Der Leuchtturm an der Schwelle der Zeit

Buch von Natasha Pulley

  • Kurzmeinung

    nichtsalsguteworteDE
    Mal etwas ganz anderes zum Thema Zeitreisen. Mir hat es gefallen.
  • Kurzmeinung

    Farast
    Unterhaltsamer Zeitreiseroman, stellenweise recht konstruierte Handlung.

Bewertungen

Der Leuchtturm an der Schwelle der Zeit wurde insgesamt 16 mal bewertet. Die durchschnittliche Bewertung liegt bei 3,7 Sternen.

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Meinungen

  • Mal etwas ganz anderes zum Thema Zeitreisen. Mir hat es gefallen.

    nichtsalsguteworte

  • Unterhaltsamer Zeitreiseroman, stellenweise recht konstruierte Handlung.

    Farast

  • Genialer Aufbau eines Zeitreiseromans, der mir trotz der Militärgeschichte sehr gefällt.

    javaline

Rezensionen zum Buch

  • Rezension zu Der Leuchtturm an der Schwelle der Zeit

    Zeitreisen
    Das Buch hatte mich durch den Titel, das Cover und das Thema Zeitreisen direkt angesprochen. Auch der Schreibstil und das Setting empfinde ich als sehr angenehm. Die Grundidee, dass in der Nähe eines Leuchtturms sich ein Zeitportal befindet, das einen Übergang schafft in eine Zeit im Abstand von 100 Jahren, empfinde ich als stimmig und gut gewählt. Ein Leuchtturm an sich hat für mich das Potential für etwas übernatürliches.
    Die Geschichte wird durch einen allwissenden Erzähler vorgetragen. Hiervon profitiert der Leser jedoch kaum, da er an vielen Stellen im Unklaren gelassen wird. Zudem weist die Geschichte Logiklücken auf, die teilweise nicht weiter kommentiert oder aufgeklärt werden. Ich möchte hier nicht spoilern, deshalb nur so viel: Die Schildkröten- Aktion konnte ich mir nicht plausibel machen.
    Dieses Mysteriöse und die Hauptperson Joe mit Gedächtnisschwund und Halluzinationen nahm insbesondere im ersten Abschnitt für meinen Geschmack deutlich zu viel Raum ein. Hier hätte ich das Buch- obwohl ich die Erzählweise und den Schreibstil als sehr angenehm empfunden habe- fast abgebrochen. Durch diesen gewählten Schwerpunkt kam ich schlechter in die Geschichte hinein und war auch oft eher genervt. Die Autorin konnte hier leider ihr Potential nicht voll ausschöpfen. Die Umsetzung der Idee war für mich leider nicht ganz stimmig (auch nicht unter Berücksichtigung der Logik der Geschichte) und auch die Auflösung konnte mich am Ende nicht ganz überzeugen.
    Ich habe das Gefühl, dass hier etwas Mystisches und Unheimliches einfach dadurch geschaffen werden sollte, dass der Leser schlicht im Unklaren gelassen wird. Weshalb die Figuren aus der Logik der Geschichte heraus jedoch so verschwiegen gegenüber Joe waren, erschließt sich mir leider nicht in Gänze.
    Auf Grund des herausragenden Schreibstils und der Hauptfiguren, die mir trotz der geschilderten Widrigkeiten ans Herz gewachsen sind, gebe ich eine eingeschränkte Leseempfehlung und 3 Sterne.
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  • Rezension zu Der Leuchtturm an der Schwelle der Zeit

    3 von 5 Sternen Tolle Geschichte mit einer teils schwachen Umsetzung... Joe steht eines Tages an einem Bahnhof und kann sich an nichts mehr erinnern. Wochen danach bekommt er eine Postkarte mit einem Leuchtturm drauf auf welcher interessante Worte stehen. 2 Jahre danach bekommt er die Chance den Leuchtturm zu besuchen und er ergreift sie.
    Ich bin mir sehr unsicher wie ich dieses Buch bewerten soll. Einerseits ist die Geschichte spannend und man kann sich gut die Zeit in der die Geschichte spielt eindenken anderseits gibt es auch mehrere Punkte, die mir das Lesen nicht gerade erleichtern. Die Geschichte läuft z. B. eigentlich nur so vor sich hin und Joe muss eigentlich gar nichts machen um die Geschichte zu beeinflussen. Außerdem weiß man bis zu ungefähr 2/3 des Buches eigentlich gar nichts über die Schwelle der Zeit. Natürlich erfährt man in dem Buch einige wichtige Infos, aber diese sind meistens nur zu den Charakteren und nicht z. B. zur Schwelle der Zeit.
    Die Charaktere waren sehr vielfältig und Joe, Agatha und teils auch Kite waren auch sympathisch. Joe hatte für mich zu wenig Durchsetzungsvermögen. Er hat oft von Ausbrechen etc. geredet, aber dabei einfach jeden Befehl befolgt ohne irgendwas dagegen zu tun. Das war ein wenig schade!
    Das Cover ist eigentlich ganz schön.
    Fazit: Eine tolle Idee, der es aber an vielen Stellen an einer guten Umsetzung gefehlt hat.
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  • Rezension zu Der Leuchtturm an der Schwelle der Zeit

    Inhalt
    Im London von 1898, zur Zeit der Droschken, Dampfloks und Großsegler, findet sich Joe Tournier mit einer Gedächtnislücke wieder, die als Form von Epilepsie diagnostiziert wird. England scheint französisch besetzt zu sein und Joe muss einfach glauben, dass er Leibeigener eines Monsieur Saint Marie wäre, der ihn nach Joes Untersuchung in mehreren Kliniken zurück beansprucht. Angeblich ist der Patient verheiratet mit Alice und hat einen dunkelhäutigen Bruder, Toby. Da diese Art Gedächtnislücke häufig auftaucht, wenden die Beteiligten sich wieder ihrem Alltag zu, in dem man genug damit zu tun hat, nicht als schottischer Separatist verdächtigt zu werden.
    Eine Postkarte des Leuchtturms auf Eilean Mór/Hebriden von 1805 wird zum Auslöser von Joes Karriere als Leuchtturm-Mechaniker und führt ihn schließlich durch ein Portal an diesem Leuchtturm in die Epoche vor der Schlacht von Trafalgar (1805). Zeitreisen stelle ich mir stets als Zeitfalte vor und fantasiere mit Vergnügen darüber, was aus den Menschen wird – und hier, was mit der Ausrüstung, den Schiffen und Besatzungen passieren wird. Joe Tourniers Zeitreise findet geografisch und zeitlich nicht nur zwischen zwei Ebenen (1891 und 1797) statt, sondern außer u. a. London, Edinburgh, Eilean Mór, Cadiz und mehreren Windjammern als Schauplatz legen die Schiffe Strecken auf See zurück, Joe reist mit der Eisenbahn und an jedem Ort schreitet natürlich die lokale Zeit voran. Als wäre das nicht herausfordernd genug, wechseln die Personen mit dem Ortswechsel auch ihre Namen. Ob Joe auf seinen Reisen das Wissen seines Handwerks ins 18. Jahrhundert transferieren und die Geschichte daraufhin einen anderen Verlauf nehmen wird, diese Frage liegt natürlich nahe.
    Angenehm überrascht war ich davon, dass Natasha Pulley für ihre Figuren außer einem denkbaren alternativen Geschichtsverlauf auch alternative Lebensentwürfe und Rollenbilder entwickelt. So können Frauen z. B. an Bord der Schiffe den Rang ihrer im Krieg gefallenen Männer übernehmen und bekommen deren Sold weiter ausgezahlt, anstatt als verarmte Witwen existieren zu müssen. Männern wird trotz des Kriegszustands offenbar Emotionalität und das Leiden an Kriegstraumata zugestanden. Für die Epoche scheint mir das Heraustreten aus vorgeschriebenen Rollen revolutionärer als Joes technische Kenntnisse – und dazu hochaktuell, da wir im 21. Jahrhundert gerade erleben, welch revolutionäre Folgen auch nur die geringste Veränderung von Rollenbildern zeigen kann.
    Wer Pulleys „Der Uhrmacher in der Filigree Street“ kennt, ahnt, dass auf ihre Leser*innen auch hier wieder eine rätselhafte Handlung wartet, die zunächst mehr Fragen offenlässt als Antworten zu bieten.
    Der Test, ob sie reif für "den Leuchtturm" sind
    ( ) Ich glaube unbesehen, dass an der schottischen Nordwestküste Schiffe mit Mann und Maus verschwinden können.( ) Ich interessiere mich für die authentische Geschichte der verschwundenen Leuchtturmwärter von Eilean Mór (1900).( ) Ich mochte Emma Stonex Roman, in dem sie das Leuchtturmwärter-Rätsel an die Küste von Cornwall verlegt.( ) Ich lese gern Romane, die an Bord von Großseglern spielen.( ) Ich mag Zeitreisen.( ) Ich ertrage Alternativen zum traditionellen dualen Rollenmodell. ( ) Ich muss nicht sofort Antworten auf alle Fragen erhalten.( ) Ich lasse mich beim Lesen gern überraschen.
    ….
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  • Rezension zu Der Leuchtturm an der Schwelle der Zeit

    Die Autorin Natasha Pulley, erzählt in ihrem neuen Roman „Der Leuchtturm – An der Schwelle der Zeit“, ein historisches Zeitreise-Fantasy-Abenteuer.
    Inhalt:
    »Komm nach Hause, wenn du dich erinnerst.«
    1898 erwacht Joe Tournier ohne jegliche Erinnerungen am Bahnhof Gare du Roi in Londres. Die Welt steht Kopf: England ist französisch, und Joe wird in eine psychiatrische Klinik eingewiesen. Nur wenig später, als er wieder in Freiheit ist, trifft eine rätselhafte Postkarte bei ihm ein, die 90 Jahre zu ihm unterwegs war.
    Auf der Postkarte ist ein Leuchtturm auf einer Insel in den Äußeren Hebriden mit dem Namen Eilean Mor abgebildet, auf der Rückseite steht ein kurzer Text: "Liebster Joe, komm nach Hause, wenn du dich erinnerst. M." Was hat es mit dem Leuchtturm auf sich und wie kann ein Mann mittleren Alters aus einer 90jährigen Vergangenheit heraus vermisst werden? Und wer ist M.? Joe macht sich schließlich auf die nicht ungefährliche Reise nach Schottland, um den Leuchtturm zu suchen und findet stattdessen einen Weg in die Vergangenheit. Unversehens gerät er in die Turbulenzen der großen Schlachten zwischen England und Frankreich, die lange vor seiner Geburt entschieden wurden. Schnell wird klar, dass jeder Schritt in die Vergangenheit auch seine Zukunft beeinflusst.
    Meine Meinung:
    Das wunderschön gestaltete Cover sowie der Klappentext und die Gestaltung des Buches haben mir ausgesprochen gut gefallen, ja mich richtig neugierig auf ein interessantes Zeitreise-Fantasy-Abenteuer, gemacht.
    Jetzt fällt es mir etwas schwer, die Geschichte zu bewerten, denn die Autorin taucht mit ihren Protagonisten von Kapitel zu Kapitel in unterschiedliche Jahrhunderte ein und baut damit von Anfang an viele Fragezeichen auf.
    Mit den vielen Details und Informationen aus gefährlicher Reise und historischem Roman, über Liebe, Abwege und Suche nach dem Sinn des eigenen Lebens, verliert sich die eigentliche Handlung.
    Über Joe, der recht sympathisch daher kommt, wird einfach viel zu wenig erzählt. Auch über die tatsächliche Suche nach dem Leuchtturm, wird in der Handlung nicht richtig eingegangen. Erst zum Ende hin, nimmt die Geschichte zwar noch einmal Fahrt auf, lässt mich aber trotzdem mit Fragen zurück.
    Fazit:
    Mit einem flüssigeren Schreibstil und einer besseren sowie spannenderen Umsetzung bzw. Verknüpfung der einzelnen Kapitel, hätte für mich die Geschichte viel mehr Potential gehabt. Den Charakteren fehlte die nötige Tiefe sowie Lebendigkeit und ließen die Handlungen für mich oftmals undurchschaubar wirken. Als ein Zeitreise-Fantasy-Abenteuer wurde diese Geschichte meinen Erwartungen nicht ganz gerecht und konnte mich nicht wirklich überzeugen.
    Von mir 3 von 5 Sternen!
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  • Rezension zu Der Leuchtturm an der Schwelle der Zeit

    Schon in "Der Uhrmacher in der Filigree Street" hat sich die Autorin mit Unruhen und Bombenanschlägen irischer Nationialisten in England des Jahres 1883 auseinandergesetzt. Auch hier haben wir es mit einem Krieg zu tun, allerdings reisen wir sozusagen noch weiter zurück, denn es geht um die Schlacht von Trafalgar im Jahr 1805. Allerdings mit dem Gedanken, wenn diese ganz anders ausgegangen wäre.
    Das erlebt nämlich der Protagonist Joe Tournier, der im Jahr 1898 aus einem Zug in Londres aussteigt und keine Erinnerungen mehr an seine Vergangenheit hat. London bzw. Londres ist ihm eigentlich vertraut, aber alles erscheint im völlig anders. Er zweifelt an seiner Wahrnehmung, an seinem Verstand und auch an sich selbst, bis plötzlich eine Postkarte eintrifft - aus dem Jahr 1805.
    Darauf abgebildet der Leuchtturm auf Eilean Mor und mit der kurzen Nachricht: Komm nach Hause, wenn du dich erinnerst. M.
    Eilean Mor hat sofort was bei mir klingeln lassen und mich an das Buch "Die Leuchtturmwärter" von Emma Stonex denken lassen. Denn es ist genau dieser Leuchtturm, der auch in dieser Geschichte eine Rolle spielt. Denn dort sind im Jahr 1900 tatsächlich drei Wärter auf mysteriöse Weise verschwunden und auch Natasha Pulley bindet dieses Ereignis gekonnt in ihren Roman mit ein.
    Ich hatte eigentlich eine Liebesgeschichte erwartet, die war auch vorhanden, unterschwellig, zwischen den Zeilen und ja, sie spielt auch eine Rolle, aber hier geht es um viel mehr, dass ich gar nicht weiß, wie ich das alles in Worte fassen kann.
    Zeitreisen sind ja immer etwas schwierig. Sie widersprechen allem und vor allem die Konsequenzen, sollte sowas möglich sein, wirken immer paradox und einfach nicht möglich. Eine kleines Experiment mit Schildkröten zeigt hier aber interessante Möglichkeiten und diese ganze Geschichte wirkt eigentlich unglaublich, wird aber so gekonnt umgesetzt, dass sie mich total gefangen genommen hat mit einer konsequent durchdachten Logik, die mich einfach überzeugt hat. Ohne dass ich noch groß darüber nachdenken musste.
    Schon von der ersten Seite hat mich der Schreibstil in den Bann gezogen. Es wirkt auf eine leise, fast schon melancholische Art, was nicht nur auf den Charakter von Joe zurückzuführen ist, der sich hilflos fühlt in einer Zeit, in der er sich nicht dazugehörig fühlt.
    Während die Vergangenheit und die Schlacht von Trafalgar in den Fokus rückt, die Manöver auf See, der Kanonendonner, die Auswirkungen von Kriegen, die Spionage und der Wettlauf um das Wissen, das zu einem Sieg führen könnte, sind es doch vor allem auch die Charaktere, die mich hier unglaublich berührt haben.
    Krieg ist immer grausam, und damals ging es nicht darum, auf einen Knopf zu drücken, sondern man stand sich gegenüber, hörte die Schmerzensschreie, sah die Verwundeten auf gegnerischer Seite ebenso wie auf der eigenen. Kameraden, Familien, Freunde, verletzt, verbrannt, entzweigerissen - und um darin irgendwie zu überleben, musste man sich eine harte Schale zulegen. Denn Mitgefühl im falschen Moment konnte den Tod bedeuten, nicht nur den eigenen, sondern von Hunderten.
    Diese Schicksale sind schmerzlich, auch wenn oder gerade weil sie in dem Umfang zur Normalität gehören und oft nur nebenbei erwähnt werden. Die Atmosphäre der Unsicherheit, der Angst und dem verzweifelten Mut, sich immer wieder den vielen großen und kleinen Schlachten stellen zu müssen, hat die Autorin sehr lebendig und eindringlich beschrieben.
    Natashan Pulley hat hier großartige Charaktere definiert. Auch die Nebenfiguren, wie Frauen, die trotz des Verbotes einer Arbeit auf den Kriegsschiffen nachgehen, und neben typischen Männern in ihrer herrschaftlichen Rolle und von Selbstüberschätzung getragen auch solche, die zerbrechlich wirken, einsam und verurteilt zu einer Rolle, die sie nie spielen wollten.
    Ich bin kein Fan von Geschichten über Kriege, aber mich konnte die Autorin hier völlig packen und in eine Zeit reisen lassen, in der über die Zukunft entschieden wird. Das Schicksal Englands und damit all der Menschen, ihrer Vergangenheit und wie diese ihre Zukunft beeinflusst, war so gekonnt miteinander verflochten und bildhaft erzählt, dass ich nach dem Lesen das Gefühl hatte, tatsächlich aus einer anderen Zeit "aufzutauchen".
    Die Sehnsucht, nach Hause zu kommen, angekommen zu sein, da sind wir wieder bei der Liebesgeschichte, die unterschwellig mitschwingt, und die mich am Ende zu Tränen gerührt hat.
    Ein unglaublich intensives Buch über Leid und Verzweiflung, Liebe und Hoffnung, Kriege und Schlachten, Spionage und Wissen, die Auswirkungen von Zeitreisen und die vielen Menschen, die darin verzwickelt sind: fokussiert auf die fatale Begegnung zweier Menschen, deren Schicksal untrennbar miteinander verknüpft wird.
    Mein Fazit: 5 Sterne
    Weltenwanderer
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Rezensionen zum Hörbuch

  • Rezension zu Der Leuchtturm an der Schwelle der Zeit

    Diese Geschichte ist von ganz besonderer Art und zeigt dabei eine Intensität, die ihresgleichen sucht. Was mir genau gefiel, berichte ich dir im Text.
    […]
    Meine Meinung zur Geschichte:
    Ich begann diese Geschichte, weil mich der Klappentext sofort angesprochen hat. Was ich dann zu hören bekam, war anders als erwartet. Dennoch überzeugte mich das Hörbuch mit der tiefsinnigen Story und den komplexen Fäden, die mit Raffinesse zusammengeführt wurden. Die Erzählweise der Autorin ist wortgewandt und umfangreich.
    Der Mittelteil zog sich für mich leider massiv in die Länge. Viele Szenen waren mir zu ausführlich beschrieben und wirkten langwierig. Das facettenreiche Gefühlschaos von Joe war berührend, doch hätten man aus meiner Ansicht die Gedankengänge und die verschiedenen Geschehnisse kompakter erzählen können. Denn das was passiert ist Besonders. Das Buch setzt sich mit Identitäts- und Zugehörigkeitskonflikten auseinander. Ängste vor einer Invasion und Krieg, Verluste und Schmerz werden ebenso behandelt. Joe versucht in dem Buch herauszufinden, wer er ist oder war.
    Ich fand mich als Hörerin auf einer Reise wieder, die mich sehr tief in die Geschichte hineinzog. Durch mehrere Handlungsstränge wurde das Gesamtbild sehr umfangreich. Immer mehr Vergangenes und Gegenwärtiges ergab Sinn. Was einen bestimmten Protagonisten anging, schockierte mich die Art und Weise, wie er behandelt wurde – selbst von einer nahen Verwandten. Da wundert es kaum, was aus ihm wurde. Was sollte ich mit den Persönlichkeiten der anderen Figuren anfangen? Sie entsprachen erschreckend realitätsnah dem Denken und Verhalten der Menschen im 18. und 19. Jahrhundert. Vor allem sieht man, was der Krieg aus einem macht.
    Es ist schwierig über die Geschichte zu schreiben, ohne zu viel zu verraten. Ich denke, du musst sie selbst erleben. Das einzige Fantasy-Element ist die Zeit, welche eine wichtige Rolle im Geschehen hat. Es dreht sich um die Schicksale und den Erlebnisse der Protagonisten. Es werden Erinnerungen aus der Sicht wechselnder Protagonisten erzählt und heftige, vor allem blutige Kämpfe beschrieben. Krieg und Tod beherrschen einen bitteren Kampf um den Sieg. Joe stand vor moralischen und persönlichen Problemen.
    Das Ende erleichterte mein Hörerinnenherz. Natasha Pulley gehört zu den wenigen Autoren, die derart viele Fäden so stimmig und beeindruckend zusammenführen können. Ich war erleichtert, dass sie die Geschichte es auf diese bestimmte Weise zum Abschluss brachte.
    Meine Meinung zum Sprecher:
    Jonas Minthes Vorlesen gefiel mir bereits bei »Der Uhrmacher in der Filigree« sehr gut. Seine ruhige und neutrale Art den Text zu sprechen, führte mich durch das gesamte Geschehen. Ohne ihn hätte ich es über den langatmigen Mittelteil nicht hinausgeschafft. Er holte mich an die Seite von Joe und ließ mich dessen Kampf um Erinnerungen und seinem Ich miterleben.
    Mein Fazit:
    Die Geschichte um den Leuchtturm an der Schwelle der Zeit entpuppte sich als tiefsinniges Buch, dass von Schicksalen, Kämpfen und verschiedener Leben erzählte. Ich hatte etwas anderes erwartet, dennoch wollte ich mehr erfahren und hörte mit Bedacht zu. Der Mittelteil zog sich leider massiv in die Länge und ich hatte Probleme meine Aufmerksamkeit darauf zu fokussieren. Dank Jonas Minthe gelang mir dies jedoch ganz gut, sodass ich im letzten Drittel mitfiebern konnte. Die Sache mit der Zeit ist von großer Bedeutung und auch Wissen spielt eine Rolle. Das Ende ist ein passender Abschluss, der unerwartet zu einem Happy End führte und alle Fäden zusammenlaufen ließ.
    Ich vergebe 4 von 5 möglichen Sternen!
    Das Hörbuch wurde mir als Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt. Meine Meinung wurde dadurch nicht beeinflusst!
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Ausgaben von Der Leuchtturm an der Schwelle der Zeit

Hardcover

Seitenzahl: 544

E-Book

Seitenzahl: 545

Taschenbuch

Seitenzahl: 544

Der Leuchtturm an der Schwelle der Zeit in anderen Sprachen

  • Deutsch: Der Leuchtturm an der Schwelle der Zeit (Details)
  • Englisch: The Kingdoms (Details)

Besitzer des Buches 22

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