Das Land am anderen Ende des Meeres

Buch von Jürgen Rath

Zusammenfassung

Inhaltsangabe zu Das Land am anderen Ende des Meeres

Im Rahmen eines Projektes der Universität Hamburg hat der Autor Jürgen Rath am 18. Juli 1981 den Matrosen S. im Seemannsaltenheim in der Karpfangerstraße in Hamburg interviewt. Eigentlich wollte er in diesem Gespräch nur etwas über das Leben von Seeleuten auf Segelschiffen, um die Wende zum 20. Jahrhundert, erfahren, doch dann war Jürgen Rath von der Lebensgeschichte des alten Herrn so fasziniert, dass er das eigentliche Forschungsziel vergaß. Nichtsdestotrotz hat er die Kassette sorgfältig aufbewahrt und sie mehr als vierzig Jahre lang von Wohnungswechsel zu Wohnungswechsel mitgeschleppt, bis die Zeit endlich reif war für dieses Buch.
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Bewertungen

Das Land am anderen Ende des Meeres wurde bisher einmal bewertet.

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Rezensionen zum Buch

  • Rezension zu Das Land am anderen Ende des Meeres

    Abenteuer zu Wasser und zu Land - aus dem Leben eines Seemannes Der von der Edition Karo herausgegebene, biografische Roman über den Seemann Hans S., der wenig in seinem Leben ausgelassen hat, basiert auf einem Interview, das Autor Jürgen Rath im Jahr 1981 mit dem damals über 90 Jahre alten Seemann geführt hat.
    Worum geht’s?
    Hans, eine Junge aus Papenburg soll, nach dem Willen seiner Mutter, zur See fahren und nicht wie der Vater in der Fabrik schuften. Dummerweise ist er zu klein, zu schmächtig und muss - bevor sich sein (?) Traum erfüllen kann, als „Nietjunge“ in der Werft arbeiten. Hier lernt er einiges fürs Leben, das ihm später auf See helfen wird, zu überleben. Als es denn endlich mit der Seefahrt klappt, ist Hans 13 Jahre alt und zu seinem Glück hat er einen Kapitän, der zwar streng, aber keine Leuteschinder ist. Lange Zeit fährt Hans als Matrose, dann als Steuermann über die Weltmeere.
    Um nicht, wie so viele seiner Zeit, in die Mühlen des Ersten Weltkrieges zu geraten, gibt er sich als Holländer aus, mustert in Kalifornien ab, kauft Grund und Boden und versucht sich als Farmer. Dann muss er, nun amerikanischer Staatsbürger, doch noch zur Armee, desertiert und wird zu lebenslanger Zwangsarbeit in den Quecksilberminen verurteilt. Er überlebt, seine Farm ist futsch und Hans fährt wieder zur See. Auf den Philippinen findet er ein kurzes Zuhause, um dann wieder nach Europa zurückzukehren und im Altenheim für Seemänner in Hamburg die letzten Jahrzehnte seines Lebens zu verbringen. Dort trifft er 1981 auf den Autor dieses Romans, der für die Uni Hamburg, alte Seeleute interviewt. Autor Jürgen Rath ist Historiker und Kapitän und interessiert sich für das Leben der Seemannschaften auf Segelschiffen um 1900. Ob der spannenden Lebensgeschichte von Hans S. ist Jürgen Rath so beeindruckt, dass rund 40 Jahre nach dem Interview, dieser Roman entstanden ist.
    Dem Hans Schnieders aus dem Roman stellt der Autor Jutta, eine junge Studentin, als Interviewerin gegenüber. Sie wirkt genervt, ungeduldig und wenig empathisch. Doch der alte Seebär, Hans ist ja schon über 90 Jahre alt, schafft es, die junge Frau ein wenig aus der Reserve zu locken. Einen Oscar für Empathie erhält sie dennoch nicht.
    Meine Meinung:
    Obwohl das eigentliche Interview nur rund 2,5 Stunden gedauert hat, ist Jürgen Rath ein fesselnder Roman gelungen. Die Lücken zwischen den Eckdaten hat der Autor, der ja auch Bücher über die (historische) Seefahrt geschrieben hat, mit aufwändig recherchierten Berichten anderer Seeleute, gefüllt.
    Ein interessantes Detail ist die Hypothese, dass Juttas Großmutter das Kind aus einer Beziehung von Hans sein könnte. Schade, dass das hier nicht weiter verfolgt wird.
    Wir Leser lernen einiges über die Seefahrt abseits von shanghaien und Leuteschindern. Disziplin und Kommandos, die im Schlaf beherrscht werden müssen, sind im Kampf gegen Naturgewalten zum Überleben absolut notwendig.
    Schmunzeln musste ich, als Hans sich über das Einweihungsfest seines Hauses auf den Philippinen freut, ohne mitzubekommen, dass es eigentlich seine Hochzeitsfeier mit der Tochter des Häuptling ist. Das Thema Frauen und Seemann wird ziemlich ausgespart. Viel Glück hat Hans hier ohnehin nicht.
    Ein ungewöhnlicher biografischer Roman, der sich von der Vielzahl solcher Bücher wohltuend abhebt, da fundierte Kenntnisse der Materie und ein echtes Interview Basis sind.
    Fazit:
    Wer an historischen Romanen und Oral History interessiert ist, findet hier eine fesselnd erzählte Lebensgeschichte. Gerne gebe ich diesem fesselnden Roman 5 Sterne und eine Leseempfehlung.
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Ausgaben von Das Land am anderen Ende des Meeres

Taschenbuch

Seitenzahl: 310

Besitzer des Buches 1

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