Die schweigsamen Affen der Dinge

Buch von Hilmar Klute

Cover zum Buch Die schweigsamen Affen der Dinge

Titel: Die schweigsamen Affen der Dinge

2,5 von 5 Sternen bei 2 Bewertungen

Verlag: Galiani-Berlin

Format: Gebundene Ausgabe

Seitenzahl: 288

ISBN: 9783869712475

Termin: März 2022

Aktion

Zusammenfassung

Inhaltsangabe zu Die schweigsamen Affen der Dinge

Ein Roman über Klassenschranken, den Aufstieg durch Bildung, das Ruhrgebiet und die rettende Kraft des Lesens. Henning hat es geschafft – als Arbeiterkind im grauen Ruhrgebiet der 70er Jahre aufgewachsen, hat er sich früh für Literatur begeistert, erfolgreich studiert, ist nach Berlin gezogen und hat sich als Journalist und Literaturkenner in den Kreisen der Bohème und der Gebildeten einen Namen gemacht. Seine Herkunft bleibt ein Makel, den es zu überdecken gilt. Als sein Vater Walter an den Folgen einer Krebserkrankung stirbt, spürt Henning keine Trauer: Das Verhältnis der beiden war distanziert, der eigene Vater war für ihn ein Fremder ohne jegliche Ambitionen, die einengenden Grenzen der Arbeiterschicht und des Ruhrgebiets aufzubrechen. Auf der Beerdigung in Recklinghausen sieht Henning Jochen wieder, einen alten Jugendfreund des Vaters. Dieser erzählt ihm von der ersten weiten Reise der beiden: als Neunzehnjährige mit dem Moped durch Korsika. Walter schien damals ein anderer Mensch gewesen zu sein: lebenshungrig, voller Pläne und Träume. Statt seinen Aufsatz über Oskar Loerke zu Ende zu schreiben, beschließt Henning, diese Reise mit Jochen zu wiederholen, und muss feststellen, dass seine Vorstellung vom anspruchslosen, stumpfen Vater nicht ganz der Wahrheit entspricht ...
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Bewertungen

Die schweigsamen Affen der Dinge wurde insgesamt 2 mal bewertet. Die durchschnittliche Bewertung liegt bei 2,5 Sternen.

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Rezensionen zum Buch

  • Rezension zu Die schweigsamen Affen der Dinge

    • 23. Februar 2023 um 00:13
    Hennings Vater, einen 1940 geborenen Maurer, der sein Leben in Recklinghausen zubrachte, kennzeichnete eines: Gleichgültigkeit. Wortkarge Gleichgültigkeit der Welt, sich selbst und Henning gegenüber. Wenn er sich äußerte, dann in Wutausbrüchen, was zur Scheidung führte. Seine zweite Frau Rita, die er auf mysteriöse Weise kennengelernt haben muss, ruft zu Beginn der Geschichte Henning an, um ihm mitzuteilen, dass sein Vater gestorben sei.
    Das war nach einem längeren Krebsleiden erwartet worden und Henning angesichts des Verhältnisses zum Vater, ziemlich gleichgültig. Immerhin ist er dann zum Begräbnis gefahren, einem ebenfalls recht gleichgültigen Ereignis.
    Damit sind wir auch schon auf Seite 94 dieses Buches gelandet, ein Drittel geschafft. Mehr ist dazu nicht zu sagen. Seitenweise wird über Gleichgültigkeit gejammert und das Dahinsiechen geschildert.
    Übrigens wird am Ende des Buches noch eine Hörbuchfassung (gesprochen von Frank Goosen)beworben. Das muss heute sein, ist aber etwas paradox, da Sprechen/Hören einerseits langsamer geht als Lesen, andererseits ein Hörbuch schneller überstanden ist als ein richtiges Buch. Offenbar fehlt dann eine Menge. Das scheint allerdings egal zu sein. Und in diesem Fall stimmt es wohl auch.
    Statt erst das Buch und dann das Hörbuch herauszubringen, wird man es künftig sicherlich umgekehrt machen: Der Autor diktiert das Hörbuch herunter, die Software setzt das in Buchstaben um und vielleicht werden dann noch ein paar ausschmückende, aber ansonsten für die Geschichte gleichgültige Abschnitte ergänzt.
    Wie herunterdiktiert wirkt auch der Rest des Buches. Nicht immer ist die Software da fehlerfrei. So wird aus dem Bratwurst-Pappteller schon mal ein Pappbecher und aus der Karbollampe eine »Karbonlampe«. Schludrigkeit auch in Details: Der Edeka-Markt von Herrn Vorkötter wird einige Seiten später zum Rewe-Markt, der gemietete Peugeot verwandelt sich in einen Citroën. Wer hat schon Lust, sich das ganze Buch durchzulesen, nachdem man es geschrieben hat? Klute offenbar nicht, sein Lektor, der Name wird im Impressum erwähnt, anscheinend auch nicht.
    Während die triste und fast ausnahmslos ereignislose Kinder- und Jugendzeit von Henning breit ausgewalzt wird (selbstverständlich auch die Gleichgültigkeit, diese immer gleiche, völlig gleichgültige Gleichgültigkeit des Vaters), bleiben die Figuren Schatten. Mehr als dass Henning als Junge schlaksig wirkte, erfährt man nicht über ihn. Über seine Frau erst recht nicht. Wie sieht sie aus, was ist ihre Vorgeschichte, bevor sie ihr Geld als Psychounternehmensberaterin verdiente?
    Immerhin wohl genug, damit ihr Ehemann wochenlang ergebnislos an einem Essay über Oskar Loerke für ein »Ideenmagazin« nicht-schreiben kann, für den gewiss ohnehin kein fürstliches Honorar zu erwarten gewesen wäre.
    Achja, Oskar Loerke, der Berliner Dichter, kommt auch vor. Vor ihm ist der Titel des Buches geklaut (natürlich ganz legal, da er schon 1941 gestorben und daher das Urheberrecht abgelaufen ist, clever). Und was Klute darf, dürfen wir schon lange, nämlich Loerke zitierend verraten, was diese »schweigsamen Affen der Dinge« sind: Schatten. Genau wie die Figuren in diesem Buch.
    Und dem Einwand, dass Menschen eigentlich keine Dinge seien, begegnet Klute erfolgreich, indem er die in seiner Geschichte vorkommenden Menschen als mechanische Puppen darstellt: klischeehaft, stereotyp, seelenlos, völlig vorhersehbar.
    Lustlos heruntergeschrieben oder -diktiert, nachlässig lektoriert und einschläfernd. Das gleichgültigste Buch seit längerer Zeit.
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Ausgaben von Die schweigsamen Affen der Dinge

Hardcover

Cover zum Buch Die schweigsamen Affen der Dinge

Seitenzahl: 288

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Update: 20. Juni 2024 um 15:30