Rosarios Geschichte

Buch von Majgull Axelsson , Irene Zedigh

Bewertungen

Rosarios Geschichte wurde insgesamt 4 mal bewertet. Die durchschnittliche Bewertung liegt bei 4,8 Sternen.

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Rezensionen zum Buch

  • Rezension zu Rosarios Geschichte

    So, heute habe ich etwas mehr Zeit und möchte meinen obigen Beitrag noch ergänzen, da mich dieses Thema, wie könnte es auch anders sein, immer noch beschäftigt...
    Erinnert ihr euch noch an den "Kölner Tatort - Manila" mit Klaus J. Behrendt und Dietmar Bär? Dieser grosse Fernseherfolg geht massgeblich auf die Unterstützung von Pater Shay Cullen zurück. Er gab den entscheidenden Hinweis auf die bedrückende Lebensgeschichte eines Mädchens, dass sich in seiner Obhut befand, und zur Grundlage des Krimistoffes wurde.
    Die Gründung des Vereins „Tatort – Straßen der Welt e.V.“ geht auf die ungewöhnliche Geschichte eines ungewöhnlichen Fernseh-Krimis zurück.
    Hier noch einige Informationen zu Pater Shay Cullen:
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    Im Kampf gegen Kinderschänder
    Irischer Pater kritisiert Reiseveranstalter und bringt als verdeckter Ermittler Sextouristen vor deutsche Gerichte
    Anfeindungen und Todesdrohungen sind für Shay Cullen nichts Ungewöhnliches. Ob als verdeckter Ermittler in den Bars oder Bordellen auf den Philippinen, ob als scharfer Kritiker europäischer Reiseveranstalter oder als Zeuge gegen Sextouristen vor deutschen Gerichten: Mit seinem Kampf gegen Sextourismus und Kinderprostitution eckt der aus Irland stammende Pater immer wieder an und sorgt weltweit für Furore.
    Heute nimmt der Sechzigjährige, der bereits mehrfach für den Friedensnobelpreis vorgeschlagen wurde und auch Träger des Menschenrechtspreises der Stadt Weimar ist, an einer Fachtagung des katholischen Hilfswerks „missio“ zum Thema „Kinderschänder vor Gericht“ in Berlin teil. Gesprächspartner sind Vertreter von Bundesministerien, Polizei und Justiz sowie Menschenrechtler aus Sri Lanka, Thailand und Kambodscha.
    1996 hat der Pater vom irischen Columban-Orden deutsche Justizgeschichte geschrieben: Als ein deutscher Kinderschänder, der tagelang ein elfjähriges philippinisches Mädchen sexuell misshandelt hatte, von den örtlichen Behörden gegen Kaution auf freien Fuß gesetzt wurde und in die Bundesrepublik floh, heftete sich der Geistliche an die Fersen des Täters und brachte ihn vor ein deutsches Gericht.
    So fand im Dezember 1996 vor dem Jugendschöffengericht im westfälischen Iserlohn eine Premiere statt: Zum ersten Mal wurde ein Deutscher für ein Vergehen im Ausland verurteilt. Der Sextourist musste auf Grund der Zeugenaussage des miss-brauchten Mädchens für dreieinhalb Jahre hinter Gitter.
    Für die Rechte der Kinder engagiert sich Pater Cullen, seitdem er 1969 auf die Philippinen kam. Am amerikanischen Marinestützpunkt Olongapo war Kinderprostitution an der Tagesordnung. Und als die GIs abzogen, kamen die Sextouristen. Cullens Antwort auf den „teuflischen Handel“ mit Jungen und Mädchen war die Gründung des Kinderschutzzentrums „Preda“. Von dort aus spürt der Geistliche auf eigene Initiative Kinderschänder auf und versucht zugleich, Opfer von Kinderprostitution zu therapieren und wieder in die Gesellschaft zu integrieren.
    „Es gibt falsche Anklagen gegen uns, und wir werden von der Geheimpolizei überwacht“, beschreibt Cullen die schwierige Situation seines Hilfsprojekts. Viele Polizisten und Politiker der Philippinen seien korrupt und steckten mit den Nachtclubbesitzern und Kinderhändlern unter einer Decke. Um so bemerkenswerter ist, dass der Pater jetzt von zwei hohen philippinischen Polizeioffizieren nach Berlin begleitet wird. Sextourismus bezeichnet Cullen, der seit Jahren mit „missio“ zusammenarbeitet, als „Sexterrorismus“ internationalen Zuschnitts. Und er betont, dass viele der Drahtzieher Deutsche, Briten und Amerikaner sind – ebenso wie viele der Kunden. „Die Philippinen haben das Image eines Sextourismus-Landes, und der Tourismus schafft Nachfrage nach Prostitution“, verweist er auf die Verantwortung der Europäer und Amerikaner. Viele Reiseveranstalter kehrten das Problem unter den Tisch, aber profitierten davon.
    Dennoch sieht der Pater einen Bewusstseinswandel: Manche Reiseveranstalter und Fluggesellschaften engagieren sich mit Video-Spots gegen die Kinderprostitution, Nichtregierungsorganisationen haben ein weltweites Informations- und Datennetz gegen den sexuellen Missbrauch aufgebaut. Und viele asiatische Regierungen und Behörden wissen inzwischen, wie schädlich der Sextourismus für das Ansehen und das Investitionsklima in ihren Ländern ist.
    Quelle: DT vom 15.01.2004 Christoph Arens, Berlin
    Wer (noch) mehr von Pater Shay Cullen und seiner Arbeit erfahren möchte, findet bei Google (nur den Namen des Paters eingeben) eine Fülle von Informationen...
    Gruss Bonprix ;)
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  • Rezension zu Rosarios Geschichte

