Inishowen Blues

Buch von Joseph O'Connor

Bewertungen

Inishowen Blues wurde insgesamt 2 mal bewertet. Die durchschnittliche Bewertung liegt bei 3 Sternen.

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Rezensionen zum Buch

  • Rezension zu Inishowen Blues

    Das Buch beginnt mit einer Zeitungsmeldung aus dem Jahr 1948. In Inishowen an der nördlichen Küste Irlands wird kurz nach Weihnachten ein ausgesetztes Baby gefunden. Über die Herkunft des Kindes kann nur spekuliert werden.
    Fast 50 Jahre später schiebt Martin Aitken am Tag vor Weihnachten Dienst und ist ziemlich genervt von allem. Seine Karriere ist den Bach runtergegangen, seine Ehe ist im Eimer, und neben Stress mit den üblichen Verdächtigen, die auf der Straße randalieren, und den Ganoven, die ihm schon viel zu lange ein Begriff sind, muss er sich auch noch um eine unbekannte Frau kümmern, die mitten im Vorweihnachtsgetümmel kollabiert ist und nun bewusstlos im Krankenhaus liegt, ohne Papiere oder sonstige Hinweise auf ihre Identität.
    Auf der anderen Seite des großen Teiches scheint der erfolgreiche plastische Chirurg Milton Amery alles zu haben, was man sich wünschen kann, doch er betrügt seit längerer Zeit seine Frau, die ihre eigenen Wege geht und ausgerechnet jetzt, kurz vor dem Weihnachtsfest, spurlos verschwunden ist. Es ist nicht das erste Mal, dass sie plötzlich abtaucht, doch das Timing ist diesmal besonders bescheiden und Milton hat neben der Sorge um seine Frau auch noch ein paar andere Probleme an der Backe.
    Unter ihrem Mädchennamen Ellen Donnelly ist Miltons Gattin ihrer Vergangenheit auf der Spur. Sie möchte endlich ihre leibliche Mutter kennenlernen und weiß, dass ihr Mann diesen Herzenswunsch nie so ganz verstanden hat, weswegen sie einfach auf eigene Faust aufgebrochen ist. Und sie weiß, dass es wahrscheinlich ihre letzte Chance ist, ihre Herkunftsfamilie zu finden.
    Diese drei sehr unterschiedlichen Menschen begleiten wir durch eine einzige äußerst ereignisreiche Woche ihres Lebens, eine Woche, nach der für alle drei nichts mehr so sein wird wie zuvor. Für alle drei fühlt es sich zeitweise an, als sei ihre Leben in eine Sackgasse geraten, und alle drei versuchen, aus den gewohnten Bahnen auszubrechen, Neues auszuprobieren, teilweise wird auch mit Identitäten und den vermeintlichen Wahrheiten über sich selbst gespielt.
    Einige Entwicklungen lassen sich relativ zeitig vorausahnen, aber was die an sich vielleicht gar nicht so wahnsinnig originelle Story zu etwas Besonderem macht, ist Joseph O'Connors wundervoller Sinn für Humor, häufig von der etwas bösen Sorte, und sein Ohr für bissige, treffende Dialoge. Die Figuren können zwar etwas überzeichnet wirken, aber sie sind selten dermaßen "drüber", dass es nervt (nur eine Entwicklung gegen Ende fand ich doch ein bisschen albern), und hinter allem Sarkasmus bleibt doch stets das (Allzu)Menschliche spürbar. Ich mochte auch die zahlreichen musikalischen Referenzen, auch so ein Markenzeichen des Autors, und die Einbettung zeitgeschichtlicher Themen, insbesondere des Nordirlandkonflikts.
    An meinen absoluten Liebling aus O'Connors Feder, "Star of the Sea", kam dieser Roman zwar nicht ganz heran, dafür war es ab und zu doch ein schräger Plottwist zu viel für meinen Geschmack, aber trotzdem habe ich mich damit großartig unterhalten.
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Ausgaben von Inishowen Blues

Taschenbuch

 

Hardcover

Seitenzahl: 480

E-Book

Seitenzahl: 482

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Besitzer des Buches 6

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