Glutspur
Buch von Katrine Engberg, Hanne Hammer

-
Buchdetails
Titel: Glutspur
Katrine Engberg (Autor) , Hanne Hammer (Übersetzer)
Band 1 der Privatdetektivin Liv Jensen-Reihe
Verlag: Piper
Format: Broschiert
Seitenzahl: 464
ISBN: 9783492065115
Termin: Neuerscheinung September 2023
-
Bewertung
-
Kaufen
-
Aktion
-
Kurzmeinung
carola1475Ambitionierter Krimi mit zu vielen Themen und ruhiger Handlung, Potential ist zweifellos vorhanden. -
Kurzmeinung
draweRuhig erzählter spannender Krimi, einige Schwächen, aber trotzdem gut.
Zusammenfassung
Inhaltsangabe zu Glutspur
Drei Tote – ein Geheimnis Der Selbstmord eines Häftlings auf Freigang, der Tod einer Museumsangestellten und ein dreieinhalb Jahre zurückliegender Mord an einem Journalisten – diese Fälle können keine Gemeinsamkeit haben. Oder doch? Die ehemalige Polizistin Liv Jensen, die sich gerade als Privatdetektivin in Kopenhagen selbstständig gemacht hat, versucht genau das herauszufinden. Unterstützung erhält sie dabei von Hannah Leon, einer Krisenpsychologin, die gerade selbst einen Schicksalsschlag erlitten hat, und Nima Ansari, einem iranischen Automechaniker, der in einem der Fälle unter Mordverdacht gerät. Gemeinsam stoßen sie auf eine dunkle Vergangenheit, die jemand unbedingt geheim halten will. Mit allen Mitteln …
Weiterlesen
Serieninfos zu Glutspur
Glutspur ist der 1. Band der Privatdetektivin Liv Jensen Reihe. Diese umfasst 2 Teile und startete im Jahr 2022. Der letzte bzw. neueste Teil der Serie stammt aus dem Jahr 2023.
Bewertungen
Glutspur wurde insgesamt 19 mal bewertet. Die durchschnittliche Bewertung liegt bei 3,6 Sternen.
(2)
(11)
(6)
(0)
(0)
Meinungen
-
Ambitionierter Krimi mit zu vielen Themen und ruhiger Handlung, Potential ist zweifellos vorhanden.
-
Ruhig erzählter spannender Krimi, einige Schwächen, aber trotzdem gut.
-
solider Krimi, viele Puzzleteile
Rezensionen zum Buch
-
Rezension zu Glutspur
- Annabell95
Guter AuftaktWeiterlesen
Die ehemalige Polizistin Liv Jensen hat sich gerade in Kopenhagen als Privatdetektivin selbstständig gemacht. Bei ihrem ersten Fall versucht sich was es mit dem Mord an einem Journalisten vor dreieinhalb Jahren auf sich hat. Dabei stößt sie auf einen Selbstmord eines Häftlings auf Freigang und der Tod einer Museumsangestellten. Doch was haben all diese drei miteinander zu tun? Das versucht Liv herauszufinden und bekommt dabei Unterstützung von der Krisenpsychologin Hannah Leon und dem iranischen Automechaniker Nima Ansari, der bei einem der Fälle unter Mordverdacht gerät. Sie stoßen auf eine dunkle Vergangenheit, die jemand unbedingt geheimhalten will...
"Glutspur" ist der Auftakt in eine neue Reihe mit der Privatdetektivin Liv Jensen.
Die Handlung wird im Wechsel zwischen den drei Hauptprotagonisten erzählt. Das sorgt für Abwechslung und Spannung beim Lesen zugleich. Sehr lange Zeit bleibt alles im Unklaren und man hat das Gefühl es geht überhaupt nicht voran. Nur langsam setzt sich das Puzzle Stück für Stück zusammen bis zum Schluss alles Schlag auf Schlag kommt. Die Auflösung des Falls ist aber dennoch schlüssig.
Der Schreibstil ist flüssig, aber es wird eher gemütlich erzählt ohne Nervenkitzel.
Bei den Protagonisten fehlte es mir noch etwas an Tiefe. Mir waren sie noch etwas zu blass, auch wenn man schon die Hintergründe für Livs Wechsel nach Kopenhagen erfährt. Allgemein waren es mir auch zu viele Charaktere. Bei den Nebencharakteren bin ich durch die Perspektivwechsel manchmal etwas durcheinander gekommen.
Mein Fazit:
Zwar ohne Nervenkitzel und mehr gemütlich erzählt ein dennoch guter, solider Reihenauftakt. -
Rezension zu Glutspur
- carola1475
Zu wenig Spannung, zu viele ThemenWeiterlesen
Liv Jensen hat bei der Polizei in Jütland gekündigt und versucht in Kopenhagen als Privatdetektivin Fuß zu fassen. Sie hofft, bald eine Stelle bei der dortigen Polizei zu finden und übernimmt daher gern die Ermittlungen zu einem ungelösten, einige Jahre zurückliegenden Mordfall, um die ein befreundeter Kommissar sie inoffiziell bittet.
Livs neue Nachbarn in Kopenhagen sind Hannah Leon, eine Krisenpsychologin, und Nima Ansari, der als Kind aus dem Iran flüchtete und eine Autowerkstatt betreibt.
Erzählt wird abwechselnd aus der Perspektive dieser drei Protagonisten, jeder von ihnen durch ein nicht verarbeitetes Trauma belastet. Bei Liv und Nima gibt es in diesem Auftaktband hierzu nur Andeutungen. Rückblenden zu einer jüdischen dänischen Familie im Jahr 1943 und enigmatische Verse, die jeden Tag der sich über fast zwei Wochen erstreckenden Ermittlungen Livs einleiten, lassen mich über die Zusammenhänge der drei Todesfälle rätseln, um die es in dem Krimi geht. Die Konzentration liegt auf Livs Ermittlungen, die in alle möglichen Richtungen gehen und dadurch langatmig geschildert erscheinen, die Handlung verläuft eher ruhig.
Die Figurenzeichnung ist gelungen, die Protagonisten erscheinen jeder für sich authentisch und interessant, was ich auch wichtig finde, da die Erzählstränge zunächst getrennt voneinander sind. Ich habe es bedauert, dass die Protagonisten auch im weiteren Verlauf nur wenig miteinander zu tun haben, aber das kann sich ja im nächsten Band ändern, denn laut Klappentext wird es wieder um das Protagonisten-Trio gehen. Das Lokalkolorit Kopenhagens und Nordjütlands bringt Katrine Engberg atmosphärisch ein, ihr Schreibstil ist bildhaft, teilweise poetisch und angenehm zu lesen. Gestört hat mich die gelegentlich etwas holprige Übersetzung, die anscheinend dänische Ausdrücke wörtlich statt sinngemäß wiedergibt.
Die Covergestaltung finde ich farblich und von der Haptik her gelungen, auch der deutsche Titel passt gut.
Wegen fehlender Spannung, einer Überfrachtung mit Themen, ausschweifender Erzählweise und zahlreicher irrelevanter Einzelheiten vergebe ich 3 von 5 Sternen. -
Rezension zu Glutspur
- Sweatpie
Logisch konstruierter, sich stufenweise fortentwickelnder Debut-Roman.Weiterlesen
Mit - Glutspur, die Wurzeln des Schmerzes -
präsentiert der Piper Verlag, den ersten Band der neuen Liv Jensen Reihe.
Da mir die Autorin Katrine Engberg mir bisher nicht bekannt war, habe ich einige Eckpunkte ihrer Vita zusammengetragen:
Die dänische Schriftstellerin hat in der Vergangenheit schon einige Romane erfolgreich, innerhalb des Spannungs-Genres veröffentlicht. Ihre Persönlichkeit zeichnet sich durch ihre kreative Begabung und darauf basierende Entwicklung aus.
Sie ist in Deutschland durch ihre Serie: Kopenhagen-Thriller- bekannt geworden.
Deutsche Übersetzung: Hanne Hammer
Zum Inhalt
3 Menschen sind gestorben.
Es gibt augenscheinlich keine Gemeinsamkeiten.
Die Ex-Polizistin Liv Jensen arbeitet inzwischen als Privatermittlerin in Kopenhagen. Komplett unerwartet wird sie in diese Kriminalfälle förmlich hineingesogen.
Gemeinsam mit Hannah Leon, einer Krisenpsychologin - beginnt eine gemeinsame Ermittlung. Beide Frauen entdecken eine Wahrheit, die geheim bleiben muss.
Zum Covergestaltung
Es ist für mich ein typisches Nordic-Crime-Cover.
Der düstere Wald steht im Vordergrund, die gewählten Farben unterstreichen die inhaltlich zu erwartenden, dunklen Situationen...
Mein persönliches Leseerlebnis wurde von meiner großen Erwartungshaltung, geweckt durch Covergestaltung und Klappentext, mit großer Sicherheit -beeinflusst.
Erzählstil, Aufbau, Protagonisten und Spannung
Die deutsche Übersetzung ist wirklich gut gelungen & liest sich flüssig.
Insgesamt überzeugt mich der logische Aufbau der Geschichte.
Die Story wurde sehr komplex konstruiert, welches streckenweise leider zu einer gefühlten Langatmigkeit, führt.
Die Protagonisten werden durchweg sehr sorgfältig eingeführt und entwickelt.
Mir gefällt die Person der Liv Jensen sehr gut. Gerne verfolge ich ihre Ermittlungen. Diese Sympathie ist mein Motor, an der Geschichte dran zu bleiben.
Ich stelle fest, dass die sich wiederholenden, eingefügten Erzähl-Bausteine zu wenig Momentum generieren & die Spannung hiermit verwässerte.
Durch den dreidimensionalen Erzählstil, wird dem Leser einiges an Konzentration und Geduld abverlangt.
Allerdings wurde der Hauptcharakter, durch diesen Erzählstil, sicher auf lange Zeit memorabel konstruiert.
Es gab einige spannende Ermittlungs-Erkenntnisse. Deren ungewöhnliche Entwicklung und Erklärungen haben die Enttäuschung über das fehlende Momentum wieder "wett gemacht".
Auf "gewöhnliche" Schockmomente wurde verzichtet.
Zusammenfassung
Der erste Band zeichnet sich durch seinen Aufbau und die detaillierte Zeichnung der Hauptprotagonistin, aus.
Die Story wird 3-dimensional erzählt. Dieser Stil liest sich gut, verlangt vom Leser jedoch zeitweilig einiges an Geduld und Konzentration ab.
Der Charakter der Liv Jensen ist mir jetzt schon, ans Herz gewachsen.
Fazit
Ein logisch aufgebauter Serienstart, dem es an Spannung & Tempo leider fehlt, dafür aber mit teilweise ungewöhnlicher Tiefe punkten kann.
Ich vergebe gute 3 Lesesterne, verbunden mit einer Leseempfehlung an alle, die mit Freude tief in eine Geschichte eintauchen und einen komplexen Erzählstil, wertschätzen.
ISDN: 978-3492065115
Seitenzahl: 464
Formate: Elektr., Paperback und Hörbuch
Veröffentlichung: 28. Sept. 2023 -
Rezension zu Glutspur
- Buchdoktor
InhaltWeiterlesen
Mit noch nicht einmal 30 Jahren hat Liv Jensen im Polizeidienst des dänischen Aalborg eine attraktive Stelle erhalten, auf die ältere – männliche – Kollegen ein Anrecht erheben. Liv wird gemobbt, wie eine Sekretärin behandelt und kündigt. Durch ihre überstürzte Rückkehr nach Kopenhagen lässt sie auch ihre Geliebte in Jütland zurück. Bevor Liv sich als Privatdetektivin etablieren kann, bittet Ihr Ausbilder und Mentor Petter sie um eine inoffizielle Recherche zu einem 3 Jahre alten ungeklärten Mord. Damals war der Investigativ-Journalist Gert Linde tot zuhause aufgefunden worden. Obwohl Lindes Tätigkeit und sein Buchprojekt genug Motive bieten würden, ihn zu beseitigen, blieb der Fall ungelöst. Petter selbst steckt in den Ermittlungen zu einem aktuellen Mord an einer Museumsmitarbeiterin.
Liv zieht in die leer stehende Kellerwohnung bei Jan Leon und seiner Tochter Hannah; bereits ihr geliebter Großvater war mit den Leons befreundet. Hannah, die selbst als Therapeutin mit traumatisierten Patienten arbeitet, sucht im Privatleben nach dem Anlass, warum ihr bipolarer Zwillingsbruder Daniel sich nach seiner Entlassung aus dem Maßregelvollzug das Leben nahm, obwohl es ihm besser als je zuvor zu gehen schien. Daniel war für die Ermordung seiner Exfrau verurteilt worden. Direkt neben der Leon’schen Villa hat der Iran-Flüchtling Nima eine Autowerkstatt für Oldtimer und ist mit Jan Leon befreundet. In einem weiteren Handlungsfaden bereitet 1943 ein Ehepaar Leon seine Flucht aus dem von den Deutschen besetzten Dänemark vor.
Während Hannah anhand der Patientenakten aus dem Maßregelvollzug die letzten Lebenstage ihres Bruders zu rekonstruieren sucht, führt Livs Ermittlung sie wieder nach Jütland zurück. Sie nimmt dort Spuren auf, die Petters Team vor 3 Jahren offenbar entgangen sind. Wie so oft, führt die Frage zum Ziel, wer von einer Tat profitiert, die Gelegenheit und die Mittel dazu gehabt hätte.
Mit wechselndem Focus in der Gegenwart auf Liv, Hannah, Nima, sowie Ebba und Mendel Leon (1934) knüpft Katrine Engberg ein dichtes Netz zwischen drei Todesfällen, zahlreichen Haupt- und Nebenfiguren. Die breite Einführung der Figuren und eine Ermittlerin, die erst am Anfang ihrer Karriere steht, weisen “Glutspur“ als Serieneinstieg aus. Der zweite Band „De hvide nætter“ erscheint gerade in Dänemark.
Fazit
Mit dem kleinen Makel, dass Livs inoffizielle Ermittlung juristisch fragwürdig und weit hergeholt wirkt, ein spannender Fall vor historischem Hintergrund, der mich bis zuletzt fesseln konnte. Verglichen mit Engbergs Serie um Kørner/Werner, die ich zusätzlich sprachlich sehr ansprechend fand, verträgt Glutspur ein strafferes Korrektorat. -
Rezension zu Glutspur
- Smoke
Warum der Titel Glutspur lautet habe ich nicht so recht verstanden. Spuren spielen tatsächlich eine besonders große Rolle, aber Glut? Egal, so wichtig ist das nicht und vielleicht ist mir auch was durchgerutscht.Weiterlesen
Gelesen habe ich diesen Auftakt zu Katrine Engbergs neuer Krimi-Reihe sehr gerne. Ich mochte die angenehme ruhige Erzählweise, wie sie ihre Figuren vorstellt und diese komplexe Geschichte entwickelt. Großen Wert legt sie dabei auf bildhafte Schilderungen von Landschaft und Atmosphäre, insbesondere Nortjütlands. Macht schon Lust, die Magie dieser Landschaft einmal selbst zu erleben, doch etwas weniger hätte mir auch gereicht. Nichtsdestotrotz entwickelt sich der Spannungsbogen, langsam aber stetig.
Mit Nima, Hannah und Liv gibt es drei ebenso interessante wie verschiedene Hauptfiguren, die zwar nicht direkt zusammen leben, aber räumlich relativ eng verbunden sind. Aus deren Perspektiven wird wechselweise erzählt.
Nima ist aus dem Iran geflohen und nun auf Oldtimer spezialisierter Automechaniker. Auf den ersten Blick wirkte er auf mich unkompliziert, klug und sympathisch. Mit Fortschreiten der Geschichte fand ich es schwieriger ihn einzuschätzen. Was treibt ihn um aus der Vergangenheit, welche Schuld belastet ihn und steht er zu Recht unter Mordverdacht?
Hannah ist Psychologin, die gerade selbst in einer traumatischen Situation steckt. Ihr an einer bipolaren Störung leidender Zwillingsbruder hat Selbstmord begangen - und zuvor seine Exfrau ermordet? Als sie sich endlich in der Lage fühlt, sich mit dem Selbstmord ihres Bruders und den Geschehnissen im Vorfeld auseinanderzusetzen, fördert sie immer Puzzleteilchen zu Tage, die das Bild verändern, das sie sich bislang gemacht hat.
Liv und ihre Perspektive nehmen den größten Part ein. Sie ist keine einfache Protagonistin, nicht unsympathisch, wirkt aber spröde auf ihre Umgebung (und auch auf mich). Obwohl leidenschaftliche Ermittlerin, hat sie ihren geliebten Polizeijob in Nordjütland hingeschmissen und es fühlte sich an, als sei sie nahezu von dort geflohen. Warum, bleibt lange ein Geheimnis, doch sukzessive verdichten sich Andeutungen bzw. Anzeichen, was vorgefallen sein könnte.
Mit dem mittelfristigen Ziel, wieder einen Polizeijob zu ergattern, schlägt sie sich in Kopenhagen als Privatermittlerin durch. Und als sie von ihrem Mentor gebeten wird in einem Cold Case zu ermitteln, den er unbefriedigt abschließen musste, ergreift sie diese Chance sofort. Dabei erweist sie sich als akribische Ermittlerin, die nicht locker lässt, findet Ansätze, denen die Polizei seinerzeit nicht oder nicht ausreichend nachgegangen ist. Ich fand es faszinierend und zunehmend spannend, wie sie sich in diesen Fall verbeißt und nach und nach immer mehr Fäden aus dem Geflecht von Machenschaften und falsch verstandener Solidarität, Korruption und Geldgier zieht.
Wie die Todesfälle zusammenhängen bleibt lange im Verborgenen und am Ende ist zwar der Fall gelöst, aber noch nicht alle Rätsel um die Figuren. Man darf auf den nächsten Teil gespannt sein.
Rezensionen zum Hörbuch
-
Rezension zu Glutspur
- drawe
Klappentext:Weiterlesen
Drei Tote – ein Geheimnis.
Der Selbstmord eines Häftlings auf Freigang, der Tod einer Museumsangestellten und ein dreieinhalb Jahre zurückliegender Mord an einem Journalisten – diese Fälle können keine Gemeinsamkeit haben. Oder doch? Die ehemalige Polizistin Liv Jensen, die sich gerade als Privatdetektivin in Kopenhagen selbstständig gemacht hat, versucht genau das herauszufinden. Unterstützung erhält sie dabei von Hannah Leon, einer Krisenpsychologin, die gerade selbst einen Schicksalsschlag erlitten hat, und Nima Ansari, einem iranischen Automechaniker, der in einem der Fälle unter Mordverdacht gerät. Gemeinsam stoßen sie auf eine dunkle Vergangenheit, die jemand unbedingt geheim halten will. Mit allen Mitteln...
Mein Hör-Eindruck:
Gleich vorneweg: wer blutige Krimis mag, wen grausame Details nicht abschrecken und wer aktionsgeladene Show-downs mag, der ist mit diesem Krimi schlecht bedient!
Der Krimi beginnt eher behäbig und stellt verschiedene Personen in den Handlungsmittelpunkt, allen voran die junge Ermittlerin Liv Jensen, die den Polizeidienst im Norden Jütlands abgebrochen hat und nun auf eine neue Dienststelle in Kopenhagen hofft. Sie wird beauftragt, einen länger zurückliegenden Mord aufzuklären, und mit Akribie und Phantasie macht sie sich an die Arbeit. Kapitel für Kapitel werden die anderen Handlungsträger vorgestellt, und zwar ausführlich genug, sodass sich der Leser ein Bild machen kann und nicht verwirrt wird.
Trotzdem gestaltet sich der Fall verwirrend. Verschiedene Erzählstränge werden nebeneinander vorgestellt, und es dauert, bis die einzelnen Fäden miteinander verknüpft werden und schließlich ein Ganzes bilden. Dazu greift die Autorin auch tiefer in die Geschichte ihrer Personen und schließlich Dänemarks hinein. Ein phantasievoller Krimi, der drei Morde miteinander in Verbindung bringt, die zunächst keine Gemeinsamkeiten aufweisen.
Die Spannung wird erhöht durch geheimnisvolle Zwischentexte, „Visionen“ genannt, die an die Apokalypse im Johannes-Evangelium erinnern. Sie erzählen in alttestamentarischem Sprachduktus von Schuld und Unschuld, von Strafe und Fehlurteilen. Diese Visionen sind ein erzählerischer Kunstgriff, der die Handlung überhöht, der aber dennoch, was Sprache und Ort angeht, nicht glaubwürdig ist. Wenn man es streng sieht.
Ebenso darf man wohl nicht zu streng sein, wenn man von den unverantwortlichen Alleingängen der Ermittlerin liest.
Der Roman umfasst nicht nur die Ermittlerarbeit, sondern erzählt auch ausführlich aus dem Privatleben der Figuren. Hier erfährt der Leser aber nicht alles; der Krimi ist offensichtlich darauf angelegt, noch genügend Material für die Folgebände zu haben.
Sprachlich fließt der Krimi meistens angenehm dahin. Einige sprachliche Ausrutscher (“Die Schlucklaute klangen wie eine Anklage“ oder „Ihn umgab ein scharfer Schweißgeruch und der Geruch von Schuld“) stören nur kurzfristig. Die Bedeutung des Titels „Glutspur“ hat sich mir nicht ganz erschlossen; vielleicht besteht ein Zusammenhang mit den sog. Visionen.
Das Hörbuch wurde eingelesen von Peter Lontzek: eine angenehme, klare Stimme.
Fazit: Insgesamt ein spannender, sorgfältig aufgebauter und ruhig erzählter Krimi, der neugierig auf den 2. Band macht.
Ausgaben von Glutspur
Besitzer des Buches 27
Update: