Suzukis Rache

Buch von Kotaro Isaka, Sam Malissa

  • Kurzmeinung

    Abroxas
    Leicht makaberes, schwarzhumoriges Stück in der Welt der Killer, nicht ganz so rasant wie Bullet Train

Zusammenfassung

Serieninfos zu Suzukis Rache

Suzukis Rache ist der 1. Band der Einen echten Killer Reihe. Diese umfasst 3 Teile und startete im Jahr 2004. Der letzte bzw. neueste Teil der Serie stammt aus dem Jahr 2017.

Bewertungen

Suzukis Rache wurde insgesamt 4 mal bewertet. Die durchschnittliche Bewertung liegt bei 4,1 Sternen.

(1)
(3)
(0)
(0)
(0)

Meinungen

  • Leicht makaberes, schwarzhumoriges Stück in der Welt der Killer, nicht ganz so rasant wie Bullet Train

    Abroxas

Rezensionen zum Buch

  • Rezension zu Suzukis Rache

    Der Ausgangspunkt der Handlung ist simpel: Mathematiklehrer Suzuki ist eigentlich ein zurückhaltender Mensch. Doch seit seine Frau bei einem Autounfall gestorben ist, befindet er sich auf Abwegen. Er hat herausgefunden, dass der Sohn eines Gangsterbosses am Steuer saß und dass dieser häufiger leichtfertig oder absichtlich solche Unfälle verursacht, geschützt durch des Vaters Einfluss. Und Suzuki schwört Rache. Er plant, sich der Organisation anzuschließen, sich empor zu arbeiten, bis sich eine Gelegenheit ergibt, und diese scheint schließlich zum Greifen nahe, als – der verhasste Ganove vor Suzukis Augen von einem Auto überfahren wird und stirbt.
    Eher aus den Umständen heraus heftet sich Suzuki als Einziger an den möglichen Mörder, einem ominösen "Pusher", ein geheimnisvoller Killer, der seine Opfer vor Fahrzeuge schubst, um sie zu töten. Doch Suzuki ist nicht der Einzige, der dem Pusher auf dem Fersen ist. Weitere – eher skurrile – Vertreter der "Branche" mischen sich ein.
    Suzukis Rache ist ursprünglich vor Bullet Train geschrieben worden, welches bereits im letzten Jahr auf Deutsch erschien und kurzerhand eine Filmadaption durch David Leitch nach sich zog. Den makaberen, aber flotten Humor haben beide Romane gemein, aber in puncto Action unterscheiden sich die Bücher merklich. Bullet Train lebt von seiner Bühne auf engstem Raum (ein Hochgeschwindigkeitszug oder "Shinkansen"), einer hochgetakteten Handlung, die durch die Haltestationen markiert ist. Ganz zu schweigen von den vielen turbulenten Kampfszenen, die eine Filmadaption nahezu unausweichlich machten.
    Suzukis Rache schlägt einen anderen Ton an. Es gibt zwar so etwas wie eine Dead Line, die Druck erzeugt (Suzuki weigert sich, die Identität des Pushers preiszugeben, seine Vorgesetzte tobt), aber das Tempo ist doch gemächlicher und Kampfszenen kommen seltener vor, sind allgemein weniger aufwendig choreographiert. Eher schlägt Isaka einen makaberen, melancholischen Ton an, der fast schon fatalistische Züge annimmt, wäre er nicht durch die skurrile Nonchalance gebrochen, mit der die Figuren mit ihrer eigenen "Branche" kokettieren, als wäre es ein gewöhnlicher Gewerbezweig.
    In dieses Bild passt beispielsweise der "Wal", ein Killer, der die sonderbare Gabe besitzt, seine Opfer nur mittels Gespräch zum Selbstmord zu bringen. Der Preis dafür ist, dass die Geister der so um die Ecke Gebrachten ihn von Zeit zu Zeit heimsuchen. Die damit verbundenen Sinnestäuschungen werden stärker und erscheinen unvermittelter, der Wal selber wird zunehemend von der Befürchtung erfasst, dass sein Ende naht, was er mit einer – nun ja – fatalistischen Grimmigkeit hinnimmt.
    Oder man nehme "Zikade", ein für seine Kaltschnäuzigkeit bekannter Killer, der seinen Agenten und dessen bevormundende Art hasst. Seit er bei einem Auftrag einen französischen Autorenfilm über einen Jungen, der von einem Zeitungshändler ausgebeutet wird, gesehen hat, setzt er sich mit dem Gedanken auseinander, sein Handwerk und damit sein Leben in die eigenen Hände zu nehmen.
    Die einzelnen Parteien treffen aber verhältnismäßig spät aufeinander, vornehmlich erzählt Isaka die Background-Geschichte der einzelnen Figuren (daher der folgerichtige englische Titel "Three Assassins" - Drei Auftragsmörder; das japanische Original hieß stattdessen sinngemäß "Grashüpfer", warum auch immer), ehe er im letzten Drittel den Ring freigibt. Wie in Bullet Train auch nutzt Isaka die ruhigeren Passagen für eingestreute, philosophisch angehauchte Dialoge, etwa wenn Suzuki entdeckt, dass der Mann, den er für den Pusher hält, sich als fürsorglicher Familienmensch erweist, was ihn in Gewissensnöte bringt. Diese Passagen bleiben aber kurz und pointiert, dies ist immer noch ein lupenreiner Thriller, kein Thesenroman, und sicher auch kein peinlich überamibitionierter Roman, dafür sind die Dialoge zu keck, umwoben von einem Hauch der Ironie.
    Unterm Strich ist Suzukis Rache ein unterhaltsamer schwarzhumoriger Trip durch ein Gangstermilieu, in dem exzentrische wie skrupellose Killer mit existenziellen Sorgen und Ängsten die Hauptrolle spielen. Nicht ganz so rasant wie sein Quasi-Vorgänger, aber pfiffig geschrieben und mit schillernden Charakteren.
    Weiterlesen
  • Rezension zu Suzukis Rache

    Herr Suzuki führt ein normales Leben als Mathematiklehrer, bis seine Frau bei einem Autounfall von einem betrunkenen Fahrer getötet wird und er Rache schwört. Dazu heuert er bei „Furoirain“ (=„Fräulein“) an, der Organisation, die Terahara Senior, der Vater des Unfallverursachers leitet – ein zwielichtiges Kartell, das seinen Profit aus Betrügereien, Entführungen und Schlimmerem schlägt. Dort soll Suzuki Terahara Junior seine Loyalität beweisen und zwei Menschen töten; eine gute Gelegenheit für ihn, selbst zuzuschlagen.
    Doch dann wird dieser vor seinen Augen auf die Straße gestoßen und überfahren – was für eine Ironie! Verantwortlich ist der „Pusher“, ein berüchtigter Killer. Den soll Suzuki verfolgen und an das Kartell ausliefern, doch als er dessen Familie kennenlernt, ist er sicher: dieser Mann kann kein Killer sein! Er versucht, die Meldung an das Kartell hinauszuzögern und gerät in einen irrwitzigen Kleinkrieg.
    „Suzukis Rache“ ist der zweite Thriller von Kotaro Isaka, der ins Deutsche übersetzt wurde. Zeitlich ist er vor „Bullet Train“, aber im selben Universum angesiedelt. Die Erzählperspektive wechselt zwischen zahlreichen Charakteren hin und her, was der Handlung ein rasantes Tempo und spannende Einblicke verleiht. Neben Suzuki treffen wir auf zwei Auftragskiller, den „Wal“ und die „Zikade“ und obwohl wir einen düsteren Thriller vor uns haben, in dem es auch allerhand Gewaltszenen gibt, ist die Handlung an vielen Stellen unglaublich humorvoll. Das liegt zum einen an den Verwicklungen zwischen den drei Figuren und ihren Aufträgen sowie an witzigen, oft ins Slapstickhafte übergehenden Szenen, die wir auch schon aus „Bullet Train“ kennen.
    Die Romane von Kotaro Isaka sind nicht unbedingt sprachliche Meisterwerke, aber sie erfüllen ihren Zweck: Sie unterhalten ganz herrlich und stellen dabei das Thriller-Genre kräftig auf den Kopf. Dabei lassen sie zwischendurch auch ernste Momente nicht vermissen, zum Beispiel wenn Herr Suzuki in eiskalten Killern etwas Menschliches, Verletzliches entdeckt oder diese sogar ihren Beruf in Frage stellen. Ich hoffe sehr auf weitere Übersetzungen.
    Weiterlesen

Ausgaben von Suzukis Rache

Hardcover

Seitenzahl: 304

E-Book

Seitenzahl: 327

Taschenbuch

Seitenzahl: 272

Besitzer des Buches 8

Update: