Der Inselmann
Buch von Dirk Gieselmann

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Buchdetails
Titel: Der Inselmann
- Dirk Gieselmann (Autor)
Verlag: Kiepenheuer&Witsch
Bindung: Gebundene Ausgabe
Seitenzahl: 176
ISBN: 9783462000252
Termin: Neuerscheinung Februar 2023
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Kurzmeinung
kleine_hexeMelancholisch, poetisch und schön
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Zusammenfassung
Inhaltsangabe zu Der Inselmann
Eine vergessene Insel, ihr stiller König und die Sehnsucht nach einem Leben abseits der Welt. »Der Inselmann« ist das ebenso berührende wie sprachmächtige Porträt eines Außenseiters und eine Hymne auf den Eigensinn. Anfang der Sechziger in einem entlegenen Teil Deutschlands. Das Ehepaar Roleder zieht auf eine unbewohnte Insel inmitten eines großen Sees. Es ist eine Flucht nach innen, vor der Stadt und der Wirklichkeit. Mit dabei ist ihr Sohn Hans, der auf der Insel ein neues Zuhause findet. Und noch so viel mehr. Denn mit der Zeit scheint der schüchterne Junge geradezu mit der Insel, den Bäumen, dem Laub, dem Moos und dem Gestein zu verwachsen. Hans wird zum König der Insel. Bis, mit dem Bescheid der Schulbehörde, die Realität in seine kleine große Traumwelt einbricht und ihn von Insel und Eltern trennt. Es ist der Beginn einer beschwerlichen Odyssee, gelenkt zunächst von gnadenlosen Institutionen des Staates und schließlich dem einen großen, pochenden Wunsch: zurückzukehren auf seine Insel, in die ersehnte Einsamkeit im Schatten der Welt. Doch: Wie wird die Insel, wie werden die Eltern ihn empfangen? Dirk Gieselmanns Debüt ist die faszinierende literarische Studie eines Insellebens und erzählt von der Sehnsucht nach Einsamkeit in einer Gesellschaft, die das Individuum niemals alleine lässt, im Guten wie im Schlechten. »Der Inselmann« ist ein Roman, der nachhallt, voller berückender Bilder, leuchtender Sätze und magischer Kulissen. Stimmen zum Buch »Dirk Gieselmann hat einen wunderbaren, melancholischen Roman geschrieben. Er errichtet mit Worten eine ganze Welt, einfach und stark und wahr. Mit welcher Neugier und Zärtlichkeit er die inneren Kämpfe seines heranwachsenden Protagonisten schildert, das ist das Gegenteil von Zynismus. Ich habe Der Inselmann geliebt.« Matthias Brandt »Dirk Gieselmann erzählt die Geschichte eines außergewöhnlichen Menschen, der in seiner ganz eigenen Zeit gelebt hat. Immer verbunden mit seiner Insel. Ein Buch wie ein Schallverstärker. Man taucht ein in eine scheinbar leise Welt, hört dann aber jedes Geräusch, jeden Wellenschlag. Und alles stößt auf Resonanz in einem selbst. Ich empfehle, alle elektronischen Geräte auszuschalten und sich einzulassen auf diese Reise durch ein ganzes Leben.« Anna Brüggemann
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Bewertungen
Der Inselmann wurde insgesamt 5 mal bewertet. Die durchschnittliche Bewertung liegt bei 4,2 Sternen.
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Meinungen
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Melancholisch, poetisch und schön
Rezensionen zum Buch
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Rezension zu Der Inselmann
- kleine_hexe
Hans mit den vielen BeinamenWeiterlesen
Nach den ersten Seiten im Buch, dachte ich, es handele sich um eine moderne
Robinsonade, eine Familie zieht sich auf eine einsame Insel inmitten eines Sees zurück, weil die Eltern von der Gesellschaft enttäuscht sind. Aber dem ist nicht so. Das Leben auf der Insel steht nicht im Vordergrund, sondern Hans’ Beziehung zur Insel. Solange sie noch in der Stadt wohnten, fühlte Hans sich nicht wohl. Unbemerkt von den Eltern konnte ihn
Manni, ein Junge aus der Nachbarschaft schlagen, quälen, ihm sein Taschengeld abnehmen. Von anderen Nachbarn wurde Hans beschuldigt, Äpfel von einem Baum im Hof gegessen zu haben, dabei war es Manni. Und derlei Schikanen mehr. Die Eltern kümmert es nicht, sie sind so sehr mit ihrer eigenen Misere beschäftigt, dass sie nichts davon mitbekommen. Das Leben auf der Insel erscheint Hans wie eine Erlösung von seinen
Qualen in der Stadt. Die Insel wird sein Reich, der Hund des ehemaligen Schäfers wird zu seinem Kameraden, mehr braucht er nicht.
Doch nach einigen glücklichen Jahren schwerer Arbeit und totaler Freiheit tritt das Schicksal ihm wieder in den Weg. Hans muss zur Schule gehen. Und in der Schule beginnt sein altes
Leid erneut, in Form eines starren Schulmeisters, der die Not und innere Verzweiflung des
Jungen nicht erkennt und in Form von Manni, der ihn gleich in der ersten Woche brutalst zusammenschlägt.
Doch sein Vater will ihn nicht da haben. Er empfängt ihn mit der Axt in der Hand und erklärt barsch “Hier ist kein Platz für Dich.” (S. 145) Die nächsten Jahre arbeitet Hans als
Erntehelfer und sonstige Gelegenheitsjobs.
In so kurzen Sätzen lässt sich ein Menschenleben erfassen. Mit all seinen Höhen und
Tiefen, mit dem Guten und dem Schlechten.
Der Sprachstil - aus der Sicht eines Kindes "mit alter Seele" - ist ergreifend schön und melancholisch, knappe und karge Sätze, die doch alles ausdrücken, was die Sprache herzugeben vermag, lassen das Buch trotz der Düsternis, zu einem Lesevergnügen werden.
Es sind diese leisen Töne, die im Gesagten mitschwingen, die zu Herzen gehen, die uns
über Hans und sein schweres Leben nachdenken lassen.
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