Siegfried

Buch von Antonia Baum

  • Kurzmeinung

    easymarkt3
    Keine der Figuren hat mich wirklich berührt.
  • Kurzmeinung

    Maesli
    Ein Lebenkonstukt stürzt ein und die Protagonistin flieht in die Psychatrie

Zusammenfassung

Inhaltsangabe zu Siegfried

Eine Frau zwischen alten Rollenverhältnissen und neuen Rollenansprüchen Eine Frau – Mutter, Partnerin, Alleinverdienerin – fährt eines Morgens nicht zur Arbeit, sondern in die Psychiatrie. Am Abend hat sie sich mit ihrem Partner gestritten, vielleicht ist etwas zerbrochen, jetzt muss sie den Tag beginnen, sie muss die Tochter anziehen, an alles denken, in der Wohnung und ihrem Leben aufräumen. Doch sie hat Angst: das Geld, die Deadline, die Beziehung, nichts ist unter Kontrolle, und vor allem ist da die Angst um ihren Stiefvater, der früher die Welt für sie geordnet und ihr einen Platz darin zugewiesen hat. In der Psychiatrie, denkt sie, wird jemand sein, der ihr sagt, wie ihr Problem heißt. Dort darf sie sich ausruhen. Siegfried ist ein Roman über alte Ordnungen und neue Ansprüche, über Gewalt und das Schweigen darüber, über eine Generation, deren Eltern nach dem Krieg geboren wurden und deshalb glaubten, er sei vorbei.
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Bewertungen

Siegfried wurde insgesamt 5 mal bewertet. Die durchschnittliche Bewertung liegt bei 3,2 Sternen.

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Meinungen

  • Keine der Figuren hat mich wirklich berührt.

    easymarkt3

  • Ein Lebenkonstukt stürzt ein und die Protagonistin flieht in die Psychatrie

    Maesli

Rezensionen zum Buch

  • Rezension zu Siegfried

    auf der Suche nach Grenzen - 4 Sterne
    Worum geht es?
    Eine Frau (Autorin, Mutter, Partnerin) beschließt sich selbst in die Psychiatrie einzuweisen, nachdem alles schief geht. Denn dort wird man ihr sicher sagen können, wie es jetzt weitergehen muss.
    Worum geht es wirklich?
    Emotionale Härte, Trauma und Suche nach Halt.
    Lesenswert?
    Ja, fand ich durchaus bewegend und hat mich während und nach der Lektüre immer wieder beschäftigt.
    Die Autorin lässt ihre Protagonistin morgens den Weg zur Psychiatrie antreten. Dort erhofft sich diese erfahrene Menschen, die schon wissen werden was los ist. Die ihr Anweisungen geben. Die ihr Struktur geben können. Denn all das fehlt ihr gerade, nachdem ihr Stiefvater Siegfried dies nicht mehr machen kann.
    Schon von klein auf, so erfährt man in den Rückblenden, werden Dinge für die Protagonistin entschieden, werden Abläufe aufgestellt und Grenzen gesetzt. Hieran orientiert sie sich, hier rebelliert sie. Aber die Grenzen sind sehr starr und sie erlernt zunehmend die Hilflosigkeit und dass sie nicht selbst ausbrechen kann - auch wenn sie das möchte.
    Und so prägen mehrere Personen die Protagonistin, dabei fand ich Siegfrieds Anteil nicht mal so erschreckend, sondern eher den seiner Mutter Hilde. Ich würde hier durchaus von emotionalem Missbrauch, von emotionalen Verletzungen und Trauma sprechen, die dem jungen Mädchen widerfahren.
    Warum bei Klappentext und Titel Siegfried so im Fokus steht, erscheint mir nicht ganz einleuchtend.
    Dennoch ist das Buch definitiv lesenswert, wenn auch an vielen Stellen deprimierend oder aussichtslos (wirkend). Das würde man sich eventuell beim Lesen anders wünschen, aber es ist in sich stimmig und passt gut zueinander.
    Aber es geht viel um erdulden, ertragen, aushalten, sich fügen und dann das machen, was erwartet wird.
    Emotional und psychologisch spannend war der Aspekt des weitergegebenen Traumas, weil es sehr real und nachvollziehbar dargestellt wird und man eventuell je nach Alter auch einige Dinge aus den eigenen Familien (leider) wiederfindet.
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  • Rezension zu Siegfried

    Die Romanhauptfigur, eine junge Frau Anfang 30, fährt eines Morgens in die Psychiatrie weil sie Hilfe braucht und hofft, diese dort bei dem netten Oberarzt zu finden. Nach einem Streit mit ihrem Lebenspartner ist ihr gesamtes Lebenskonstrukt in sich zusammengefallen und die Angst, dass etwas unwiederbringlich zerbrochen sei, lässt sie schier verzweifeln.
    Wir hatten einander nie absichtlich gekränkt, und er wusste, dass ich kaum etwas so sehr fürchtete, wie ihn zu verlieren. Und jetzt war vielleicht genau das passiert.
    Und während sie auf dem roten Metallstuhl in der Psychiatrie wartet, dass sie an die Reihe kommt, läuft vor ihrem inneren Auge ihr Leben wie ein selbstgedrehter Familienfilm ab.
    Meine persönlichen Leseeindrücke
    Dieses knapp 260 Seiten lange Büchlein hat es in sich und wer einen harmonischen Familienroman erwartet, möge gleich die Finger davon lassen. Die Ich-Erzählerin erzählt über ihr Leben, in dem Siegfried, ihr Stiefvater und Ex-Ehemann ihrer Mutter, überraschenderweise eine passive Rolle einnimmt. Es dauert schon eine ganze Weile bis ich verstehe, warum das Buch den Titel „Siegfried“ trägt.
    Das Buch ist ein Versuch zu erklären inwiefern das Umfeld und äußere Einflüsse ein Leben beeinflussen und ein Dasein prägen können. Und es geht um Angst oder besser um die Frage, ob Hilde und Siegfried Schuld an ihrer Angst sind.
    Ich hatte Angst, eine ruhige Angst, und ich wäre mit dieser Angst am liebsten dort am Fenster stehen geblieben, aber ….
    Hier ist ein Mädchen, das wie ein Schwamm Sinneseindrücke und Informationen ihres Umfeldes aufsaugt und Verhaltensmuster verinnerlicht. In einem entscheidenden Moment ihres Wachstums gerät die Mutter aus ihrem Blickfeld und Siegfried füllt diese emotionale Leere vollständig aus, obwohl er physisch kaum anwesend ist.
    Die Dinge folgten wieder einer Logik, es war beruhigend und unheimlich.
    Die Kleine ist auf sich alleine gestellt und emotional nicht stabil genug, um mit dem Verlust der Mutter fertig zu werden. Vielleicht ist das die Schlüsselstelle des Romans, der Keim der Angst, der später die Panikattacke auslösen und gleichzeitig erklären wird.
    Meine Mutter konnte nicht wissen, wie genau ich die Gesetze unseres Lebens von dem Rücksitz oder der Empore aus studierte.
    Ob sich Siegfried bewusst ist, welche Rolle er im Leben seiner Stieftochter einnimmt, erfahre ich nicht. Über ihn weiß ich nur, was seine Stieftochter erzählt und ich verlasse mich auf kindliche Erinnerungen.
    „Siegfried“ ist ein ungewöhnliches Buch. Was es ausmacht, ist neben einer psychologisch durchaus interessanten Geschichte ein melodisch monotoner Sprachsound, der mich wie ein gregorianischer Gesang einlullt und von dem ich nicht wegkomme. Ich möchte das Buch in einem fort lesen und doch gleichzeitig atmen können. Obwohl so viel Ungeheuerliches geschieht, wirkt alles beruhigend und unheimlich, und ich wundere mich nicht, als dieses Lebenskonstrukt einstürzt und die Protagonistin in die Psychiatrie flieht. Es ist ein letztes Aufbäumen gegen die Angst, ihrem ständigen Begleiter.
    Und dann gelang es mir irgendwie, so zu tun, als wäre nichts.
    Fazit
    „Siegfried“ von Antonia Baum beschäftigt sich mit dem Thema Angst und Erziehung und ob ein Zusammenhang zwischen beiden bestehen kann. Der Roman überzeugt mit einem tollen Plott, speziellem Sprachsound und guter psychologischer Recherche.
    Alles was ich will, ist herausfinden, was passiert ist und warum wir jetzt das sind, wo wir sind.
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  • Rezension zu Siegfried

    Klappentext
    Eine Frau – Mutter, Partnerin, Versorgerin – fährt eines Morgens nicht zur Arbeit, sondern in die Psychiatrie. Am Abend hat sie sich mit ihrem Partner gestritten, vielleicht ist etwas zerbrochen, jetzt muss sie den Tag beginnen, sie muss die Tochter anziehen, an alles denken, in der Wohnung und ihrem Leben aufräumen. Doch sie hat Angst: das Geld, die Deadline, die Beziehung, nichts ist unter Kontrolle, und vor allem ist da die Angst um ihren Stiefvater, der früher die Welt für sie geordnet und ihr einen Platz darin zugewiesen hat. In der Psychiatrie, denkt sie, wird jemand sein, der ihr sagt, wie ihr Problem heißt. Dort darf sie sich ausruhen.
    Über die Autorin
    Antonia Baum, geboren 1984, ist Schriftstellerin und Autorin für DIE ZEIT. Ihre Bücher – zuletzt der Roman Tony Soprano stirbt nicht, das Memoir Stillleben und eine persönliche Bestandsaufnamen des Werkes von Eminem – haben große Medienresonanz erhalten.
    Mein persönliches Fazit
    Von Anfang an merkt man direkt, unter welchem Druck die Erzählerin steht. Das Erzähltempo vermittelt mir durch die Seiten schon ein ziemlich hohes Stresslevel – ich bin am anderen Ende des Buches gleich mit aus der Puste und möchte eigentlich am liebsten schon nach den ersten Seiten laut „Pause!“ rufen.
    Im Verlauf der Geschichte geht es vermehrt um die Kindheit der Erzählerin. Sie schildert ihre Erinnerungen, Eindrücke und Gefühle. Es wird deutlich, wie sehr ihre Kindheit die Frau in der Gegenwart geprägt hat. Es ist eine tiefe innere Zerrissenheit spürbar, die sich auch in ihrer Beziehung zu ihrem Lebensgefährten widerspiegelt.
    Die Beziehung zu ihrem Stiefvater wird nie so ganz wirklich beleuchtet. It's all about Siegfried – er ist eigentlich immer präsent. Er ist der Maßstab, an dem sich alle anderen Menschen zwangsweise messen lassen müssen.
    Die Grundidee gefällt gut und vom Klappentext her hatte ich gewisse Erwartungen an das Buch. Leider ist bei mir der Funke nicht übergesprungen. Mir persönlich liegt der Fokus zu sehr auf der Kindheit, mir fehlte oft die Anknüpfung an die Gegenwart. Die Beziehung zu anderen Menschen bleibt weit hinter der zu Siegfried zurück. Wobei es leider keine Aufklärung darüber gibt, warum dieser Mann der Erzählerin so nahesteht. Ich hätte mir gewünscht mehr aus dem Hier und Jetzt zu erfahren. Welches Fazit zieht die Erzählerin aus ihrer Einlieferung? Was passiert hinterher bzw. was erhofft sie sich hinterher?
    Ich habe mich recht schwer getan damit und mir hat es nicht so gut gefallen.
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Ausgaben von Siegfried

Hardcover

Seitenzahl: 256

E-Book

Seitenzahl: 241

Besitzer des Buches 4

Update: