Die leise Last der Dinge

Buch von Ruth Ozeki, Andrea von Struve, Petra Post

  • Kurzmeinung

    claudi-1963
    Leider ein Buch das mich nicht angesprochen hat und das ich bei der Hälfte abgebrochen habe.

Zusammenfassung

Inhaltsangabe zu Die leise Last der Dinge

»Ein Triumph!« MATT HAIG Ein Jahr nach dem Unfalltod seines Vaters beginnt der dreizehn Jahre alte Benny Oh Stimmen zu hören. Es sind die Stimmen der unbelebten Gegenstände in seinem Zuhause – seine Sneakers, eine zerbrochene Weihnachtskugel, ein Blatt welker Salat. Gleichzeitig beginnt seine Mutter Annabelle, immer mehr Dinge zu horten, bis es kaum mehr einen freien Platz auf dem Fußboden oder in den Regalen ihres Hauses gibt. Mutter und Sohn drohen in ihrer Trauer den Halt zu verlieren – bis sie auf ein Buch stoßen, das sie womöglich zu retten imstande ist ... Mit liebenswerten Figuren, einer fesselnden Geschichte und der Auseinandersetzung mit den Themen Trauer, Erwachsenwerden und unser Verhältnis zu materiellen Dingen legt die Booker-Preis-nominierte Ruth Ozeki einen klugen, verspielten, mitreißenden, herzerwärmenden und absolut einzigartigen neuen Roman vor. Er wurde mit dem Women’s Prize for Fiction 2022 ausgezeichnet.
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Bewertungen

Die leise Last der Dinge wurde insgesamt 6 mal bewertet. Die durchschnittliche Bewertung liegt bei 3,3 Sternen.

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Meinungen

  • Leider ein Buch das mich nicht angesprochen hat und das ich bei der Hälfte abgebrochen habe.

    claudi-1963

Rezensionen zum Buch

  • Rezension zu Die leise Last der Dinge

    "Jede Leidenschaft grenzt ja ans Chaos, die sammlerische aber an das der Erinnerungen." (Walter Benjamin)
    Nach dem Unfalltod seines Vaters Kenji beginnt der 13-jährige Benny Oh Stimme zu hören. Mit der Zeit wird es immer heftiger und durcheinander, sodass er Probleme in der Schule bekommt und seine Mutter ihn sogar in eine Klinik einweisen lässt. Seine Mutter Annabelle hingegen kann sich nicht von Dingen trennen und so stapeln sich immer mehr unnütze Gegenstände in der Wohnung. Ihr Mann Kenji fehlt einfach an allen Ecken und Enden. Er hat nicht nur die Familie zusammengehalten, sondern außerdem für Ordnung gesorgt. Ohne ihn scheint das Leben immer schwieriger zu werden für Annabelle, bis sie auf ein Buch stößt, das Hilfe verspricht.
    Meine Meinung:
    Anhand des Klappentextes und der Auszeichnung, die sie 2022 gewonnen hat, hatte ich hohe Erwartungen an diese Geschichte. Leider hätte ich lieber die Finger davon gelassen. So schön es begann, wurde die Geschichte immer mysteriöser, schwieriger und unglaubwürdiger für mich. Es mag ja sein, dass dies die Absicht der Autorin war. Allerdings hatte ich mir unter Gegenständen, die eine Stimme bekommen, etwas anderes vorgestellt. Ich dachte, diese bekommen eine wirklich eigene Stimme, stattdessen erlebe ich ein Durcheinander, das eigentlich nur von Benny wahrgenommen wird. Komisch wird es dann, als Benny in der Bibliothek einen Obdachlosen kennenlernt, der überaus eigenwillig ist und mit dem ich gar nichts anfangen konnte. Genauso ging es mir mit Aleph dem Mädchen, mit dem Benny sich anfreundet und die ständig weise Ratschläge für ihn hat. Dass er nach dem Tod seines Vaters und der Trauer psychische Probleme und dadurch Stimmen hört, konnte ich noch nachvollziehen. Selbst als diese immer dominanter werden und ihn an seine Grenzen der Belastbarkeit bringen. Annabelle hingegen war für mich ein recht schwieriger Charakter, mit dem ich nicht warm wurde. Besonders als Mutter und Erziehungsberechtigte tue ich mich bei ihr schwer. Oft hatte ich das Gefühl, Benny ist hier der Vernünftige und seine Mutter das Kind, welches sich einfach nicht unter Kontrolle hat. Von Kauf- und Sammelzwang, keine Ordnung halten bis zu Bequemlichkeit kommt bei Annabelle alles zum Tragen. Ihr Mann Kenji war seither der Gegenpol zu ihren Macken, welcher nach seinem Tod nun maßgeblich fehlt. Annabelle sieht zwar diese Probleme, ändert jedoch kaum etwas. Für Benny selbst wird sein zu Hause zusehends zur Belastung, weshalb er sich fast nur noch in der Bibliothek aufhält. Bücher schenken ihm Ruhe und lassen ihn die Stimmen vergessen. Schade, dass die Autorin dann zusehends die esoterische Richtung in Form des Zen Buddhismus in die Geschichte einfließen lässt. Vor allem durch Tidy Magic Buch und der Nonne spüre ich immer mehr Einflüsse der zen-buddhistischen Priesterin Ruth Ozeki. Leider war mir dieses Detail zuvor entgangen, sonst hätte ich es mir vorher überlegt, ob ich dieses Buch lese. Ab der Mitte wurde die Geschichte dann immer mehr zum Fantasybuch, was so gar nicht mein Favorit ist. Immer häufiger erwische ich mich, dass ich Seiten einfach nur noch überfliege, weil es zu langatmig ist. Bis mir ehrlich gesagt die Zeit zu schade ist, um weiterzulesen und ich aufgebe. Ich bin nur noch enttäuscht, bei so einer Auszeichnung hatte ich definitiv etwas anderes erwartet. Leider kann ich keine Empfehlung aussprechen, doch da es gelegentliche Szenen gab, die ich durchaus positiv empfand, gebe ich diesem Buch 2 von 5 Sterne.
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  • Rezension zu Die leise Last der Dinge

    Kenji, eine Jazz-Musiker mit Drogenproblem, legt sich nach einem Auftritt vor die Straße vor seinem Haus, schläft ein und wird am nächsten Morgen von einem Laster überfahren. Seine Frau Annabelle und der gemeinsame Sohn Benny stehen also plötzlich allein da: So startet Ruth Ozekis aktueller Roman „Die leise Last der Dinge“, der in diesem Jahr den Women's Prize for Fiction gewonnen hat.
    Ozeki verfolgt über mehrere Jahre hinweg, wie Annabelle und Benny Kenji betrauern und mit ihrem Leben weitermachen. Dabei wird ziemlich schnell deutlich, dass keiner von beiden einen gesunden Weg findet, die eigene Trauer zu durchleben und schließlich zu überwinden. Annabelle, einst schlank und hübsch, futtert sich nun Kummerspeck an und kauft gegen die innere Leere ständig unsinniges Zeug, bis das ganze Haus komplett zugemüllt ist. Benny hingegen beginnt, Stimmen zu hören, die ihn bald in die geschlossene Psychiatrie bringen. Er schwänzt die Schule, versteckt sich in der öffentlichen Bibliothek und findet dort fragwürdige, ebenfalls versehrte Freunde (und die erste, schüchterne Liebe).
    Über fünfhundert Seiten Annabelles und Bennys Unfähigkeit zu beobachten, einen neuen Sinn im Leben zu finden, ist anstrengend. Schon, weil über weite Strecken keine innere Entwicklung der Figuren zu beobachten ist – das Buch ist schlicht zu lang. Auch als es für die kleine Familie dann aufwärts geht, kommt der Impuls dafür von außen. Annabelle und Benny bleiben meist passiv und ertragen ihr Schicksal, statt es eigenmächtig zu formen.Man durchlebt bei der Lektüre verschiedene Empfindungen: von Mitleid über Frust bis Wut ist alles dabei. Trotz Ozekis schriftstellerischen Talents hat sie es für mich nicht geschafft, die beiden Hauptcharaktere greifbar zu machen, da sie nur aus ihren psychologischen Beschädigungen zu bestehen schienen (die mit dem Messie-Syndrom, der mit den Stimmen). Auch die literarisch interessante Idee, Teile des Romans vom Buch selbst erzählen zu lassen, das wiederum mit Benny in einen Gedankenaustausch tritt, blieb für mich ein Gimmick, kein tragender Bestandteil der Handlung. So bleibt für mich nach der Lektüre die Erkenntnis, einen Roman gelesen zu haben, der einerseits zu lang ist und andererseits viele Themen anteasert, ohne sie je auszuarbeiten.
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  • Rezension zu Die leise Last der Dinge

    Benny ist zwölf Jahre alt, als sein Vater, ein Jazzmusiker mit Drogenproblem, von einem Hühnerlaster überfahren wird. Nun ist er allein mit seiner Mutter Annabelle, die zwar versucht, die Familie über Wasser zu halten, aber immer mehr im Chaos versinkt. Eines Tages beginnt Benny, Stimmen zu hören, die immer lauter werden und sich irgendwann nicht mehr ausblenden lassen. Es sind die Gegenstände um ihn herum, die zu ihm sprechen, doch weil ihm das natürlich niemand glaubt, landet er in der Psychiatrie. Dort lernt er ein Mädchen kennen, das Aleph und sie und ihre Clique verändern Bennys Leben.
    Für „Die leise Last der Dinge“ wurde Ruth Ozeki mit dem Women‘s Prize for Fiction ausgezeichnet und zumindest vom Aufbau des Romans gesehen, kann ich das gut nachvollziehen. Die Handlung wird auf besondere Weise erzählt, nämlich von einem der Dinge, das zu Benny spricht. Er selbst mischt sich auch immer wieder ein und wendet sich direkt an die Leser/-innen, um das Erzählte zu kommentieren. In kurzen, eindringlichen Sätzen wird so geschildert, wie sich das Leben von Mutter und Sohn ohne den Vater ändert.
    Das zentrale Thema des Buches ist sicherlich seelische Gesundheit. Mutter Annabelle kann den Tod ihres Mannes Kenji nicht verwinden und spürt noch immer seine Präsenz im Haus. In ihrer Trauer hortet sie jede Menge Dinge, so dass im Haus kaum noch Platz ist und der Vermieter mit Räumung droht. Benny hingegen kann all diese Gegenstände hören – kein Wunder, dass er das schließlich nicht mehr aushält und „verrückt“ wird. Doch was bedeutet das eigentlich, verrückt zu sein? Sind wir nicht alle irgendwie verrückt? Das findet zumindest das Aleph.
    Leider gelang es mir nicht, eine Verbindung zu den Figuren aufzubauen. Benny mag ein typischer Teenager sein, aber das machte ihn mir nicht unbedingt sympathischer. Mutter Annabelle ist furchtbar lethargisch und das auch noch dann, wenn sie droht, ihren Sohn zu verlieren. Zudem ist der Roman oft etwas langwierig und die Botschaft am Ende fragwürdig. Nicht mein Favorit für den Women‘s Prize, aber dennoch ein gut geschriebenes Buch mit wichtigem Grundthema.
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Ausgaben von Die leise Last der Dinge

Hardcover

Seitenzahl: 688

E-Book

Seitenzahl: 663

Taschenbuch

Seitenzahl: 688

Die leise Last der Dinge in anderen Sprachen

  • Deutsch: Die leise Last der Dinge (Details)
  • Englisch: The Book of Form and Emptiness (Details)

Besitzer des Buches 13

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