Zusammenfassung

Inhaltsangabe zu Jack

Marilynne Robinson ist eine der großen Stimmen Amerikas. Die mit dem Pulitzer Prize ausgezeichnete Autorin stellt in ihrem neuen Roman »Jack« unnachahmlich die schwierige Balance von Liebe und Vergebung, den Auswirkungen von Rassismus und Verrat vor - ein hochaktuelles Thema in einem leuchtenden Zeitkristall. Jack ist der verlorene Sohn einer weißen Familie. Sein Vater ist Priester, aber er ein obdachloser Herumtreiber und charmanter Vortänzer in schäbigen Dancehalls. Ihn bindet eine zärtlich tragische Beziehung an Della, einer Schwarzen Lehrerin – ein Tabubruch in den USA der Vierziger Jahre, der ihr Leben aus den Angeln hebt. Roman für Roman folgt Marilynne Robinson in ihrer Tetralogie den verzweigten Lebensläufen der Menschen in Gilead, einer kleinen Stadt im Mittleren Westen. Wie in einem Brennglas erfasst sie auf subtile und stille Art die Geschichte Amerikas. »Alles, was Du verlierst, schreibt Robinson, gibt dir die Sehnsucht wieder, und auf diese eigensinnige, stille Weise gestaltet sie eine schöne und geheimnisvolle Welt.« Judith Hermann, Literaturspiegel, über »Lila« »Die Welt könnte mehr solcher Bücher gebrauchen.« Kathryn Schwille, The Atlanta Journal
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Serieninfos zu Jack

Jack ist der 4. Band der Gilead Reihe. Diese umfasst 4 Teile und startete im Jahr 2004. Der letzte bzw. neueste Teil der Serie stammt aus dem Jahr 2020.

Bewertungen

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Rezensionen zum Buch

  • Rezension zu Jack

    Klappentext/Verlagstext
    Jack ist der verlorene Sohn einer weißen Familie. Sein Vater ist Priester, aber er ein obdachloser Herumtreiber und charmanter Vortänzer in schäbigen Dancehalls. Ihn bindet eine zärtlich tragische Beziehung an Della, einer Schwarzen Lehrerin – ein Tabubruch in den USA der fünfziger Jahre, der ihr Leben aus den Angeln hebt. Roman für Roman folgt Marilynne Robinson den verzweigten Lebensläufen der Menschen in Gilead, einer kleinen, fiktiven Stadt im Mittleren Westen. Wie in einem Brennglas erfasst sie auf subtile und stille Art die Geschichte Amerikas.
    Die Autorin
    Marilynne Robinson ist eine der großen Stimmen Amerikas. Für ihre Romane hat sie fast jeden Literaturpreis der USA gewonnen für »Gilead«, den Auftakt ihrer berühmten Trilogie, sogar gleichzeitig den Pulitzer Prize und den National Book Critics Circle Award. Es folgten »Zuhause« und »Lila«. Seit Präsident Obama im Wahlkampf durch Iowa kam und ihre Bücher las, stehen sie ständig in Kontakt, und Obama interviewte sie für die »New York Review of Books«. 2016 wurde ihr für ihr Lebenswerk der »Library of Congress Prize for American Fiction« zugesprochen. Robinson ist 1943 geboren und lebt heute in Iowa.
    Das Gilead-Universum
    Jack ist das Schwarze Schaf der kinderreichen Familie Reverend Robert Boughtons. Den Reverend als engen Freund und Mentor von John Ames kennen Marilynne Robinsons Leser:innen bereits aus vorhergehenden Bänden des Gilead-Universums, das im Mittleren Westen spielt; seinen Sohn Jack aus „Zuhause“. Mit Jack legt Marilynne Robinson den zweiten Band über den „verlorenen“ Sohn der Boughtons vor, Lila und Gilead muss man zum Verständnis nicht vorher gelesen haben.
    Inhalt
    Als Della Miles sich nachts auf dem Friedhof mit einem Weißen Fremden trifft, wirkt der Mann mit seiner Deckenrolle wie ein Obdachloser und gleich mehrfach am falschen Platz. Er drückt sich gewählt aus und ist ärmlich, aber sauber gekleidet. Weder Della, Tochter eines angesehenen Schwarzen Priesters, noch der in der Stadt fremde John Boughton hätten sich ohne Hut und sauber abgebürstete Kleidung auf der Straße sehen lassen dürfen. Ein Paar, das verschiedenen Rassen angehörte, war jedoch im Iowa der 50er Jahre wegen der Rassentrennung schlicht verboten; beide machten sich mit ihrem Zusammentreffen strafbar. Della würde ihre Stelle als Lehrerin verlieren, wenn die ungleiche Beziehung bekannt würde. Aus den Gesprächen des ungleichen Paars schält sich heraus, dass Jack frisch aus der Haft entlassen ist. Spuren des Alkohols und eines harten Lebens sind seinen Gesichtszügen anzusehen. Aus Scham hat er sich 20 Jahre nicht nach Gilead zurückgetraut und seinem Vater in dieser Zeit stets nur leere Versprechungen gemacht. Zur Beerdigung des Vaters erschien John Boughton nicht. Bis heute unterstützt ein Bruder den verlorenen Sohn, indem er dessen Miete zahlt. In „Zuhause“ erzählte Jacks jüngste Schwester Glory das Drama des verlorenen Sohns.
    Wider besseres Wissen stellt Della Jack ihrer Familie vor. Dellas Vater bringt die Unmöglichkeit ihrer Beziehung auf den Punkt: Was können Sie Della schon bieten!, wirft er Jack vor. Als Predigertochter kämpft auch Della wie Jack damit, gegen ihre Überzeugung etwas zu glauben, allein um ihren Vater damit glücklich zu machen. Als ledige, berufstätige Schwarze Frau ist sie zu ihrer Zeit mehrfach diskriminiert, Aktivisten nennen es heute Intersektionalität.
    Fazit
    Dass Jack sich bis zur Begegnung mit Della 20 Jahre lang mehr schlecht und recht durchgeschlagen hat, ahnt man als Leser schnell. Wer „Zuhause“ kennt, weiß jedoch bereits mehr, als Jack in kleinen Dosen zu erkennen gibt. Neben dem eigentlichen Thema Rassentrennung und Rassismus im ländlichen Iowa bietet „Jack“ ein entlarvendes Bild der 50er Jahre, das besonders in der Wortwahl zum Ausdruck kommt. Wörter wie Filou, Billet, Trottoir, geziemen, innewohnen oder zeitigen scheinen direkt aus dem Museum älterer Ausdrücke zu stammen. Die Übersetzung ins Deutsche vermittelt im Ausdruck die Enge eines Jahrzehnts, das neben seinen Ansprüchen an Moral und Straßenkleidung Männer u. a. danach beurteilte, in welchem Krieg sie gedient hatten.
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Ausgaben von Jack

Hardcover

Seitenzahl: 320

Besitzer des Buches 2

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