Zusammenfassung

Inhaltsangabe zu Tiergeschichten

Aus allen Werken von Tschingis Aitmatow spricht eine einzigartige Verbundenheit, ja, innere Verwandtschaft zwischen Tieren und Menschen, die durch eine gemeinsame Natur miteinander verknüpft sind. Inspiriert oft durch alte Volkssagen, erzählt er von Wölfen und Pferden, vom alternden Schneeleoparden, vom Flug der Ente Luwr, die die Welt erschaffen hat, der Gehörnten Hirschmutter, dem Ruf des Vogels Denenbai und vielen anderen. Bevor er Schriftsteller wurde, arbeitete Aitmatow als ausgebildeter Tiermediziner. Mit seinen Tiergeschichten will er eine Grenze überwinden: »In der Literatur wurden die Tiere bisher aus der menschlichen Sichtweise dargestellt, aber ich möchte die Welt mit ihren Augen betrachten.«
Weiterlesen

Bewertungen

Tiergeschichten wurde bisher einmal bewertet.

(0)
(0)
(1)
(0)
(0)

Rezensionen zum Buch

  • Rezension zu Tiergeschichten

    Autor: Tschingis Aitmatow
    Titel: Tiergeschichten
    Seiten: 192 Seiten
    Verlag: Unionsverlag
    ISBN: 9783293005600
    Der Autor:
    Tschingis Torekulowitsch Aitmatow, geboren 1928 in Scheker im Talas-Tal in der Kirgisischen Autonomen Sozialistischen Sowjetrepublik und gestorben 2008 in Nürnberg, war ein kirgisischer Schriftsteller, der überwiegend in russischer Sprache schrieb. Er erhielt diverse Preise und Auszeichnungen (Leninpreis 1963, mehrere Staatspreise, Nationalschriftsteller Kirgisistan und Held der sozialistischen Arbeit) dank erfolgreicher Erzählungen (Dshamilja, Der erste Lehrer) und Romane (Der Schneeleopard)
    Inhalt:
    In diesem Erzählband sind acht Geschichten enthalten, die aus Sicht von Tieren erzählt werden:
    Gülsary, der Passgänger, 1967 (aus «Abschied von Gülsary»), 24 Seiten
    Das Leben des Pferdehirten Tanabai ist eng mit dem Rennpferd Gülsary verwoben. In hohem Alter erinnert sich Tanabai an ein denkwürdiges Rennen und an die schöne Witwe Bibidschan.
    Der Kamelhengst Karanar, 1981 (aus «Ein Tag länger als ein Leben»), 32 Seiten
    Der Kamelhengst ist schwer zu bändigen. Ein schönes Tier, aber es reisst immer wieder aus, kämpft mit anderen Hengsten und erobert die Stuten. Sein Besitzer ist hin- und hergerissen, wie er das Tier ruhigstellen soll.
    Die Träume der Wölfin, 1986 (aus «Der Richtplatz»), 44 Seiten
    Die beste Geschichte in dieser Sammlung: eine Wölfin entdeckt neue Regionen, gründet mit ihrem Partner eine Familie und geniesst die Jahreszeiten, bis sie auf Menschen treffen…
    Dschaa-Bars, der Schneeleopard, 2006 (aus «Der Schneeleopard»), 14 Seiten
    Der gealterte Schneeleopard hält am Trinkplatz Ausschau nach Beute. Währenddessen erinnert er sich an die letzten Tage und sein Leben: er wurde aus dem Rudel verstossen, sein Weibchen ging nach langem Kampf mit dem siegreichen Jüngeren davon. Nun ist er als Einzelgänger unterwegs…
    Die Klage des Zugvogels, 1972 (aus «Die Klage des Zugvogels»), 20 Seiten
    Während ein paar Täler weiter eine Schlacht zwischen zwei Stämmen stattfindet, betet eine Mutter an einem See um ihre Kinder und den zuhause gebliebenen, sterbenden Ehemann und Vater. Eine Schar Zugvögel beobachtet die Szenen aus der Höhe.
    Die Ente Luwr, 1977 (aus «Der Junge und das Meer»), 4 Seiten
    Die Wildente ist dafür verantwortlich, dass sich nach dem Schöpfungsakt auch Land gebildet hat: sie konnte auf der komplett mit Wasser bedeckten Erde nirgends ihr Ei ablegen – und schritt zur Tat.
    Der Jäger Kodshodshasch, 1992 (aus «Begegnung am Fudschijama»), 6 Seiten
    Kodshodshasch ist ein mitleidloser Jäger, der aus Spass tötet und keine Rücksicht auf Mutter- und Jungtiere nimmt. Eines Tages verflucht ihn eine Grauziege wegen seiner Grausamkeit und er verfehlt nun jedes Ziel.
    Der Selbstmord der Wale, 1994 (aus «Das Kassandramal»), 14 Seiten
    Vom Flugzeug aus sieht ein Wissenschaftler einen Schwarm Wale und hat daraufhin eine Art Erleuchtung…
    Der Mensch im Einklang mit Tier und Umwelt ist das Grundmotiv in nahezu allen Geschichten. Welche Auswirkung hat menschliches Verhalten auf seine Umwelt? Wie beeinflusst man sich gegenseitig im gemeinsamen Lebensraum? «Die Träume der Wölfe» war dabei klar die eindeutigste und spannendste Geschichte, weil hier die Wolfsfamilie ein nahezu idyllisches Leben in der Natur genoss, bis der Mensch auftritt und das Gleichgewicht dieser unberührten Welt durcheinanderbringt. «Der Selbstmord der Wale» war mir persönlich ein bisschen mystisch und apokalyptisch. Andere Erzählungen, wie Der Jäger Kodshodsasch und Die Klage des Zugvogels sind so simpel, belehrend und moralisierend, dass es schon abstossend war.
    Vielleicht für Jene empfehlenswert, die gerne mal Geschichten aus Tierperspektive lesen möchten, und sich nicht daran stören, wenn es ausschliesslich um den bösen Menschen geht, der die Artenvielfalt ausrottet. Natürlich eine löbliche Botschaft dieser Geschichten, aber (leider) keine Neuigkeit und in der Kürze der Geschichten blieb mir dann nur der erhobene Finger im Gedächtnis.
    Insgesamt war es unterhaltsam, aber die bisher gelesenen Novellen von Aitmatow gefielen mir besser. Die meisten Kurzerzählungen werde ich wohl bald wieder vergessen haben.
    Ein Nachwort, Lebenslauf, Worterklärungen und Textnachweis runden die Sammlung ab.
    Weiterlesen

Ausgaben von Tiergeschichten

Hardcover

Seitenzahl: 192

Besitzer des Buches 1

Update: