Die Hölle von Treblinka: Mit einem Nachwort der Literaturwissenschafterin Irina Scherbakowa

Buch von Wassilij Grossman, Lilly Becher

Zusammenfassung

Inhaltsangabe zu Die Hölle von Treblinka: Mit einem Nachwort der Literaturwissenschafterin Irina Scherbakowa

Wassilij Grossman, in der historischen Transkription Wassilij Grossmann, Verfasser des epochalen Werkes Leben und Schicksal, das erst 1988 in der UdSSR erscheinen durfte, konnte als einer der Ersten das befreite Lager Treblinka betreten. Zuvor hatte er als Berichterstatter der Roten Armee den Krieg an vorderster Front mitgemacht und war so auch Zeuge der Aufspürung der ersten Spuren der NS-Gräueltaten. Aber sein Ukraine ohne Juden konnte nur auf Jiddisch erscheinen, sein mit Ilja Ehrenburg verfasstes Schwarzbuch über die Verbrechen an den sowjetischen Juden fiel überhaupt der Zensur zum Opfer, denn unter Stalin konnte nur unmittelbar nach 1945 der jüdischen Opfer der deutschen Okkupation explizit gedacht werden. Grossmans in dieser Zeit veröffentlichtes Werk Die Hölle von Treblinka bleibt so eines der bemerkenswertesten literarischen Zeugnisse über den NS-Mordwahn. Von Lilly Becher übersetzt, erschien es fast zeitgleich 1946 in Moskau und Wien. In seinem Vorwort zum Reprint stellt der Historiker Dieter Pohl das Werk in seinen historischen Zusammenhang, während sich das Nachwort der Literaturwissenschafterin Irina Scherbakowa der literarischen und politischen Entwicklung Grossmans widmet.
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Bewertungen

Die Hölle von Treblinka: Mit einem Nachwort der Literaturwissenschafterin Irina Scherbakowa wurde bisher einmal bewertet.

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Rezensionen zum Buch

  • Rezension zu Die Hölle von Treblinka: Mit einem Nachwort der Literaturwissenschafterin Irina Scherbakowa

    Der große sowjetische Schriftsteller Wassili Grossman (geb. 1905 in Berditschew in der Ukraine, gest. 1964 in Moskau), der während des 2. Weltkriegs Kriegsberichterstatter der Roten Armee war, verfasste 1944 seinen berühmten Text "Die Hölle von Treblinka". Grossman war einer der ersten, der nach der Befreiung durch die Rote Armee das Vernichtungslager Treblinka besuchte. "Die Hölle von Treblinka" erschien noch im selben Jahr in einer Moskauer Literaturzeitschrift, wurde dann aber bald in viele Sprachen übersetzt, auch ins Deutsche. Die deutschsprachige Ausgabe wurde vor allem in der sowjetischen Besatzungszone und in Österreich verbreitet und war dort lange eine der wichtigsten Informationsquellen über Treblinka. Der Text besteht aus zwei Abschnitten - im ersten Abschnitt dokumentiert Grossman "die Kreise der Hölle von Treblinka", vom Transport der Juden über ihre Ankunft im Lager und den weiteren Prozess ihrer Ermordung. Im zweiten Abschnitt geht es um die Verbrennung der Leichen - Himmler hatte dies 1942 angeordnet, um alle Spuren der Morde an der jüdischen Bevölkerung Polens und der Sowjetunion zu vertuschen - und um den Aufstand der Häftlinge im August 1943. Intressant für mich ist, dass Grossman, der später ja die beiden großen Romane "Stalingrad" und "Leben und Schicksal" schrieb, auch in seinem Treblinka-Text mehrfach auf den Sieg der Roten Armee in Stalingrad anspielt und auch ausführlich darauf eingeht, dass es ausgerechnet eine der Stalingarder Armeen war, die 1944 nach Treblinka kam.
    Die im Jahr 2020 neu erschienene Ausgabe bietet nicht nur Grossmans Text, sondern auch ein Vorwort des Historikers Dieter Pohl sowie ein ausführliches Nachwort der Literaturwissenschaftlerin Scherbakowa. Im Vor- und im Nachwort werden viele Informationen zu Treblinka, zur Geschichte von Grossmans Text sowie zur literarischen und politischen Entwicklung Grossmans gegeben. Der Text "Die Hölle von Treblinka" wird in Anmerkungen ausführlich erläutert.
    Ein wertvoller, wichtiger Text.
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Ausgaben von Die Hölle von Treblinka: Mit einem Nachwort der Literaturwissenschafterin Irina Scherbakowa

Taschenbuch

Seitenzahl: 102

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