Global gescheitert? Der Westen zwischen Anmaßung und Selbsthass

Buch von Susanne Schröter

Zusammenfassung

Inhaltsangabe zu Global gescheitert? Der Westen zwischen Anmaßung und Selbsthass

Selten schien der Westen so geschlossen wie zu Beginn des Ukraine-Kriegs. Die Werte der Freiheit und Demokratie galt es gegen ein autokratisches System zu verteidigen. Doch hinter der vermeintlichen Geschlossenheit zeigten sich schnell die ersten Bruchstellen. Wie werden wirtschaftliche Zwänge mit politischen Zielen in Einklang gebracht? Wie viel sind dem Westen die eigenen Ideale wert? Dass sich dahinter ein tiefgreifendes strukturelles Problem des Westens verbirgt, zeigt die Ethnologin und Islamexpertin Susanne Schröter in ihrem neuen Buch. Angesichts der jüngsten Konflikte in der Ukraine, in Afghanistan und Mali sowie der Planlosigkeit westlicher Regierungen im Umgang mit Migrationsbewegungen, Islamismus und Cancel Culture diagnostiziert sie einen zwischen Hybris und Selbsthass gefangenen Westen, der unentwegt die Werte der Demokratie beschwört, sie aber gleichzeitig immer dann verrät, wenn es darauf ankommt. Befindet sich der Westen auf dem besten Weg, die eigene innen- wie außenpolitische Glaubwürdigkeit zu verspielen? In ihrem analytisch klugen und thesenstarken Buch gibt Susanne Schröter die Antwort.
Weiterlesen

Bewertungen

Global gescheitert? Der Westen zwischen Anmaßung und Selbsthass wurde insgesamt 2 mal bewertet. Die durchschnittliche Bewertung liegt bei 4,3 Sternen.

(1)
(1)
(0)
(0)
(0)

Meinungen

  • Kritischer Überblick zur Politik des Westens

    Dietmar58

Rezensionen zum Buch

  • Rezension zu Global gescheitert? Der Westen zwischen Anmaßung und Selbsthass

    Der militärische Konflikt in der Ukraine bildet einen tiefen Einschnitt in die Friedensordnung des 20./21. Jahrhunderts. Für die Staaten, die der westlichen Staatengemeinschaft zugerechnet werden, war es ein Signal und unliebsamer Wachrüttler gleichermaßen. Auch wenn es zunächst einen entschiedenen Schulterschluss gab und gibt, wie wird diese Bewährungsprobe weitergehen?
    Auf den Weg "des Westens" (gemeint sind i.d.F. die Staaten mit demokratischer Grundordnung v.a. in Europa, Amerika und Ozeanien) bis in die aktuelle Krisensituation, wirft Susanne Schröter, als Autorin des vorliegenden Buches, einen kritischen Blick.
    Die habilitierte Ethnologin und Islamforscherin betrachtet zunächstf die Entwicklungen der westlichen Staatengemeinschaft, die unter der Führung der USA aus ihrer Sicht in den zurückliegenden Jahrzehnten einen Kurs mit Irrungen und Wirrungen vollzogen hat. Die Zeiten der bipolaren Weltordnung während des Kalten Krieges endeten mit der Auflösung der Sowjetunion, und dennoch war es nicht das ein wenig vorschnell propagierte "Ende der Geschichte" (Fukuyama), wie man heute weiß.
    Mit Blick auf die aktuelle Krise (Ukraine-Krieg) wird ein langer und durchaus nicht immer geradliniger Weg der westlichen Staatengemeinschaft in den letzten Jahrzehnten offenbar. Die gescheiterten Missionen in Afghanistan und Mali werfen die grundsätzliche Frage auf, ob sich Demokratie exportieren (oder vielleicht besser gesagt: transplantieren) lässt. Dass sich der zunehmend aufkeimende Islamismus als Herausforderung darstellt, wird nicht nur am Beispiel der fatalen Ereignisse des 11. September 2001 verdeutlicht. Weitere Aspekte, die thematisch angegangen werden sind der Umgang mit Rassismus, Antisemitismus, Migrationspolitik. Auch geopolitische Sachverhalte und, nahezu selbstverständlich, die Themen Menschenrechte, Energie und Feminismus werden nicht ausgespart. Abschließende Einschätzungen zur Zukunft des Westens runden das Buch inhaltlich ab.
    Es ist eine Art "Rundumschlag", in deren Zentrum die demokratischen Staaten der westlichen Welt und ihr praktisches Tun den zugrunde liegenden Intentionen gegenüber gestellt werden. Spannend und mit spitzer Feder geschrieben, spart die Autorin keineswegs mit Kritik. Wohltuend dabei ist aus meiner Warte, dass es sich bei den Argumenten nicht um "Besserwisserei" oder einen "Verriss" handelt, sondern um triftige Sachargumente. Natürlich aus der Retrospektive und hier argumentiert es sich natürlich leichter, als zu den Zeitpunkten, zu denen die betreffenden Entscheidungen anstanden. Nichts desto trotz: es handelt sich in der Tat um ein wirklich thesenstarkes Buch (und somit wird der Leserschaft in der Tat nicht zu viel versprochen), das auch unliebsame Punkte und Meinungen nicht ausspart. Eine echte Bereicherung und ein Werk, das den Leser geradezu zum Diskurs auffordert. Man muss also den Ansichten der Autorin keineswegs in allen Punkten folgen und liest trotzdem ein inhaltlich erstklassiges Buch!
    Weiterlesen

Ausgaben von Global gescheitert? Der Westen zwischen Anmaßung und Selbsthass

Taschenbuch

Seitenzahl: 240

Besitzer des Buches 1

  • Mitglied seit 6. November 2022
Update: