Südfall

Buch von Florian Knöppler

Zusammenfassung

Inhaltsangabe zu Südfall

Begegnungen können alles verändern Dave überlebt den Abschuss seines Fliegers über dem nordfriesischen Wattenmeer und entgeht nur knapp dem Ertrinken. Der britische Soldat könnte das Kriegsende in einem Versteck abwarten, doch er wagt die Flucht von Husum die Küste entlang nach Dänemark. Dabei trifft er auf die unterschiedlichsten Menschen. Da ist der junge, sensible Paul, der von sich selbst Härte verlangt, seine Tante Anna, die sich entschließt, Dave zu helfen, und Cecilie, ein schillerndes und doch verschlossenes Mädchen. Auf einem Boot an der dänischen Grenze entsteht ein Plan, wie Dave es bis nach England schaffen könnte. Ruhig, menschlich, berührend – ein Roman, in dem Begegnungen zu Wendepunkten werden, vom Autor von »Kronsnest«.
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Über Florian Knöppler

Liebe Leserin, lieber Leser, ich bin Florian Knöppler, geboren 1966. Ich habe Romanistik, Germanistik und Philosophie in Bonn und Bologna studiert. Nach der anschließenden Ausbildung zum Redakteur habe ich für verschiedene Radio- und Fernsehsender gearbeitet und Zeitungsreportagen geschrieben, häufig über Menschen mit besonderen Lebenswegen vor zeitgeschichtlichem Hintergrund. Mehr zu Florian Knöppler

Bewertungen

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Meinungen

Rezensionen zum Buch

  • Rezension zu Südfall

    REZENSION – Es war, so sagt er über sich selbst, die Liebe zu Natur und Tieren, die den damaligen Journalisten Florian Knöppler (57) vor Jahren veranlasste, auf einen holsteinischen Bauernhof zu ziehen und dort Tiere zu halten. Doch es dürfte wohl auch die Liebe zu den von der Landwirtschaft lebenden und von rauer Natur geprägten Menschen gewesen sein – Menschen, die sich nicht durch viel Gerede, sondern handfestes Handeln auszeichnen. Schon in seinem zweibändigen Romandebüt „Kronsnest“ (2021) und „Habichtland“ (2022) faszinierte Knöppler gerade deshalb durch die empathische Charakterisierung der Dorfbewohner in der Elbmarsch. In seinen Romanen lebten sie während des Nazi-Regimes in ihrer eigenen kleinen Welt fernab der großen Politik und des Kriegsgeschehens. Die Probleme des Alltags beschränkten sich überwiegend auf das Miteinander, auf ihre Landwirtschaft und die Tiere.
    In eine ähnlich abgeschottete Welt – diesmal allerdings an der nordfriesischen Wattenmeerküste – führt uns Knöppler in seinem neuen, im August beim Pendragon Verlag erschienenen Roman „Südfall“. Die Menschen sind nach fünf Kriegsjahren erschöpft. Der Einmarsch der Alliierten in der Normandie wurde von vielen als Erlösung hingenommen. Zu jener Zeit spielt Knöpplers neuer Roman: Der britische Bomberpilot Dave Milton überlebt als einziger seiner Crew den Absturz seines Flugzeugs und erwacht leicht verletzt nahe Husum bei Ebbe im Watt. Er erkennt die drohende Gefahr auflaufenden Wassers: „Alles wie früher zu Hause, wenn er William zu den Reusen begleitet hatte.“ Zum Glück wird er rechtzeitig von einer alten mürrischen Frau gerettet – der „Gräfin“ der Hallig Südfall. Ohne viele Worte zu verlieren, nimmt sie den feindlichen Soldaten bei sich auf, zumal er als gelernter Tierarzt einem ihrer Pferde helfen konnte. In der Einsamkeit von Südfall könnte Dave das baldige Kriegsende abwarten. Doch er will über Dänemark wieder nach England zu seiner Claire. Die „Gräfin“ gibt ihm Proviant und erste Tipps zum Fluchtweg.
    In den folgenden zwei Wochen wird der Engländer von Fluchthelfer zu Fluchthelfer weitergereicht, immer wieder heimlich versteckt und versorgt. Doch nicht seine Flucht ist das Thema des Romans von Florian Knöppler, sondern es sind diese Menschen, die dem feindlichen Bomberpiloten helfen, und ihre Beweggründe, obwohl es doch gerade diese Bomber waren, die ein Jahr zuvor unter dem Code „Operation Gomorrha“ in einer Serie von Luftangriffen die Stadt Hamburg verwüstet und 34 000 Menschen getötet hatten. Es ist nicht der Soldat, dem sie alle unabhängig von einander helfen, sondern der Mensch Dave Milton, den sie im Gespräch kennenlernen: „Ich bin nicht gerne Soldat und habe auch nichts gegen Deutsche. Eigentlich bin ich Tierarzt.“ Doch muss natürlich heimlich geholfen werden. Nicht einmal engste Angehörige dürfen davon wissen. Schließlich gelingt es, den Engländer zusammen mit Siggi, einem 19-jährigen, vom Krieg traumatisierten Deserteur aus dem eigenen Dorf, mit einem dänischen Kutter zur englischen Küste zu bringen.
    Das Faszinierende an Knöpplers Roman „Südfall“ sind wieder diese interessanten, seine so eigenwilligen Charaktere. Jeder von ihnen hat seine eigene Geschichte, hat sein eigenes Schicksal zu tragen. Deshalb sind es auch ganz unterschiedliche Gründe, weshalb sie diesem feindlichen Soldaten helfen, anstatt ihn den Behörden zu übergeben. Knöppler reißt diese Geschichten immer nur kurz an: Sei es die Hallig-Gräfin, die ihre Pferde vor der Rekrutierung an wechselnden Standorten versteckt; oder der junge Paul, der ebenso wie seine Tante Anna dem Engländer hilft, ohne dass der eine vom Handeln des anderen aus Angst vor Verrat wissen darf; oder die junge Cecilie, die in den schüchternen Sohn des Gärtnereibesitzers verliebt ist; oder Großbauer Simon, der sich vor seinem zwielichtigen Knecht Jens vorsehen muss, weil dieser ihn verraten könnte. Kaum hat man sich als Leser mit einer Romanfigur angefreundet, wird der Bomberpilot schon weitergereicht, und wir lernen eine neue Figur und deren persönliche Geschichte kennen. Jedes dieser in „Südfall“ nur angedeuteten Schicksale dürfte eigentlich als Idee für einen weiteren lesenswerten Roman von Florian Knöppler über Schleswig-Holstein, sein Land und seine Leute reichen.
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Ausgaben von Südfall

Hardcover

Seitenzahl: 248

Besitzer des Buches 1

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