Ein Verbrechen ohne Namen: Anmerkung zum neuen Streit über den Holocaust
Buch von Saul Friedländer, Norbert Frei, Sybille Steinbacher, Dan Diner, Weitere s. u.
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Buchdetails
Titel: Ein Verbrechen ohne Namen: Anmerkung ...
Saul Friedländer (Autor) , Norbert Frei (Autor) , Sybille Steinbacher (Autor) , Dan Diner (Autor) , Jürgen Habermas (Autor)
Verlag: C.H.Beck
Format: Taschenbuch
Seitenzahl: 94
ISBN: 9783406784491
Termin: Neuerscheinung Januar 2022
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Kurzmeinung
Dietmar58Lesenswerte Kommentare zum "neuen Historikerstreit"
Zusammenfassung
Inhaltsangabe zu Ein Verbrechen ohne Namen: Anmerkung zum neuen Streit über den Holocaust
EIN GENOZID WIE JEDER ANDERE? Ist es ein neuer Historikerstreit? Die Erinnerung an den Holocaust in Deutschland steht plötzlich in der Kritik. Was eben noch als eine politische und gesellschaftliche Errungenschaft galt, verstehen manche nun als einen «Katechismus», der den Deutschen aufgezwungen sei und über dessen Einhaltung «Hohepriester» wachten. Seine wahre Funktion sei es, andere historische Verbrechen auszublenden und dem Mord an den Juden eine übertriebene Rolle im kollektiven Gedächtnis der Deutschen einzuräumen. Dieser Band tritt solchen Thesen entgegen. Saul Friedländer, Norbert Frei, Sybille Steinbacher und Dan Diner zeigen aus jeweils unterschiedlichen Perspektiven, warum das Argument der Präzedenzlosigkeit des Holocaust historisch gut begründet ist. Zugleich machen sie deutlich, dass die Erinnerung insbesondere an die Kolonialverbrechen einen größeren Platz erhalten sollte, ohne deshalb die kritische Auseinandersetzung mit dem Holocaust beiseitezuschieben. Mit einem kurzen Text «Statt eines Vorworts» eröffnet Jürgen Habermas den Band. Die Debatte um den Holocaust kommt nicht zur Ruhe Ein Genozid wie jeder andere? Über Holocaustvergleiche und koloniale Gewalt
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Ein Verbrechen ohne Namen: Anmerkung zum neuen Streit über den Holocaust wurde bisher einmal bewertet.
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Lesenswerte Kommentare zum "neuen Historikerstreit"
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Rezension zu Ein Verbrechen ohne Namen: Anmerkung zum neuen Streit über den Holocaust
- Dietmar58
Unmittelbar vor dem nationalen Holocaust-Gedenktag und kurz nach dem sich der Tag der "Wannseekonferenz" zum 80. mal jährte, erscheint im Beck-Verlag ein Essay-Band, der sich in spezieller Weise dieser Thematik annimmt.Weiterlesen
Der Holocaust als systematischer Völkermord wird ein weiteres Mal Gegenstand eines Historikerstreits. In den 80er-Jahren wurde der Mord an der jüdischen Bevölkerung in Bezug gesetzt zu den durch Bolschewisten verübten Morden kontrovers diskutiert. Im Mai 2021 brachte eine Veröffentlichung des australischen Historikers und Genozid-Forschers Dirk A. Moses erneut einen Stein ins Rollen.
Im Einklang mit weiteren Historikern stellt er den Holocaust in seiner Einzigartigkeit in Frage und forderte auf, ihn künftig im Rahmen weiterer kolonialer Genozide zu betrachten.
Die vier renommierten Autoren des vorliegenden Bandes stellen sich gegen diese Sichtweise und begründen dies aus verschiedenen Blickwinkeln. Nach einleitenden Worten des bekannten Philosophen und Soziologen Jürgen Habermas, melden sich mit Saul Friedländer und Dan Diner zwei versierte israelische Historiker zu Wort und werden durch Sybille Steinbacher und Norbert Frei (zwei Professoren, die in Frankfurt/Main und Leipzig lehren) argumentativ unterstützt.
In ihren Essays wenden sie sich insbesondere gegen die Sichtweise, der Holocaust sei "ein Genozid wie jeder andere" (Friedländer) und wenden sich unisono gegen die Deutung von Moses, die besondere Hervorhebung der Shoah sei aufgrund spezifischer Sichtweisen der deutschen Politik(er) einem staatlich verordnetem "Katechismus" gleichzustellen und sei aufgrund dieser Tatsache unangreifbar.
Interessiert und verwundert zugleich habe ich mich mit dem Inhalt des vorliegenden Buches auseinandergesetzt. Gedenken und Erinnern an eines der größten Verbrechen der Menschheitsgeschichte stößt allenthalben auf breites Interesse in unserer demokratischen Gesellschaft. Aber ein erneut aufflammender Historikerstreit - offen gestanden: Neuland für mich! Aber eines, das Interesse weckt.
Man kann nun behaupten, das vorliegende Werk der Autoren ist einseitig verfasst, stellt es doch ausschließlich die Sichtweisen renommierter Historiker dar, die den Holocaust nach wie vor als "fundamentales Verbrechen" betrachten, oder, um es mit den Worten Churchills zu sagen: "A crime without a name."
Stimmt! Genau so ist es! Die Autoren beziehen Stellung, einseitig. Aber: fundiert, wohlbegründet und durch die Offenlegung der Quellen transparent und damit geradezu als Herausforderung: beschäftigt euch damit!
Ich persönlich kann nur jedem empfehlen, genau dies zu tun!9783406784491
Ausgaben von Ein Verbrechen ohne Namen: Anmerkung zum neuen Streit über den Holocaust
Update: