Gespräche auf dem Meeresgrund

Buch von Root Leeb

  • Kurzmeinung

    kleine_hexe
    Unglaubliches Buch, ein Blick auf das Leben aus einem anderen Gesichtspunkt
  • Kurzmeinung

    Sweatpie
    Für mal zwischendurch. Gedanken freilassen. Eigene Schlüsse ziehen

Zusammenfassung

Inhaltsangabe zu Gespräche auf dem Meeresgrund

Was erzählen wir uns nach dem Ende des Lebens? »Und es rollt, fließt, tanzt in mächtigen Wogen. Hin und zurück. Das Licht wirft abwechselnd schwarzgrüne Schatten und glitzernde Netze ins Wasser. Tiefem Dröhnen folgt betäubende Stille. ›Woher kommst du?‹ …« Am Grund des Mittelmeeres, das für so viele Ort der Freude und Erquickung und für Unzählige Ort des Vergessens und namenlose Grabstätte ist, erhält diese Frage Antworten. Drei anfangs namenlose Stimmen, drei Menschen und ihre Schicksale treten hier miteinander in Verbindung und können dabei einander nichts mehr verbergen. Alles offenbart sich. Keine Täuschung gelingt. Und so sinkt im mythischen Element Wasser zwar die Vergangenheit auf den Meeresgrund, doch die Geschichte dieser Leben steigt als Klage gegen Unterdrückung und Zwänge, gegen Missachtung und Qual von Armen und Frauen wieder an die Ufer unserer Gegenwart zurück.
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Bewertungen

Gespräche auf dem Meeresgrund wurde insgesamt 3 mal bewertet. Die durchschnittliche Bewertung liegt bei 3,8 Sternen.

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Meinungen

  • Unglaubliches Buch, ein Blick auf das Leben aus einem anderen Gesichtspunkt

    kleine_hexe

  • Für mal zwischendurch. Gedanken freilassen. Eigene Schlüsse ziehen

    Sweatpie

Rezensionen zum Buch

  • Rezension zu Gespräche auf dem Meeresgrund

    Unglaubliches Buch
    Absolut faszinierend, was sich Root Leeb da ausgedacht hat. Dialoge zwischen ja was? Toten? Geistern? Irrealen Entitäten? Jede dieser drei Wesen verkörpert eine andere Art von Existenz. Ein Flüchtling, ein Mann, der hier Urlaub machen wollte und eine Frau, die sich offensichtlich vor Männern fürchtet. Da treffen Welten aufeinander. Sie sind zuerst namenlos, die Gespräche finden statt zwischen “der Eine”, der "Andere'' und die “Dritte”. Erst später, wenn sie sich besser kennenlernen und Vertrauen zueinander fassen, lernen, sich zu akzeptieren, werden sie ihre Namen preisgeben, als Zeichen ihrer Aufrichtigkeit. Sie heißen Alasan Jobe, Arno und Amma. Ihre Gespräche werden immer wieder unterbrochen, entweder durch den Lärm großer vorbeifahrender Schiffe oder durch vorbei schwimmende Nereiden oder durch Poseidon, den Meeresgott, der sie zwar wahrnimmt, aber nicht mit ihnen spricht.
    Am Meeresgrund sprechen alle, die dort landen, eine Sprache, “vielleicht weil wir am Ursprung angelangt sind, und der ist für uns alle wohl derselbe” (S. 20). Und es gibt so etwas wie ein geheimes allgemeines Verständnis, die Verunglückten aller Meere, ob im chinesischen Meer oder vor der Küste Libyens oder näher an Europa, sie erfahren voneinander, können sich verständigen. Bei den drei Menschen im Buch tauchen Erinnerungen auf, die jeder von ihnen individuell durchgemacht hat, die aber von allen verstanden und gesehen werden. So erinnert sich der Andere an eine traurige Begebenheit aus seiner Kindheit, als er von seinem Vater mit der Dunkelkammer bedroht wurde. Die Dritte erinnert sich voll Grauen, wie sie von Männern gefoltert wurde, wir wissen nicht aus welchem Grund, vielleicht politisch, vielleicht von anderen Verbrechern. Diese Erinnerungen kommen “manchmal wie ein Traum, manchmal wie aus der Warte eines anderen. Immer ein bisschen verzerrt, aber mit dem Wichtigsten im Zentrum. Meist ist es Belastendes” (S. 54)
    Ab und zu webt Leeb feine und verhaltene Ironie in den Text ein, so etwa, wenn sich die Gestalten das Wasser reichen, geht ja auch nicht anders, sie sind ja am Meeresgrund. Oder wenn die Nereiden sich über Männer lustig machen.
    Das Titelbild und die Meeresbilder im Buch sind von Root Leeb persönlich gestaltet worden. Sie sind wunderschön und sehr stimmungsvoll. Ich habe mich in diese Bilder hineinsinken lassen, wie in ein blaues lichtvolles Meer.
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  • Rezension zu Gespräche auf dem Meeresgrund

    Potenzial verschenkt
    Der Eine, der Andere und die Dritte, die im Laufe des Geschichte namentlich benannt werden, befinden sich in den Tiefen des
    Mittelmeeres in einer Art Zwischenwelt. Sie sind nicht wirklich tot, ihre Körper verwesen jedoch bereits, während ihr Geist noch lebendig scheint. Denn das Trio, das Gedanken lesen und sich erinnern kann, führt zum Teil gewollt philosophische Gespräche über das
    Hier und Jetzt und die Vergangenheit. Nach und nach erfährt der
    Leser, wie es um das Leben der Ertrunkenen bestellt war und wie es zu ihrem Untergang gekommen ist.
    Mit Neugier und Spannung habe ich das Buch zur Hand genommen, schließlich könnten „Gespräche auf dem Meeresgrund“ ja ganz interessant werden, dachte ich. Aber leider verliert sich Root Leeb, die gängig und flüssig schreibt, in den ihr offensichtlich wichtigen Themen wie
    Gesellschaftspolitik, Klimaschutz und Feminismus, kratzt diese lediglich an und lässt den Tief- und Wellengang vermissen. Die
    Handlung plätschert dahin, die Figuren bleiben so schemenhaft wie ihr dargestelltes Äußeres und berühren nicht, mich jedenfalls nicht. Als dann noch Poseidon und Meeresnymphen auftauchen, war mir das Ganze doch des Guten zu viel, und ich war froh, dass das
    Kammerspiel nur rund 150 Seiten umfasst.
    Schade, Cover und Gestaltung des Buches mit Lesebändchen und passenden nautischen Bildern sprechen durchaus an, der Inhalt hingegen konnte mich nicht wirklich fesseln und vollkommen überzeugen.
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  • Rezension zu Gespräche auf dem Meeresgrund

    "Ein tolles "so mal Zwischendurch" Büchlein"
    Unter Wasser - die Grenzen der Leben verschwimmen miteinander
    DIe Autorin war mir unbekannt aber die Leseprobe hat mich überzeugt, das Buch lesen zu wollen.
    Durch ihren Lebenslauf wird klar, dass sie außergewöhnlich in ihrer Wahl ihres Arbeitsumfeldes gewesen war und viele Dinge erlebt und sich erarbeitet hat.
    Das Studium von Soziologie, Philosophie und Germanistik erzählt von dem großen beruflichen Spektrum und Kenntnis. Besonders hervorzuheben ihre Gestaltung von Buchcovern.
    Mein persönlicher Eindruck von "Gespräche auf dem Meeresgrund"
    Die Machart und Ausgestaltung des Buches:
    wirkt auf mich sehr wertig.
    Der Schutzumschlag zeigt einen gemalten - futuristisch anmutenden Meeresabschnitt.
    Der Titel geschrieben mit Kleinbuchstaben. Ein Lesebändchen komplementiert meinen auf liebevolle Kreation hinweisenden, EIndruck.
    Aufbau:
    Die Konstruktion erscheint absolut logisch und ist gut lesbar.
    Inhalt: Gespräche, Monologe aber auch Selbstgespräche - aktive Interaktion, übergreifende Erkenntnisse und Befürchtungen ziehen mich auf den Meeresgrund.
    Botschaft:
    Die Intension & Botschaft durch die Autorin ist für mich nicht greifbar. Eigene Überlegungen während und nach dem Lesen - über einige Tage zeugen von dem Input der Story auf meine Emotionen und Gedanken.
    Da der Gedankenaustausch ohne Zielvorgabe durch die Autorin stattfindet, kann der Lese*in selbstständig eigene Schwerpunkte definieren & ggfls. festlegen.
    Sprache:
    Feine, effektive und sehr nachvollziehbare Gespräche. Symphatische Fragestellungen unter- & miteinander.
    Gezielte Aufforderung zu eigener Antwortfindung.
    Zusammenfassung:
    Eine sehr schön ausgearbeitete Geschichte, die jeden von uns berühren kann, sofern wir dieses zulassen.
    Fazit:
    4*Lesesterne für diese Kleinod menschlicher Gedankengänge,in Bezug auf unsere Endlichkeit.
    ISBN: 3772530354
    Verlag: Oktaven
    Seitenzahl: 150
    Format: elektr. & Gebundene Ausgabe
    Herzlichen Dank für das Leseexemplar!
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Ausgaben von Gespräche auf dem Meeresgrund

Hardcover

Seitenzahl: 147

Besitzer des Buches 1

Update: