns Vaters weckt das Interesse des Königs. Er war auf Befehl des damaligen Königs unschuldig zum Tode verurteilt worden. Die Gespräche bringen den König dazu, die Intrigen am Hof zu erkennen. Bis der Kronprinz eingreift - und das Erzählen verbieten will ...
Rezension:
Beinahe ein historischer Krimi
Wie es bei dem Titel „Der König und der Uhrmacher“ zu erwarten ist, geht es hier um die Zeit. Aber nicht nur im engeren Sinn. Es geht um Gegenwart und Vergangenheit, um Parallelen die sich aufdrängen und welche die gut im Verborgenen liegen.
Die Geschichte der Gegenwart erzählt wie der kleine Uhrmacher Jon eigentlich nur die berühmte Uhr reparieren will und dabei von seinem König überrascht wird. Fortan drängt der Monarch seinen Untertan ihm aus seiner Heimat zu erzählen. Hier beginnt der zweite Strang der Vergangenheit.
In der Gegenwart ist gut herausgearbeitet wie Jon immer wieder zwischen die Fronten gerät, bis es für ihn sogar fast lebensgefährlich wird. Trotzdem konnte mich dieser Strang nicht so begeistern wie die Vergangenheit. Für mich fühlte sich diese emotionaler an. Wenn auch der Höhepunkt in beiden Zeiten heftig und packend ist, so konnte ich doch mehr mit der Vergangenheit anfangen.
Man merkt, dass der Autor Arnaldur Indriðason auch Krimis schreibt. Sein Stil ist eine Mischung aus Krimi und historischem Roman. Die geschichtlichen Fakten sind geschickt eingearbeitet und wohldosiert. Probleme machten mir hin und wieder die ungewohnten, isländischen Namen. Doch die gehören einfach dazu.
Ich habe die Stunden mit Jon und dem König genossen, so nebenbei wissenswertes erfahren und mit den Bewohnern Islands mitgelitten. -
Rezension zu Der König und der Uhrmacher
- Maria_21
Der erfolgreichste zeitgenössische Krimiautor Islands Arnaldur Indriðason, veröffentlicht mit seinem ersten historischen Roman „Der König und der Uhrmacher“, eine Geschichte die sich zwischen Dänemark und Island abspielt, über zwei Männer die unterschiedlicher nicht sein könnten und doch in gewisser Weise, verbunden durch die Vergangenheit.Weiterlesen
Inhalt:
Der isländischer Uhrmacher Jón Sívertsen entdeckt durch Zufall die Uhr eines berühmten Uhrmachers im Kopenhagener Königspalast. Diese Uhr, einst ein wahres Wunderwerk der Uhrmacherkunst, verstaubt in einem Lager. Jón sieht es als seine gottgegebene Aufgabe, die Uhr zu reparieren. Eines Tages erscheint der König in seiner Werkstätte. Sie kommen ins Gespräch, und Jón erzählt vom harten Leben auf Island. Insbesondere die Geschichte von Jóns Vaters weckt das Interesse des Königs. Er war auf Befehl des damaligen Königs unschuldig zum Tode verurteilt worden. Die Gespräche bringen den König dazu, die Intrigen am Hof zu erkennen. Bis der Kronprinz eingreift - und das Erzählen verbieten will ...
Meine Meinung:
Dem Autor gelingt es, seine fiktive Geschichte mit wahren historischen Begebenheiten auf zwei Zeitebenen, hervorragend zu erzählen und geschickt miteinander zu verknüpfen. Erst nach und nach werden Gemeinsamkeiten offen gelegt und es zeigen sich ganz neue Perspektiven, die die beiden Männer am Ende, trotz all ihrer Unterschiede einander annähern lässt.
Der Uhrmacher Jón Sívertsen arbeitet hochkonzentriert in einem Lager von Schloss Christiansborg an der Restaurierung der Uhr, die einst ein wahres Wunderwerk der Uhrmacherkunst des Schweizer Meister-Uhrmachers Isaak Habrecht war, als unerwartet König Christian VII. (1749-1808) den Raum betritt.
König Christian der VII scheint sehr interessiert an der Arbeit des Uhrmachers zu sein, beobachtet ihn und stellt ihm schließlich Fragen über seine Heimat Island und seiner Familie. Der Uhrmacher Jón Sívertsen, will ja nur ehrlich sein auch wenn er so einiges auszuschmücken scheint. Er erzählt die traurige Geschichte seiner Eltern, die durch einen Justiz-Skandal, der während der Herrschaft von Christians Vater Friedrich V, seinem Vater und seiner Mutter das Leben kostete.
Der König wirkt nachdenklich aber er kommt immer wieder am Abend zu Jón Sívertsen um mehr über dessen Familiengeschichte und der Gesetze auf Island, zu erfahren. Schon bald merkt Jón die Stimmungsschwankungen des Königs und stellt seine Erzählungen in Frage, besonders als das Umfeld des Königs sich hartnäckig nach den Unterhaltungen der beiden, erkundigt. König Christian der VII, lässt sich aber nicht vertreiben und besteht darauf mehr von dem Uhrmacher zu erfahren, denn immer deutlicher erkennt er in Jóns Erzählungen, seine eigene Familiengeschichte.
Dieser Roman lebt fast allein von der dichten Atmosphäre, die der Autor Arnaldur Indriðason, geschickt aufgebaut hat.
Fazit:
Die Geschichte wird auf zwei Zeitebenen in einem flüssigen Schreibstil erzählt, während die Kapitel leider ohne Überschrift bzw. Zeitangabe sind, bleibt der Spannungsbogen zum Glück von Anfang bis zum Ende erhalten. Gut gefallen hat mir der historische Hintergrund über das damalige Leben auf Island.
Von mir 4 von 5 Sternen und eine klare Leseempfehlung! -
Rezension zu Der König und der Uhrmacher
- drawe
Mein Lese-EindruckWeiterlesen
"Jeder Schritt nach vorne ist ein Schritt in die Vergangenheit"
Islands erfolgreichster Krimi-Autor legt einen historischen Roman vor: das macht neugierig. Dienen historische Fakten vielleicht nur als Hintergrundfolie für einen Kriminalfall? Um es gleich vorwegzunehmen: nein, das tun sie nicht. Indridason hat hervorragend recherchiert und verbindet zwei historische Epochen miteinander, indem er Gemeinsamkeiten herausstellt und zugleich Kontrapunkte setzt. Ein spannendes Unterfangen, in dessen Mittelpunkt das Phänomen der Zeit steht.
Indridason versetzt seine Leser ins ausgehende 18. Jahrhundert. Im Kopenhagener Schloss befindet sich eine der berühmten astronomischen Uhren des Schweizer Uhrenbauers Habrecht; und tatsächlich befindet sich eine dieser Zimmeruhren noch heute in den königlichen Sammlungen. Im Roman ist sie in einem desolaten Zustand, sodass sich der Isländer Jon dieser Uhr annimmt. Er nimmt sie auseinander, ersetzt fehlende Teile und setzt wieder zusammen. Dabei beobachtet ihn immer wieder der dänische König Christian VII., und da Island zur dänischen Krone gehört, lässt er sich von Jon die Geschichte seiner Familie erzählen. Und Jon erzählt. Sein Vater und seine geliebte Pflegemutter waren Opfer des Storidomur aus dem 16. Jhdt geworden, einer vom dänischen König bewilligten Gesetzessammlung, die auf Unzucht im weitesten Sinn strengste Strafen verhängte. König Christian ist geistesgestört, aber er hat seine hellen Momente, und je weiter Jon die Uhr und zugleich seine Familiengeschichte zusammensetzt, umso klarer erkennt der König erschreckende Parallelen zu seiner eigenen Biografie und zu seiner eigenen Familiengeschichte. Vergangenes und Vergessenes wird wieder in die Gegenwart hochgeholt, und die Spiegelungen verstören ihn zutiefst.
Die Handlung läuft auf zwei Erzähl- und Zeitebenen ab, und im Mittelpunkt steht die kunstvolle Uhr. Die Parallelität der Ereignisse wird sehr sinnfällig durch das Glockenspiel betont, dem Jon seine eigene Melodie gibt: die eines Psalms über Recht und Unrecht der Mächtigen. Mit diesem Motiv werden nicht nur die Personen und Handlungsstränge, sondern auch die erzählten Zeiten miteinander verbunden.
Fazit: ein intelligent komponierter Roman über die Zeit und über die Relativität von Recht und Unrecht. -
Rezension zu Der König und der Uhrmacher
- Buchdoktor
Klappentext/VerlagstextWeiterlesen
Der isländischer Uhrmacher Jón Sívertsen entdeckt durch Zufall die Uhr eines berühmten Uhrmachers im Kopenhagener Königspalast. Diese Uhr, einst ein wahres Wunderwerk der Uhrmacherkunst, verstaubt in einem Lager. Jón sieht es als seine gottgegebene Aufgabe, die Uhr zu reparieren. Eines Tages erscheint der König in seiner Werkstätte. Sie kommen ins Gespräch, und Jón erzählt vom harten Leben auf Island. Insbesondere die Geschichte von Jóns Vaters weckt das Interesse des Königs. Er war auf Befehl des damaligen Königs unschuldig zum Tode verurteilt worden. Die Gespräche bringen den König dazu, die Intrigen am Hof zu erkennen. Bis der Kronprinz eingreift - und das Erzählen verbieten will ...
Der Autor
Arnaldur Indriðason (*1961) ist der erfolgreichste zeitgenössische Krimiautor Islands. Seine Bücher werden in zahlreiche Sprachen übersetzt. Sein historischer Roman Der König und der Uhrmacher war für den ISLÄNDISCHEN LITERATURPREIS nominiert. Arnaldur Indriðason lebt in der Nähe von Reykjavík. (… gekürzt)
Christian VII.
Johann Friedrich Struensee
Inhalt
Der Uhrmacher Jón Sigurðsson aus den isländischen Westfjorden nennt sich in Dänemark Jón Sívertsen. Bei der Restaurierung einer seltenen Uhr des Schweizer Meister-Uhrmachers Isaak Habrecht in irgendeinem Lagerraum von Schloss Christiansborg kommt Jón ins Gespräch mit König Christian VII. (1749-1808). Da die inzwischen verlorenen oder verhökerten figürlichen Teile für das Glockenspiel der Uhr erst neu beschafft werden müssen, spielt Zeit offenbar keine Rolle. So nutzt der König die Gelegenheit, um ungestört dem Volk aufs Maul zu schauen und sich von Jón unzensiert über Island „da oben am Polarkreis“ erzählen zu lassen.
Jón wiederum packt die Gelegenheit beim Schopf, indem er vom Justiz-Skandal berichtet, der während der Herrschaft von Christians Vater Friedrich V. Jóns Vater und seine Stiefmutter das Leben kostete. Der gut gemeinte Vorsatz, eine Vaterschaft anzuerkennen, um die Ehre einer Schwangeren wiederherzustellen, wurde seit dem 16. Jahrhundert in Island unter Regierung Dänemarks offenbar streng bestraft, um unzüchtige Handlungen einzudämmen – zu Vater Sigurðurs Schaden. Ob eine Lüge sich durch eine weitere Lüge annulieren lässt, sollte man besser nicht unter Einsatz seines Lebens ausprobieren. Jón erfasst jedoch zu spät, dass seine Gespräche mit dem König unerwünscht sind, weil der Monarch für verrückt gehalten und isoliert werden soll. Außerdem hat Christian VII. eigene Motive, sich mit der Frage nicht ehelicher Nachkommen zu befassen.
Fazit
Ein exzentrischer und im Gespräch sprunghafter König, der seinem Informanten in Hemd und Nachtmütze gegenübertritt, korrupte, gierige Statthalter der dänischen Krone, Island als kalter, nasser & sonderbarer Schauplatz und die Besonderheiten eines sehr kleinen Landes fügen sich zu einer fiktiven, grotesken Geschichte, die auf zwei Zeitebenen spielt. Wer interessiert ist, selbst über Island des 18. Jahrhunderts und Herrn Johann Friedrich Struensee zu recherchieren, ist hier klar im Vorteil.
Ausgaben von Der König und der Uhrmacher
Besitzer des Buches 10
Update: