Pasteurgasse 4, täglich

Buch von Andrea Landfried

Zusammenfassung

Inhaltsangabe zu Pasteurgasse 4, täglich

Eine junge Gesangsstudentin in Wien verliebt sich in die verheiratete Fotografin Ruth. Jeden Tag, bevor Ruth ihre Tochter von der Schule abholt, teilen sie genau zweieinhalb Stunden miteinander, zwei Jahre lang. Zu Beginn ihrer sinnlichen Erkundungen hatte Ruth sie gewarnt: Das Einzige und zugleich Wichtigste, was sie ihr versprechen könne, sei, dass sie ihr nichts vormachen werde. Eine Frau begleitet ihren Mann zu dessen Forschungsaufenthalt nach Kalifornien. Dort lernt sie die wesentlich ältere Angela kennen. Trotz der vielen Jahre und Kilometer, die sie trennen, entsteht eine zerbrechliche erotische Nähe zwischen ihnen. Sarah verfällt ihrer Psychotherapeutin. Als Sarahs Verhalten immer obsessiver wird, lässt die Therapeutin sie gegen ihren Willen einweisen, ein psychiatrischer Höllentrip beginnt. Bei einem Besuch im Sanatorium rät man ihr: »Und jetzt lässt du es dir mal richtig gut gehen.« Andrea Landfried entwirft drei Variationen weiblichen Begehrens, das zugleich ein Aufbegehren ist, gegen soziale Zwänge und psychische Muster, gegen Rollenerwartungen. Die Sehnsucht der Frauen, wirklich zu sehen und gesehen zu werden, sich zu öffnen, triumphiert immer wieder über die Angst, aus dem gesellschaftlichen Rahmen zu fallen. Die Frauen gehen das Wagnis ein, sich zu zeigen und alles zu fühlen – eines der größten Wagnisse im Leben.
Weiterlesen

Bewertungen

Pasteurgasse 4, täglich wurde bisher einmal bewertet.

(0)
(1)
(0)
(0)
(0)

Rezensionen zum Buch

  • Rezension zu Pasteurgasse 4, täglich

    Klappentext/Verlagstext
    Eine junge Gesangsstudentin in Wien verliebt sich in die verheiratete Fotografin Ruth. Jeden Tag, bevor Ruth ihre Tochter von der Schule abholt, teilen sie genau zweieinhalb Stunden miteinander, zwei Jahre lang. Zu Beginn ihrer sinnlichen Erkundungen hatte Ruth sie gewarnt: Das Einzige und zugleich Wichtigste, was sie ihr versprechen könne, sei, dass sie ihr nichts vormachen werde. Eine Frau begleitet ihren Mann zu dessen Forschungsaufenthalt nach Kalifornien. Dort lernt sie die wesentlich ältere Angela kennen. Trotz der vielen Jahre und Kilometer, die sie trennen, entsteht eine zerbrechliche erotische Nähe zwischen ihnen. Sarah verfällt ihrer Psychotherapeutin. Als Sarahs Verhalten immer obsessiver wird, lässt die Therapeutin sie gegen ihren Willen einweisen, ein psychiatrischer Höllentrip beginnt. Bei einem Besuch im Sanatorium rät man ihr: »Und jetzt lässt du es dir mal richtig gut gehen.« Andrea Landfried entwirft drei Variationen weiblichen Begehrens, das zugleich ein Aufbegehren ist, gegen soziale Zwänge und psychische Muster, gegen Rollenerwartungen. Die Sehnsucht der Frauen, wirklich zu sehen und gesehen zu werden, sich zu öffnen, triumphiert immer wieder über die Angst, aus dem gesellschaftlichen Rahmen zu fallen. Die Frauen gehen das Wagnis ein, sich zu zeigen und alles zu fühlen – eines der größten Wagnisse im Leben.
    Die Autorin
    Andrea Landfried, geboren 1976, lebt mit ihren Kindern in Heidelberg. Sie studierte Jura, u.a. in Berlin und Oxford, und leitet heute eine Stiftung.
    Inhalt
    In der titelgebenden Erzählung bewirbt sich eine namenlose junge Frau in Wien um ein Gesangsstudium und verliebt sich in die erheblich ältere Fotografin Ruth, die nicht vorhat, sich von Mann und Kindern zu trennen. Beide Frauen erkennen sich sofort als lesbisch, haben jedoch keine Chance, die Hierarchie zwischen der jungen, frisch in einer fremden Stadt angekommenen Studienanfängerin und der lebenserfahrenen berufstätigen Ehefrau und Mutter zu überwinden. Die Icherzählerin will der älteren Geliebten gefallen, die sie stets analysiert, und erlebt die Unausgewogenheit als Vorwurf gegen sich. Diese sexuell explizite Erzählung wirkt erotisch und zärtlich. Sie hat mir allerdings nicht gefallen, weil ich vor der Kulisse von Kunst und Musik und dem anspruchsvollen Satzbau der Icherzählerin ihre Wortwahl unpassend umgangssprachlich fand.
    In 114 nummerierten Absätzen erzählt uns in der zweiten Geschichte wiederum eine Icherzählerin, wie sie und ihre Kinder bei einem Forschungsaufenthalt ihres Mannes in den USA die 80-jährige hippiehaft wirkende Angela kennenlernen und es bei ihr und der 35 Jahre älteren Frau beim ersten Blick funkt. Während die Ehe der Jüngeren u. a. kriselt, weil ihr Mann Tag und Nacht arbeitet, entwickelt sich zwischen den Frauen eine Fernbeziehung, der vermutlich beide keine Zukunft zugestehen. Während der Corona-Pandemie war Angela völlig isoliert und scheint der neuen Freiheit noch nicht zu trauen. Evtl. will sie alterstypische Probleme von der jüngeren Partnerin fernhalten, jedenfalls vermisst die Jüngere eine enthusiastischere Stellungnahme Angelas zu ihrer Liebe. Auch bei diesem ungleichen Paar scheint ein Ausgleich unmöglich. Gefallen hat mir hier die ermutigende Stimme der Freundin Lea, die die Erzählerin auf ihrem Weg unterstützen könnte, wenn die die Rückenstärkung nur annehmen könnte.
    Die dritte Erzählung aus neutraler Perspektive handelt von Sarah Frühwald, die seit Jahren wegen ihrer dissoziativen Störung bei Frau Selberg in Therapie ist, einen gesetzlichen Betreuer zugeordnet bekommt und zeitweilig in die Psychiatrie eingewiesen wird. Die Beziehung zwischen Therapeutin und Patientin sollte durch das Berufsethos klar definiert sein, sie sollte ... Sarah scheint jedoch ein äußerst komplizierter Fall zu sein und beide Frauen reagieren eher ungelenk.
    Andrea Landfried erzählt von Hierarchien in drei Frauenbeziehungen, über Abwehr, Kontrolle und Dominanz. Die Erzählungen zeigen drei unterschiedliche Frauenpaare mit äußerst geringen Chancen, auf Augenhöhe zu gelangen. Wer die Widerhaken erträgt, findet darin Stoff zum Nachdenken über die Rolle von Frauenbeziehungen in der unmittelbaren Gegenwart.
    Weiterlesen

Ausgaben von Pasteurgasse 4, täglich

Hardcover

Seitenzahl: 192

Besitzer des Buches 1

Update: