Nacht über Soho

Buch von Kate Atkinson, Anette Grube

Cover zum Buch Nacht über Soho

Titel: Nacht über Soho

, (Übersetzer)

4,5 von 5 Sternen bei 2 Bewertungen

Verlag: DuMont Buchverlag GmbH & Co. KG

Format: Gebundene Ausgabe

Seitenzahl: 528

ISBN: 9783755800156

Termin: Neuerscheinung Mai 2025

Aktion

Zusammenfassung

Inhaltsangabe zu Nacht über Soho

England 1926: In einem Land, das sich noch immer vom Ersten Weltkrieg erholt, ist London zum Mittelpunkt eines neuen, ausgelassenen Nachtlebens geworden. In den Clubs von Soho tummeln sich Adelige neben Starlets, Prinzen neben Gangstern, und Mädchen verkaufen Tänze für einen Schilling. Im Zentrum dieser glitzernden Welt steht die berüchtigte Nellie Coker. Rücksichtslos und ehrgeizig kontrolliert sie die wichtigsten Clubs der Stadt. Doch der Erfolg schafft Feinde: Nellies Imperium wird von außen und von innen bedroht. Da sind ihre sechs Kinder, die alle eigene Ziele verfolgen, rivalisierende Straßengangs, ein Mafioso mit guten Manieren und schlechten Absichten … Und da ist Inspektor John Frobisher. Seine Mission: herauszufinden, was mit den vielen Mädchen geschieht, die im Sohoer Nachtleben spurlos verschwinden. Mithilfe einer jungen Bibliothekarin, die er in Nellies Clubs einschleust, beginnt er, der Königin von Soho das Leben schwer zu machen. In einem opulenten Tableau versammelt Kate Atkinson eine schillernde Schar von Charakteren in einem wahrhaft fesselnden Roman und zeichnet eine Welt, in der nichts so ist, wie es scheint.
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Über Kate Atkinson

Die britische Schriftstellerin Kate Atkinson kam 1951 in York zur Welt. Sie studierte an der Universität Dundee Englische Literatur und Anglizistik. Nach ihrem Studienabschluss arbeitete sie als Lehrerin und Anwaltsgehilfin, bis sie in den 1980er-Jahren mit dem Schreiben ihrer ersten Bücher begann. Mehr zu Kate Atkinson

Bewertungen

Nacht über Soho wurde insgesamt 2 mal bewertet. Die durchschnittliche Bewertung liegt bei 4,5 Sternen.

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Rezensionen zum Buch

  • Rezension zu Nacht über Soho

    • 1. Juli 2025 um 18:58
    Die Königin der Nacht
    Kate Atkinson versetzt uns in das Nachkriegslondon der 20er Jahre, die Roaring Twenties. Auf der einen Seite herrschen Überfluss und dekadente Lebensfreude, wie sie uns anhand einer bizarren Party der ebenso bizarren Bright Young Things erzählt wird. Auf der anderen Seite sehen wir bittere Armut und verzweifelte Anstrengungen, der Verelendung zu entfliehen. Der Leser trifft auf eine Fülle von Personen, deren Wege und vor allem deren Interessen sich kreuzen. Im Zentrum steht Nellie Coker, die Königin der Nacht, die mit ihren diversen Clubs das Londoner Nachtleben beherrscht und ihre Position mit allen Mitteln behaupten will. In ihren Clubs tanzen junge Mädchen aus der Provinz, die in London ihr Glück suchen, aber einige von ihnen werden tot aus der Themse gezogen. Hier tritt nun Inspector Frobisher auf, der diese Mord- und Vermisstenfälle bearbeitet und damit in das Fadenkreuz Nellies gerät – und mit seiner Kampagne gegen korrupte Polizisten bedroht er zusätzlich ihr Imperium. Um sie herum gruppiert die Autorin einen Figurenreigen, wie er bunter kaum sein könnte: Gangster aller Couleur, Mädchenhändler, Taschendiebinnen, rivalisierende Gangs, Möchte-Gern-Künstler, Ballettmädchen, Zuhältern und so fort – sie alle sind miteinander verknüpft durch Intrigen, Korruption und Machtkämpfe. So entsteht ein atmosphärisch dichtes Bild der Zeit. Trotz der Figurenfülle behält man als Leser den Überblick, weil die Autorin jeder Figur mit nur wenigen Strichen ihre unverwechselbare Eigenart verleiht. Durch diese opulente Figurengestaltung habe ich den Roman weniger als Krimi – dazu fehlt ihm auch etwas Spannung -, sondern eher als Zeitroman gelesen.
    Für ein besonderes Lesevergnügen sorgt die Sprache der Autorin. Es ist nicht nur ihre scharfkantige Art, den Figuren Individualität zu verleihen, sondern es ist vor allem der ironische, unterkühlte Humor, der mit seinen Anspielungen und unverhofften Wendungen für Lesefreude sorgt.
    4,5/5*
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  • Rezension zu Nacht über Soho

    • 11. Mai 2025 um 11:05
    Klappentext/Verlagstext
    England 1926: In einem Land, das sich noch immer vom Ersten Weltkrieg erholt, ist London zum Mittelpunkt eines neuen, ausgelassenen Nachtlebens geworden. In den Clubs von Soho tummeln sich Adelige neben Starlets, Prinzen neben Gangstern, und Mädchen verkaufen Tänze für einen Schilling.
    Im Zentrum dieser glitzernden Welt steht die berüchtigte Nellie Coker. Rücksichtslos und ehrgeizig kontrolliert sie die wichtigsten Clubs der Stadt. Doch der Erfolg schafft Feinde: Nellies Imperium wird von außen und von innen bedroht. Da sind ihre sechs Kinder, die alle eigene Ziele verfolgen, rivalisierende Straßengangs, ein Mafioso mit guten Manieren und schlechten Absichten … Und da ist Inspektor John Frobisher. Seine Mission: herauszufinden, was mit den vielen Mädchen geschieht, die im Sohoer Nachtleben spurlos verschwinden. Mithilfe einer jungen Bibliothekarin, die er in Nellies Clubs einschleust, beginnt er, der Königin von Soho das Leben schwer zu machen.
    In einem opulenten Tableau versammelt Kate Atkinson eine schillernde Schar von Charakteren in einem wahrhaft fesselnden Roman und zeichnet eine Welt, in der nichts so ist, wie es scheint.
    Die Autorin
    KATE ATKINSON wurde bereits für ihren ersten Roman ›Familienalbum‹ mit dem renommierten Costa Book of the Year Award ausgezeichnet. Mittlerweile stehen ihre Bücher regelmäßig auf den internationalen Bestsellerlisten. Für ›Das vergessene Kind‹ erhielt sie den Deutschen Krimipreis 2012 und für ›Die Unvollendete‹ den Costa Novel Award 2013. Kate Atkinson lebt in Edinburgh und gilt als eine der wichtigsten britischen Autorinnen der Gegenwart.
    Inhalt
    Das Jahr 1926 in England ist geprägt vom Generalstreik aus Solidarität mit streikenden Bergarbeitern, die gegen angekündigte Lohnsenkungen protestierten und von den Minenbesitzern ausgesperrt worden waren. Nellie Coker und ihre erwachsenen Kinder leben derweil in London in einer glitzernden Blase der Nachtclubs, Tanzhallen und der Drogen, in der für die Nachkriegszeit nach dem Ersten Weltkrieg erstaunlich zügellos geprasst wird. Nellie, in Frankreich erzogen, wie sie stolz betont, besitzt fünf Nachtclubs. Ihre Rechnung, dass die älteren fünf ihrer Kinder je einen Club übernehmen werden, scheint jedoch nicht aufzugehen. Zwei Töchter haben studiert und sollen gewinnversprechend verheiratet werden, eine ist noch zu jung, ein Sohn will Schriftsteller werden und ihren Ältesten, aus dem Krieg in Frankreich zurückgekehrt, hat „Old Ma Coker“ offenbar nicht als Alleinerben ihres Imperiums ausgebildet. Nach einem Gefängnisaufenthalt wegen Problemen mit der Schankerlaubnis zeigt Nellie Schwächen, die sich im Haifischbecken Soho nicht leisten darf.
    Während zwei Familien aus York ihre 14-jährigen Töchter vermissen, die nach London abgehauen sind, tritt in der Polizeiwache Bow-Street John Frobisher seinen Dienst an, den man als „neuen Besen“ mit der Sisyphos-Aufgabe betraut hat, den Sumpf an Korruption zwischen Nellie Coker und der Polizeibehörde trockenzulegen. Als Informantin in Nellies Clubs baut Frobisher ausgerechnet Gwendolen Kelling auf, eine auf den ersten Blick altmodisch wirkende Bibliothekarin aus York, die in London die verschwundenen Freda und Florence suchen will. Gwen ist mit Florences älterer Schwester befreundet und zeigt in Großstadtdschungel ihr unerwartet couragiertes Ich. Im Verhältnis zwischen Frobisher, Gwen und dem Coker-Clan scheint jeder jeden offen zu beschatten, um die eigene Präsenz zu demonstrieren. Wie im Mikado-Spiel verliert, wer sich bewegt. Anfangs scheint die Suche nach Freda zu stagnieren, die inzwischen den Kontakt zu Florence verloren hat. Da jedoch ständig Leichen junger Mädchen aus der Themse gefischt werden, kann Frobisher den Moloch Soho nicht verdrängen.
    Fazit
    Angelehnt an die historische Person der Nachtclub-Königin Kate Meyrick (1875 – 1933) zeigt Kate Atkinson mit bissigem Humor ein letztes Aufbäumen der Londoner Nachtclubszene kurz vor dem Börsencrash 1929. „Gaiety“ im Originaltitel spielt auf Meyricks gleichnamigen Club in Paris an. Ihre zahlreichen Figuren müssen in kürzester Zeit lernen, in Soho nicht unter die Räder zu kommen. Die Autorin glänzt mit brillant beobachteten Stereotypen des Nachtlebens in Biberpelzmantel und zweifarbigen Schuhen, aber auch mit dem Prototypen des melancholischen Ermittlers und literarischen Bezügen (nicht nur auf Spionageromane), die ihr Personal souverän in den Ring wirft. Auch wenn ich gern darüber gegrübelt habe, in wessen Taschen das viele Geld und die Klunker am Ende landen werden, hat der Roman einige Längen und erzählt nicht alle Handlungsstränge zu Ende. Atkinson bleibt in „Nacht über Soho“ ihrem Genre „Gesellschaftsroman mit Aufhänger Kriminalfall“ treu und erzählt von Töchtern, Tänzerinnen und Spioninnen.
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Ausgaben von Nacht über Soho

E-Book

Cover zum Buch Nacht über Soho

Seitenzahl: 529

Hardcover

Cover zum Buch Nacht über Soho

Seitenzahl: 528

Taschenbuch

Cover zum Buch Shrines of Gaiety

Seitenzahl: 448

Nacht über Soho in anderen Sprachen

  • Deutsch: Nacht über Soho (Details)
  • Englisch: Shrines of Gaiety (Details)

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Update: 1. Juli 2025 um 19:06