Aurelia und die letzte Fahrt

Buch von Beate Maly

  • Kurzmeinung

    Lavendel
    Toller Reihenstart in gewohnter Manier, sympathische Protas, spannende Handlung, tolles historisches Setting.
  • Kurzmeinung

    Bellis-Perennis
    Ein gelungener Auftakt einer neuen Krimi-Reihe aus dem hist. Wien

Zusammenfassung

Inhaltsangabe zu Aurelia und die letzte Fahrt

Wien 1871: Die junge Adlige und heimliche Karikaturistin Aurelia von Kolowitz findet in einem Fiaker einen ermordeten Offizier der kaiserlichen und königlichen Armee. Im mächtigen Wanst des Toten steckt ein Gemüsemesser. Der Fall scheint klar, denn der Gast hatte eine sogenannte »Porzellanfahrt« gebucht - eine Fiakerfahrt, bei der eine Prostituierte und ihr Freier hinter zugezogenen Gardinen durch die Stadt kutschiert werden -, und von der Dame fehlt jede Spur. Die Akte landet bei Janek Pokorny, einem jungen Polizeiagenten aus einer böhmischen Gastarbeiterfamilie, der im kleinsten Büro der Polizeidirektion Petersplatz sitzt. Doch auch Aurelia beginnt auf eigene Faust zu ermitteln. Als sie mit der »Hübschlerin« in Janeks Büro auftaucht, schwört diese Stein und Bein, dass der übergriffige Militär noch lebte, als sie nach einem Gerangel aus der Kutsche flüchtete. Die Ermittlungen führen Janek und Aurelia aus den Niederungen der Wiener Halbwelt mitten ins Herz der k.u.k. Armee. Doch noch hat das Militär in der wachsenden Metropole das Sagen - und die Rangoberen haben nicht vor, sich von einer naseweisen Adelstochter in die Karten gucken zu lassen ...
Weiterlesen

Serieninfos zu Aurelia und die letzte Fahrt

Aurelia und die letzte Fahrt ist der 1. Band der Aurelia von Kolowitz Reihe. Diese umfasst 2 Teile und startete im Jahr 2022. Der letzte bzw. neueste Teil der Serie stammt aus dem Jahr 2023.

Über Beate Maly

Die Autorin Beate Maly wurde 1970 in Wien geboren. Ihre Bücher entstanden nicht nur unter ihrem bürgerlichen Namen, sondern auch unter den Pseudonymen Laura Baldini und Lina Jansen. Den beruflichen Werdegang begann Beate Maly in der Pädagogik. Mehr zu Beate Maly

Bewertungen

Aurelia und die letzte Fahrt wurde insgesamt 3 mal bewertet. Die durchschnittliche Bewertung liegt bei 4 Sternen.

(0)
(3)
(0)
(0)
(0)

Meinungen

  • Toller Reihenstart in gewohnter Manier, sympathische Protas, spannende Handlung, tolles historisches Setting.

    Lavendel

  • Ein gelungener Auftakt einer neuen Krimi-Reihe aus dem hist. Wien

    Bellis-Perennis

Rezensionen zum Buch

  • Rezension zu Aurelia und die letzte Fahrt

    Der neueste Krimi von Beate Maly führt uns in das kaiserliche Wien von 1871. Die Stadtmauern sind gefallen und die rege Bautätigkeit lockt Arbeiter aus allen Teilen der Monarchie in die Hauptstadt. So existieren Reichtum und bittere Armut nebeneinander. Zwei Vertreter dieser Welten treffen unvermutet einander. Aurelia von Kolowitz ist eine recht unkonventionelle Grafentochter: Sie zeichnet heimlich Karikaturen, die in der Satirezeitschrift Figaro unter einem Pseudonym veröffentlicht werden.
    Nicht weniger unkonventionell, wenn auch aus anderen Gründen, ist die Fiakerin Horvath, mit der Aurelia gerne mitfährt. Blöderweise liegt ein toter Offizier mit entblößtem Unterleib in der Horvaths Kutsche. Anscheinend hat sich der Soldat mit einer Prostituierten vergnügt - Porzellanfuhre nennt man das im Volksmund, weil die Kutscher langsam und vorsichtig durch Wien fahren als hätten sie wertvolles Porzellan geladen. Die Kutscherin landet bei der Polizei, verhaspelt sich und schon steht Aurelia in Begleitung des Familienadvokaten Nepomuk dem Inspektor Janek Pokorny gegenüber. Dass Nepomuk und Janek sich kennen, verwundert Aurelia. Janek Pokorny ist der Sohn tschechischer Ziegelarbeiter, der es durch Begabung und Fleiß zu einem zivilen Polizeiagenten gebracht hat. Pokorny und Aurelia beginnen jeweils für sich in diesem eigenartige Fall zu recherchieren. Er von Amtswegen, sie aus Gerechtigkeitssinn und Neugierde. Dabei betreten sie beide mit großem Staunen die Welt des jeweils anderen.
    Der Kriminalfall selbst spiegelt die Machtverteilung in der Monarchie recht gut wieder. Die neu geschaffene, zivile Kriminalpolizei muss sich gegen das Militär behaupten und hat, wann immer ein Soldat betroffen ist, schlechte Karten. Auch diesmal versucht die Offiziersgesellschaft den Fall an sich zu ziehen.
    Meine Meinung:
    Beate Maly entführt uns wie schon in ihren anderen Krimis ins historische Wien. Diesmal ins 19. Jahrhundert. Geschickt verbindet sie historische Fakten mit Fiktion. So hat sich ein ähnlicher Kriminalfall, wie sie im Nachwort erwähnt, auch in Wirklichkeit zugetragen.
    Gut gelungen ist die Beschreibung der unterschiedlichen Welten in die sowohl Aurelia als auch Janek eintauchen. Schmunzeln musste ich über den Besuch bei der Hebamme, bei der sich Janek Pokorny äußerst unwohl gefühlt hat oder wie sachlich Aurelia das Wort „Erektion“ in den Mund nimmt, während ihr Begleiter rote Ohren bekommt.
    Sehr nett ist die Erwähnung einer alten Apotheke in der Wollzeile, die Rudolf Böck führt, vermutlich der Vater von Anton Böck aus der Reihe um Ernestine Kirsch. Solche Querverweise mag ich.
    Der Schreibstil ist wie immer recht gut an die Zeit angepasst. Nur einmal hat mich der Begriff „vernetzt“ ein wenig irritiert. Das hat man damals bestimmt nicht gesagt.
    Aufgefallen ist mir, dass diesmal die Recherchen nicht ganz so sorgfältig durchgeführt wurden wie in den anderen historischen Krimis. Dass das auf S. 29 erwähnte Porzellan aus der kaiserlichen Manufaktur im Augarten stammt, stimmt so nicht. Denn die „Wiener Porzellanmanufaktur Augarten“ wird erst 1923 gegründet. Das Geschirr ist aus der „Wiener Porzellanmanufaktur“ im Alsergrund, die man auf Bestreben der Großindustrie 1864 geschlossen hat.
    Der Juwelier, der die berühmten Haarstern für Kaiserin Elisabeth angefertigt hat, heißt Köchert (S. 173) - hier fehlt das “t“ zum Schluss. Solche Kleinigkeiten fallen natürlich nur Insidern auf.
    Die Dienstgrade der Truppen sind für Nichtmilitaristen schwer durchschaubar. Da ist unbedingt eine Rücksprache mit einem Militärhistoriker empfehlenswert. Die ermordeten Offiziere werden hier im Krimi immer nur als „Offizier“ angesprochen und nicht mit ihrem Dienstgrad wie Leutnant, Oberleutnant etc.. Es muss heißen „Oberleutnant Hofrichter“ und nicht Offizier Hofrichter.
    Der ermordete Richard Mader war im echten Leben übrigens Hauptmann. Denn, wie Beate Maly in ihrem Nachwort schreibt, ist gab es einen echten Kriminalfall, den sie sich als Vorlage genommen hat - allerdings erst 1909. Der echte Oberleutnant Hofrichter wurde erst 1880 geboren. Einen Rang „Oberstgeneral der Kavallerie“ wie der Hausmeister auf S. 125 behauptet, gibt es in der k. und k. Armee gar nicht. Der Rang des Generaloberst wird erst, nach deutschem Vorbild, im März 1915 eingeführt.
    Die Charaktere sind gut gelungen. Auch die Nebenfiguren wie der Advokat Nepomuk oder Diener Sebastian. Hinter dessen Geheimnis werden Aurelia und Janek, der in zu kennen scheint, auch noch kommen. Da werden wir auf den nächsten Band warten müssen.
    Fazit:
    Ein gelungener Auftakt zu einer neuen historischen Krimi-Reihe. Wegen der Ungenauigkeiten bei der Recherche, die vermutlich den wenigsten Lesern auffallen, mich aber stören, muss ich leider den 5. Stern wieder abziehen, daher bleiben 4 Sterne.
    Weiterlesen

Ausgaben von Aurelia und die letzte Fahrt

E-Book

Seitenzahl: 353

Hardcover

Seitenzahl: 352

Taschenbuch

Seitenzahl: 352

Besitzer des Buches 8

Update: