Alle Farben grau

Buch von Martin Schäuble

Zusammenfassung

Inhaltsangabe zu Alle Farben grau

Paul begeht Suizid. Seine Familie, seine Freunde und sein restliches Umfeld müssen damit klarkommen. Der Roman von Martin Schäuble folgt einer wahren Geschichte. Paul ist sechzehn und war schon immer ein bisschen eigen: Er lernt Japanisch und hört Musik, die keiner in seinem Alter kennt. Er ist unheimlich schlau und könnte alles erreichen, wären da nicht seine Ängste und Abgründe. Über die spricht er lange nicht, erst in der Jugendpsychiatrie. Dort lernt er die junge Alina kennen, die seine Liebe zu Katzen teilt und ihn Jesus nennt. Nach der Zeit dort kehrt er zurück in sein normales Leben, und alle haben riesige Hoffnung. Außer einem, der sich längst verabschiedet. Nach einer wahren Geschichte: aufrüttelnd und tragisch Hochaktuell und relevant: Psychische Erkrankungen bei Jugendlichen nehmen seit Jahren dramatisch zu Als Unterrichtslektüre zu den Themen Depression und Suizidprävention geeignet
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Bewertungen

Alle Farben grau wurde insgesamt 4 mal bewertet. Die durchschnittliche Bewertung liegt bei 5 Sternen.

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Meinungen

  • Sensibles Thema, offen und ehrlich erzählt, schwer zu verdauen

    EmilyE

Rezensionen zum Buch

  • Rezension zu Alle Farben grau

    Ein großartiger Roman von Martin Schäuble. Unerschrocken ehrlich, was man häufig in der Literatur, besonders in der modernen Zeit, kommt mir so vor, nicht findet. Immer mehr Autoren neigen dazu, die Situationen zu skizzieren, anzureißen, anzudeuten, wenige sprechen ungeschönten Klartext, gerade bei solchen schwierigen Themen, wie die, die in diesem Roman behandelt werden. In dieser Geschichte geht es in erster Linie um Depression und der Sehnsucht nach dem Tod. Suizid ist ein Thema des Romans und begleitet den Leser von Beginn an. Erzählt wird über einen Jungen, der aus der tiefsten Seele nicht mehr leben will. Mit 16 Jahren nimmt er sich das Leben, und der Leser begleitet ihn quasi in diesem Roman auf dem Weg dahin. Die Problematik des Jungen wird deutlich: Depressionen, mangelndes Selbstvertrauen, Asperger-Syndrom. Was für die Leser, wie auch vermutlich für alle Hinterblieben ungeklärt bleibt, ist das hundertprozentige Verstehen, wieso ein Mensch diese Entscheidung letztendlich trifft: freiwillig aus dem Leben zu treten.
    Der Erzählstil ist emotional einfühlsam, in keiner Weise verletzend oder nicht taktvoll genug, und dabei so unerschrocken ehrlich. Dass diese problematische Thematik in diesem Buch angesprochen wird, rechne ich dem Autor und den Eltern des Jungen, auf dessen wahren Geschichte dieser Roman basiert, hoch an. Vielen Dank an dieser Stelle, dass sie ihre Geschichte mit den Lesern geteilt habt. Es soll eine Hilfestellung oder zumindest Verständnis für alle Betroffenen Kinder darstellen, was es auch tut. Trotz der Thematik ist der Roman unglaublich leicht und stellenweise komisch. Der berichtet nicht vom Tod, sondern vom Leben, vom Wert eines jeden einzelnen Menschen, von der Wichtigkeit jedes Einzelnen in dem Gesamtbild des Lebens. Sehr zu empfehlen.
    Sterne
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  • Rezension zu Alle Farben grau

    Klappentext/Verlagstext
    Paul begeht Suizid. Seine Familie, seine Freunde und sein restliches Umfeld müssen damit klarkommen. Der Roman von Martin Schäuble folgt einer wahren Geschichte.
    Paul ist sechzehn und war schon immer ein bisschen eigen: Er lernt Japanisch und hört Musik, die keiner in seinem Alter kennt. Er ist unheimlich schlau und könnte alles erreichen, wären da nicht seine Ängste und Abgründe. Über die spricht er lange nicht, erst in der Jugendpsychiatrie. Dort lernt er die junge Alina kennen, die seine Liebe zu Katzen teilt und ihn Jesus nennt. Nach der Zeit dort kehrt er zurück in sein normales Leben, und alle haben riesige Hoffnung. Außer einem, der sich längst verabschiedet.
    Nach einer wahren Geschichte: aufrüttelnd und tragisch - Hochaktuell und relevant: Psychische Erkrankungen bei Jugendlichen nehmen seit Jahren dramatisch zu - Als Unterrichtslektüre zu den Themen Depression und Suizidprävention geeignet
    Für die Verwendung in der Schule ist unter fischerverlage.de/verlag/kita-und-schule ab voraussichtlich Ende August 2023 ein Unterrichtsmodell zu diesem Buch abrufbar.
    Der Autor
    Martin Schäuble, geboren 1978, studierte in Berlin, Israel und Palästina Politik und promovierte nach dreijähriger Recherche über zwei Dschihadisten. Als Autor ist er für seine kritischen Jugendbücher bekannt, die vielfach als Schullektüre eingesetzt werden. Bei Hanser veröffentlichte er den vielbeachteten Titel »Endland«, bei FISCHER KJB ist sind von ihm bereits die Dilogie »Die Scanner«/»Die Gesannten« sowie »Sein Reich«, »Cleanland« und »Godland« erschienen.
    Inhalt
    Mit 16 Jahren ist Paul einfach gegangen und hat sich das Leben genommen. Er wurde erst nach tagelanger Suche gefunden. Eltern, Geschwister, Klassenkameraden und Lehrpersonen sprechen über ihre Begegnung mit ihm und gelangen unweigerlich zur Frage, warum niemandem etwas aufgefallen ist. Wer hätte sich für Paul verantwortlich fühlen müssen? Zu Wort kommen außer Paul selbst Alina (Mitpatientin in der Psychiatrie), Noah (Freund, der Paul aus den Augen verloren hatte), Lien (chinesische Mitschülerin im japanischen Internat), Riku (Japanisch-Lehrer in Deutschland) und Pauls Eltern - beide Eltern. Die Rückblenden der Erzählerstimmen verlaufen nicht linear, mit ihrem Vorher/Nachher bilden sie Pauls Zerrissenheit glaubhaft ab. Die Vielfalt an Eindrücken fügt sich zur Wirkung eines Teppichs oder Quilts. Man könnte sich in der falschen Sicherheit wiegen, das gesamte Bild wahrzunehmen. „Alle Farben grau“ ist jedoch ein Buch über den Wald, den man (im Umgang mit psychisch Erkrankten) vor Bäumen nicht sieht, den Fleck im Bild, den in Pauls Fall die Beteiligten nicht wahrnehmen konnten und darum nicht rechtzeitig eingreifen.
    Mit seiner Eloquenz und Direktheit, seinem Mathe-Talent, endlosen Nerd-Monologen und seinem Bedürfnis nach Alleinsein war Paul schon immer ein Sonderling. Im Dschungel der Pubertät, seiner Japan- und Aikido-Leidenschaft, in rhetorischen Schlachten um Gott und die Welt kann ich mir gut vorstellen, wie schwer es war, hinter seine Maske zu blicken.
    Als Paul wegen Selbstgefährdung in die Psychiatrie eingewiesen wird, wird erst dort die Diagnose ADHS gestellt. (Martin Schäuble schreibt im Nachwort, dass 90% der Menschen, die Suizid begehen, eine unentdeckte psychische Erkrankung haben.) Diese Information schockierte alle Beteiligten, die sich theoretisch vorwerfen könnten, dass sie Paul nicht vor den Zumutungen seiner Umwelt schützen konnten.
    Der Jugendroman für Leser:innen ab 14 ist empathisch, temporeich und mit trockenem Humor verfasst. Man sollte sich zum Lesen Zeit nehmen und die zusätzliche Spur von Zitaten aus Filmen, Songtexten und PS-Spielen auf sich wirken lassen. Das Buch eignet sich als Klassenlektüre durch die vielfältigen Identifikationsmöglichkeiten, ich empfehle es Lehrenden wegen des blinden Flecks, der hier deutlich wird. Ein Unterrichtsmodell wird beim Verlag erhältlich sein. Hochinteressant ist Pauls Schicksal für Gleichaltrige, besonders Schüler, die als Peer-to-peer Mentoren zur psychischen Gesundheit geschult werden. Die Stimme von Pauls Eltern gibt Ratschläge zum Umgang mit verwaisten Eltern - und natürlich enthält das Buch eine Triggerwarnung/Contentnote.
    Fazit
    Als Vermittlerin von Jugendliteratur finde ich die Altersempfehlung von 14 Jahren angemessen. Als Mutter, die in ihrem Umfeld einen Schülerselbstmord “aus heiterem Himmel“ erlebte, würde ich meinem eigenen Kind das Buch erheblich früher zu lesen geben. Besser als Jugendliche/r ein forderndes Buch mit komplexer Erzählweise haben als unbeantwortete Fragen ...
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Ausgaben von Alle Farben grau

Hardcover

Seitenzahl: 272

E-Book

Seitenzahl: 249

Besitzer des Buches 8

Update: