'Along the color line'

Buch von W. E. B. Du Bois, Oliver Lubrich, Johanna von Koppenfels

Cover zum Buch 'Along the color line'

Titel: 'Along the color line'

, (Herausgeber) , (Übersetzer)

5 von 5 Sternen bei 1 Bewertung

Verlag: C.H.Beck

Format: Gebundene Ausgabe

Seitenzahl: 168

ISBN: 9783406791543

Termin: September 2022

Aktion

Zusammenfassung

Inhaltsangabe zu 'Along the color line'

1936 – DER AFROAMERIKANISCHE BÜRGERRECHTLER W. E. B. DUBOIS REIST DURCH DAS NATIONALSOZIALISTISCHE DEUTSCHLAND Im Jahr 1936 reist der afroamerikanische Soziologe W. E. B. Du Bois zu einem mehrmonatigen Forschungsaufenthalt ins nationalsozialistische Deutschland. Als scharfer Kritiker des Rassismus in seinem eigenen Land beobachtet er den Antisemitismus und die Entrechtung der Juden im «Dritten Reich». Seine wöchentlichen Reportagen aus diesen Monaten erscheinen hier zum ersten Mal vollständig in deutscher Sprache. Du Bois berichtet über die Wagner-Festspiele in Bayreuth und das Deutsche Museum in München, über deutsche Bierlokale und die Olympischen Spiele in Berlin, bei denen auch schwarze Sportler antreten. Dabei beschäftigen ihn auch die Unterschiede zwischen dem Antisemitismus in Deutschland und dem Rassismus in den USA. Du Bois beobachtet «along the color line», unter dem Gesichtspunkt der Hautfarbe, und stellt überrascht fest, dass er persönlich kaum Diskriminierung erfährt. Umso mehr erschüttert ihn die Verfolgung der Juden: «Sie übertrifft an rachsüchtiger Grausamkeit und öffentlicher Herabwürdigung alles, was ich je erlebt habe», fasst Du Bois seine Eindrücke zusammen, «und ich habe einiges erlebt.» Die Reportagen des berühmten afroamerikanischen Intellektuellen aus dem «Dritten Reich» Ein anderer Blick auf das nationalsozialistische Deutschland Erstmals vollständig in deutscher Übersetzung
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Bewertungen

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Rezensionen zum Buch

  • Rezension zu 'Along the color line'

    • 8. November 2022 um 17:06
    Autor: W. E. B. Du Bois
    Titel: "Along the color line" - Eine Reise durch Deutschland 1936
    Seiten: 168
    Verlag: C. H. Beck
    ISBN: 978-3-406-79154-3
    Übersetzung: Johanna von Koppenfels
    Autor:
    William Edward Burghardt "W. E. B." Du Bois wurde 1968 in Massachusetts geboren und war ein US-amerikanischer Historiker, Soziologe, Philosoph und Journalist, sowie in der Bürgerrechtsbewegung aktiv. Er starb 1963 in Ghana.
    Ich verlinke hier ausnahmsweise Wikipedia, da die Biografie einfach zu interessant ist.
    Inhalt:
    1936 reist der afroamerikanische Bürgerrechtler W. E. B. Du Bois nach Deutschland. Als Kritiker des Rassismus in den USA beobachtet er das Leben in der totalitären Diktatur und die Entrechtung der Juden. Seine Reportagen aus diesen Monaten erscheinen hier erstmals auf Deutsch. (Klappentext)
    Rezension:
    Einige Wochen nach den Olympischen Spielen 1936 begab sich der afroamerikanische Bürgerrechtler W. E. B. Du Bois auf eine Reise quer durch Europa und schrieb darüber, u. A. für den Pittsburgh Courier eine vielbeachtete Kolumne. Vor allem interessierte ihn Deutschland, welches sich zu den Sportereignissen der Welt in einem gewollt bestimmten Licht präsentiert hatte, wo jedoch Diskriminierung und Ausgrenzung des jüdischen Teils der Bevölkerung bereits auf Hochtouren lief.
    Eine andere Art der Diskriminierung erfuhr der Soziologe und Journalist im Alltag seines Heimatlands, entlang der Farbenlinie, doch begann er mit seinen Artikeln bereits verschiedene Gewaltgeschichten zueinander in Beziehung zu setzen. Dieser Versuch nun, ist hier erstmals in deutscher Sprache zugänglich.
    Die kompakten Artikel, die in diesem schmalen Band versammelt sind, sind Teile einer Zeitungskolumne und sollten auch so gelesen werden. Kompakte Zusammenfassungen wechseln sich ab mit ausschweifender Betrachtung kultureller und industrieller Institutionen, Auswüchse und Widersprüche, die der Autor in Bezug zu seinem eigenen Erfahrungsschatz setzt.
    […]
    Wie haben die Deutschen, die damals schon verschreckende Politik ihrer Regierung, dieses System aus Terror, Willkür und Hörigkeit auf den außenstehenden Betrachter gewirkt, der doch stetig befürchten musste, selbst ins Blickfeld zu geraten? Sensibel näherte sich Du Bois den Objekten seiner Betrachtung aus intellektueller Perspektive an, spricht etwa mit Wissenschaftlern und Unternehmern und schuf so ein für seine Zeitgenossen in Übersee bezeichnendes Porträt dieses brodelnden Kessels, dessen Widersprüche er sah, mit kritischer Mine und vor allem Neugier betrachtete.
    Bezeichnend, der Unterschied zwischen den Beiträgen, die bereits in Deutschland schrieb und von dort auf die andere Seite des Atlantiks schickte, anders lesen sich die Artikel, die er in der Sicherheit seiner Heimat verfasste. Der Rest findet sich zwischen den Zeilen wieder. Neben dieser spannenden soziologischen Betrachtung, die eine heute sehr interessante zeithistorische Sammlung geschaffen hat, ist es jedoch auch ein Musterstück journalistischer Arbeit, was die Auswahl der Themen und seiner Gesprächspartner betrifft, aber auch die Lenkung der Lesenden auf bestimmte Punkte seiner Ausführungen. Dies in einem kompakt gehaltenen Stil, immer wieder auch die Interessenten seiner Beiträge in Bezug dazu setzend.
    Der Schreibende verfolgt eine Theorie, lesend nimmt man dazu einen eigenen Standpunkt ein. Zumal vergleichende Betrachtung schon im Kontext der Gegenwart kompliziert genug ist, mit dem Abstand von heute und dem, was immer noch an gesellschaftlichen Wandlungen in Europa und Amerika durchlaufen werden muss, liest sich das sehr brisant. Ohne die historische Komponente ist das immer noch ein hoch aktuelles Dokument.
    Natürlich lässt sich das nach wie vor wie eine Zeitungskolumne lesen, in ihre Bestandteile zerlegt. Mit der Einordnung und den editorischen Anmerkungen, sowie denen zum Autoren selbst, ist jedoch das Fundament vorgegeben. Diese Perspektive konnte so nur selten eingenommen werden, umso wichtiger ist ein Werk wie dieses, welches wiederum als Gegenstück zu Lebenserinnerung etwa Hans Massaquois' gelesen werden kann, der sehr wohl Diskriminierung in Deutschland erlebt hat, wie sie Du Bois nur aus seiner Heimat kannte.
    Zu Teilen erschütternd, zu Teilen bezeichnend, einen neuen Blickwinkel gebend. Das können die Texte Du Bois' heute noch.
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Ausgaben von 'Along the color line'

Hardcover

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Seitenzahl: 168

E-Book

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Seitenzahl: 166

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Update: 8. November 2022 um 17:06