Zusammenfassung

Inhaltsangabe zu Ferdydurke

Der Schriftsteller Jozio hat ein Buch geschrieben, das von der Kritik einstimmig als das unfertige Produkt eines unreifen Autors abgetan wurde. Als Erwachsener von seiner Umgebung nicht anerkannt, verwandelt sich Jozio wieder zurück in den siebzehnjährigen Jungen, der er einmal war. Dieses provozierende Buch gibt ein groteskes Bild von der Kultur- und Sittenverfassung der polnischen Intelligenzija in den zwanziger und dreißiger Jahren.
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Bewertungen

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Rezensionen zum Buch

  • Rezension zu Ferdydurke

    Der Autor (Quelle: Fischer): Witold Gombrowicz wurde 1904 als Sohn eines Landadeligen in Małoszyce in Polen geboren. 1915 übersiedelte die Familie nach Warschau, wo Gombrowicz nach Abschluss der Schule Jura studierte. Von 1928 bis 1934 arbeitete er an einem Warschauer Gericht, widmete sich aber bald ausschließlich der Literatur. Als 1938 „Ferdydurke“ erschien, löste der Roman eine heftige Diskussion aus. Im Sommer 1939 wurde Gombrowicz auf einer Reise in Buenos Aires vom Ausbruch des Krieges überrascht. Wer blieb 24 Jahre in Argentinien. In dieser Zeit entstanden fast alle seine Werke, die ab 1950 auf polnisch in Paris und später auch in Warschau erschienen. 1963 kehrte er nach Europa zurück und ließ sich 1964 in Vence nieder, wo er 1969 starb.
    Klappentext (Quelle: Fischer): Als Erwachsener von den Erwachsenen nicht anerkannt, verwandelt sich Jozio zurück in den siebzehnjährigen Jungen, der er einmal war, um den Rotzbengel in sich mit kritischem Abstand zu betrachten und zu erfahren, warum er es nicht zum Erwachsensein gebracht hat. „Ferdydurke“ ist eine Provokation, eine Herausforderung an unsere Lebensform, unser Sprachgefühl und unsere Kultur, es ist zugleich die Entdeckung und Eroberung eines geistigen Bereiches, wo Blödelei, Wortwitz und Nonsense schwelgen dürfen. Der Roman ist außerdem ein groteskes Bild der Kultur und Sittenverfassung der Intelligenz im Polen der 20er und 30er Jahre.
    Polnische, französische, deutsche, englische und italienische Ausgaben in unterschiedlichen Übersetzungen oder Fassungen:
    Die polnische Originalausgabe erschien 1938 als „Ferdydurke“ im Verlag Rój in Warschau. Eine zweite veränderte Ausgabe kam 1956 zeitgleich in Paris und Warschau heraus, wiederaufgelegt zuletzt im Jahr 2020 bei Literackie (296 Seiten). Die erste französische Übersetzung aus dem Polnischen stammt von Ronald Martin zusammen mit Witold Gombrowicz (unter dem gemeinsamen Pseudonym „Brone“). Sie erschien 1958 als „Ferdydurke“ mit einem Vorwort von Konstanty Aleksander Jeleński bei Julliard in Paris (294 Seiten). Die französische Neuübersetzung aus dem Polnischen stammt von Georges Sédir. Sie erschien 1973 als „Ferdydurke“ in der Reihe „10/18“ bei Christian Bourgois in Paris (310 Seiten), ab 1998 bei Gallimard in Paris (405 Seiten). Die deutsche Übersetzung aus dem Polnischen stammt von Walter Tiel. Sie folgt der zweiten Ausgabe und erschien zuerst 1960 im Neske Verlag in Pfullingen. Mit einem Nachwort von Hans Heinz Hahnl erschienen auch Lizenzazsgaben der Tiel-Übersetzung bei der Büchergilde Gutenberg in Wien, Frankfurt/Main und Zürich. Die Tiel-Übersetzung wurde für die Neuauflage als Band 1 der Gesammelten Werke von Witold Gombrowicz im Jahr 1983 im Carl Hanser Verlag in München und Wien (383 Seiten) von Rolf und Hilde Fieguth revidiert. 1985 erschien eine Hanser-Lizenzausgabe für die DDR im Ostberliner Verlag Volk und Welt. Später - im August 2004 – wurde diese Ausgabe auch als Fischer-Taschenbuch Nr. 16434 im Fischer Taschenbuch Verlag in Frankfurt am Main veröffentlicht (379 Seiten). In diesem Seitenumfang enthalten ist ein 60-seitiger Anhang mit frühen Entwürfen zu „Ferdydurke“, einem Vorwort zu Philidor mit Kind durchsetzt aus der Ferdydurke-Ausgabe von 1938, Briefen, einem Text von Bruno Schulz, der den Einband der polnischen Erstauflage gestaltete und einem Nachwort des Herausgebers Rolf Fieguth. Die erste englische Übersetzung von Eric Mosbacher erschien 1961 als „Ferdydurke“ bei Macgibbon & Kee in London und bei Harcourt, Brace & World in New York (272 Seiten). Allerdings handelt es sich um Übersetzungen aus den französischen und deutschen, möglicherweise auch spanischen Ausgaben. Eine englische Neuübersetzung aus dem Polnischen von Danuta Borchardt erschien 2000 mit einem Vorwort von Susan Sontag bei der Yale University Press in New Haven (281 Seiten). Eine erste italienische Übersetzung stammt von Sergio Miniussi. Sie erschien 1961 (in zweiter Auflage 1967) mit einem Vorwort von Angelo M. Ripellino bei Giulio Einaudi in Turin. Eine italienische Neuübersetzung von Vera Verdiani erschien 1991 (in vierter Auflage 2009) als „Ferdydurke“ mit einer Einleitung von Francesco M. Cataluccio in der Narratori-Reihe des Verlages Feltrinelli in Mailand (270 Seiten).
    Verfilmung:
    Im Jahr 1991 entstand in polnisch-britisch-französischer Produktion unter der Regie von Jerzy Skolimowski unter dem Titel "30 Door Key" eine Ferdydurke-Verfilmung. Auf Englisch gedreht mit internationaler Besetzung, u.a. Iain Glen, Crispin Glover, Beata Pozniak, Robert Stephens, Judith Godrèche, Zbigniew Zamachowski und Fabienne Babe.
    Meine Einschätzung:
    Langsam kann ich es nicht mehr anders sagen: Gombrowicz ist einfach einer meiner unverrückbaren Lieblingsautoren! Sein Erstling von 1938 ist schon ein existenzialistischer Spaß ohne Handbremse. Wie hier in drei aufeinanderfolgenden Episoden in immer neuer Abwandlung von der Fremdbestimmtheit des Menschen erzählt wird, von den Masken, die wir tragen bzw. verpasst bekommen, und wie man erst dadurch zu einem Subjekt wird, dass man von anderen zum Objekt gemacht wird, ist wieder sehr großartig. Ein Protest gegen Bevormundung! Ferdydurke ist eine anstrengende Zumutung von Buch, aber auch ein großes Vergnügen!
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Ausgaben von Ferdydurke

Taschenbuch

Seitenzahl: 384

Hardcover

Seitenzahl: 384

Ferdydurke in anderen Sprachen

Besitzer des Buches 3

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