Zusammenfassung

Inhaltsangabe zu Englischer Harem

Eine junge Frau zu ihren Eltern, untere Mittelschicht im Londoner Vorort: »Ich habe eine gute und eine schlechte Nachricht. Die gute: Ich heirate, die schlechte: Er ist Perser. Und übrigens: Er hat bereits zwei Frauen.« So beginnt ein provozierender Roman über Heimat, Kochen und die Faszination des Fremden … und eine Liebesgeschichte wie keine andere – für diese Zeit.
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Bewertungen

Englischer Harem wurde insgesamt 27 mal bewertet. Die durchschnittliche Bewertung liegt bei 4 Sternen.

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Rezensionen zum Buch

  • Rezension zu Englischer Harem

    Ich muss leider sagen, dass meine anfängliche Begeisterung im zweiten Teil des Buches doch sehr nachgelassen hat.
    Der Schreibstil hat mich durchaus überzeugt, auch die Grundidee fand ich wirklich gelungen- ein Aufeinandertreffen zweier Welten, in denen nichts so ist wie es auf den ersten Blick scheint, mangelndes Verständnis macht das Leben schwer und eine leicht kitschige, aber durchaus süße Liebesgeschichte, die diese beiden Lebenswelten verbindet- all das hätte eine wunderbare Geschichte ergeben können.
    Was mich jedoch streckenweise richtiggehend genervt hat war die fehlende Selbstreflexion der gesamten Familie Sahar. Von der jungen, naiven Tracy erwartet man das nicht, beim wesentlich älteren, reiferen und durchaus intelligenten Sam schon. Und auch bei der Mutter der Kinder verwunderte es mich oft, dass sie stur ihr eigens Ideal im Kopf hat und darüberhinaus vergisst, dass ihre Kinder nunmal in London aufwachsen und das Jugendamt dort nicht automatisch der Feind ist, sondern in erster Linie das Wohl der Kinder im Blick hat.
    Trotz der Kritikpunkte ist die Geschichte drei Monate nach dem Lesen des Buches noch sehr präsent bei mir, es regt nachhaltig zum Nachdenken an.
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  • Rezension zu Englischer Harem

    Tracy Pringle ist 20, wohnt noch bei ihren Eltern in einer trostlosen Hochhaussiedlung in England und sitzt an der Supermarktkasse, wo sie hoffnungslos unterfordert ist und sich die Zeit damit versüßt, in ihrer Phantasie die Kundschaft in Berühmtheiten zu verwandeln. Eines Tages kosten ihre Träumereien sie den Job, und sie muss sich nach etwas anderem umsehen. Dabei stößt sie auf ein Schild im Fenster eines persischen Restaurants, und trotz anfänglicher Skepsis lädt der Besitzer sie zum Probearbeiten ein - und ist begeistert von Tracys fotografischem Gedächtnis.
    Sam, eigentlich Saaman, ist vor Jahren aus dem Iran nach England gekommen und hat zum Leidwesen seines Vaters, eines Metzgers, das vegetarische Restaurant eröffnet, in dem Tracy nun arbeitet. Sie ist fasziniert von ihm und von seinen Lebensumständen: er lebt mit zwei Frauen und vier Kindern zusammen!
    Irgendwann kann sich Tracy Sams Ausstrahlung nicht mehr entziehen und schockiert ihre Familie mit der Einwilligung, Sams dritte Frau zu werden, zumal sie sich auch mit den anderen beiden Damen bestens versteht. Doch die Außenwelt hat Bedenken, allen voran das Jugendamt, das seelischen Schaden für die Kinder befürchtet ...
    Ein originelles Thema, die aus fremden Kulturkreisen "eingewanderte" Polygamie, wird hier in einer ganz speziellen Ausprägung geschildert, ein eigenartiges, für Außenstehende schwer nachvollziehbares Arrangement zwischen Sam, den drei Frauen und den Kindern, das bei den zuständigen Behörden Besorgnis und bei Ausländerfeinden, darunter Tracys Exfreund, Hass und Abscheu erregt, was zu einer dramatischen Zuspitzung der Situation führt.
    Leider muss ich sagen, dass ich mir von dem Buch zumindest in emotionaler Hinsicht mehr erwartet hätte. Tracys Gefühle blieben mir die ganze Zeit über fremd, und die Art, wie sich ihre Beziehung zu Sam entwickelt, wirkt ziemlich konstruiert, als beschlösse sie eines Tages einfach, sich nun auch in ihn zu verlieben, weil sie ihn und seine beiden Frauen mag. Hier fehlt es an Glaubwürdigkeit und Authentizität, die dem Autor durchaus gelingen kann, etwa bei der Beschreibung des öden, maroden Hochhauses, in dem Tracy lebt. Auch die Rassisten waren mir zu klischeehaft und platt dargestellt.
    Gute Ansätze und ein ganz ordentlich gelungener Schluss, aber große Schwächen in der Figurenzeichnung.
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  • Rezension zu Englischer Harem

    Nichts ist so, wie es auf den Blick scheint.
    Tracy Pringle, 20 Jahre, wohnt bei ihren Eltern in einem trostlosen und baufälligen 23geschossigen Wohnhaus in einem Londoner Vorort. Sie ist Kassiererin in einem Supermarkt und Tagträumerin. Tief in ihre Traumwelt versunken, reagiert sie bei einem offensichtlichen Diebstahl nicht und verliert infolge dessen ihren Job. Sie bewirbt sich in dem vegetarischen Restaurant „Persischer Garten“ um die Stelle einer Kellnerin. Saaman Sahar, der Inhaber, aus Teheran stammend, Sohn einer Metzgerdynastie, Moslem, Oxford-Absolvent und Mitglied eines anglikanischen Kirchenchores, ist zunächst nicht interessiert. Aber Tracy kämpft und bekommt die Stelle auf Probe. Sie setzt sich intensiv mit der persischen Kultur auseinander, Saaman beantwortet ihr die Fragen so gut er kann, aber schon bald weiß Tracy mehr als er. Schnell freundet sich Tracy mit seinen beiden Ehefrauen an. Firouzeh ist die Witwe seines Bruders, es war für Sam, wie er sich in England nennt, eine Ehrensache, sie zur Ehefrau zu nehmen und ihren Kindern ein Heim zu geben. Yvette ist Französin und auch sie hat er nicht ohne Überlegung geheiratet. Tracy ist vom Leben der Sahar’s begeistert, sie kommt ihrem Chef langsam näher, aus anfänglicher Freundschaft wird schnell Verliebtheit und so wird sie schließlich Ehefrau Nummer 3. Für Tracy’s Eltern ist das zuviel, sie können diesen englischen Harem nicht mit ihrem Weltbild vereinbaren und sind strikt gegen diese Beziehung. Und auch die englischen Behörden bekommen Informationen über diesen ungewöhnlichen Fall von Polygamie und werden aktiv.
    "Englischer Harem“ ist eine Liebesgeschichte, eine Tragödie, ein Drama, eine Komödie, ein Gesellschaftsroman und eine Familiengeschichte, oder besser gesagt, von jedem etwas. Anthony McCarten betrachtet in seinem Roman die allgemein bekannten Vorurteile Einheimischer gegenüber Migranten und fremden Kulturen – und umgekehrt. Er scheut sich nicht, die gängigen Klischees aufzugreifen und ad absurdum zu führen. Manche Stellen in dem Buch fand ich skurril und überzogen. Als künstlerisches Mittel ist dies aber durchaus geeignet, den Leser nachdenklich zu stimmen, ihm die Augen zu öffnen und ihn in den vorgehaltenen Spiegel schauen zu lassen. Auch ich stellte mir schon mal die Frage, wie ich als Mutter von Tracy reagiert hätte.
    Die gegenseitigen Vorurteile und die sich daraus ergebenden Missverständnisse hat der Autor auf sehr nachvollziehbare, warmherzige und intelligente Art und Weise beschrieben. Nie hat er verurteilt, nie den moralischen Zeigefinger erhoben. Er hat Situationen beschrieben und dem Leser die Wertung überlassen. In kürzester Zeit habe ich dieses Buch gelesen. Es hat mich beeindruckt und es hat mich berührt, aber es hat mich auch schmunzeln lassen. Dieses Buch mochte ich von Beginn an sehr gern und das Ende war eine Klasse für sich.
    Mein Fazit: „Englischer Harem“ ist weitaus mehr als eine simple Liebesgeschichte einer traumtänzerischen Supermarktkassiererin. Es zeigt unterhaltsam auf, wie wichtig Toleranz und Akzeptanz sind und welche Folgen Vorurteile und Missverständnisse nach sich ziehen können. Die Geschichte um Tracy Sahar wird sicher noch eine Weile in meinem Kopf nachwirken. Selten habe ich Anspruch und Unterhaltung auf so vergnügliche Art verknüpft gefunden.
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  • Rezension zu Englischer Harem

    Anthony McCarten - Englischer Harem
    Inhalt (Klappentext):
    Ihr Hang zu Tagträumen hat die jungen Tracy Pringle um ihren Job gebracht. Doch wie im Traum wenden sich die Dinge zum Guten: ein neuer Job, eine neue Liebe, eine neue fremde Welt - verkörpert von Saaman Sahar, genannt Sam, Sohn einer Metzgerdynastie aus Teheran, vornehmer Besitzer eines vegetarischen Restaurants, Oxford-Absolvent, Muslim und Mitglied eines anglikanischen Kirchenchors. Ach ja - und er hat bereits zwei Frauen.
    Tracys eigentlich unmögliche Liebe ist eine Provokation: für sie selber, für die jeweiligen Eltern ... und für Tracys eifersüchtigen rassistischen Ex-Freund!
    Die Gegensätze prallen vehement aufeinander: Ost und West, Reich und Arm, gemüse und Fleisch, Poly- und Monogamie, Alt und Jung, tolerante Menschlichkeit und blinde Gewalt ...
    "Sind wir noch Herren im eigenen Land?", jammern Tracys Eltern, während Tracy und Sam schon längst die Frage stellen, was das bedeutet: Heimat, Treue, Religion, eine Familie - und Glück.
    Eigene Meinung:
    Ich habe das Buch geschenkt bekommen und war zunächst skeptisch, ob es überhaupt etwas für mich ist. Daher habe ich auch etwas gezögert, es zu lesen. Als ich dann jedoch einmal angefangen hatte, konnte ich nicht mehr aufhören und habe es wirklich schnell durchgelesen.
    Die Geschichte ist so ungewöhnlich, dass man einfach wissen möchte, wie das Ganze denn nun ausgeht. Es ist zunächst für den leser fast unbegreiflich, wie sich eine junge Frau dazu entscheiden kann, einen wesentlich älteren mit bereits 2 (!) Frauen zu heiraten, aber McCarten schafft es, diese Liebe zwischen den beiden Protagonisten so zu beschreiben, dass es im Laufe des Buches immer natürlicher wird, dass Sam mit seinen 3 Frauen zusammen lebt.
    Neben dieser Liebesgeschichte, die hier erzählt wird, geht es aber auch um das Kennenlernen anderer Kulturen. Tracy ist so an Sam interessiert, dass sie möglichst viel über seine Herkunftsland, Iran, und auch über seinen Glauben wissen möchte. Beide führen lange intensive Gespräche, die den Leser in eine andere Welt entführen. In eine Kultur, die uns in vielen Dank sehr fremd erscheint, die aber auch sehr viele interessante Aspekte mit sich bringt.
    Für mich ein Buch, das ich auf jeden Fall empfehlen kann !
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Ausgaben von Englischer Harem

Taschenbuch

Seitenzahl: 592

Hardcover

Seitenzahl: 752

E-Book

Seitenzahl: 592

Englischer Harem in anderen Sprachen

  • Deutsch: Englischer Harem (Details)
  • Englisch: The English Harem (Details)

Besitzer des Buches 71

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