22 Bahnen

Buch von Caroline Wahl

  • Kurzmeinung

    Luli
    Kluger, bewegender Roman mit Tiefgang. Das Ende vielleicht nicht ganz realistisch.
  • Kurzmeinung

    Marie
    Zwei hochbegabte Schwestern mit alkoholkranker Mutter - anrührend. Drogen und Liebesgeschichte - überflüssig

Zusammenfassung

Inhaltsangabe zu 22 Bahnen

Tildas Tage sind strikt durchgetaktet: studieren, an der Supermarktkasse sitzen, sich um ihre kleine Schwester Ida kümmern – und an schlechten Tagen auch um die Mutter. Zu dritt wohnen sie im traurigsten Haus der Fröhlichstraße in einer Kleinstadt, die Tilda hasst. Ihre Freunde sind längst weg, leben in Amsterdam oder Berlin, nur Tilda ist geblieben. Denn irgendjemand muss für Ida da sein, Geld verdienen, die Verantwortung tragen. Nennenswerte Väter gibt es keine, die Mutter ist alkoholabhängig. Eines Tages aber geraten die Dinge in Bewegung: Tilda bekommt eine Promotion in Berlin in Aussicht gestellt, und es blitzt eine Zukunft auf, die Freiheit verspricht. Und Viktor taucht auf, der große Bruder von Ivan, mit dem Tilda früher befreundet war. Viktor, der – genau wie sie – immer 22 Bahnen schwimmt. Doch als Tilda schon beinahe glaubt, es könnte alles gut werden, gerät die Situation zu Hause vollends außer Kontrolle. ›22 Bahnen‹ ist eine raue und gleichzeitig zärtliche Geschichte über die Verheerungen des Familienlebens und darüber, wie das Glück zu finden ist zwischen Verantwortung und Freiheit.
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Bewertungen

22 Bahnen wurde insgesamt 21 mal bewertet. Die durchschnittliche Bewertung liegt bei 4,4 Sternen.

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Meinungen

  • Kluger, bewegender Roman mit Tiefgang. Das Ende vielleicht nicht ganz realistisch.

    Luli

  • Zwei hochbegabte Schwestern mit alkoholkranker Mutter - anrührend. Drogen und Liebesgeschichte - überflüssig

    Marie

  • Eine Heldinnengeschichte unserer Zeit.

    easymarkt3

Rezensionen zum Buch

  • Rezension zu 22 Bahnen

    Tilda und Ida
    22 Bahnen, Roman von Caroline Wahl, Ebook, Dumont Buchverlag.
    Die Selbstermächtigung zweier Schwestern. Coming of Age - Roman
    Tilda studiert Mathematik, schwimmt regelmäßig, arbeitet an der Supermarktkasse, kümmert sich daheim um den Haushalt, ihre alkoholsüchtige Mutter und erzieht nebenbei ihre Schwester Ida. Nur eines kommt immer zu kurz, Tilda steht selbst immer zurück, während Gleichaltrige und Freunde ihre Träume verwirklichen, nur Tilda ist zu Hause geblieben im traurigsten Haus in der Fröhlichstraße. Bis eines Tages ein Angebot für eine Promotion in Berlin winkt. Hin- und Hergerissen zwischen Verantwortungsgefühl und Freiheit verbringt Tilda einen Sommer, doch plötzlich kommt Viktor in ihr Leben.
    Das Buch gliedert sich in drei Teile, es ist flüssig geschrieben und aus Sicht der Protagonistin verfasst, es liest sich tatsächlich fast von selbst. Dementsprechend war ich an einem einzigen Tag fertig. Die Geschichte ist zwar nicht nervenzerreißend spannend, doch macht es Spaß es zu lesen bis der letzte Punkt gesetzt ist. Emotional und herzerwärmend. Besonders hervorzuheben ist der aparte Schreibstil, alle Zahlen die im Buch erscheinen sind beharrlich als Zahlen gedruckt, ob dieses Detail dem Mathematikstudium der Protagonistin geschuldet ist, weiß ich nicht. Schnell habe ich mich daran gewöhnt und es hat mich nicht im Lesefluss gestört. Die Sprache ist modern, viele Wörter in der Umgangssprache, bzw. Jugendsprache z.B. cute, mega, weird wurden verwendet, dadurch, dass sehr oft wörtliche Rede im Drehbuchstil verwendet wird, kommt der Roman äußerst lebendig rüber.
    Das Schicksal der beiden Mädchen hat mich sehr betroffen gemacht. Beide sind mir sehr ans Herz gewachsen, Tilda ob ihres Verantwortungsbewusstseins und ihrer selbstlose Dank- und Handlungsweise. Ich kann so gut verstehen, dass sie endlich auch einmal eine Chance ergreifen will, die ihr geboten wird, noch dazu bei ihrem Talent. Ida die kleine Schwester ist fabelhaft und man muss sie einfach liebhaben, sie hat die größere Entwicklung durchgemacht.
    Trotzdem sehe ich keine Möglichkeit ein kleines Mädchen mit einer Alkoholikerin alleine leben zu lassen. Warum sich Tilda nie Hilfe geholt oder sich ans Jugendamt gewendet hat, verstehe ich eigentlich nicht. Dies ist auch der einzige negative Aspekt im Buch. Ich würde mich tatsächlich über eine Fortsetzung freuen. Das Buch endet ja direkt an einem Punkt, der eigentlich ein Anfang ist. Beeindruckt hat mich bei diesem Debütroman, dass es die Autorin geschafft hat, den Schmerz der Protagonistin, ihre Sorgen und Ängste in Worte zu fassen, sodass sie der Leser verstehen kann.
    Von mir dafür 4 Sterne.
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  • Rezension zu 22 Bahnen

    Eine Heldinnengeschichte unserer Zeit.
    Das Cover ist entweder in einer auffällig groß pinseligen Maltechnik gestaltet oder mit kleinen farbigen Papierfetzchen geklebt, um die Wasserspiegelung fest zu halten – interessant gemacht.
    Dieses Buch ist in drei wichtige Teile aufgeteilt. Im ersten Teil steht Tilda in ihren durchstrukturierten Tagesabläufen im Mittelpunkt mit ihren Sorgen um die jüngere Schwester und deren unberechenbare Mutter während ihres Studiums, um all ihre Ängste, ihre immense psychische und auch finanzielle Belastung. Rückblicke in ihre Teenagerzeit lockern nicht unbedingt die depressive Stimmung hier auf, überlagert durch zu viel Verantwortung auf einer jungen Person. Entspannung, Entlastung bringt nur das Schwimmen von 22 Bahnen im Hallenbad.
    Im zweiten Teil bereitet Tilda bereitet ihre Masterarbeit vor, erhält das Angebot für eine die Promotionsstelle in Berlin, während Ida sich sehr verändert. Sie liest mehr, ändert ihre Maltechnik und Motive, nachdem sie einige ihrer privaten Kunstwerke entsorgt hat. Durch den bedingungslosen Zusammenhalt der zwei Schwestern erstarken beide, schöpfen beruflich und schulisch neue Hoffnungen für ihre Zukunft. Auch ein Funke von Liebe scheint überzuspringen. Doch dann gerät die häusliche Situation an einen dramatischen Tiefpunkt. Der tolle Spannungsbogen glüht hier zu 100 %.
    Im dritten Teil rückt die Mutter in ihrer depressiven Art in den Hintergrund, Ida findet am Gymnasium selbstsicher auch endlich eine Freundin und Tilda nähert sich weiter an Viktor an und trifft wichtige Entscheidungen. Das Auftauchen des Jugendamtes hätte ich hier erwartet.
    Ein dramatischer Spannungsbogen ist hier gespannt, der die Szenerie rund um Alkoholismus für junge Familienmitglieder bedrückend realistisch festhält mit aufbauenden Lichtblicken und Hoffnungen auf mehr Freiheit, Sorglosigkeit und intaktem Zusammenleben. Empfehlenswerter Roman!
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  • Rezension zu 22 Bahnen

    Tilda verbringt ihr Leben zwischen ihrer trostlosen Wohnung, der Supermarktkasse und der Universität. Fast ihre gesamte Zeit ist verplant und die wenigen freien Stunden verbringt sie im Schwimmbad. Nur im Wasser ist sie wirklich frei von ihren Sorgen und Verpflichtungen. Tilda wirkt reifer als ihre Jahre, obwohl ich nicht erfahren habe, wie alt sie genau ist. Die Verantwortung, die sie für ihre kleine Schwester und ihre alkoholkranke Mutter tragen muss, hat sie schnell erwachsen werden lassen.
    Die Last dieser Verantwortung lässt sie Dinge und Menschen mit Abstand sehen. Bei der Arbeit im Supermarkt versucht sie, an den Waren auf dem Band das Leben ihrer Kunden zu erraten. Im Schwimmbad sieht sie nicht die anderen Schwimmer, sondern nur deren Beine unter Wasser. Lange Zeit wirkt es auf mich so, als ob für Ida nur sie, ihre Schwester und die Mutter die einzigen Menschen sind.
    Das ist verständlich, denn sie hat schon lange die Mutterrolle für ihre kleine Schwester übernommen. Die Mutter steckt in einer Spirale aus Depressionen und Alkohol und es gibt nur wenige gute Phasen. Noch ist Ida zu klein, um mit der Mutter alleine zu bleiben, deshalb bleibt Tilda bei ihr, auch wenn sie manchmal am liebsten weit weg wäre.
    Dann nimmt sie auf einmal einen anderen Schwimmer wahr, oder besser: seine Art, durchs Wasser zu gleiten. An ihm ist etwas Gefährliches, weil es etwas Bekanntes ist, das sie an die Vergangenheit erinnert. An das Ereignis damals will sie sich nicht erinnern.
    Im Lauf der Handlung lässt Tilda die Erinnerungen zu. Der Grund dafür ist Viktor, der Schwimmer, der ihr aufgefallen ist. Tilda war mit seinem jüngeren Bruder befreundet, der bei einem Autounfall ums Leben kam. Diese Freundschaft steht am Anfang zwischen ihnen, denn wie immer lässt Tilda nicht zu, dass ihr jemand zu nahekommt. Aber Viktor schafft es Stück für Stück für Stück, die Mauer einzureißen, die Tilda um sich errichtet hat.
    Caroline Weil schafft es, die Charaktere mit wenigen Worten zu beschreiben. Ihre Sprache ist klar, sie verzichtet auf Unnötiges. Trotzdem kann Tilda gut verstehen, wie sie sich im Wasser fühlt. Dort ist sie für sich alleine, denn das Waser lässt die Kommunikation mit den anderen Menschen im Becken nicht zu. Es ist ein sicherer Platz und das Schwimmen mit den gleichförmigen Bewegungen hat etwas Meditatives. Allerdings bin ich nicht dahintergekommen, warum es ausgerechnet 22 Bahnen sein müssen. 20 Bahnen wären 1000Meter, aber hinter den Grund der beiden Extrabahnen bin ich nicht gekommen.
    Rein von der Beschreibung her habe ich mir Tilda anders vorgestellt. Beim Lesen habe ich gemerkt, dass hinter ihr viel mehr steckt, als die Beschreibung vermuten lässt. Auch wenn ihre Lebensumstände nicht immer schön sind, ist ihre Geschichte nicht traurig. Es ist die Geschichte einer jungen Frau mit einer starken Persönlichkeit, in deren Zukunft ich positiv sehe.
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  • Rezension zu 22 Bahnen

    Klappentext/Verlagstext
    Tildas Tage sind strikt durchgetaktet: studieren, an der Supermarktkasse sitzen, sich um ihre kleine Schwester Ida kümmern – und an schlechten Tagen auch um die Mutter. Zu dritt wohnen sie im traurigsten Haus der Fröhlichstraße in einer Kleinstadt, die Tilda hasst. Ihre Freunde sind längst weg, leben in Amsterdam oder Berlin, nur Tilda ist geblieben. Denn irgendjemand muss für Ida da sein, Geld verdienen, die Verantwortung tragen. Nennenswerte Väter gibt es keine, die Mutter ist alkoholabhängig. Eines Tages aber geraten die Dinge in Bewegung: Tilda bekommt eine Promotion in Berlin in Aussicht gestellt, und es blitzt eine Zukunft auf, die Freiheit verspricht. Und Viktor taucht auf, der große Bruder von Ivan, mit dem Tilda früher befreundet war. Viktor, der – genau wie sie – immer 22 Bahnen schwimmt. Doch als Tilda schon beinahe glaubt, es könnte alles gut werden, gerät die Situation zu Hause vollends außer Kontrolle.
    ›22 Bahnen‹ ist eine raue und gleichzeitig zärtliche Geschichte über die Verheerungen des Familienlebens und darüber, wie das Glück zu finden ist zwischen Verantwortung und Freiheit.
    Die Autorin
    Caroline Wahl wurde 1995 in Mainz geboren und wuchs in der Nähe von Heidelberg auf. Nach ihrem Studium der Germanistik und Deutschen Literatur arbeitete sie in mehreren Verlagen. ›22 Bahnen‹ ist ihr Debütroman. Caroline Wahl lebt in Rostock.
    Inhalt
    Tilda hat nur den Moment vor dem Einschlafen für sich allein. Sie studiert Mathematik, hat herausfordernde Prüfungen vor sich, arbeitet an der Supermarktkasse – und hat eine alkoholkranke Mutter und ihre schüchterne jüngere Schwester zu betreuen. In ihren Tagesplan scheint selbst ihr Schwimmtraining nicht mehr zu passen, für das sie weite Wege auf sich nimmt und in der Bahn ihre Aufgaben erledigt. Eines Tages taucht im Schwimmbad Viktor Wolkow auf, die grimmigere Ausgabe seines jüngeren Bruders Ivan. In Hamburg soll Viktor Karriere in der IT-Branche gemacht haben. Mit Viktor wird die verdrängte Erinnerung wieder lebendig an einen zurückliegenden Sommer und Ivans Tod. Nachdem Tilda Viktor gesichtet hat, schwimmt sie zum ersten Mal eine Bahn mehr als sonst. Hat die Begegnung sie so aus dem Konzept gebracht oder nimmt sie gerade mit der einzigen in Mathematik ebenbürtigen Person einen sportlichen Wettkampf auf? Wenn Marlene, Tildas ehemals allerbeste Freundin, zu Besuch in die alte Heimat einfällt, wird stets deutlich, dass Tilda weder in einer anderen Stadt studieren noch in Urlaub fahren kann. Selbst ohne eine kleine Schwester geht.es.nicht. Dass Marlene Idas Mathestudium als Abkehr vom Leben wertet, verbessert die Situation nicht gerade.
    Als Marlenes Professor sie nach dem Masterabschluss für ein Promotionsstudium in Berlin empfehlen will, scheint der Plan völlig unmöglich. Selbst wenn es unkonventionelle Hilfsangebote geben würde für junge Erwachsene in der Rolle des Familienoberhaupts, wäre das ebenso wenig Tildas Stil wie Hoffen auf ein märchenhaftes Ende. Sie kann ihre unberechenbare Mutter nicht mit Ida allein lassen. Doch durch den Kontakt zu Viktor hat das labile Gleichgewicht in Tildas Familie sich in unerwartete Richtung in Bewegung gesetzt. Während sie ein Training für Ida entwickelt, das sie aus ihrer Vereinsamung herausholen soll, muss Tilda sich eingestehen, dass Ida mit inzwischen 10 Jahren eine eigene Persönlichkeit ist, keine kleinere Ausgabe ihrer selbst. Als Person, die bisher für die Welt der Zahlen gelebt hat, konnte Tilda mich mit der Einsicht überraschen, dass sie selbst loslassen muss und mit ihrem pädagogischen Händchen für Ida.
    Fazit
    In Tildas Familie gibt es nur kurze Pausen der Normalität. Die Situation kann jederzeit kippen – und Tilda mit einer zusammengebrochenen Mutter und einer verängstigten Schwester konfrontieren. Das tägliche Bangen, dass hoffentlich nichts schief gehen wird, hat mich als Leserin durch das Buch getrieben. Manchmal hätte ich mir gewünscht genauer zwischen der Gegenwart und Tildas Rückblicken differenzieren zu können. Die normalverrückte Situation einer Studentin, der ungefragt die Mutter- und Betreuerrolle aufgeladen wird, umfasst circa die Zeit zwischen Tildas 14. Und 24. Lebensjahr. Da die Lösung für die Beteiligten nicht aus einem finanzkräftigen Wohltäter besteht, der aus heiterem Himmel auftaucht, sondern aus der Entwicklung der Figuren, finde ich den mitreißenden Roman auch für Jugendliche ab 14 empfehlenswert.
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  • Rezension zu 22 Bahnen

    Tildas Leben pendelt zwischen ihrem Job im Supermarkt, dem Mathematikstudium und ihrem Zuhause bei ihrer kleinen Schwester und der alkoholkranken Mutter. Wann immer es geht, geht sie ins Freibad und schwimmt genau 22 Bahnen. Zumindest so lange bis plötzlich Viktor auftaucht, und Tildas Leben aus dem Rhythmus bringt. Nicht nur, dass sie von nun an 23 Bahnen schwimmt, nein, sie stellt sich endlich verdrängten Ereignissen aus der Vergangenheit.
    Aber vielleicht gibt es auch keine falschen und richtigen Worte, und wir sollten endlich darüber reden, denke ich und schweige.
    Doch eines ist die Vergangenheit, viel schwerer wiegt die Frage nach der Zukunft, als Tildas Professor vorschlägt, dass sie sich an der Uni Berlin für die Promotionsstelle bewerben sollte. Da ist nicht nur Viktor in ihr Leben getreten, sondern da ist vor allem ihre kleine Schwester, die sie nicht mit der alkoholkranken Mutter allein lassen kann. Deshalb schmiedet sie einen Plan, wie sie Ida auf ein Familienleben ohne sie vorbereiten kann.
    Denn ich kann nur gehen, wenn Ida gewappnet ist.
    Und während Tilda noch mit dem Umzugsprojekt nach Berlin kämpft, entwickelt sich Ida zu einem unabhängigen, cleveren und kämpferischen Mädchen, das es schaffen wird, mit der kranken Mutter zurecht zu kommen.
    Meine persönlichen Leseeindrücke
    Es gibt Roman, die mich während des Lesens beruhigen, fesseln und abtauchen lassen in eine Fiktion, die für wenige Stunden meinen Tag ausfüllt. In diesen glücklichen Fällen fühle ich die Erzählstimme und lasse mich von ihr leiten und verleiten. So wie hier. Die Geschichte hat mich mit sich genommen, in einem ruhigen, unaufgeregten Erzählfluss durch diesen kurzen, aber intensiven Roman geführt. Auch die Handlung an sich überzeugt voll und ganz, geht beim Lesen unter die Haut und vermag es zu berühren. Aber am meisten überzeugt haben mich die Charaktere dieses Romans: Manche Charaktere wirken geschrieben, erschaffen, andere wiederum sind wie direkt aus dem Leben gegriffen. Dieses Gefühl hatte ich auf Anhieb bei Tilda. Aber auch ihre kleine Schwester ist hervorragend getroffen, die alkoholkranke Mutter ist erschütternd realistisch gezeichnet, und mit Viktor ist der Autorin ein faszinierender Charakter gelungen.
    Ida ist krass. Irgendwie schäme ich mich dafür, dass ich dachte, sie würde es ohne mich nicht schaffen, dass ich sie so unterschätzt habe. Aber vor allem bin ich stolz und ein bisschen traurig, dass sie mich gar nicht zu brauchen scheint.
    Fazit
    Mit „22 Bahnen“ gelingt Caroline Wahl ein überzeugendes Debüt. Obwohl nur ein schmales Büchlein, das schnell gelesen ist, überzeugt es und erzählt von zwei Schwestern und einer kaputten, kranken Mutter - großes Gefühlskino in literarisch frechem & frischem Ton!
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Ausgaben von 22 Bahnen

Hardcover

Seitenzahl: 208

E-Book

Seitenzahl: 209

Besitzer des Buches 37

Update: