Königsmörder

Buch von Robert Harris, Wolfgang Müller

Zusammenfassung

Inhaltsangabe zu Königsmörder

England, 1660. König Karl II. erlässt mit einer Akte der Verzeihung ein Generalpardon. Ausgenommen sind die Königsmörder, jene Hochverräter, die das Urteil zur Enthauptung seines Vaters Karl I. unterzeichnet haben. Dazu gehören auch die Oberste Whalley und Goffe, die im Bürgerkrieg auf der Seite Oliver Cromwells kämpften. Sie können rechtzeitig in die neuen Kolonien in Amerika fliehen. Die Flüchtlinge treffen dort auf eine Gesellschaft, die durch einen pietistischen Fanatismus geprägt ist und sich gerade vom Mutterland jenseits des Atlantiks abspaltet. Hier könnten sich die beiden unter Gleichgesinnten in Sicherheit wiegen, wären ihnen nicht ebenso fanatische Häscher auf den Fersen.
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Über Robert Harris

Der britische Schriftsteller Robert Harris wurde 1957 in Nottingham geboren und studierte Englische Literatur an der Universität Cambridge. Nach seinem Abschluss war er als Reporter, politischer Redakteur und Kolumnist tätig und veröffentlichte Bücher aus dem Sachbuchbereich. Mehr zu Robert Harris

Bewertungen

Königsmörder wurde insgesamt 7 mal bewertet. Die durchschnittliche Bewertung liegt bei 4,1 Sternen.

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Meinungen

  • Historisch interessant, zu viel Religion

    E-krimi

Rezensionen zum Buch

  • Rezension zu Königsmörder

    Dieses Buch war mein erstes von Robert Harris und hat mich sehr begeistert.
    Für mich verbinden sich darin zwei meiner historischen Interessensgebiete:
    - die Geschichte Englands im 17. Jahrhundert, inklusive Re-Institution der Monarchie nach dem Tode Cromwells, Pest (1665) und Große Feuersbrunst (1666)
    - die frühe Geschichte Neuenglands mit den Ansiedlungen der Puritaner
    Diese beiden Szenarien sind verbunden durch die beiden Protagonisten Edward Whalley und William Goffe, zwei historische Persönlichkeiten, die als Mit-Unterzeichner des Todesurteils für Charles I als "Königsmörder" gesucht werden. Die Jagd des fiktiven Richard Nayler wird sehr spannend geschildert, man kann sich gut in die beiden Gesuchten einfühlen, die immer wieder ihren Unterschlupf wechseln müssen, fern von ihren Liebsten in England sind, zu denen sie nur selten Kontakt halten können, und hören müssen, dass fast alle mitangeklagten "Königsmörder" inzwischen den grausigen Tod der Hochverräter erlitten haben. In den Rückblicken des Edward Whalley, der seine Erinnerungen an Oliver Cromwell und die Ära der "Rundköpfe" niederschreibt, erhält der Leser einen Blick auf die Ereignisse aus puritanischer Sicht.
    Auch die Geschicke der in England zurückgebliebenen Familien sind hart - und anschaulich beschrieben.
    Die Charaktere der Protagonisten sind sehr gründlich ausgearbeitet und wirken authentisch, auch wenn die Fokussierung auf die Religion für den heutigen Leser etwas befremdlich wirken mag.
    Der Autor hat gründlich recherchiert und sich weitgehend an die historischen Fakten gehalten, im Nachwort erläutert er, inwiefern er zum Ende hin Fiktives eingeflochten hat. Ein Personenverzeichnis vor dem Romantext erleichtert den Überblick.
    Im vorderen und hinteren Bucheinband befindet sich außerdem eine Landkarte Neuenglands, die es ermöglicht, die Wege der Flüchtigen zu verfolgen.
    So muss ein guter historischer Roman nach meinem Geschmack aussehen; ich spreche eine uneingeschränkte Leseempfehlung für Leser mit Interesse am Themengebiet der Geschichte Englands und Neuenglands im 17. Jahrhundert aus und vergebe .
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  • Rezension zu Königsmörder

    REZENSION – Wie in seinen früheren historischen Romanen, darunter „München“ (2017) oder zuletzt „Vergeltung“ (2020), besticht der britische Schriftsteller Robert Harris (65) auch in seinem im November 2022 beim Heyne-Verlag veröffentlichten Roman „Königsmörder“ wieder durch intensive Fakten-Recherche in Archiven und historischen wie neuzeitlichen Publikationen. „Die Ereignisse, die Zeitangaben und die Orte sind historisch zutreffend, und fast jede handelnde Figur hat tatsächlich gelebt“, versichert der Bestseller-Autor in seinem Vorwort. Dennoch bleibt sein Roman die „fantasievolle Neuschöpfung einer wahren Geschichte, der Suche nach den 'Königsmördern' von König Karl I., der größten Menschenjagd des 17. Jahrhunderts“.
    Harris schildert das, von notwendigen Ortswechseln abgesehen, lähmende Leben der beiden als „Königsmörder“ verfolgten und in den erst kürzlich an der amerikanischen Ostküste gegründeten Kolonien versteckten Offiziere Edward „Ned“ Whalley (1598 – 1674) und William Goffe (1618 – ca. 1679). Beide waren nachweislich mit dem Schiff aus England am 27. Juli 1660 im Hafen von Boston (Massachusetts) eingetroffen, womit auch die Romanhandlung beginnt. Beide hatten nach dem Bürgerkrieg auf Seiten der Republikaner unter Oliver Cromwell (1599-1658) das Todesurteil zur Enthauptung des 1649 abgesetzten Königs Karl I. (1600-1649) aus dem Haus Stuart an vorderster Stelle mitunterzeichnet. Sowohl Whalley als auch sein Schwiegersohn Goffe mussten trotz des erlassenen Amnestie-Gesetzes („Act of Oblivion“, so auch der Originaltitel des Romans) seit Wiederherstellung der Monarchie am 29. Mai 1660 und der Thronbesteigung Karls II. (1630-1685) mit der Todesstrafe rechnen. Seitdem werden sie in Harris' Roman bis zu ihrem Tod von Richard Nayler – eine vom Autor als Chef des königlichen Geheimdienstes erfundene Figur – nicht nur in dienstlichem Auftrag, sondern auch aus persönlicher Rache gejagt.
    In atmosphärischer Dichte und immenser Faktenfülle sowie durch erstaunliche Realitätsnähe überzeugend erzählt Harris in seinem spannenden Geschichtsroman drei ineinander verwobene Handlungsstränge: Im Vordergrund steht das Leben der beiden Offiziere über einen Zeitraum von fast 20 Jahren in den teils von liberalen, teils von fanatischen Puritanern bevölkerten Kolonien Massachusetts und Connecticut. Wir erfahren viel über Leben und Denken dieser Pietisten in Neu-England, die sich nur in der Ablehnung englischer Herrschaft weitestgehend einig sind. Wir erleben 1664 die Eroberung der holländischen Siedlung Neu-Amsterdam im Auftrag des Herzogs von York, die fortan New York genannt wird, sowie 1675 die ersten kriegerischen Zusammenstöße der Siedler mit Indianern, wobei sich William Goffe als „Engel von Hadley“ besondere Verdienste erwirbt. Die zwangsläufig ereignislose Zeit in den Verstecken nutzt Autor Harris geschickt, in dem er Whalley seine – tatsächlich nie verfassten – Memoiren schreiben lässt. Darin berichtet uns der Offizier, und dies ist der zweite Handlungsstrang des Romans, über die ihrem Exil vorausgegangenen Jahre des englischen Bürgerkriegs und die wenigen Jahre der von Cromwell geführten Republik. Zeitgleich zum Aufenthalt der Exilanten in Neu-England (1660-1679) erfahren wir im dritten Handlungsstrang vom ärmlichen Leben der in London zurückgebliebenen Angehörigen von Whalley und Goffe in anhaltender Angst vor Sippenhaft sowie über die Herrschaft des neuen Königs und seinen Höflingen und Beamten. In diesen Zeitraum fallen auch die Pest von London (1665) und der große Brand des Jahres 1666.
    Robert Harris gelingt es auf wieder faszinierende Weise, uns die Fülle historischer Fakten, denen er sogar dank seiner akribischen Recherche das bislang unbekannte Geburtsdatum von William Goffe hinzufügen konnte, als lebhaft geschilderten Szenen ein Gesamtbild zu vermitteln, ohne uns Leser damit zu erschöpfen. „Königsmörder“ ist ein spannender, realitätsnaher Roman, der, wie bei diesem Autor gewohnt, wieder das Zeug zum Bestseller hat. Lediglich das etwas überraschende „Happy End“ des Romans kann man als allzu phantasievolle Schwachstelle empfinden.
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Ausgaben von Königsmörder

Hardcover

Seitenzahl: 544

E-Book

Seitenzahl: 545

Taschenbuch

Seitenzahl: 576

Königsmörder in anderen Sprachen

  • Deutsch: Königsmörder (Details)
  • Englisch: Act of Oblivion (Details)

Besitzer des Buches 14

Update: