Die Wachsflügelfrau

Buch von Eveline Hasler

  • Kurzmeinung

    Marie
    Tragische Lebensgeschichte interessant, aber ohne Auseinandersetzung mit Protagonistin geschrieben
  • Kurzmeinung

    Frühlingsfee
    Sehr interessante Biografie, aus alter Zeit

Zusammenfassung

Inhaltsangabe zu Die Wachsflügelfrau

Emily Kempin-Spyri, eine Nichte der Johanna Spyri, war die erste Juristin im deutschsprachigen Raum. Sie gründete an der New Yorker Universität eine 'Law School for Woman' und wirkte in Berlin an der Neufassung des Bürgerlichen Gesetzbuches mit. Trotzdem scheiterte sie. Am 12. April 1901 ist sie in einer Irrenanstalt in der Schweiz gestorben. Eveline Hasler erzählt im vorliegenden Roman die tragische Geschichte eines Emanzipationsversuchs.
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Bewertungen

Die Wachsflügelfrau wurde insgesamt 5 mal bewertet. Die durchschnittliche Bewertung liegt bei 4,1 Sternen.

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Meinungen

  • Tragische Lebensgeschichte interessant, aber ohne Auseinandersetzung mit Protagonistin geschrieben

    Marie

  • Sehr interessante Biografie, aus alter Zeit

    Frühlingsfee

Rezensionen zum Buch

  • Rezension zu Die Wachsflügelfrau

    Die Wachsflügelfrau: Geschichte der Emily Kempin-Spyri
    Kurzbeschreibung (Quelle: Amazon):
    »Ich habe es in Zürich erfahren: Man hält die Frauenhand für zu zart, um ein Gesetzbuch zu halten. Auch die Unterscheidung von Gut und Böse, das Urteil über Richtig und Falsch gilt seit jeher als Männersache.« Man läßt Emily Kempin-Spyri 1887 in Zürich zwar doktorieren, aber man gestattet der ersten Juristin Europas nicht, mit dem erlernten Beruf auch Brot zu verdienen für sich, den arbeitslosen Ehemann und ihre drei Kinder. In New York möchte sie werden, was man ihr in der Heimat verweigert: Anwältin und Dozentin.
    Wer ist Emily Kempin-Spyri? (Quelle Wikipedia)
    Emilie Kempin-Spyri (* 18. März 1853 in Altstetten; † 12. April 1901 in Basel; geb. Spyri, verh. Kempin) war die erste Frau, die in der Schweiz als Juristin promoviert wurde und habilitierte. Als Frau durfte sie jedoch nicht als Anwältin praktizieren, weshalb sie nach New York auswanderte, wo sie an einer von ihr gegründeten Rechtsschule für Frauen unterrichtete. Emilie Kempin-Spyri war die Nichte der Autorin Johanna Spyri.
    Sie immatrikulierte sich 1883 an der Universität Zürich als erste Schweizerin an der Juristischen Fakultät. Im Juli 1887 promovierte sie zur ersten Doktorin der Rechte Europas. Durch das fehlende Aktivbürgerrecht war ihr jedoch das Anwaltspatent verwehrt. Ihr Vorstoss vor dem Bundesgericht zu einer Uminterpretation des Artikel 4 der Bundesverfassung, dass der Begriff Schweizer sowohl Männer als auch Frauen umfassen möge (generisches Maskulinum), wurde mit einem «ebenso neu als kühn» abgewiesen.
    Nachdem sie auch als Dozentin an der Universität Zürich abgewiesen wurde, wanderte sie mit ihrer Familie für kurze Zeit nach New York aus, wo sie das erste Women Law College gründete. Wegen des Heimwehs ihres Mannes Walter Kempin, der sich in New York nie akklimatisieren konnte, kehrte die Familie in die Schweiz zurück.
    1891 stellte sie ein erneutes Gesuch um Habilitation an die Universität Zürich. Obwohl der Universitätssenat dies erneut ablehnte, erhielt sie vom Erziehungsdepartement die Venia Legendi als Ausnahme. Sie konnte sich mit dieser Beschäftigung allerdings finanziell nicht über Wasser halten. Zeitlebens kämpfte Kempin-Spyri für ihre Zulassung als Anwältin und zerbrach schliesslich an diesem erfolglosen Kampf sowie an hinzugekommenen privaten Problemen nach der Scheidung von ihrem Mann im Jahr 1896. Im September 1897 wurde sie wegen Geisteskrankheit in die Heil- und Pflegeanstalt Berolinum in Berlin-Lankwitz eingewiesen. 1898 wurde sie entmündigt. Im März 1899 wurde sie nach Basel in die Irrenanstalt Friedmatt verlegt. Ob sie tatsächlich geisteskrank war, ist umstritten. 1901 starb sie verarmt in Basel an Gebärmutterkrebs.
    Dank Emilie Kempin-Spyri wurde 1898 ein neues Anwaltsgesetz im Kanton Zürich eingeführt, das Frauen trotz fehlendem Aktivbürgerrecht erlaubte, den Anwaltsberuf auszuüben. Bundesweit wurde diese Bestimmung erst 1923 durchgesetzt.
    Zur Autorin Eveline Hasler (Quelle Wikipedia):
    Eveline Hasler (* 22. März 1933 in Glarus) ist eine Schweizer Schriftstellerin.
    Sie studierte Psychologie und Geschichte an der Universität Freiburg und in Paris. Anschliessend war sie an ihrem Wohnsitz St. Gallen als Lehrerin tätig. In den Sechziger- und Siebzigerjahren verfasste sie Kinder- und Jugendbücher, danach auch zunehmend Lyrik und erzählerische Werke für Erwachsene. Ihre Romane behandeln meist Stoffe aus der Schweizer Geschichte und sind stets grosse Erfolge beim Lesepublikum. Haslers Werk wurde vielfach ausgezeichnet, ihre Bücher bisher in zwölf Sprachen übersetzt.
    Eveline Hasler ist Mitglied des Vereins Autorinnen und Autoren der Schweiz und des Deutschschweizer PEN-Zentrums. Ihr Vorlass befindet sich im Schweizerischen Literaturarchiv in Bern. Die Autorin lebt im Tessin.
    Meine Meinung zum Buch:
    Eveline Hasler erzählt in ihrem Buch von einer bemerkenswerten Frau: Emily Kempin-Spyri. Geboren in einer Zeit, in der Frauen schmückendes und dienendes Beiwerk der Männer waren. Allerdings befand sich die Welt bereits im Umbruch. Einige Frauen begehrten bereits auf und kämpften um ihr Recht zu studieren, sich zu bilden und Berufe auszuüben, die bisher Männern vorbehalten waren.
    Emily wuchs in einer sehr konservativen Familie auf, der Vater hatte das Zepter in der Hand.
    Nachdem Emily heiratet und 3 Kinder zur Welt bringt, beschließt sie, ihren Traum wahr zu machen: Das Abitur und anschließend das Studium der Jurisprudenz.
    Eveline Hasler schreibt den Roman über Emily Kempin-Spyri (übrigens Nichte der "Heidi"-Autorin Johanna Spyri) nicht chronologisch. Der Roman beginnt in der Heil- und Pflegeanstalt (Irrenhaus) Friedmatt in der Schweiz, wo Emily letztendlich stirbt. Immer wieder gibt es Rückblicke. Rückblicke die alleine schon vom Schreibstil her das Gefühl der Zerissenheit von Emily ausdrücken:
    Die Liebe zu ihren Kindern, die Liebe zur Juristerei, der Einsatz für die Gerechtigkeit, der Einsatz für die Frauenrechte. Heutzutage gäbe es einen treffenden Begriff worauf sie dabei zusteuert: Bornout.
    Man fühlt mit ihr mit, wenn sie immer wieder gegen die widrigen Umstände ankämpft. Vor allem die Sorgen um das liebe Geld sind ständig vorhanden. Ihrem Mann gelingen seine Vorhaben meist nicht. Emily ist immer wieder gezwungen das Ruder in die Hand zu nehmen, eine Tatsache, die ihr zwar von ihren Mitstreiterinnen Anerkennung bringt, eine Anerkennung, die sie aber vor allem von einem Menschen nicht erhält: von ihrem Vater. Immer wieder wünscht sie sich, dass er stolz auf sie wäre, aber er bricht den Kontakt zu ihr ab, hält an seinem veralteten Frauenbild fest.
    In ihrem Buch zitiert Eveline Hasler auch immer wieder aus zeitgenössischen Dokumenten (kursiv gestellte Textstellen). Bringt sie wie einen Beweis, der zusätzlich erschüttert.
    Auch wenn dieses Buch in einer längst vergangenen Zeit spielt, man froh ist, dass gewisse "veraltete" Einstellungen heutzutage nicht mehr gelten, so findet man trotzdem noch Parallelen zur heutigen Zeit. Vor allem in Hinblick auf das Verhalten der Menschen im persönlichen Umfeld, wenn die Frau in einer Beziehung die "Hosen anhat". "Frau + Beruf + Famile" und die Empfindungen des Ehemannes in solch einer Konstellation - meiner Meinung nach sehr eindringlich beschrieben in diesem Roman.
    Der Titel "Die Wachsflügelfrau" stellt meiner Meinung nach die optimale Verbindung her zur Sage des Daidalos und seinem Sohn Ikarus, der mit seinen mit Wachs verbundenen Flügeln der Sonne zu nahe kam als er zu hoch hinauswollte, zu kühn war.
    Zusammenfassend kann ich sagen:
    Auch wenn ich am Anfang des Buches etwas Schwierigkeiten hatte in das Buch "einzutauchen", mich auch der Schreibstil anfangs etwas irritierte, so fesselte es mich von Seite zu Seite mehr. Von mir daher Sehr lesenswert - auch für Männer!
    Anmerkung: Ich habe das Buch als Geschenk im Großdruck erhalten und auch diese ISBN eingegeben.
    Es ist aber auch Taschenbuch mit den folgenden Daten erschienen (lt. Amazon):
    Taschenbuch: 272 Seiten
    Verlag: Deutscher Taschenbuch Verlag (1. November 1995)
    Sprache: Deutsch
    ISBN-10: 3423120878
    ISBN-13: 978-3423120876
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Ausgaben von Die Wachsflügelfrau

Taschenbuch

Seitenzahl: 272

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