Ginsterhöhe

Buch von Anna-Maria Caspari, Julian Mehne, Walter Kreye

  • Kurzmeinung

    Bellis-Perennis
    EIn gelungener hist, Roman, der auf wahren Begebenheiten beruht
  • Kurzmeinung

    Tine13
    Bewegende schicksalshafte Zeitenwende in einer kleinen Eifelgemeinde

Zusammenfassung

Serieninfos zu Ginsterhöhe

Ginsterhöhe ist der 2. Band der Drei Leben an der Schwelle zum 20. Jahrhundert Reihe. Diese umfasst 2 Teile und startete im Jahr 2022. Der letzte bzw. neueste Teil der Serie stammt aus dem Jahr 2023.

Bewertungen

Ginsterhöhe wurde insgesamt 12 mal bewertet. Die durchschnittliche Bewertung liegt bei 4,8 Sternen.

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Meinungen

  • EIn gelungener hist, Roman, der auf wahren Begebenheiten beruht

    Bellis-Perennis

  • Bewegende schicksalshafte Zeitenwende in einer kleinen Eifelgemeinde

    Tine13

Rezensionen zum Buch

  • Rezension zu Ginsterhöhe

    Ein gelungener hist. Roman, der auf wahren Begebenheiten beruht
    Dieser historische Roman, der auf der Geschichte eines real existierenden Dorfes in der Eifel basiert, ist das Debüt der Autorin Anna-Maria Caspari und Teil einer Trilogie.
    Der Bauer Albert Lintermann kehrt aus dem Großen Krieg, wie man den Ersten Weltkrieg damals genannt hat, zerstört an Körper und Seele zurück. Eine Granate hat nicht nur seinen Freund Hennes getötet sondern auch seine linke Gesichtshälfte zerstört.
    Nichts ist mehr so wie vor dem Krieg: Sowohl von den Dorfbewohnern als auch von seiner Frau Bertha, die sich regelrecht vor ihm ekelt, erfährt er Zurückweisung. Erst als er, nach der Geburt seiner Tochter Annemarie, mehrerer Operationen unterzieht, wird das Verhältnis - zumindest für eine gewisse Zeit - wieder besser.
    Doch der Friede währt nicht lange. Die Lage der Eifel an der Grenze zu Belgien und Luxemburg, die Weltwirtschaftskrise und die damit verbundene Not, lassen neue Herausforderungen und Unheil in Form von „braunen Wolken“ am Horizont aufziehen.
    Meine Meinung:
    Anna-Maria Caspari zeichnet in diesem historischen Roman das Bild eines deutschen Dorfes. Sie lässt uns an den Veränderungen der Personen und deren Umfeld teilhaben.
    Das Buch besticht durch seinen Erzählstil, in dem historische Ereignisse unaufgeregt in die Handlung und die Dialoge eingebettet sind. So mag ich das!
    Ungeschönt spricht die Autorin das kollektive Trauma der Kriegsverletzungen an. Anders als in Frankreich, wo vor allem Versehrten mit Gesichtsverletzungen von Staat bestmöglich versorgt werden und als Helden gelten, wendet man sich in Deutschland angewidert von ihnen ab. Sie erinnern ja an die Niederlage im Krieg.
    Auch der aufkeimende Nationalsozialismus, der letztendlich (fast) alle erfasst, und dem vor allem die Jungen erliegen, ist anschaulich dargestellt. Nur ganz wenige, wie Albert, Silvio oder Lene, durchschauen das Regime, wenn auch aus unterschiedlichen Perspektiven.
    Ich bin schon auf den nächsten Teil der Trilogie gespannt, der unter dem Titel „Perlenbach“ demnächst erscheinen wird.
    Fazit:
    Dieser historische Roman ist ein gelungenes Debüt, dem ich gerne 5 Sterne gebe.
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  • Rezension zu Ginsterhöhe

    Ein Dorf Spielball der Geschichte
    Der junge Bauer Albert Lintermann kommt entstellt, schwer gezeichnet trotz langem Krankenhausaufenthalt in sein Heimatdorf Wollseifen zurück. Dem jungen Mann zerfetzte eine Granate das halbe Gesicht. Seine Frau Bertha kann ihr Entsetzen und ihre Abscheu nicht verbergen. Sie lässt es ihm schmerzlich spüren. Doch Albert kämpft sich in den Alltag zurück. Ihm gelingt es den Hof größer werden, und den Fortschritt einziehen zu lassen. Gemeinsam mit der Dorfgemeinschaft werden im Laufe der Zeit auch große Projekte in Angriff genommen. Strom und Wasser für alle! Albert ist anerkannt und hat auch in Leni, der Verlobten seines im Krieg gefallenen Freundes und im italienischstämmigen Gastwirt Silvio sehr treue Freunde. Mit den Nationalsozialisten ändert sich die beschauliche Lage des kleinen Eifeldorfes. Die Gegend um Wollseifen wird für ein Schulungslager der Nazielite auserkoren und die Ordensburg Vogelsang errichtet. Damit änderte sich alles...
    Anna Maria Caspari lässt die reale Geschichte des Dorfes Wollseifen mit fiktiven Figuren wieder auferstehen. Sie beschreibt mit einfachen und klaren Worten recht anschaulich das karge, bescheidene und beschwerliche Leben der Menschen in der Zeit von 1919 bis 1949. Das Buch besteht aus 28 Kapiteln und ist in drei Teile untergliedert. Die geschichtlichen Ereignisse sind im Großen wie im Kleinen in kursiver Schriftart durch die Aufzeichnungen des Wollseifener Lehrers Martin Faßbender nochmals näher dokumentiert.
    Mir hat die Darstellung der zahlreichen Charaktere gut gefallen. Eindringlich und nachvollziehbar werden die Handlungen sowohl der Dorfbewohner, als auch die des meist negativ agierenden Nazis Johann Meller erzählt. Ich hatte an keiner Stelle des Buches das Gefühl, dass die Geschichte konstruiert wäre. Das tatsächliche Leben in Wollseifen hätte sich so abspielen können.
    Über das Schicksal des Dorfes bin ich sehr betroffen. Davon hatte ich noch nie gehört und deshalb machte ich mich im Internet zusätzlich kundig. Die Autorin schreibt im Anhang noch Einiges zum Schicksal des Dorfes.
    Fazit:
    Ich fand Ginsterhöhe sehr unterhaltend erzählt. Es war eine schlimme Zeit und doch haben sich die Menschen nicht unterkriegen lassen. Wir erfahren von viel Leid, Kummer, Entbehrung, aber auch von Hoffnung und Zuversicht. Die Schicksale nahmen mich gefangen.
    Ich bewerte das Buch mit fünf von fünf Sternen und vergebe meine Kauf- und Leseempfehlung!
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  • Rezension zu Ginsterhöhe

    Das bewegende Schicksal eines kleinen Dorfes in der Eifel
    Das kleine Dorf Wollseifen in der Eifel leidet unter den Folgen des 1. Weltkrieges, genau wie alle anderen im Land. Für den jungen Bauern Albert Lintermann ist es sogar noch viel schwerer. Er ist schwer verletzt nach Hause gekommen. Seine Frau kann ihn nicht mehr ohne Abscheu ansehen, doch Albert kämpft für seinen Platz im Leben, genauso wie die Dorfgemeinschaft für ihre Zukunft den Kampf aufgenommen hat. Sieht es zunächst so aus, als könnte das Dorf bestehen und weiter wachsen, werden die Nationalsozialisten auf Wollseifen aufmerksam. Das Schicksal von Albert und seinem Heimatdorf nimmt seinen Lauf und ihre Bewohner können nichts dagegen unternehmen.
    Die Geschichte von Wollseifen und Albert beginnt zunächst damit, dass Albert aus dem Krieg nach Hause zurückkehrt. Er versucht in sein altes Leben zurückzukehren, was sich zunächst als nicht so einfach erweist. Die Schilderungen waren zwar sehr einfühlsam, konnten mich aber nicht wirklich überzeugen. Zunächst hatte ich Probleme damit, mich auf diese Geschichte einzulassen. Am Beginn war sie mir zu schlicht. Es wird das tägliche Leben geschildert, Gespräche geführt, die ich als nicht besonders aufregend empfunden habe. Ich habe tatsächlich einen zweiten Anlauf gebraucht, um mit Albert und den Bewohner dieses kleinen Ortes warm zu werden.
    Erst nachdem ich dann die Geschichte nach einiger Zeit weitergelesen habe, hatte sie mich in ihren Bann gezogen. Die zweite Hälfte habe ich dann in nur wenigen Stunden gelesen. Jetzt hat vor allem das Schicksal des ganzen Dorfes mich in seinen Bann gezogen. Es ist schon fast unglaublich, was sich dort in der Eifel abgespielt hat. Die Autorin schildert die Ereignisse von 1919-1949, wie sie sich in dem Eifeldorf zugetragen haben. Das Schicksal dieses Dorfes ist historisch belegt und mithilfe der fiktiven Protagonisten wie Albert, Bertha und Leni bekommen sie auch ein lebendiges Gesicht. Das Leben dieser Menschen mag zwar fiktiv sein, aber es wird auch so geschildert, dass es sich genauso zugetragen haben könnte. Die Geschichte an sich habe ich als glaubwürdig empfunden.
    Der Erzählstil von Anna-Maria Caspari ist zwar eher unspektakulär und schlicht dabei aber trotzdem fesselnd. Sie hat es nämlich geschickt verstanden, von dem persönlichen Schicksal Alberts zu erzählen und dieses Schicksal dann mit dem Dorf zu verbinden. In einem Nachwort geht die Autorin noch einmal auf Fiktion und Wahrheit ein und gibt dem Buch damit einen gelungenen Abschluss.
    Fazit:
    Auch wenn mich „Ginsterhöhe“ nicht von der ersten Seite an überzeugen konnte, habe ich die Geschichte von Wollseifen und seinen Bewohner gern gelesen. Am Ende war es eine bewegende Geschichte über Schicksale, die einen nicht mehr loslassen wollen.
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  • Rezension zu Ginsterhöhe

    Klappentext
    1919: Körperlich und psychisch schwer versehrt kehrt der junge Bauer Albert Lintermann in sein Heimatdorf Wollseifen zurück. Seine Frau Bertha begegnet ihm mit Abscheu und Entsetzen. Doch Albert lässt sich nicht unterkriegen, und es gelingt ihm, seinen Platz in der Familie und der Dorfgemeinschaft wiederzufinden, nicht zuletzt, weil ihm Leni, die Verlobte seines im Krieg gefallenen Freundes, dabei hilft. Eine Zeitlang sieht es so aus, als könne das Leben wieder in geordneten Bahnen verlaufen: die Familie wächst, der Hof wird größer und trotz der zunehmenden Inflation hält der Fortschritt Einzug in Wollseifen. Bis die Nationalsozialisten in die karge ländliche Idylle einfallen und das Schicksal der kleinen Eifelgemeinde und ihrer Bewohner für immer besiegeln.
    Über die Autorin
    Anna-Maria Caspari, geboren 1955 in Köln, lebt als Literatur-Übersetzerin und Autorin am Rand des Nationalparks Eifel. Die Geschichte des Dorfes Wollseifen, dem seine Nähe zu Vogelsang, einer Ordensburg der Nationalsozialisten, zum Verhängnis wurde, inspirierte sie zu dem Roman Ginsterhöhe.
    Mein persönliches Fazit
    Ein Roman zwischen Fiktion und Fakten. Denn es ist viel mehr als nur die Geschichte des Kriegsheimkehrers Albert Lintermann, der letztlich beide Weltkriege er- und überleben wird. Es ist auch die Geschichte des Ortes Wollseifen, der wahrscheinlich vielen Menschen kein Begriff ist. Mich eingeschlossen. Die nahegelegene NS-Ordensburg Vogelsand ist mir zwar durchaus ein Begriff, aber Wollseifen? Fehlanzeige, zumindest bei mir. Von daher finde ich die Idee, wie das Leben in diesem Ort ausgesehen haben könnte, wirklich gut.
    Es gab viele Szenen, die mir wirklich sehr nahe gegangen sind, z.B. Albert Lintermanns Rückkehr aus dem 1. Weltkrieg, seine Verletzungen und die ersten Schritte zurück in ein halbwegs normales Leben.
    Obwohl ich die Figuren als eher etwas eindimensional empfinde (gut und böse sind von Beginn an recht genau definiert und daran ändert sich auch bis zum Ende des Buches nichts), wird trotzdem ein sehr gutes Gefühl für die Zeit und die Menschen übermittelt. Man könnte bemängeln, dass die Menschen in Wollseifen insgesamt als recht passiv dargestellt werden. Allerdings muss man dagegen halten, dass die Verunsicherung sehr groß ist. Der letzte Krieg ist noch nicht allzu lange vorbei und gut in Erinnerung. Nur die wenigsten können und wollen an das glauben, was dort auf sie zukommen. Gerade weil Wollseifen nicht gerade in einer Metropolregion liegt.
    Insgesamt ein buch, das mir gut gefallen hat und dessen große Stärke in den Emotionen liegt, die es gekonnt an den Leser transportiert und diese Zeit vor den (inneren) Augen der Menschen auferstehen lässt.
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  • Rezension zu Ginsterhöhe

    Das Schicksal des Eifeldorfes Wollseifen
    1919 Eifel. Albert Lintermann kehrt aus dem ersten Weltkrieg als schwer gezeichneter Mann zurück auf seinen Hof im kleinen Eifeldörfchen Wollseifen. Eine Granate hat sein Gesicht schwer entstellt, so dass seine Frau Bertha sich regelrecht vor ihm ekelt und ihn kaum ansehen kann. Albert jedoch ist nur froh, noch am Leben zu sein, und widmet sich nicht nur mit viel Fleiß und neuen Ideen der Arbeit auf dem Hof, sondern bringt sich immer mehr in die Dorfgemeinschaft ein, wobei er von Leni, der Verlobten seines im Krieg gefallenen Freundes Hannes, viel Unterstützung erhält. Eine Rekonstruktion seines Gesichts lässt Albert wieder selbstsicherer werden, die alten Wunden langsam verheilen und das Leben wieder in normalen Bahnen verlaufen, auch wenn die Inflation den Menschen arg zu schaffen macht. Das alles endet abrupt, als die Nationalsozialisten Wollseifen vereinnahmen und ihre großspurigen Pläne das Ende des Dorfes ankündigen…
    Anna-Maria Caspari hat mit „Ginsterhöhe“ einen beeindruckenden historischen Roman vorgelegt, dessen gekonnter Mix aus Realität und Fiktion auf wahren Begebenheiten und Aussagen von Zeitzeugen beruht. Der flüssige, farbenfrohe und empathische Erzählstil saugt den Leser regelrecht in die Geschichte hinein und katapultiert ihn ins vergangene Jahrhundert, wo ihm die Handlung über einen Zeitraum von 30 Jahren präsentiert wird. Dort erlebt er nicht nur die Rückkehr des geschundenen Albert Lintermann hautnah mit, sondern auch die Veränderungen, die sowohl das Dorf Wollseifen als auch seine Bewohner betreffen. Gekonnt legt die Autorin Alberts innere Zerrissenheit dem Leser offen, aber auch Berthas Widerwillen gegenüber ihrem Ehemann wird realistisch geschildert. Interessant ist die Tatsache, dass man sich zur damaligen Zeit schon an Gesichtsrekonstruktionen gewagt hat, die Albert danach wieder ein erfülltes Leben ermöglichten. Der historische Hintergrund wurde exzellent recherchiert und mit der Handlung verwebt. Einmal mehr wird deutlich, welch hinterhältige Fratze die Nationalsozialisten an den Tag legten, um ihre hochfliegenden, wahnsinnigen Pläne durchzusetzen. Ganze Ortschaften und deren Bewohner waren ihnen bei der Umsetzung völlig egal. Die Autorin zeichnet ein Bild von fleißigen Menschen, die sich von Schicksalsschlägen nicht unterkriegen lassen und tapfer jeden Tag erneut mit harter Arbeit für ihre Familien den Lebensunterhalt erkämpfen. Dabei bietet sie dem Leser ein Zeitzeugnis, dass dieser durch ihre bildhaften Beschreibungen während der Lektüre regelrecht vor Augen hat. Die Aufzeichnungen des Dorflehrers Martin Faßbender untermalen noch zusätzlich die realitätsnahe Handlung mit gesellschaftlichen und politischen Ereignissen der damaligen Zeit.
    Die Charaktere sind lebendig gezeichnet und in Szene gesetzt, ihre authentischen menschlichen Eigenschaften machen es dem Leser leicht, ihrem Schicksal zu folgen. Albert ist ein starker und mutiger Mann, der sich ins Leben zurückkämpft und nie aufgibt, obwohl das Schicksal ihm immer wieder ein Bein stellt. Johann Meller ist ein Kotzbrocken, der über Leichen geht, wenn er darin einen Vorteil sieht. Leni ist eine liebevolle Frau mit großem Herzen. Silvio ist Albert ein wahrer Freund in allen Lebenslagen. Aber auch Maria, Bertha und weitere Protagonisten dürfen in dieser Geschichte auf keinen Fall fehlen.
    „Ginsterhöhe“ ist mit seiner Mischung als realer Historie und fiktiver Familiengeschichte ein wahres Meisterwerk zeitgenössischer Geschichte, die der Leser während der Lektüre hautnah miterlebt. Schicksalsschläge, Freundschaft, Spannung, Verrat sowie das gesamte Emotionsbarometer werden dem Leser hier geboten. Absolute Leseempfehlung für einen Roman, der keine Wünsche offen lässt!
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  • Rezension zu Ginsterhöhe

    Ein Dorf wird zum Hauptdarsteller
    1919
    Albert kehrt nach dem Ersten Weltkrieg, schwer entstellt in sein kleines Heimatdorf in der Eifel zurück und ist zwar froh noch am Leben zu sein, doch schreckt sein Aussehen nun viele vertraute Menschen ab! Vor allem seine eigene Frau behandelt ihn wie ein Monster und zeigt ihre Abneigung offen. Besonders gehässig behandelt ihn aber ein neues Gemeindemitglied vor Ort, Namens Meller! Ein eitler Schwätzer, der sich als Gutsbesitzer vorstellt und fortan im Dorf wichtig macht. Besonders schwierig wird die Situation, nachdem Meller sich als ein Freund der Nationalsozialisten entpuppt!
    Im historischen Roman „Ginsterhöhe“, von Autorin Anna-Maria Caspari, wird das Schicksal und der Untergang des Dorfes Wollseifen in der Eifel erzählt und gleichzeitig ein geniales Zeitporträt des damaligen Dorflebens heraufbeschworen. Besonders gelungen sind der Autorin ihre Protagonisten, die zwar fiktiv, aber unheimlich intensiv gezeichnet sind. Ihre Gedanken und Empfindungen sind fast greifbar! Man leidet und fühlt mit ihnen, es wird ihre Machtlosigkeit, Sorglosigkeit und leider auch ihre Verblendung sichtbar. Der Untergang kommt gnadenlos und unaufhaltsam auf das Dorf zugerollt, ohne dass jemand die Macht hatte, sich der Lawine des Schreckens entgegenzustellen. Besonders ergreifend ist dabei natürlich der Lebenslauf von Hauptcharakter Alfred, der trotz seines harten Schicksals nicht aufgibt, mit immer positiven Denken, meint es könnte nicht schlimmer kommen.
    Eigentlich assoziiert das sonnengelbe Cover des Buchs Leichtigkeit und Lebensfreude, doch diese ist den Menschen in der Geschichte bedauerlicherweise nicht gegönnt. Das Motiv auf dem Umschlag gefällt mir dabei sehr gut, sowie auch die ergänzende Landkarte und die Bilder der Gegend auf dem Innenumschlag.
    Mein Fazit:
    Der Niedergang des Ortes Wollseifen ist keine Fiktion, sondern Realität, wie uns die Autorin am Ende der Geschichte offenbart und war ihre Inspiration zu dieser Hommage. Der Roman ist eine faszinierende Zeitreise und Erinnerung an dieses für seine Bewohner verlorene kleine Eifeldorf. Die Lektüre war sehr bewegend und fesselnd, musste mir sogar die ein oder andere Träne aus den Augenwinkeln wischen. Absolute Leseempfehlung meinerseits!
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Ausgaben von Ginsterhöhe

Taschenbuch

Seitenzahl: 400

E-Book

Seitenzahl: 401

Besitzer des Buches 15

Update: