Beleidigung dritten Grades
Buch von Rayk Wieland

Titel: Beleidigung dritten Grades
Rayk Wieland (Autor)
Verlag: Verlag Antje Kunstmann GmbH
Format: Gebundene Ausgabe
Seitenzahl: 320
ISBN: 9783956144813
Termin: März 2022
Aktion
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Kurzmeinung
Maesli Ein Roman der Gegenwart, mit historischem Hintergrund und einem Duell, das den Leser auf niveauvolle Weise unterhält
Zusammenfassung
Inhaltsangabe zu Beleidigung dritten Grades
Eine Frau zwischen zwei Männern – das war einmal große Oper. Früher duellierte man sich da, nach allen Regeln der Kunst. Heute ist das nicht zu erwarten. Aber wenn das Unerwartete geschieht, was dann? Als der Psychiater Oskar B. Markov auf der Wache am Alexanderplatz Anzeige erstatten will, weil er zum Duell gefordert wurde, hält die Polizei das für einen schlechten Scherz. In Berlin habe es seit hundert Jahren kein Duell mehr gegeben, die Kulturtechnik des zivilisierten gegenseitigen Totschießens sei ausgestorben. Aber Markov lässt sich nicht abwimmeln, er besteht auf einer Ermittlung. So beginnt eine abenteuerliche Groteske, die zu einem Antiquar führt, der über der Lektüre alter Duellbücher ganz offensichtlich den Realitätsbezug verloren hat und die Tatsache, dass seine Ex-Freundin mit dem Psychiater eine Beziehung angefangen hat, als eine Beleidigung dritten Grades empfindet. Für ihn ist klar: Ein Duell muss stattfinden. Nur, wie kann das gehen? Und wie ist es früher gewesen? Rayk Wieland verbindet in diesem rasanten Roman eine aberwitzige, ganz und gar gegenwärtige Geschichte mit der Erzählung des letzten Duells in Deutschland und schafft so eine Spannung, die bis zur letzten Seite anhält.
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Bewertungen
Beleidigung dritten Grades wurde bisher einmal bewertet.
Meinungen
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Ein Roman der Gegenwart, mit historischem Hintergrund und einem Duell, das den Leser auf niveauvolle Weise unterhält
Rezensionen zum Buch
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Rezension zu Beleidigung dritten Grades
- Maesli
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29. September 2022 um 20:07
Alexander Schill ist Antiquar, wenn auch kein sehr erfolgreicher. Oskar Markov ist Psychiater und Schlafcouch und mit Constanze verbandelt, seit sie vor ein paar Wochen wegen Schlafstörungen zu ihm kam. Dass sie Schills Ex-Freundin ist und Schill daraufhin wegen Ehrbeleidigung dritten Grades Markov zum Duell fordert, lässt erahnen, dass nicht alles ganz normal ist, was in seinem Leben gerade so passiert.Weiterlesen
„Sie hat sich getrennt von mir, wegen meiner Duellmeise ... ihre Worte.“
Auch Markov meint, dass kann nicht sein und erstattet Anzeige bei der Polizei. Dabei gerät er an Oberkommissarin Tannenschmidt, die sich mit ihrem preußischen Charme der Sache annimmt. So weit, so verrückt. Was dabei zu Tage kommt, ist, zumindest was den historischen Bezug zur Nazivergangenheit anbelangt, Geschichtsunterricht der anderen Art: aberwitzig, feinsinnig und todernst.
Das ist hier alles ein Spiel von diesem Schill.
Meine persönlichen Leseeindrücke
Wäre ich durch die Literaturrunde der Bibliothek Auer (Südtirol) nicht auf dieses Buch aufmerksam geworden, hätte ich eines meiner Lesehighlights für das laufende Bücherjahr 2022 verpasst!
Ich denke, Mann will im Geheimen ein Held sein, und Held sein bedeutet todesmutig sein.
Ich mag so ziemlich alles an diesem Buch. Die Handlung scheint ins falsche Jahrhundert gefallen zu sein, aber weil dem nicht so ist, bietet sie äußerst vergnügliches Lesen. Der Roman ist „eine irrwitzige Groteske, strotzt vor Fabulierfreude, mit feinem Gefühl für Absurdes und Witz“ . Ein historisches Ereignis wird mit List in die Gegenwart katapultiert und was als ein genüsslich leichter Geschichtsunterricht anmutet, entpuppt sich recht bald als berechtigte Frage, was Ehre heute noch bedeuten kann. So bleiben trotz all dem Schmunzeln einige Gedanken an mir hängen über die ich auch nach dem Ende des Romans nachzudenken habe.
Die Rangfolge der Wichtigkeiten verschiebt sich in Sichtweite des Ablebens, vielleicht entsteht in dem Moment überhaupt erst eine ernst zu nehmende Rangfolge, eine ganz neue.
Fazit
„Beleidigung dritten Grades“ von Rayk Wieland ist ein Roman der Gegenwart, mit historischem Hintergrund, bei dem ein Mann zu einem Duell an einen unbekannten Ort zu unbekannter Zeit aufgefordert wird. Mit der Anzeige dieser Ungeheuerlichkeit beginnt eine Geschichte, die den Leser auf äußerst niveauvolle und humorvolle Weise unterhält.
Denn einerseits ist, was vergangen ist, eindeutig weg vom Fenster, unwiederbringlich verloren und erledigt; andererseits schleicht es sich auf konfusen Wegen ins Heute. Was gestern normal ist, kann morgen völlig verrückt sein.
Ausgaben von Beleidigung dritten Grades
Besitzer des Buches 1
Update: 4. Oktober 2023 um 18:16