Butter

Buch von Asako Yuzuki, Ursula Gräfe

  • Kurzmeinung

    Enigmae
    Sehr interessante jap. Lektüre. Ließ mich leider etwas ratlos zurück, was nun die Kernaussage war. Wenig pointiert
  • Kurzmeinung

    Abroxas
    Ein kluger und doppelbödiger Gesellschaftsroman über Frauenbilder und Genuss. Köstliche Beschreibungen von Essen.

Zusammenfassung

Inhaltsangabe zu Butter

Ein universeller Roman über Genuss, Lebenskunst und die Geschichte einer weiblichen Befreiung Für alle LeserInnen von Han Kangs »Vegetarierin«, Sayaka Muratas »Ladenhüterin« und Mieko Kawakamis »Brüste und Eier« Rika, eine junge Journalistin in Tokio, recherchiert über die Serienmöderin Manako Kajii, die Männer mit ihren Kochkünsten verführt und anschließend umgebracht haben soll. Manako behauptet, sie verabscheut nichts mehr als 'Margarine und Feministinnen' und hat eine ausgeprägte Leidenschaft für hemmungslosen Genuss und insbesondere Butter. Jetzt, wo sie im Gefängnis sitzt, empfängt sie Rika, unter der Bedingung, nur über ihre Kochkünste zu reden. Für Rika werden die Begegnungen mit Manako zu einer Meisterklasse der Lebenskunst. Ein Roman, der Genuss, Essen und Trinken feiert, vor allem aber die unmöglichen Erwartungen thematisiert, die an Frauen in patriarchalen Gesellschaften heute gestellt werden. »Ein Buch, das einen sofort in seinen Bann zieht. Mann kann nicht anders, als es zu verschlingen.« Yomiuri Shinbun »Ein sinnlicher Roman über Verlangen, Freundschaft und die Geschichte einer Befreiung.« Booklog Japan
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Bewertungen

Butter wurde insgesamt 13 mal bewertet. Die durchschnittliche Bewertung liegt bei 3,7 Sternen.

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Meinungen

  • Sehr interessante jap. Lektüre. Ließ mich leider etwas ratlos zurück, was nun die Kernaussage war. Wenig pointiert

    Enigmae

  • Ein kluger und doppelbödiger Gesellschaftsroman über Frauenbilder und Genuss. Köstliche Beschreibungen von Essen.

    Abroxas

  • Irgendwie nicht Fisch, nicht Fleisch ... war mir insgesamt zu sprunghaft und konzeptlos.

    mondy

Rezensionen zum Buch

  • Rezension zu Butter

    Drei
    Frauen und ein Truthahn
    Dieser
    Roman „Butter“ ist schwierig zu beschreiben, da er keinen roten
    Faden hat und wenig Struktur. Der Leser weiß an keiner Stelle, wo alles hinführen soll und ist am Ende auch nicht viel schlauer. Von allen asiatischen Romanen, die ich bis jetzt gelesen habe, hat dieser hier mir am wenigsten gefallen. Der Vergleich mit „Die
    Vegetarierin“ ist auch hinfällig. Manchmal liest sich „Butter“
    zäh, oft kommt Langeweile auf, manchmal auch ein Hoffnungsschimmer, aber so richtig glücklich bin ich nicht damit geworden.
    Worum geht es nun? Rika, die Protagonistin, ist Journalistin bei einer
    Frauenzeitschrift und hat sich vorgenommen, die Geschichte von Manako
    Kajii zu ergründen. M. K. sitzt im Gefängnis und soll mindestens drei Männer getötet haben. Rikas Besuche bei M. K. sind meist sehr mysteriös oder M. K. will sie gar nicht sehen und die Fahrt ins
    Gefängnis war vergeblich, also Zeitverschwendung. Kajii lügt auch wie gedruckt, so dass weder der Leser noch Rika weiß, was nun Sache ist. Das ist für beide Parteien recht unbefriedigend.
    Nun lässt Rika sich von Kajii durch die Geschichte treiben. Da werden
    Mutter, Schwester und Nachbarn der Gefangenen besucht, da wird Essen gegangen, sogar von ihr angeordneter Sex wird durchgeführt. Ein
    Kochkurs darf dabei natürlich auch nicht fehlen. Befriedigende
    Antworten gibt es nie, aber die Autorin versteht es schon hin und wieder den Leser zu schockieren.
    Einmal dachte ich auch, huh, jetzt wird es doch noch spannend, als Reiko,
    Rikas extrem übergriffige Freundin, plötzlich und unverhofft zu
    Wort kommt. Ab Seite 268. War dann aber doch wieder nichts. Ich konnte mich weder in die eine, Rika, noch in die andere Frau, Reiko, einfühlen und in Kajii schon gar nicht.
    Ab
    Seite 379 dachte ich, das Verhältnis der beiden Protagonisten Rika und Kajii kehrt sich um. Zugunsten von Rika, die endgültig die
    Oberhand gewönne, weil sie von Natur aus gütig ist und Kajii nie
    Güte gewohnt war. Aber auch das war nicht so.
    Zum
    Spiel mit den Identitäten. Wer ist wer? Wer erweitert wessen
    Horizont? Wer erkennt Dinge, die bisher verborgen waren? Oder darf man nur an das glauben, was unmittelbar erreichbar ist? Soll man ein vermeintliches Idol anbeten und Fankult betreiben, oder lieber nicht?
    Allein oder zu zweit? Dieses Spiel hätte echt was werden können, wurde aber nicht. Schade!
    So wurde es lediglich zur Frage aller Fragen, warum es keinen Truthahn geben durfte.
    Fazit:
    Aus meiner Sicht leider nicht empfehlenswert. Viel Butter ja und die lieber essen als darüber lesen. Tolles Coverdesign, aber literarisch unbefriedigendes Verwirrspiel um diese drei Frauen und eine Handvoll
    Männer. Das können andere besser.
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  • Rezension zu Butter

    Verlagstext:
    Rika, eine junge Journalistin in Tokio, recherchiert über die Serienmörderin Manako Kajii, die Männer mit ihren Kochkünsten verführt und anschließend umgebracht haben soll. Manako behauptet, sie verabscheut nichts mehr als „Margarine und Feministinnen“ und hat eine ausgeprägte Leidenschaft für hemmungslosen Genuss und insbesondere Butter. Jetzt, wo sie im Gefängnis sitzt, empfängt sie Rika, unter der Bedingung, nur über ihre Kochkünste zu reden. Für Rika werden die Begegnungen mit Manako zu einer Meisterklasse der Lebenskunst. Ein Roman, der Genuss, Essen und Trinken feiert, vor allem aber die unmöglichen Erwartungen thematisiert, die an Frauen in patriarchalen Gesellschaften heute gestellt werden.
    Quelle: amazon.de
    Meine Meinung:
    Aufgrund von Erkrankungen in den japanischen Milchkuhbeständen kommt es zu länger andauernden Lieferengpässen bei Butter - was schiere Verzweiflung und absurd wirkende Diskussionen unter backfreudigen Hausfrauen auslöst, die nun auf Rezepte ausweichen müssen, die auch mit Rapsöl gelingen. Doch der Journalistin Rika Machida bietet die nationale Notlage eine ungeahnte Möglichkeit, an die inhaftierte mutmaßliche Massenmörderin Manako Kajii heranzukommen, die bisher jede Interviewanfrage ablehnte. Im Gefängnis bekommt auch Manako Kajii momentan keine Butter. Wenn es aber etwas gibt, wonach die bekanntermaßen koch- und essfreudige Frau, die angeblich regelmäßig sämtliche Luxusrestaurants des Landes besuchte, süchtig ist, dann ist es: Butter. Wenigstens über Butter reden, wenn sie schon keine essen kann… Sie empfängt die Journalistin Rika, um mit ihr nicht etwa über die Morde, sondern über Essen zu reden.
    Dieser zunächst recht skurrile Einstieg führt die Leser*innen schnell in ein chaotisches, schwer durchschaubares Geflecht aus Rachezügen und Morden an Partnern und Exfreundinnen. Welche Rolle Manako Kajii hier gespielt hat, lässt sich zunächst nur wild mutmaßen; die Journalistin Rika braucht lange, bis sie ein paar Zehen auf den Boden bekommt, und auch dann wird der Boden immer wieder unter ihr schwanken.
    Viel spannender als die Kriminalhandlung fand ich jedoch die schmerzhaften Einblicke in die japanische Arbeitswelt, wo man praktisch nie frei hat, sich an schier endlosen und unbeweglichen Hierarchien abzuarbeiten hat, wenn man insbesondere als Frau beruflichen Erfolg haben will. Hier nimmt die Autorin in Gestalt der zwar kritisch denkenden, aber angepasst handelnden Protagonistin die japanischen Rollenerwartungen an Frauen in die Kritik - stets schlank zu sein, lieber jungfräulich und naiv statt reif und selbstbestimmt zu sein, im Beruf hinter Männern zurückzustehen, dann für die Familie sowieso im Beruf zurückzustecken oder ihn ganz aufzugeben, dafür dem ach so eingebundenen Mann mit gutem Essen und Fürsorge seelisch beizustehen, das Heim und die Kinder für ihn präsentabel und angenehm zu halten… Die ganze Familie steht in Sippenhaft für die Karriere des Vaters, was zu manchen Spannungen und ungesunden Machtgefügen führt.
    Die unsympathische mutmaßliche Serienmörderin Manako Kajii dagegen, die sich nimmt, was ihr gefällt, und ihr Leben bisher einfach auf Kosten Anderer genossen hat, durchbricht diese Erwartungen und wirbelt auch Rika ordentlich durcheinander: Rika beginnt erstmals, ihre eigenen Bedürfnisse wahrzunehmen und auszuleben, auch wenn sie sich dabei den ungeschriebenen Erwartungen an sie entgegenstellen muss. Das hat ungeahnte Auswirkungen auf ihr privates und berufliches Leben und auf die Menschen um sie herum. Unter dem Einfluss von Manako Kajii und trotz derer teils unmöglichen Äußerungen verändern sich Rikas Gewohnheiten, Lebenseinstellungen, Beziehungen, und sie schlägt dabei etliche sehr interessante Richtungen ein. Mehr möchte ich zum Inhalt nicht verraten.
    Mit nur recht wenigen Figuren, die aber intensiv dargestellt werden, sich entwickeln dürfen und für so einige Überraschungen gut sind, zeichnet die Autorin hier ein Bild der modernen japanischen Gesellschaft zwischen alten (Un-)Werten und Wandel, das ich höchst faszinierend fand. Nicht allen Wendungen konnte ich folgen, aber mir fehlte teilweise sicher auch das Hintergrundwissen zu bestimmten Gepflogenheiten in Japan. Manches habe ich mir nebenbei ergoogelt, anderes stehen lassen.
    Und natürlich zieht sich durch den ganzen Roman, auch wenn dieser ganz sicher kein Kochbuch sein will, eine tiefe und ansteckende Faszination für das Kochen und Essen. Mit viel Butter.
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Ausgaben von Butter

Hardcover

Seitenzahl: 442

E-Book

Seitenzahl: 449

Taschenbuch

Seitenzahl: 442

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