Unser Teil der Nacht

Buch von Mariana Enríquez, Inka Marter, Silke Kleemann

  • Kurzmeinung

    wurm666
    Dieser Pageturner war wircklich eschwer aus der Hand zu legen! War ein super Geschenke meiner Stammbuchhandlung!

Zusammenfassung

Inhaltsangabe zu Unser Teil der Nacht

Dunkelheit und Licht, Grausamkeit und Liebe. Eine große Familiensaga in einem von Extremen geprägten Land. Mariana Enriquez nimmt uns mit in die gewaltvolle Geschichte Argentiniens und die albtraumhaften Abgründe der Macht. Eine einzigartige Vater-Sohn-Geschichte, in der doch die Frauen alle Fäden in der Hand halten. Ein Vater und sein Sohn fahren quer durch Argentinien, als wären sie auf der Flucht. Wohin wollen sie? Vor wem fliehen sie? Es sind die Jahre der Militärjunta: Menschen verschwinden spurlos, überall lauert Gefahr. Sein Vater versucht den jungen Gaspar vor dem Schicksal zu schützen, das ihm zugedacht ist, seit seine Mutter unter ungeklärten Umständen gestorben ist. Bei einem Unfall, der vielleicht keiner war. Wie sein Vater Juan soll Gaspar einem Geheimbund, genannt der Orden, als Medium dienen. Mit grausamen Ritualen versuchen sie, dem Geheimnis des ewigen Lebens auf die Spur zu kommen. Doch der Preis ist hoch und der körperliche und geistige Verfall schnell und unerbittlich, wie Juan weiß. Eine scheinbar aussichtslose Flucht beginnt, denn der Einfluss des Ordens kennt keine Grenzen. Unser Teil der Nacht ist eine Reise durch die Zeit in die Seelen der Menschen. Eine große Geschichte, die Enríquez so poetisch, lakonisch und episch erzählt, dass sie noch lange nachhallt.
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Bewertungen

Unser Teil der Nacht wurde insgesamt 5 mal bewertet. Die durchschnittliche Bewertung liegt bei 4,5 Sternen.

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Meinungen

  • Dieser Pageturner war wircklich eschwer aus der Hand zu legen! War ein super Geschenke meiner Stammbuchhandlung!

    wurm666

Rezensionen zum Buch

  • Rezension zu Unser Teil der Nacht

    Im Sog der Dunkelheit
    Wozu Menschen fähig sein können muss Juan von Kindesbeinen an erleben. Durch einen schweren Herzfehler landet er bei einer sehr reichen aber auch verrückten Familie, die seine Gabe als Medium schamlos ausnutzen. Mit der Zeit erkennt Juan, dass der Weg den diese Familie geht weder der richtige ist sondern auch das dieser geradewegs ins Verderben führt. Denn mittlerweile hat er eine kleine Familie und einen kleinen Sohn Gaspar, der seine Gabe scheinbar geerbt hat. Ihm bleibt nicht viel Zeit um seinen Sohn vor den Fänger dieser Familie zu retten. Also schmiedet er einen waghalsigen Plan, bei dem er von seinen engsten Freunden unterstützt wird. Nachdem er es geschafft hat seinen Sohn aus der Einflusssphäre des Ordens zu schaffen, ist dieser jedoch keineswegs außer Gefahr. Er hat ihn mit diesem geschickten Schachzug nur etwas Zeit erkauft. Das muss Gaspar viele Jahre auch erkennen als sein Onkel und Ziehvater brutal gefoltert aufgefunden wird und wenig später stirbt.
    Die Autorin hat einen nicht gerade einfachen Schreibstil, an den man sich erst einmal gewöhnen muss. Nicht zu letzt weil sie den Leser mit vielen kleinen Informationen füttert, die man bei der Masse eben nicht so schnell verarbeiten kann. Neben der Familiengeschichte witmet sich die Autorin der Geschichte Argentiniens, der Diktatur, Folter und vielen kleinen Nebenthemen.
    Der Roman ist in verschiedene Teile unterteilt, wobei in jedem Teil eine Person zu Worte kommt, die die Geschichte aus ihrer Sichtweise erzählt. Dadurch wird es in Gewisserweise zu einem Generationenroman. Da der Roman doch sehr umfangreich ist, werde ich mich hier nur auf einen Handlungsstrang, der Familiengeschichte konzentrieren. Alles in allen ist der Roman von einer Brutalität geprägt, von Folter, Verstümmelung und Gewalt. Die Adoptionsfamilie von Juan, die ihn seiner biologischen Familie geraubt hat, ist Teil eines sehr einflussreichens Ordens/Sekte, die ihn ohne Rücksicht als Medium missbraucht. Sie verfolgen nur ein Ziel, und dafür soll Juan die nötigen Infos von der Dunkelheit bekommen. Gerade weil die Gewalt ein zentrales Thema in diesem Roman ist und eine gewisse Grausamkeit allgegenwärtig ist, ließt er sich streckenweise recht schwer bzw. man sollte es vermeiden ihn vor der Nachtruhe zu lesen.
    Es gibt die Bösen, die Guten und die irgendwo dazwischen stehen. Ein Großteil der Adoptionsfamilie von Juan ist nicht nur verrückt sonder auch fanatisch, da von klein auf an mit diesen Orden sozialisiert wurden. Sie sind Monster und Sadisten, die Menschen aus reiner Lust quälen und Misshandeln. Die Zwischengeneration, zu der Juan und seine Frau Rose gehören, wollen diesen Kreis durchbrechen. Obwohl Rose eben durch ihre Sozialisation zwischen der Modernen und der Welt des Ordens steht. Zum einen hoch gebildet zum anderen jedoch in dieser kleines Welt des Ordens und seinen Regeln verwurzelt. Erst durch ihren Sohn muss sie sich entscheiden, da ihr eigentliches Ziel, den Orden zu leiten, nicht so leicht zu verwirklichen ist.
    Fazit: Alles andere als leichte Kost, erwartet dem Leser mit diesen doch sehr umfangreichen Roman. Selbst der Schreibstil, ist nicht ganz ohne, da man quasi mit Zusatzinfos überschüttet wird. Alles in allen ein sehr brutaler und blutiger Roman, der es lohnt gelesen zu werden.
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  • Rezension zu Unser Teil der Nacht

    Nun ist das dicke Buch fertiggelesen und es gibt keine Fragen mehr. Die letzten Seiten habe ich mehrmals gelesen, um zu verstehen, was passiert ist. Es bleibt wenig offen und dieses Wenige muss auch offen bleiben, denn die Geschichte entwickelt sich weiter. Ohne uns! Denn der Mensch darin entwickelt sich, er braucht Zeit und er lernt.
    Juan Peterson, das ist der Mann, um den sich hier alles dreht. Das Medium, das der geheime Orden haben wollte und brauchte, um sich für alle Ewigkeit die Unsterblichkeit zu sichern. Die Hüter des Geheimbundes kauften Juan bereits als Kind seinen Eltern ab. Der Vater war froh, die Verantwortung für den schwer herzkranken Jungen los zu sein. Die Mutter nicht.
    Ich habe mir den erwachsenen Juan immer ein wenig wie David Bowie vorgestellt, wie von einem anderen Stern, Frauen und Männer liebend und in jeder Beziehung außergewöhnlich talentiert. Und tatsächlich taucht ja der junge DB im Buch später leibhaftig auf und begegnet in London den Protagonisten.
    Juan hat noch einen etwas älteren Bruder: Luis, über den wir später mehr erfahren. Juan heiratet Rosario und geht damit eine unfreiwillige, aber bewusste Verbindung zu der schlimmsten Schwiegermutter ein, die man sich nur vorstellen kann. Mercedes ist das pure Böse, die selbst ernannte Chefin des weit verzweigten und unendlich reichen Geheimbundes.
    Ist Juan nun ein Gott, ist er begabt oder verflucht? „Die Götter verhalten sich immer wie die Menschen, die sie machen.“ (Seite 429) Auf jeden Fall ist Juan das stärkste Medium, dass der Orden jemals hatte. Er versucht oft, sich abzugrenzen und teilweise gelingt es ihm auch. Mit all seiner gewaltigen Macht versucht Juan seinen Sohn Gaspar zu schützen, damit ihn der Orden nicht in seine Fänge bekommt.
    Oft klingt die Schwermut einer Violeta Parra durch die Zeilen, die am Ende ihres Lebens „Gracias a la Vida“ komponiert und sich im Anschluss daran umgebracht hat.
    Bei der verstörenden Coverabbildung fehlen die Flügel, der Körper und die Umgebung des gefallenen Engels. Ein wenig vom Rest des Gemäldes lässt die Rückseite erkennen und das ist mir vorher – ehrlich gesagt – gar nicht aufgefallen, erst jetzt, wo ich mich mit dem Gemälde beschäftige.
    Dieses Buch hält überhaupt so viele Überraschungen bereit, dass man nicht in der Lage wäre, sie alle aufzuzählen, selbst wenn man Spoiler in Kauf nähme. Und es ist ja keineswegs ausgeschlossen, dass viele der Vorkommnisse im realen Leben auch so passieren (Woher weiß die Autorin das alles?), denn momentan ist ja das Satanische auf dem Vormarsch in unserer Welt und das Gegengewicht scheint zu fehlen oder nicht stark genug zu sein. (Ich hoffe, ich irre mich!)
    „Jedes Vermögen wird auf dem Leid anderer aufgebaut, und das unsere, auch wenn es auf einzigartige und ungewöhnliche Weise zustande kam, ist keine Ausnahme.“
    Mein Fazit: Schreib noch ein paar Bücher, Mariana Enriquez, ich werde sie alle lesen, sogar auf Spanisch, wenn's sein muss. Und noch was, gibt's auch 10 Sterne?
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Ausgaben von Unser Teil der Nacht

Hardcover

Seitenzahl: 832

E-Book

Seitenzahl: 833

Besitzer des Buches 9

Update: