Kleine Grausamkeiten

Buch von Liz Nugent, Kathrin Razum

  • Kurzmeinung

    eveco
    Sehr begeistert von diesem Buch.
  • Kurzmeinung

    Emili
    Großartige Erzählerin, toller Roman. Ein gelungenes Psychogramm einer Familie, spannende Darstellung der Charaktere.

Zusammenfassung

Inhaltsangabe zu Kleine Grausamkeiten

Drei Brüder bei einer Beerdigung, einer von ihnen liegt im Sarg, betrauert von seinen Geschwistern. Aber welcher? Und warum? Nur jeweils ein Jahr sind die Drumm-Brüder William, Brian und Luke auseinander und doch könnten sie unterschiedlicher nicht sein. William hat als Filmproduzent Karriere gemacht und glaubt, ihm stehe einfach alles zu, Brian, der mittlere Bruder, Lehrer und Künstleragent betätigt sich als wenig selbstloser Friedensstifter, Luke, psychisch instabiles Nesthäkchen, ist ein international gefeierter, sehr einsamer Popstar. Aber keiner von ihnen ist der, der er zu sein scheint. Vom Tag ihrer Geburt an hat ihre narzisstische, ziemlich abgefeimte Mutter die Brüder darauf abgerichtet, um ihre Aufmerksamkeit zu buhlen. Sie spielen Spielchen, doch im Laufe der Jahre werden diese Spiele – die kleinen Grausamkeiten – immer unheimlicher, gnadenloser und gefährlicher. Toxisch geradezu, denn nur zwei der Brüder werden überleben.
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Bewertungen

Kleine Grausamkeiten wurde insgesamt 6 mal bewertet. Die durchschnittliche Bewertung liegt bei 4,4 Sternen.

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Meinungen

  • Sehr begeistert von diesem Buch.

    eveco

  • Großartige Erzählerin, toller Roman. Ein gelungenes Psychogramm einer Familie, spannende Darstellung der Charaktere.

    Emili

Rezensionen zum Buch

  • Rezension zu Kleine Grausamkeiten

    Drei Brüder treffen an einem offenen Grab aufeinander. Zwei von ihnen betrauern den dritten. Welcher von ihnen es ist, erfahren die Leser erst zum Schluss. Davor liegt die Geschichte von William, Brian und Luke, die unterschiedlicher nicht sein könnten.
    Sie sind nur jeweils ein Jahr auseinander, aber sie haben nichts gemeinsam, weder in ihrem Wesen, noch in ihrem Leben. William, der Älteste, hat Karriere als Filmproduzent gemacht und Luke, der Jüngste, ist ein berühmter Popstar. Dazwischen steht Brian, der zwischen den Brüdern zu vermitteln versucht und dabei sein eigenes Leben vernachlässigt.
    Aber so einfach, wie es auf den ersten Blick aussieht, ist es nicht. Schon in der Kindheit wurden die drei Brüder von ihrer Mutter gegeneinander ausgespielt. Sie ist selbst Künstlerin, kann aber nicht damit umgehen, dass ihr Ruhm langsam verblasst. Sie braucht Mann und Familie für das perfekte Image, aber hat sonst keine Verwendung, geschweige denn Gefühle für sie.
    Wie die Brüder in so einer Umgebung aufwachsen, erzählt jeder von ihnen. Oft beschreiben sie sogar die gleichen Begebenheiten und dabei fällt auf, wie unterschiedlich sie sich und das Erlebte wahrnehmen. Je älter sie werden, desto schlimmer finde ich das Erzählte. Sie manipulieren einander und mischen sich in das Leben der anderen ein, einfach weil es ihnen in den Kram passt. Oft verändern sie dabei das Leben des jeweils anderen, ohne dass es derjenige bemerkt. Das, was sie einander antun, sind keine kleinen Grausamkeiten mehr und ich kann nicht verstehen, warum sie den Kontakt nicht abgebrochen haben.
    Es gibt nur wenig Schönes in der Geschichte um die drei Brüder. Wirklich sympathisch war mir keiner von ihnen, aber zumindest konnte ich für Luke ein wenig Verständnis aufbringen. Aber letztendlich haben sie alle bekommen, was sie verdient haben. Denn jeder einzelne von ihnen hat genau gewusst, was er seinen Brüder mit dem eigenen Handeln angetan hat. Es ist definitiv eine etwas andere Familiengeschichte.
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  • Rezension zu Kleine Grausamkeiten

    Über die Autorin:
    Liz Nugent, geboren 1967 in Dublin, hat für irische Radio- und Fernsehsender und für das Theater geschrieben. Bereits ihr erster Roman Unravelling Oliver (dt. »Die Sünden meiner Väter«), erschienen 2014, wurde ein großer Erfolg und Crime Novel of the Year bei den Irish Book Awards. Auch ihre folgenden Bücher Lying in Wait und Skin Deep wurden mit Preisen ausgezeichnet und landeten auf den irischen Bestsellerlisten. Nugents Romane erscheinen in fünfzehn Sprachen. Kleine Grausamkeiten erschien 2020 in Irland, England und den USA und wurde von der New York Times sofort als einer von sieben Most Recommended Thrillers of 2020 gelistet.
    Kurzbeschreibung:
    Drei Brüder bei einer Beerdigung, einer von ihnen liegt im Sarg, betrauert von seinen Geschwistern. Aber welcher? Und warum? Nur jeweils ein Jahr sind die Drumm-Brüder William, Brian und Luke auseinander und doch könnten sie unterschiedlicher nicht sein. William hat als Filmproduzent Karriere gemacht und glaubt, ihm stehe einfach alles zu, Brian, der mittlere Bruder, Lehrer und Künstleragent betätigt sich als wenig selbstloser Friedensstifter, Luke, psychisch instabiles Nesthäkchen, ist ein international gefeierter, sehr einsamer Popstar. Aber keiner von ihnen ist der, der er zu sein scheint. Vom Tag ihrer Geburt an hat ihre narzisstische, ziemlich abgefeimte Mutter die Brüder darauf abgerichtet, um ihre Aufmerksamkeit zu buhlen. Sie spielen Spielchen, doch im Laufe der Jahre werden diese Spiele – die kleinen Grausamkeiten – immer unheimlicher, gnadenloser und gefährlicher. Toxisch geradezu, denn nur zwei der Brüder werden überleben.
    Meine Gedanken zu dem Roman:
    Schon von dem Roman "Die Sünden meiner Väter" war ich begeistert. Liz Nugent ist eine großartige Erzählerin, die menschliche Abgründe kennt und kleinste Nuancen der menschlichen Psyche treffend beschreiben kann. Mit großem Vergnügen habe ich mich in die Lektüre von "Kleine Grausamkeiten" vertieft, und wünschte mir, dass der Roman deutlich mehr Seiten als nur 400 hätte.
    In dieser Geschichte von Liz Nugent geht um eine disfunktionale Familie: Mutter, Vater und drei Söhne. Die Geschichte nimmt ihren Anfang in den 80ern Jahren und erstreckt sich bis zu der heutigen Zeit. Wir erleben die Kinder, Teenager, junge Erwachsenen und schließlich gestandene Männer. Drei Kinder, die unterschiedlicher nicht sein können. Jeder der Darsteller hat seine klare Rolle in dieser Geschichte, mit all den Feinheiten, die eine Person charakterisieren. Die Mutter der Jungs ist eine bekannte Sängerin, Vater ein Briefträger, der älteste Sohn William, Mamas Liebling wird ein erfolgreicher Produzent, der sich nicht gerade ehrenhaft verhält, der mittlere Bruder Brian hat Schwierigkeiten wie in beruflichen so auch in privaten Bereich, erfüllt die Rolle eines Schlichters in der Familie und das jüngste Nesthäkchen, Luke wird unerwarteterweise ein bekannter Popstar und sorgt für reichlich Aufregung durch seine psychischen Probleme, Drogen und Alkoholsucht. Selbstverständlich habe ich das hier kurz, zusammenfassend und vereinfacht dargestellt. Die tatsächlichen Entwicklungen, Verstrickungen und Wechselwirkungen der drei sind in dem Roman ausführlich und komplex beschrieben.
    Es war ein großer Genuss, dieses Buch zu lesen. Selten finden sich solche fähigen Autoren, die mit so viel Liebe zum Detail, mit so viel Gefühl und Können, die Charaktere beschreiben und mit Leben erfüllen. Sowohl die Familienmitglieder als auch die Nebencharaktere sind großartig gelungen, bildhaft und realistisch. Der Aufbau diente der Intensität der Beschreibung: Der Roman ist auf drei große Kapitel aufgeteilt, jeweils aus der Sicht von William, Brian und Luke berichtend. So kann man sich in den jeweiligen Charakter versetzen und aus seiner Sicht das Leben wahrzunehmen. Die Zeitangaben helfen dem Leser, sich zurechtzufinden und mit dem jeweiligen Hauptdarsteller sein Leben zu betrachten. Die Familie ist von Anfang an desolat, erstaunlich grausam und unliebsam gehen die Mitglieder der Familie miteinander um. Hier muss ich an den Titel denken, der ganz toll zu der Geschichte passt. Der Roman ist voller kleiner und großen Grausamkeiten, die die Personen einander zufügen.
    Dieser Roman ist ein großartiges Psychogramm einer Familie. Sehr intensiv erzählt, fesselnd und stets zuspitzend auf das Ende bewegend. Gleichermaßen berührend, abstoßend und abscheulich. Eine Tragödie mit tiefen psychologischen Gang, ein Sezieren der Charaktere. Sehr zu empfehlen. Für mich ist der Roman ein Jahreshighlight, dem ich gerne die Höchstwertung von 5 Sternen vergebe.
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Ausgaben von Kleine Grausamkeiten

Hardcover

Seitenzahl: 400

E-Book

Seitenzahl: 438

Taschenbuch

Seitenzahl: 400

Kleine Grausamkeiten in anderen Sprachen

  • Deutsch: Kleine Grausamkeiten (Details)
  • Englisch: Our Little Cruelties (Details)

Besitzer des Buches 11

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