    Schwedischer Originaltitel: "Rosario är död"
    441 Seiten
    Autor:
    Majgull Axelsson, geboren 1947, lebt mit ihrem Mann und zwei Söhnen in Upplands Väsby.
    "Rosarios Geschichte" gilt inzwischen weltweit als Klassiker im Kampf gegen Kinderprostitution und Sextourismuins.
    Mit diesem Buch begann Majgull Axelssons große Karriere als Schriftstellerin.
    Inhalt:
    Rosario Baluyot war erst elf Jahre alt, als sie starb. Das philippinische Straßenkind fiel dem stillschweigend geduldeten Sextourismus in Gestalt eines österreichischen Arztes zum Opfer.
    Majgull Axelsson, eine der renommiertesten Journalistinnen Schwedens und seit ihren Romanen "Die Aprilhexe" und "Augustas Haus" auch eine der erfolgreichsten Autorinnen des Landes, hat Rosarios kurzes Leben rekonstruiert.
    Ihre Geschichte ist kein Bericht der nackten Fakten präsentiert, keine schnelle Lektüre, die Absolution erteilt, kein oberflächliches Betroffenheitsbuch, das doch nur auf Voyeurismus setzt.
    Mit großem Einfühlungsvermögen erweckt die Autorin Träume und Sehnsüchte der jungen Rosario zum Leben, gibt ihr ihre Würde zurück. Ein bewegendes Buch, das sich wie ein Widerhaken festsetzt im Leser und noch lange nachhallt.
    Anmerkung:
    Warum das Buch diesen Titel trägt, ist mir eigentlich nicht ganz klar, weil die Geschichte von Rosario beginnt erst nach der Hälfte des Buches und sie war für mich eigentlich nicht vordergründig.
    In der erste Hälfte des Buches geht es um die Geschichte andere Kinder, wobei mich z.B. die von Alex weit mehr berührt hat, als die von Rosario. Aber man erfährt von den meisten nicht, was aus ihnen geworden ist.
    Es sind alles ganz furchtbare Geschichten, aber ich fand sie sehr oberflächlich und selbstverständlich erzählt. Irgendwie eine nach der anderen heruntergeschrieben, ohne Emotionen.
    Ich habe schon sehr viele berührendere Geschichten gelesen, obwohl ich finde, dass es gerade hier angebracht gewesen wäre, mit Nachdruck diese ganzen Zustände aufzuzeigen. Aber es war halt auch noch eine andere Zeit, wo man noch nicht so viel darüber gesprochen hat, im Gegensatz zu heute, wenn man z.B. über den Sextourismus in Thailand etc. liest, da kommt das noch viel mehr herüber.
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Ausgaben von Rosarios Geschichte

Taschenbuch

Seitenzahl: 448

Besitzer des Buches 9

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