Machtspiele

Buch von Alice Zeniter, Yvonne Eglinger

Zusammenfassung

Inhaltsangabe zu Machtspiele

Alles beginnt im Winter 2019. Antoine arbeitet für das französische Parlament, doch er weiß nicht, was er mit dem wachsenden Hass anfangen soll, der den Berufspolitikern entgegenschlägt und der auf ihn abzufärben beginnt. Da begegnet er der Hackerin L. Sie lebt im Untergrund, denn sie hat gerade miterlebt, wie ihr Freund verhaftet wurde. Er wird beschuldigt, eine Überwachungsfirma gehackt zu haben. Sie weiß, dass sie selbst auch observiert, vielleicht sogar bedroht wird, und bittet Antoine um Hilfe. »Faszinierend, unerbittlich, wütend. Ein großer Roman.« Auguste Trapenard, France Inter. »Eine eindrucksvolle Durchleuchtung einer Gesellschaft und Generation ohne Ideale.« L`Express »Zeniter schildert und dechiffriert mit der für sie typischen Raffinesse die Debatten, die sich durch die politische Linke ziehen, und die die sich abzeichnenden neuen Formen politischen Handelns.« Le Figaro Littéraire
Weiterlesen

Bewertungen

Machtspiele wurde insgesamt 2 mal bewertet. Die durchschnittliche Bewertung liegt bei 3 Sternen.

(0)
(1)
(0)
(1)
(0)

Rezensionen zum Buch

  • Rezension zu Machtspiele

    Auf dieses Buch habe ich mich sehr gefreut, denn von der Thematik her, sprach es mich sehr an. Politik in Frankreich und Europa der letzten ca. 10 Jahren und die Welt des Internets. Spannender Kombination. Antoine, ein in seinem Geburtsort und Schule, als begabt, geltende Junge, muss im späteren Verlauf seines Lebens und Werdegangs feststellen, dass er gegen eigenen Mittelmäßigkeit anzukämpfen muss, um nicht unbedeutend zu werden und um nicht unterzugehen. L eine junge Frau, die für sich die Vorzüge des Internets, des Verborgenes entdeckt, und nach und nach in die Hackerszene und das Darknet hereinrutscht, das "Drinnen", wie sie das nennt. Als ihr Freund verhaftet wird, bekommt die junge Frau psychische Probleme und braucht Hilfe.
    Der Roman wird aus der Sicht dieser zwei Personen erzählt. Die Sprache wirkte auf mich zu umständlich und zu holprig, wobei ich nicht sagen kann, ob es nicht vielleicht an der Übersetzung aus dem Französischen lag. Das Lesen des Romans hat sich für mich als unflüssig herausgestellt, und leider keine Freude bereitet. Was mir gut gefiel, war der mitunter süffisante oder spöttische Ton der Autorin.
    Dabei sind die Themen, die behandelt werden, wirklich gut gewählt: Cyberkriminalität und gesellschaftlich-politische Spannungen. Doch auch die Charaktere sind meiner Meinung nach nicht geglückt, denn weder Antoine noch L hatten eine Chance mir ans Herz zu wachsen und interessierten mich bedauerlicherweise eher wenig. Ich würde das Buch an die Leser empfehlen, die an der Arbeit Alice Zeniter interessiert sind.
    Weiterlesen
  • Rezension zu Machtspiele

    Antoine, ein junger ambitionierter Bretone, ist Assistent eines sozialistischen Politikers und zuständig, dass sein Auftraggeber für jede Situation gerüstet ist. Als nach den Unruhen mit den „Gelbwesten“ die Cybersecurity auf der Tagesordnung im Parlamentsausschuss landet, weiß er anfangs gar nichts damit anzufangen. Da begegnet er der Hackerin L., die ihm versucht, das „Drinnen“ zu erklären.
    Im Drinnen konnte man sich nie sicher sein, sicher zu sein, es gab dauernd neue Erfindungen, neue Verfahren, einen noch fantasievolleren und geduldigeren Hacker als all jene, die die Schutzvorrichtungen erarbeitet hatten.
    L. durchlebt eine schwierige Zeit. Nachdem ihr Freund verhaftet wurde, weil er beschuldigt wird, sich unerlaubt Zugang zu Daten beschafft zu haben, fühlt sie sich nicht mehr sicher und lebt im Untergrund. Dieser Umstand löst in ihr eine Psychose aus und sie braucht Antoines Hilfe.
    Meine persönlichen Leseeindrücke
    „Machtspiele“ ist ein sehr französischer und aktueller Roman, der sich einerseits mit den politischen Unruhen und anderseits mit der faszinierenden Welt des Internets beschäftigt. Aus diesem Mix entsteht ein Plot, der bis zum Schluss spannende Lesestunden garantiert.
    Das Französische in dem Roman ist der Bezug zur französischen politischen Landschaft mit den Bildern der „Gelbwesten“, die auch in anderen europäischen Ländern über dem Bildschirm flimmerten. Nun ist die Zeit, in der die Proteste dieser Gruppe in aller Munde waren, vorbei. Dennoch ist es der Autorin gelungen, mir ein konkretes Gefühl des damaligen Aufruhrs zu übermitteln, sodass ich ein Verständnis entwickeln konnte für die immer wieder aufflackernde gesellschaftlichen Proteste.
    Das Aktuelle hingegen spielt zwar in Frankreich, könnte aber genauso gut irgendwo auf dieser Welt sich zutragen, denn es betrifft die Welt des Internets und die Bedrohung, die von den sich dort tummelnden IT Profis ausgeht.
    Irgendwo in all den Codezeilen, aus denen die Cyberwelt entrichtet war, musste es einen Fehler geben, mindestens einen, meist mehrere, und wenn man ihn fand, konnte man damit verschiedene Dinge tun.
    Stilsicher beschreibt die Autorin ihre beiden Hauptromanfiguren Antoine und L., die beide für einen Themenstrang stehen: der junge aufstrebende Assistent eines Politikers und eine etwas verlorene, sich mit dem täglichen Leben schwer tuende Hackerin.
    L betrachtete die Welt als Wohngemeinschaft zweier unterschiedlicher Raumzeiten, die sie das Drinnen und das Draußen nannte und die – ihr zufolge – durch das Drücken der -Taste klar voneinander getrennt waren.
    Antoine kommt aus der Bretagne, wo er als herausragender Schüler einen Aufstieg in der französischen Hauptstadt via Eliteausbildung versucht. Als Assistent des sozialistischen Parlamentariers zählt es zu seinen Aufgaben, für seinen Auftraggeber Reden zu verfassen, die er mehr oder weniger beliebig aus umzustellenden und frei kombinierbaren Satzblöcken, gespickt mit Auszügen aus Archiv- und Fremdmaterial zusammenfasst.
    Die Gegenfigur dazu ist die Computer-Spezialistin L., im Drinnen mehr zuhause als im reellen Leben.
    So teilt sich auch das Buch in stets alternierende Kapitel, die sich ausschließlich mal mit der einen, mal mit der anderen Romanfigur beschäftigen, bis, etwas ab der Hälfte, die beiden endlich aufeinandertreffen als sich Antoine berufsmäßig um Cybersecurity kümmern muss und L. die richtige Ansprechpartner dafür ist.
    „Machstpiele“ erinnert mich, besonders was die Psychosen der jungen Hackerin L anbelangt, an den Roman „Die Kinder sind Könige“. Das Internet ist kein sicherer Ort, dürfte soweit die Botschaft angekommen sein.
    Das Internet ist kein Land, es ist nichts irdisches. Es ist eine völlig andere Welt.
    Fazit
    Alice Zeniter ist mit "Machtspiele" ein extrem zeitgenössischer, genau beobachtender, spannender und literarisch ansprechender Roman gelungen. Mit Antoine und L. gelingt ein spannender Einblick in die französische Politlandschaft und die stets dynamische und unberechenbare Welt des Internets.
    Weiterlesen

Ausgaben von Machtspiele

Hardcover

Seitenzahl: 416

Taschenbuch

Seitenzahl: 393

Machtspiele in anderen Sprachen

  • Deutsch: Machtspiele (Details)
  • Französisch: Comme un empire dans un empire (Details)

Besitzer des Buches 2

  • Mitglied seit 12. April 2021
  • Mitglied seit 31. August 2007
Update: