Blankenese - Zwei Familien: Licht und Schatten

Buch von Michaela Grünig

  • Kurzmeinung

    Gartenfee
    Eine tolle Familiengeschichte zwischen den Weltkriegen mit gut recherchiertem Hintergrund und tollen Protagonisten.
  • Kurzmeinung

    claudi-1963
    Familiensaga einer Hamburger Reederei, die mit Schicksalsschlägen, Krieg, Judenverfolgung und Intrigen zu kämpfen hat.

Zusammenfassung

Inhaltsangabe zu Blankenese - Zwei Familien: Licht und Schatten

Hamburg, 1919. John Casparius glaubt nicht mehr an das Gute im Menschen. Die grausamen Erfahrungen des Krieges verfolgen ihn, die einst so florierende Reederei, seit Jahrzehnten in Familienbesitz, ist durch die politischen Turbulenzen angeschlagen. Von Schuldgefühlen geplagt kreisen seine Gedanken darum, ins Wasser zu gehen. Nach einer durchgrübelten Nacht trifft er im Morgengrauen am Elbufer auf eine junge Frau. Es ist Leni Hansen, die wie eine Nixe in den Fluten badet. Ihre Natürlichkeit und Lebensfreude bezaubern John, und er spricht sie an. Was John nicht weiß: Ein schweres Unglück nahm Leni den Vater. Und ihre Familie macht die Reederei Casparius dafür verantwortlich ...
Weiterlesen

Serieninfos zu Blankenese - Zwei Familien: Licht und Schatten

Blankenese - Zwei Familien: Licht und Schatten ist der 1. Band der Blankenese - Zwei Familien Reihe. Diese umfasst 2 Teile und startete im Jahr 2023. Der letzte bzw. neueste Teil der Serie stammt aus dem Jahr 2024.

Bewertungen

Blankenese - Zwei Familien: Licht und Schatten wurde insgesamt 8 mal bewertet. Die durchschnittliche Bewertung liegt bei 4,1 Sternen.

(3)
(4)
(1)
(0)
(0)

Meinungen

  • Eine tolle Familiengeschichte zwischen den Weltkriegen mit gut recherchiertem Hintergrund und tollen Protagonisten.

    Gartenfee

  • Familiensaga einer Hamburger Reederei, die mit Schicksalsschlägen, Krieg, Judenverfolgung und Intrigen zu kämpfen hat.

    claudi-1963

  • Ein penibel recherchierter hist. Roman

    Bellis-Perennis

Rezensionen zum Buch

  • Rezension zu Blankenese - Zwei Familien: Licht und Schatten

    Ohne Schatten gibt es kein Licht, man muss auch die Nacht kennen lernen. (Albert Camus)
    1919 Hamburg. Der Halbjude John Casparius steht vor den Scherben seines Lebens, denn nicht nur der Krieg hat seine grausamen Spuren bei ihm hinterlassen, auch die gelöste Verlobung sowie die fast ruinierte Reederei seiner Familie. Als er eines Morgens an der Elbe jedoch der jungen Sattlerin Leni Hansen begegnet, schöpft er neuen Lebensmut. Obwohl die beiden aus völlig unterschiedlichen Gesellschaftsschichten stammen, steht schon bald die Hochzeit ins Haus, was vor allem Johns wohlhabender Familie ein Dorn im Auge ist. Doch Leni setzt sich mit ihrer freundlichen Art alsbald im Casparius-Haushalt durch. Das glückliche Eheleben erhält bald einen Dämpfer, als John Kenntnis von den Vorwürfen der Hansen-Familie erhält, die seine Familie für den Tod von Lenis Vater geben und sich um Lenis Liebe betrogen fühlt. Er verlässt die eheliche Wohnung und lässt Leni allein bei seiner Familie zurück, um sich einzig auf das Geschäftliche zu konzentrieren. Kann diese junge Ehe noch gerettet werden?
    Michaela Grünig hat mit „Licht und Schatten“ den Auftakt ihrer Blankenese-Saga vorgelegt, der nicht nur mit einem sehr gut recherchiertem historischen Hintergrund glänzt, sondern auch mit einem Mix aus dramatischen Familiengeschichten und Liebe unterhält. Der flüssige, bildhafte und gefühlvolle Erzählstil lässt den Leser ins Hamburg des vergangenen Jahrhunderts reisen, um dort über einen Zeitraum von 20 Jahren die Geschehnisse um die Familien Casparius und Hansen hautnah mitzuerleben. Über wechselnde Perspektiven steht der Leser mal an der Seite von Leni, mal an der ihrer Mutter Irma und mal an der von John, wo er deren Gedanken- und Gefühlswelt gut erkunden kann und jeden von ihnen näher kennenlernt. Lenis Vater Gustav kam als Kapitän bei einem Schiffsunglück ums Leben, worunter die Familie Hansen immer noch leidet und die Reederei Casparius verantwortlich macht. Ausgerechnet Tochter Leni und Casparius-Erbe John verlieben sich ineinander, da sind Schwierigkeiten praktisch vorprogrammiert. Während die Jungvermählten ihre Probleme miteinander haben, verwebt die Autorin den historischen Hintergrund wunderbar mit ihrer Handlung. So bekommen die Nazis immer mehr Zulauf, deren rassistische Ideologien und Judenfeindlichkeit auch vor den Familien der Protagonisten nicht Halt macht. Vor allem aber ist es Grünig hervorragend gelungen, die Diskrepanz der unterschiedlichen Gesellschaftsschichten und ihren Standesdünkel aufzuzeigen. Gleichzeitig zeichnet sie mit Irmi Hansen das Bild einer hart arbeitenden Frau, die ihre Familie in Zeiten von großer Armut mit ihrem Lokal irgendwie durchbringen muss. Der Spannungsbogen wurde gemächlich angelegt, steigert sich aber immer mehr in die Höhe, so dass der Leser sich kaum von den Seiten trennen kann.
    Die Charaktere sind liebevoll mit menschlichen Eigenschaften ausgestattet und erlauben dem Leser, sich an ihre Fersen zu heften. Leni ist eine liebenswürdige junge Frau, die sich durchaus zu behaupten und andere für sich einzunehmen weiß. John ist ein sturer, bockiger Kerl, der lieber an Gerede glaubt, als sich selbst ein Bild zu machen, was ihm nicht gerade die Sympathien zufliegen lässt. Lenis Mutter Irma ist eine starke, mutige Frau, die hart arbeitet und sich trotz einiger Schicksalsschläge nicht unterkriegen lässt. Johns Schwester Felicitas wird Leni eine echte Freundin, auf die sie sich verlassen kann.
    „Licht und Schatten“ unterhält mit einem gelungenen Mix aus Familiengeschichten, Geheimnisse, Liebe und einiges an Dramatik. Der historische Hintergrund ist exzellent recherchiert und lässt die Zeit nach dem 1. Weltkrieg in Hamburg wieder lebendig werden. Verdiente Leseempfehlung!
    Weiterlesen
  • Rezension zu Blankenese - Zwei Familien: Licht und Schatten

    "Die ganze Vielfalt, der ganze Reiz, die ganze Schönheit des Lebens besteht aus Schatten und Licht." (Leo Tolstoi)
    Hamburg 1919:
    Nach Ende des Kriegs kehrt John Casparius in das gebeutelte Hamburg zurück, wo die elterliche Reederei momentan nicht gerade gut dasteht. Der Krieg hat ihm sehr zugesetzt, lediglich der Gedanke an seine Verlobte gab ihm die Kraft zu überleben. Umso wütender ist er nun, als er von der Auflösung seiner Verlobung erfährt. Aus Verzweiflung will er sich in der Elbe das Leben nehmen, lernt dabei jedoch die junge Leni Hansen kennen. Dieser kurze Moment soll sein Leben für immer verändern. Allerdings ohne zu ahnen, dass die Familien Casparius und Hansen schon längst sind und über Generationen später miteinander verbunden sind.
    Meine Meinung:
    Das interessante Cover mit einer prunkvollen Villa nimmt uns mit zu der gut situierten Reederei Casparius und zur ärmlichen Familie Hansen. Nicht ersichtlich ist, ob es ein Roman oder gar eine mehrteilige Saga ist. Allerdings das offene Ende lässt mich doch auf weitere Bücher hoffen. Die Geschichte beginnt nach Ende des Ersten Weltkriegs, bei dem die Deutschen eine große Niederlage erleiden mussten. Das spürt man ganz besonders in den Armenvierteln Hamburgs. Die meisten Familien sind durch den Krieg gezeichnet und leiden an Hunger und Armut. Wie zum Beispiel die Hansens, wo Irmas Mann Gustav als Kapitän von seiner letzten Fahrt nicht wieder zurückgekehrt ist. Ebenso haben zwei der fünf Söhne ihr Leben im Krieg verloren. Nun muss Irma ihre Kinder, Enkel und Schwiegertöchter mehr schlecht als recht mit dem Lokal Elbrauschen durchbringen. Da kommt die Ehe ihrer Tochter Leni mit dem Reederei-Sohn der Casparius gerade recht. Hat sie doch durch die Reederei ihren Mann verloren. Doch das Leben meint es nicht gut mit ihnen und sie müssen einen weiteren Schicksalsschlag erleiden. Leni hingegen muss sich in einer Familie zurechtfinden, in der sie nicht willkommen ist. Die Autorin umspannt mit ihrer Geschichte die Zeitepoche von 1919 bis 1939. Weiterhin zeigt es uns, womit die einzelnen Familien und Charaktere zu kämpfen haben. Themen wie Krieg, Politik, Weltgeschehen, Judenverfolgung, Unruhen, Schicksalsschläge, Intrigen, Kämpfe ums Überleben und vieles mehr stehen im Vordergrund. Dabei spürt man vor allem die Ständegesellschaften Hamburgs hier sehr deutlich. Schade fand ich nur die allzu großen Zeitsprünge, bei denen mitunter die Intensität, Tiefe und starke emotionale Momente etwas untergehen. Ich vermute, man wollte hier einfach zu viel in dieses Buch packen. Trotzdem haben mich gerade so starke Frauen wie Leni und Irma berührt, die in ihrem Leben und für den Erfolg immer kämpfen müssen. Dagegen fand ich den überspannten Charakter von John etwas zu übertrieben dargestellt. Schade nur für das offene, abrupte Ende, weshalb ich 4 von 5 Sterne gebe und auf eine Fortsetzung hoffe.
    Weiterlesen
  • Rezension zu Blankenese - Zwei Familien: Licht und Schatten

    Tolle Saga einer Hamburger Reederfamilie in Zeiten vor dem 2. Weltkrieg
    Wie wir es von Autorin Michaela Grünig gewöhnt sind, ist auch dieses Buch reich an Intrigen, Schuld, Liebe und Schwierigkeiten aufgrund von Standesunterschieden sowie reichlich Lokalkolorit von Hamburg.
    Worum geht’s?
    Der junge Reedersohn John Casparius ist nach seinen Erlebnissen im Ersten Weltkrieg so wie viele andere Männer schwer traumatisiert und kommt mit der neuen Wirklichkeit nicht zurecht. Zwar muss er nicht, wie Abertausende andere Hunger leiden, aber die finanzielle Lage der Reederei ist aufgrund des verlorenen Krieges mehr als angespannt. Er will seinem Leben ein Ende setzen und trifft auf dem Weg in die Elbe auf die junge Leni Hansen, die sich in die Fluten stürzt. Womit er nicht rechnet: Leni geht nur schwimmen und nicht in den Freitod.
    Die beiden, er der Reedersohn, sie die Tochter einer Kapitänswitwe, kommen einander näher. Was Leni nicht weiß, ist, wie eng die beiden Familien miteinander verbunden sind - das ist der Stoff, aus dem spannende Lesestunden entstehen.
    Meine Meinung:
    Wie schon in ihrer „Heiligendamm“-Trilogie fängt Michaela Grünig die Atmosphäre der Zeit ab 1919 wunderbar ein. Der Auftakt dieser Trilogie umfasst die Jahre von 1919 bis 1939. Zwanzig Jahre, in denen die Politik in Deutschland stetig, aber unaufhörlich auf den nächsten Abgrund zusteuert.
    Gut gelungen sind wieder die Charaktere. Die Diskrepanz zwischen den einzelnen gesellschaftlichen Schichten, das Bemühen von Leni, im Haus Casparius akzeptiert zu werden - all diese detailreichen Schilderungen tragen dazu bei, ein umfassendes Bild zu erhalten. Natürlich muss man manchmal den Kopf schütteln, wenn John und Leni aneinander vorbeireden und keiner auf den anderen zugehen will/kann. Wie sagt man so schön in Wien? “Durchs reden kommen die Leut‘ zusammen“. Eine durchaus widersprüchliche Figur ist auch Lenis Mutter Irma. Sie muss sie als Kapitänswitwe ihre Kinder durchbringen und dazu ist ihr beinahe jedes Mittel recht.
    Die Geschichte wird aus unterschiedlichen Perspektiven erzählt und ist sehr gut zu lesen.
    Bin schon neugierig, wie es während der NS-Zeit weitergehen wird, denn John ist, aufgrund seiner jüdischen Mutter, den Nürnberger Gesetzen nach, Jude.
    Fazit:
    Auftakt einer spannenden Familien-Saga, die bestimmt noch die eine oder andere Überraschung für uns Leser bereit hält. Gerne gebe ich hier 5 Sterne.
    Weiterlesen

Ausgaben von Blankenese - Zwei Familien: Licht und Schatten

Taschenbuch

Seitenzahl: 496

E-Book

Seitenzahl: 497

Besitzer des Buches 14

Update: