Weltfrieden

Buch von Lucia Jay von Seldeneck

Zusammenfassung

Inhaltsangabe zu Weltfrieden

Als das Kitagebäude des ehemaligen DDR-Fermentationswerks gut zehn Jahre nach der Wende verkauft werden soll, weckt das den verloren geglaubten Gemeinschaftsgeist in der alten Belegschaft - und es ergibt sich für sie völlig unvermittelt die Chance, den Lauf der Dinge zu ändern. Nach der Abwicklung des Brandenburger Chemiewerks im Jahr 1994 sind Erika und ihr Mann Mitte 50 und schlagartig arbeitslos. Ihre Tochter kehrt ihnen den Rücken und zieht nach Berlin. Doch als immer mehr Berliner den See vor ihrer Stadt zur Wochenendzone erklären und Golfplätze und Luxus-Villen bauen, bekommt das Ehepaar wieder Boden unter die Füße. Erika und ihr Mann werden unersetzbar: Sie putzen die Ferienhäuser, kümmern sich um Gärten, Bootshäuser und verstopfte Regenrinnen. Als sie den Garten des ehemaligen Betriebskindergartens 'Weltfrieden' entrümpeln sollen, stoßen sie auf Fundstücke, die beweisen, dass der Treuhandabwickler sich mit dem Verkauf des Werks selbst bereichert hat. Nun, Jahre später, soll erneut viel Geld fließen. Noch während sie überlegen, ob sie in Aktion treten sollen, wird ihnen die Entscheidung auf unerwartete Weise abgenommen. Weltfrieden ist eine unterhaltsame wie skurrile Anti-Heldengeschichte. Eine Erzählung von den Verwicklungen der Treuhand sowie eine Ode an die Freundschaft - und die Narrenfreiheit in der zweiten Lebenshälfte.
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Bewertungen

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Rezensionen zum Buch

  • Rezension zu Weltfrieden

    Erika und Herrmann gehören zu den Opfern der Wiedervereinigung, das Unternehmen in dem beide lange Zeit gearbeitet hatten wurde abgewickelt. Ihre Tochter ist ganz schnell in den Westen von Berlin gezogen. Bis auf drei Freunde sind alle weg aus dem Dorf in Brandenburg. Jetzt kommen die anderen. Sie kaufen alte Häuser und Grundstücke und leben dort im Sommer am See und gehen dann im Winter zurück in die Stadt. Die beiden haben eine Art Hausmeister Service für diese Sommergäste. Sie warten und putzen die Häuser und haben sich in ihrem neuen Leben eingerichtet. Ein neuer Auftrag kommt, der ehemalige Betriebskindergarten soll hergerichtet werden für einen neuen Käufer. Beim Aufräumen kommen Informationen zutage das bei der Abwicklung nicht alles mit rechten Dingen zu gegangen ist. Werden alte Wunden aufgerissen oder Rache genommen oder gibt es noch einmal die Möglichkeit neu anzufangen.
    Die Autorin hat Erika, Herrmann und die anderen in ihrem Buch sehr lebendig dargestellt. Die Gefühle, Emotionen, Ängste und das Zusammengehörigkeitsgefühl waren beim Lesen spürbar. Ebenso war es mit der Tochter Kiki. Ihre Sorgen um bezahlbaren Wohnraum in Berlin, die Angst vor einem Exfreund und die Vergangenheit. Es war nachvollziehbar auch die Distanz zu ihren Eltern und das Warum hat sie sehr eindringlich erklärt. Nicht mit vielen Worten, eher mit Andeutungen, keine langen Szenen sondern hier ein Satz und dort eine Andeutung. Als Leserin habe ich viele Berichte von Zeitzeugen und Romane gelesen, ich war in Gedenkstätten und habe Filme zum Thema DDR und ihre Bewohner gesehen.
    Dieses Buch vereint sie alle. Wenn man wenig weiß fordert dieser Roman dazu auf das Wissen aufzustocken, mehr erfahren. Ist einiges Wissen vorhanden, vermittelt die Geschichte Verständnis für die Menschen die sich in der heutigen Bundesrepublik noch nicht zurecht finden. Es ist wunderbar geschrieben, voller Gefühl für die Menschen die darin eine Rolle spielen.
    Trotz wenig Spannung konnte ich das Buch bis zum Ende nicht aus der Hand legen.
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Ausgaben von Weltfrieden

Taschenbuch

Seitenzahl: 224

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