Dschomba

Buch von Karin Peschka

Cover zum Buch Dschomba

Titel: Dschomba

3,5 von 5 Sternen bei 2 Bewertungen

Verlag: Otto Müller Verlag GmbH

Format: Gebundene Ausgabe

Seitenzahl: 378

ISBN: 9783701313037

Termin: Neuerscheinung Februar 2023

Aktion

Zusammenfassung

Inhaltsangabe zu Dschomba

Ein halbnackter Fremder tanzt zwischen den Gräbern des Eferdinger Pfarrfriedhofs. Es ist November 1954, ein nasskalter Tag, und Dragan Džomba ist auf der Suche. Vor dem Friedhofstor stehen die Bürger – aufgebracht, misstrauisch, neugierig. Nur der Dechant nähert sich dem Serben und gibt ihm schließlich Quartier im Pfarrhof. Dragan spricht nicht viel, immer wieder zieht es ihn hinaus zum Lagerfriedhof nahe der Donau. Dort, wo es kaum Spuren der Vergangenheit gibt, sucht Dragan aber genau diese. Er bezieht die Hütte auf dem „Serbenfriedhof“; schließt Freundschaften, erlebt Anfeindung und Argwohn. Jahre später, alt geworden, sitzt er im Gasthof „Zum roten Krebs“ am Stammtisch. Dem Fremden bleibt das Fremde haften, das Seltsame. Ab und zu stellt ihm die zehnjährige Wirtstochter ein Bier hin. Sie ist in ihren Tagträumen daheim und fühlt eine Verbindung zu dem Mann, der nach Wald und Erde duftet, der vor ihr da war und weiß, welche Geschichte sich unter den Feldern verbirgt. Mit „Dschomba“ schreibt sich Karin Peschka das Wissen um die Vergangenheit jenes Ortes, in dem sie aufgewachsen ist, in die eigene Biografie. Sie erzählt vom Leben in einer kleinen Stadt, von Begegnungen, von Lebenswegen und -wendungen, und ein wenig davon, wie es ist, als Wirtstochter aufzuwachsen.
Weiterlesen

Bewertungen

Dschomba wurde insgesamt 2 mal bewertet. Die durchschnittliche Bewertung liegt bei 3,5 Sternen.

(1)
(0)
(0)
(1)
(0)

Meinungen

  • Erzählweise führte zum Abbruch

    ModestyB

Rezensionen zum Buch

  • Rezension zu Dschomba

    • 1. März 2023 um 14:37
    Erzählweise führte zum Abbruch
    Sowohl die Beschreibung in der Vorankündigung als auch die Leseprobe von Karin Peschkas im Otto Müller Verlag erschienenen Roman "Dschomba" weckten ebenso mein Interesse wie das mich ansprechende minimalistisch anmutende Cover, das zu Spekulationen und Interpretationsversuchen anregte und auf mich ein wenig traurig wirkte.
    Der Titel ist eine Lautform des serbischen Nachnamens "Džomba".
    Der Inhalt zeigt Aktualität, denn es geht um die Wirkung aus der Fremde stammender Menschen auf Einheimische.
    Somit erwartete ich das Buch mit Spannung und Vorfreude.
    Leider erfüllte es meine Erwartungen nur sehr bedingt.
    Es umfasst 372 Seiten, die in viele kurze Kapitel unterteilt sind. Der Inhalt - das Leben des "Zuagroasten" Serben Dragan Džomba und die autobiografische Züge tragende Beschreibung der Jugend einer Wirtstochter - berührte mich so sehr wie erwartet, der abgehackte, selten in ganzen Sätzen gewählte Schreibstil überforderte mich.
    Etwa ab Seite 100 blieb die Leselust leider zunehmend auf der Strecke, immer häufiger schweiften meine Gedanken ab, ich begann, quer zu lesen, unterbrach - oder schlief gar ein bei dem Versuch, durch engagiertes Lesen übersprungener Worte doch wieder einen Einstieg zu finden.
    Wahrscheinlich ist die Erzählweise sogar ein bewusst gewähltes Stilmittel, um der Sprachlosigkeit der Menschen untereinander gerecht zu werden, aber ich quälte mich ungewöhnlich lang und irgendwann war es genug.
    Fazit: Abbruch.
    Möglicherweise gebe ich dem Buch irgendwann eine 2. Chance, vielleicht dann, wenn die Nachrichten nicht ohnehin jeden Tag mit Berichten von Krieg(sfolgen) gefüllt sind.
    Je 1 Stern für Inhalt/Idee und Cover, das in seiner Traurigkeit gut passt, vor allem, weil der Protagonist in Friedhofsnähe auf kargem Gelände lebt.
    Weiterlesen
  • Rezension zu Dschomba

    • 26. Februar 2023 um 14:16
    Zwei Leben eines Serben
    Ich war schon immer von Biografien fasziniert, aber erwartete bei „Dschomba“ eher einen Heimat-Roman.
    Oberflächlich betrachtet ist es auch einer. Das Buch von Karin Peschka spielt in Eferding in Oberösterreich. Eine beschaulich, ländliche Gegend, wo ein halb nackter Mann im Regen auf dem Friedhof tanzt. Der fremde Serbe sucht nach Antworten, Erinnerungen und eine Heimat, die er innerlich verloren glaubt.
    Freunde hat er nur wenige. Die meisten Leute haben Vorurteile und hören ihm nicht zu. Für sie ist er nur der Serbe. Zu den wenigen anderen gehört der Dechant von Eferding.
    Besonders gefällt mir der Autobiografische Einschlag der Autorin, die wie eine ihrer Figuren in einem Wirthaus groß wurde und mit anpacken musste. Sie weiß also, worüber sie schreibt und man kann sich in Ihre Situation reindenken. Das alles verknüpft mit den grauenvollen Erinnerungen an den 1. Weltkrieg. In der Nähe von Eferding gab es ein großes Kriegsgefangenenlager mitmehr als 30.000 Menschen. Die unzähligen Toten werden nur durch einfache Kreuze symbolisiert.
    Die Sprache im Roman ist einfach und schnörkellos. Kurze Sätze, denen es an Füllwörtern fehlt lassen die dörfliche Welt plastisch werden. So spricht man eben auf dem Land. Es dauert etwas, bis man sich in dieser Welt zurecht findet. Die Zeitsprünge zwischen 50er und 70er Jahre machen es nicht einfach der Geschichte zu folgen.
    Hat man sich aber damit arrangiert, so ist es interessant zu lesen und man erfährt viel über den krieg, die Menschen auf dem Land und Auch über Dragan Dzomba, der sich in die Wirtstochter verguckt, was auf Gegenseitigkeit beruht.
    Es ist wahrlich keine leichte Kost, aber ich kann nur Empfehlen diesen Biografischen Roman zu lesen. Jede Seite ist interessant und erschreckend zugleich, hat aber auch ab und zu komische Momente.
    Weiterlesen

Ausgaben von Dschomba

Hardcover

Cover zum Buch Dschomba

Seitenzahl: 378

Update: 3. März 2023 um 05:39